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BID = 912218
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Liebe Freunde,
ich habe einen guten Panasonic TV zwei Jahre nicht benutzt (stand bei 10-20°C). Das Gerät wird so 7 Jahre alt sein.
Kann ich den bedenkenlos anwerfen oder soll ich langsam mit reduzierter Netzspannung anfangen (steht so in den Anleitungen von Siemens Frequenzumrichtern)?
Oder kann ich gar etwas beschädigen, wenn ich ihm nur 110V aus einem Spartrafo füttere?
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein" |
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BID = 912221
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Die 110V könnte dir das Schaltnetzteil durchaus übelnehmen.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen. |
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BID = 912237
Tom-Driver Inventar
Beiträge: 8792 Wohnort: Berlin-Spandau
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Also ich hätte da keine Bedenken. Zwei Jahre? is' doch nüscht!
Mit rund sieben Jahren ist das ja noch ein Jungspund und fast von heute.
Anders sieht es aus mit den Uralt-Röhren-Radios (wie Volksemfänger etc.).
Die haben wirklich Jahrzehnte auf dem Buckel, mindestens (wenn nicht noch viel mehr) so viel Lager- als Betriebszeit!
Da schlummern dann teergetränkte Papierkondensatoren und ähnliche "Bomben", die entweder tot sind,
Kurzschlüsse oder gar nette Feuerwerke verursachen können.
Aber 'ne Glotze von 2006? Also nee - was sollte da groß passieren?
Einschalten (nicht werfen!) und freuen, und gut ists...
Gruß,
TOM.
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[x] <= Hier Nagel einschlagen für neuen Monitor!
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BID = 912241
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Ich habe letzte Tage einen Metz von 2007 angeworfen, 2008 gekauft und eingebunkert, Erstinbetriebnahme frisch aus dem Karton. Lief wie erwartet.
Hier mal das gleiche nach 43 Jahren, nicht mehr ganz problemlos: http://www.youtube.com/watch?v=_6V3qgnxVrc
Eine Röhre mit Luftzieher, der Fehler hätte auch schon 1970 auftreten können. Ausfall der Vertikalablenkung nach 30 Minuten.
45 Jahre, etwas besser aber auch nicht 100% OK
http://www.youtube.com/watch?v=eGlREONCj_g
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-=MR.ED=-
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BID = 912249
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Offtopic :
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Zitat :
| Ausfall der Vertikalablenkung nach 30 Minuten. | Der Typ nannte das "infant mortality".
Nach über 40 Jahren erscheint mir dieser Ausdruck nicht mehr ganz passend. |
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BID = 912251
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
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Nachdem mir mal in einem Hotel zu Saisonbeginn ein TV abgeraucht ist, und das Ersatzgerät am nächsten Tag auch, sagte mir ein Radio-Fernsehtechniker, dass die Geräte das lange Außerbetriebstehen nicht gut vertragen.
Die Anweisung in den Siemens Anleitungen hat mich verunsichert.
Bei Lagerung bis 2 Jahre soll man die FU eine Stunde im Leerlauf am Netz lassen bevor man den Antrieb einschaltet.
Ab 2 Jahre soll man je 30 Minuten mit 25-50-75-100% Netzspannung (jeweils 30 Minuten) anfahren. ("Reforming Capacitors).
Bei >3 Jahren Lagerung werden diese Schritte sogar mit je 2 Stunden empfohlen.
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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
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BID = 912254
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Schuld sind immer nur die Elkos, bei denen die isolierende Aluminiumoxidschicht allmählich abgebaut wird, sich aber unter Spannung durch Elektrolyse regeneriert.
Wenn man dabei allzu brutal vorgeht, kann der Kondensator dabei zu heiß werden und dadurch sterben.
Wie vorsichtig man beim Einschalten vorgeht, hängt i.W. davon ab, ob und wie schnell man einen entstehenden Schaden reparieren kann.
Wie Mr.Ed aber schon bemerkte, können Schaltnetzteile durch Unterspannung sterben, da sie dann überanstrengen um die vorgebene Ausgangsleistung zu erreichen.
In solche Fällen könnte man die Elkos des Ausgangskreises mit einem Labornetzteil formieren, und davon unabhängig die netzseitigen Elkos mit steigender Spannung aufwecken, wobei die Schalttransistoren aber ausser Betrieb bleiben.
Oder eben brutal einschalten und damit rechnen, daß in den ersten Minuten etwas kaputt geht.
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BID = 912281
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Oder einschalten und nach 2 min wieder aus. Dann 10 min warten und 5 min ein. Danach sollte alles glatt laufen.
Bei sehr langer Standzeit (10 Jahre und mehr) würde ich mit 30 sec ein und 30 min aus beginnen.
Letztens ist mir der Verstärker eines Tonbandgerätes (1976) nach 3 Jahre lagerzeit und 10 min non stop Betrieb (die Kinder fanden sie Rollen so toll) kaputt gegangen (plötzlich kein Ausgangssignal mehr auf beiden Kanälen). Was genau defekt gegangen ist, kann ich noch nicht sagen.
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BID = 912283
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Bei sehr langer Standzeit (10 Jahre und mehr) würde ich mit 30 sec ein und 30 min aus beginnen. |
Nach sehr langer Zeit fange ich sogar mit ca. 1s an, also dem Kürzestem, das mit einem mechanischen Netzschalter machbar ist.
Möglichst unter gleichzeitiger Beobachtung eines Voltmeters oder eingebauter Instrumente oder Skalenlampen.
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