Siemens Phono Tango 58

Im Unterforum Historische Technik - Beschreibung: Geräte, Bauteile, Installationen aus alter Zeit.

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Autor
Siemens Phono Tango 58
Suche nach: siemens (12439)

    







BID = 941793

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach
 

  



Zitat :
falls sich herausstellt, dass der "Seelengleichrichter" (einer der genialsten Schreibfehler aller Zeiten ) das Zeitliche gesegnet haben sollte? SI-Brückengleichrichter mit nachgeschalteten Widerständen einbauen?
Es wird dir nichts anderes übrig bleiben.
Es gibt zwar in der Bucht hin und wieder noch NOS-Selengleichrichter, aber ob die noch funktionieren, weiß kein Mensch.

Wenn du Si-Dioden verwendest, brauchst du noch ein paar Y-Kondensatoren, da die Si-Dioden allein viel geringere Sperrschichtkapazitäten haben und sich als HF-Schalter betätigen.

BID = 941796

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

 

  

Erstmal mehrere große Erfolgsmeldungen!

1) Das Variometer flutscht wieder!!! Danke für die Tipps!
Mehrfach WD40, dann erwärmt. Nach dem Erwärmen lief es wieder, allerdings nur kurzzeitig. Endgültige Abhilfe: Chassis hochkant stellen und mit einer Injektionsspritze reinen Alkohol in die Lagerbuchse träufeln. Dann ein paarmal bewegen und plötzlich *schwupps* ist der alte Schmodder ausgewaschen und es geht wieder!

Was jetzt? Einen Tropfen Feinmechaniköl auf die Stange?

Zu guter Letzt musste ich noch die Seilführung korrigieren, das Seil war an einer Umlenkrolle ausgehängt. Jetzt komme ich wieder schön von 87,5 bis 100 MHz.

2) UKW-Empfang funktioniert wieder! Mit der eingebauten Antenne (Lambda/4 ins Gehäuse genagelt) ist der Empfang mau, aber ein paar Sender gibt es. Auf MW spielt sich mit einer improvisierten Antenne (2 m Bananenstecker-Überspielkabel) nichts ab, auf LW bisschen was.

Ein paar Probleme gibt es leider auch im Radioteil noch.

Insbesondere ist unabhängig von der Quelle (UKW-Tuner, AM-Tuner, Plattenspieler) das Signal im Lautsprecher leise und klingt blechern, es fehlt der Bass völlig. Auf jedenfall kratzt das Lautstärkepoti noch, das werde ich reinigen. Wenn das nicht hilft, melde ich mich wieder. Oder habt ihr gleich schon andere Ideen?

Außerdem ist der Hartpapierstreifen, der die EM81 hält, mehrfach gerissen. Womit könnte ich den ersetzen? Momentan liegt sie lose hinten im Gehäuse, Holz ist ja zum Glück ein recht guter Isolator.

Der Plattenspielerteil läuft etwas zu langsam, die Nadel springt wie verrückt (dürfte einerseits an deren Abnutzung liegen, andererseits aber auch an der leidigen Geschichte mit der Madenschraube am Tonarm) und Ein- und Ausschaltpunkt passen beide nicht. Hmpf.

Witziges Detail am Rande: das Radio hat einen Spannungswähler mit den üblichen Spannungen von 110 bis 240 V, der Plattenspieler ist aber starr auf 220 V gelötet. Heißt: stellt man das Radio auf eine andere Eingangsspannung, deaktiviert man damit den Plattenspieler!

Zwei Bilder habe ich auch noch. Das erste zeigt die Einbaulage des Plattenspielers, wenn ich ihn einschalten will steht der Tonarm rechts am Gehäuse an, ich müsste noch weiter schwenken.

Am zweiten Bild sieht man, wie extrem weit die LP hinten durch den Schlitz übersteht!





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BID = 941868

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1628
Wohnort: Salzburg

Plattenspieler direkt am Trafo auf 220V gelötet?

Da funktioniert der Trafo als Spartrafo und versorgt den Plattenspieler auch bei anderen Spannungen mit der richtigen:)

Vielleicht auch mal alle Lager ähnlich wie beim Variometer bearbeiten.

BID = 941879

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien


Zitat :
winnman hat am 25 Okt 2014 10:52 geschrieben :

Plattenspieler direkt am Trafo auf 220V gelötet?

Da funktioniert der Trafo als Spartrafo und versorgt den Plattenspieler auch bei anderen Spannungen mit der richtigen:)

Vielleicht auch mal alle Lager ähnlich wie beim Variometer bearbeiten.

*nachdenk* du müsstest recht haben! Kreative Lösung!

Beim Plattenspieler muss ich ziemlich sicher die Lager reinigen oder zumindest neu ölen, freut mich nur gar nicht - der Motor sitzt auf einem federnd gelagerten Subchassis, das von der Höhe korrekt eingestellt sein muss damit der Antrieb ordentlich funktioniert. Ist also Fitzelei das zu zerlegen, und ohne kommt man nicht an die ganzen Lager. Mir wird wohl nichts anderes überbleiben, als den Spieler komplett zu zerlegen, reinigen, neu schmieren und anschließend korrekt wieder einzustellen. Viel Arbeit für wenig Lohn.

Momentan stört mich der Verstärkerteil allerdings mehr, den Plattenspieler betrachte ich als semi-externe Komponente. Wenn es nicht am Potentiometer liegen sollte bin ich mit meinem Latein ziemlich am Ende. Messen ist auch nicht so leicht, beim letzten Versuch hat mein Multimeter reproduzierbar Mist erzeugt, der nicht wirklich nachvollziehbar war. Spannungsmessungen an Batterien waren völlig OK, bei Anodenspannung usw. ist ein Wert herausgekommen, bei dem das Radio gar nicht funktionieren dürfte (145 V).

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BID = 941897

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Was jetzt? Einen Tropfen Feinmechaniköl auf die Stange?
Das WD40 muß raus, weil es wahrscheinlich HF-mäßig schlecht ist.
Am Besten, indem du oftmals mit einer kleinen Menge Alkohol bzw. Brennspiritus oder Isopropanol durchspülst.
Der mehrfache Einsatz einer kleinen Menge Lösungsmittel ist weitaus effizienter als auf einmal einen halben Kanister hineinzuschütten!


Zitat :
Lautsprecher leise und klingt blechern, es fehlt der Bass völlig.
Evtl. ist der Lautsprechertrafo in der Sättigung, weil der Anodenstrom der EL viel zu hoch ist.
Kathodenstrom messen und ggfs den schlechten Kondensator (am G1) austauschen.


Zitat :
Hartpapierstreifen, der die EM81 hält, mehrfach gerissen. Womit könnte ich den ersetzen?
Ein Stück Platinenmaterial ohne Kupfer evtl.?


Zitat :
Mir wird wohl nichts anderes überbleiben, als den Spieler komplett zu zerlegen, reinigen, neu schmieren und anschließend korrekt wieder einzustellen. Viel Arbeit für wenig Lohn.
Funktioniert der Tonabnehmer überhaupt noch?
Bevor dafür Piezoelemente aus PZT verfügbar waren, hat man Kristalle aus Seignettesalz verwendet.
Doeses Salz ist leider etwas hygroskopisch, und obwohl man die Kristalle zum Schutz vor der Luftfeuchtigkeit lackiert hat und evtl. noch in Öl eingebettet hat, sind sie oft allmählich zerflossen.


Zitat :
bei Anodenspannung usw. ist ein Wert herausgekommen, bei dem das Radio gar nicht funktionieren dürfte (145 V)
Vielleicht, weil so viel Stom durch den Ausgangstrafo fliesst?

BID = 941900

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Alkohol kann ich sowieso fast nur mit der INjektionsspritze applizieren, von Mengen reinkippen kann da keine Rede sein (es sei denn ich würde den ganzen Tuner vollkippen, worauf ich keinen Wert lege).

Defekte Kondensatoren würden mich eigentlich wundern, ich habe als erstes alle Kondur-Papierkondensatoren rausgeschmissen, ebenso Kathoden- und Ratio-Elko. Messen werde ich aber.

Das Problem ist das Befstigungsmaterial für die EM80 muss biegsam genug sein, um es an die Form der Röhre anzupassen. Also ein hitzebeständiges, flexibles aber zugfestes Material.

Die Anodenspannungsmessung war an einer zu dem Zeitpunkt gut funktionierenden Eumigette, nicht am Phono Tango.

Nachdem das Ergebnis mit UKW und Platte ungefähr gleich war halte ich den Kristalltonabnehmer eigentlich noch für OK. Ich kann aber noch was von Bananenstecker auf DIN basteln und den Spieler an einen Transistorverstärker antiker Bauart mit Eingang für Kristalltonabnehmer anschließen.

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BID = 941902

der mit den kurzen Armen

Urgestein



Beiträge: 17434


Zitat :
Außerdem ist der Hartpapierstreifen, der die EM81 hält, mehrfach gerissen. Womit könnte ich den ersetzen? Momentan liegt sie lose hinten im Gehäuse, Holz ist ja zum Glück ein recht guter Isolator.

Glasseidengewebe dürfte da auch geeignet sein

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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!

BID = 941904

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Also ein hitzebeständiges, flexibles aber zugfestes Material.
Wenn du demnächst mal wieder eine Silikonkartusche hast, kannst du dir damit ja einen passenden Fladen spritzen.

Natürlich kann man auch Silikonmatten kaufen.
Doch Vorsicht: Vieles, was sich so anfühlt, ist kein Silikon und auch nicht hitzebeständig.
Am einfachsten testet man das, indem man eine kleine Menge verbrennt.
Silikon schmilzt nicht, und entwickelt nur ganz wenig weissen Rauch und hinterlässt eine weisse Asche aus SiO2.

BID = 942091

winnman

Schreibmaschine



Beiträge: 1628
Wohnort: Salzburg

Als Quelle für Silikon fallen mir gerade die Backformen ein, die man heute so kaufen kann.

Die sollten Hitzebeständig sein

BID = 942104

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Ich muss sowieso irgendwann ein Bad silikonieren, da bleibt mir garantiert was über. Backformen aus dem 1-Euro-Shop sind aber auch eine Super-Idee!

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BID = 942599

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Aaalso... G1 an der EL84 sollte leicht negativ oder maximal im mV-Bereich positiv vorgespannt sein, oder trügt mich da meine Erinnerung? Mein DMM meint hier gegen Masse +6 mV zu messen.

Mittlerweile bin ich geneigt die Probleme hauptsächlich den Potentiometern zuzuschreiben. Bei einem starken UKW-Sender und ein bisschen Spielerei mit den Reglern klingt das Ding eigentlich ganz passabel. Wie gesagt, alle Papierkondensatoren sind raus.

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BID = 942614

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
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Zitat :
Mein DMM meint hier gegen Masse +6 mV zu messen.
Das hört sich gut an, aber letztlich ist die Spannung zwischen G1 und K entscheidend.
Deshalb: Wie hoch ist die Spannung an K?
Für die EL84 erwarten wir da gut 6V, bei einer abgelutschten Röhre mag es auch weniger sein, aber 0V deuten auf den Kurzschluß des Kathodenelkos.

Im Übrigen kann man die Brummspannung an den Siebelkos durchaus mit einem billigen DMM im ACV-Bereich kontrollieren. Lediglich mit den TrueRMS-Dingern ist Vorsicht geboten, weil die ja den Gleichspannungsanteil mitmessen.
Falls du ein solches TrueRMS-DMM besitzt, solltest du einmal prüfen, was es eigentlich misst. Die Bedienungsanleitungen sind in diesem Punkt oft schweigsam.
Miss z.B die 6V Heizspannung, und dann nochmal, indem du mittels eines in Reihe geschalteten 9V-Block eine Gleichspannung addierst.

BID = 942619

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Guter Witz... ich hab ein 5,99-DMM Marke Bambushütte.
http://jbryant.eu/pages/DMM.htm

http://www.all-sun.com/manual/Dt830_en.pdf

Der Kathodenelko ist eigentlich auch nagelneu und sollte daher OK sein (axialer 47 µF/63 V). G1 zu k ist 4,5 V und der Klang wird eigentlich mit jedem Versuch besser, aber wehe man spielt an den beiden Potentiometern, dann kann es leicht passieren, dass man gar nichts mehr hört. Spricht für mich sehr für Kontaktschwierigkeiten, oder?

Nachtrag: nochmal kurz als Zusammenfassung was ich an dem Gerät getan habe:
- alle Papierkondensatoren durch Folienkondensatoren gleicher oder höherer Spannungsfestigkeit ersetzt
- Ratio-Elko und Kathodenelko der EL84 durch Neuware ersetzt
- Endstufen-Mordschalter entfernt und Lautsprecher sowie Buchse für Zusatzlautsprecher wieder ohne Abschaltmöglichkeit verdrahtet

Mein Ansatz wäre jetzt also Potentiometer reinigen und mich ansonsten um den Plattenspieler kümmern. Wenn ich die Teile habe gehört auch noch der Doppel-Y-Kondensator erneuert und wenn ich das Chassis draußen habe erneuere ich bei der Gelegenheit gleich noch die Skalenlampen und befestige die EM81. Leuchtet übrigens noch traumhaft hell grün, viel gelaufen sein kann das Radio nicht mit der!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am  2 Nov 2014 17:18 ]

BID = 944021

Trumbaschl

Inventar



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Wohnort: Wien

So, nachdem das Radio wochenlang nur im Weg war habe ich mich mal wieder überwunden und etwas Tuner 600 in den Wellenschalter und die beiden Potis gesprüht, dann alles ordentlich bewegt.

Ergebnis: funktioniert traumhaft, klarer voller Klang bei UKW und guter Empfang! Bei MW und LW ist nicht mehr wirklich viel los hier.

Bleibt noch Problemkind Plattenspieler. Die Abschaltung funktioniert so halbwegs (über die Bewegungsgeschwindigkeit des Tonarms gesteuert, der wird in der Auslaufrille plötzlich schneller und das bewegt die Abschaltmimik) aber der Einschaltpunkt ist viel zu weit rechts.

Außerdem läuft der Antrieb zwar jetzt leise, aber laut Stroboscheibe und Ohr deutlich zu langsam.

Kennt sich jemand mit diesem Modell (Philips) aus und kann mir helfen? Oder soll ich das lieber in ein Plattenspielerforum tragen?

Sehr störend ist, dass sich der Truhendeckel nicht offen fixieren lässt. Deshalb knallt er einem ständig auf die Finger Der Scherenmechanismus ist genietet und lässt sich daher nicht strammer stellen.

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