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Loewe Opta Luna Stereo Suche nach: loewe (1468) stereo (1901) |
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BID = 910402
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Bin seit heute Eigentümer das oben genannten Gerätes. Meiner Meinung nach ein echter Glücksgriff, Gerät ist komplett inklusive original Stecker sowie tollem optischen Zustand. Meiner Meinung nach funktioniert alles, bis auf knackende Regler und Tasten. Selbst die Beleuchtung ist in Ordnung.
Jetzt meine Fragen dazu:
Das knacken der Regler, kann oder eher darf ich da reguläres Kontaktspray benutzen, oder muss es da was spezielles sein?
Sollte ich vorsorglich trotz der gegebenen Funktionen Bauteile wechseln? Wenn ja welche? Prinzipiell alle Elkos, oder andere Teile?
Das Gerät hat in eingeschaltenem Zustand einen relativ lauten Brummton, gehört das so oder sind das erste Anzeichen eines Defektes?
Das Gerät hat einen überraschend guten Klang. Ich möchte natürlich das das auch so bleibt um das gute Stück zu erhalten.
Danke für die Mithilfe, frohe Weihnachten!
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BID = 910406
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Prinzipiell alle Elkos, oder andere Teile? | Die Elkos nicht, aber insbesondere der Koppelkondensator zum G1 der Lautsprecherröhre (und andere Papierkondensatoren) ist verdächtig.
Solche Kondensatoren werden oft durch Luftfeuchtigkeit allmählich hochohmig leitend, und das Ergebnis ist eine Überlastung der Röhre.
Dadurch kann auch das Brummen verursacht werden, weil das Netzteil überlastet ist.
P.S.:
Zitat :
| bis auf knackende Regler | Auch das Kratzen des Lautstärkereglers kann durch schadhafte Kondensatoren verursacht werden.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 23 Dez 2013 23:32 ] |
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BID = 910428
stego Schreibmaschine
Beiträge: 2466
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Servus!
Ist das vielleicht das Modell 5741W? Das ist von 1960/61 und hat mit Sicherheit noch einige der anfälligen ERO- oder WIMA-Kondensatoren verbaut. Erst ein paar Jahre später wurden die wesentlich robusteren Kondensatoren in radialer Bauform (für Printmontage) verwendet, die auch heute, nach knapp 50 Jahren meist noch absolut in Ordnung sind (z.B. bei meinem Loewe-Opta Luna Phono Stereo 52075 von 1964/65).
Soll Dein Luna Stereo also zuverlässig seinen Dienst tun, wirst Du um eine Restaurierung nicht herum kommen. Wie perl schon sagte, ein deutlich hörbarer Brumm kann auf eine Überlastung hindeuten!
(Es kann auch der Sieb-/Lade-Elko im Netzteil sein, kommt auch ab und zu vor - aber eher selten.)
Also, wenn es Dir möglich ist, aufgrund des Schaltplanes mal alle Spannungen an den Röhren (bzw. an den im Schaltplan eingezeichneten Meßpunkten) auf ihre korrekten Werte überprüfen.
Vor allem nicht vergessen, die Spannung an G1 der beiden EL84 zu prüfen: Hier MUSS Null Volt zu messen sein (einige Hundertstel Volt hin oder her sind ok).
Gruß
stego
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BID = 910446
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Danke für die Tips und Hinweise. Anbei habe ich ein Bild des Innenlebens. Kann ich da einfach vorsichtig mit der Druckluft ran, oder mach ich da gleich was kaputt?
Nach dem exakten Typ müsste ich schauen. Aber da Platinen drin sind würde ich auf den robusteren Typus tippen, oder?
Hochgeladene Datei ist grösser als 300 KB . Deswegen nicht hochgeladen
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BID = 910456
stego Schreibmaschine
Beiträge: 2466
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Das ist nicht gesagt, trotz Platinen wurden Anfang der 60-er Jahre noch gerne die ERO-Röllchen und die WIMA-Bonbons verbaut. Erst ein paar Jahre später kamen die deutlich haltbareren, radialen (meist roten) WIMA-Blocks auf den Markt und wurden ab da sehr viel verwendet.
Ein genauer Blick auf die Bauteile bringt Sicherheit.
Der Typ steht bei Loewe-Opta normalerweise auch auf der Rückwand drauf.
Druckluft ist meist kontraproduktiv, weil Du den Dreck noch weiter hineinpustest.
Besser wäre ein Pinsel und ein Staubsauger. Vorsicht bei feinen Drähten (z.B. an der AM-Ferritantenne, am Tastenblock), die können leicht abreißen!
Gruß & frohe Weihnachten!
stego
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BID = 910473
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Ok, das seh ich mir dann mal genauer an. Anbei nochmal das Bild das ich gestern senden wollte.
Sind die Arbeiten prinzipiell von einem Nicht Radio und TV Elektroniker wie mir durchführbar? Lötkolben kenn ich, solange es kein SMD ist klappt das in der Regel auch ganz gut....
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BID = 910489
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Sind die Arbeiten prinzipiell von einem Nicht Radio und TV Elektroniker wie mir durchführbar? |
Solange du dir bewusst bist, daß die durchaus gefährlichen Betriebsspannungen in der Größenordnung von 300V auch nach dem Ausschalten und der Netztrennung noch vorhanden sein können, warum nicht?
Besser wäre es natürlich den Umgang mit dieser Art von Elektronik unter Aufsicht zu lernen.
Die Siebelkos entlädt man übrigens nicht mittels Kurzschluss, sondern über einen Widerstand. Eine (schwache) 230V Glühlampe oder ein ungeregelter Lötkolben eignen sich gut dafür.
Am besten schliesst du vorher ein Voltmeter an, dann kannst du zusehen, wie die Spannung verschwindet.
P.S.:
Den Dreck lass einstweilen, wo er ist.
Wenn alles in Ordnung ist, ist es früh genug um beim Reinigen etwas kaputt zu machen.
P.P.S.:
Rot: Die schwarzen Wima Bonbons sind als defekt anzusehen. Erneuern!
Grün: Die beigen Kondensatoren von Pilips/Valvo verwenden m_W. Polyesterfolie und sollte i.O. sein.
Gelb: Viele der axialen Elkos werden nicht mehr besonders gut sein, aber ihr Austausch ist nicht zwingend erforderlich.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 25 Dez 2013 17:15 ]
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BID = 910491
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Das Anhängen von Bilder klappt nicht mehr.
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BID = 910508
stego Schreibmaschine
Beiträge: 2466
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Das wird vermutlich nicht das einzige WIMA-Bonbon in diesem Gerät sein.
Das war der erste "Versuch" mit gedruckten Schaltungen Anfang der 60-er Jahre, da sind ein paar Schaltungsteile eben in Platinenausführung, aber andere Schaltungsteile sind "klassisch" in freier Verdrahtung aufgebaut. Ich schätze, daß auf der Unterseite des Chassis noch weitere WIMA-Knallbonbons sind...
Aja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß eben diese gedruckten Schaltungen der ersten Generation gerne zu gebrochenen Lötstellen neigen, vor allem an Stellen, die bei längerem Betrieb auch thermischer Belastung ausgesetzt sind (z.B. Röhrenfassungen).
Gruß
stego
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BID = 924438
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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So, nächste Woche gehts los. Ich werde berichten. Hoffentlich klappt alles, das Gerät soll in der frisch renovierten Küche seinen Platz bekommen. Vorher war da eine Phillips Microanlage mit CD usw. Da soll jetzt was ordentlich her, eben das besagte Loewe. Ich freu mich!
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BID = 928809
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Zwischenzeitlich habe ich das Gerät endlich mal geöffnet. Nach erster Bestandsaufnahme sind das einige viele Kondensatoren. Die Verdrahtung ist, wie weiter oben schon angedeutet wurde, mehr Freiluft als ordentlich, das macht es nicht gerade einfacher.
An einer der beiden ELT 84 war die Leiterbahn auf der Platine schon abgebrannt, das hab ich versucht zu überbrücken. Bei einem kurzen Testlauf ist mir aufgefallen das beide ELT 84 deutlich warm werden, für mein Gefühl zu warm. Da ich da aber keine Erfahrung habe könnte es auch normal sein.
Muss ich alle gelben Kondensatoren tauschen? Dann ist mir das defintiv zu viel Arbeit.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Harti 77 am 14 Jun 2014 21:47 ]
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BID = 928810
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Hier das Bild.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Harti 77 am 14 Jun 2014 21:52 ]
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BID = 928838
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36167 Wohnort: Recklinghausen
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Da ist kein Bild.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 928868
stego Schreibmaschine
Beiträge: 2466
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Servus!
Zitat :
| Bei einem kurzen Testlauf ist mir aufgefallen das beide ELT 84 deutlich warm werden, für mein Gefühl zu warm |
Die beiden Endstufen-Röhren heißen EL 84. Die haben eine Anoden-Verlustleistung von ca. 12 Watt. Und wie heiß z.B. eine 15-W Glühlampe innerhalb kürzester Zeit wird, könntest Du vielleicht schonmal festgestellt haben.
Soll im Kurztext heißen: Die Endstufenröhren werden nach ca. 1 Minute schon so heiß, daß man sie mit dem bloßen Finger nicht mehr anfassen kann (bzw: sollte ).
Die Kondis: Wenn das so beige ERO-Röllchen sind, die an den Enden schwarz oder beige vergossen sind: Ja, die müssen ausnahmslos alle raus und neue rein. Diese ERO-Kondis gehören eindeutig zu den "Pösewichtern" unter den Kondensatoren, genau wie die braunen WIMA-Hustenbonbons.
Gruß
stego
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BID = 928887
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7573 Wohnort: Wien
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Zitat :
stego hat am 15 Jun 2014 13:29 geschrieben :
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Servus!
Die Kondis: Wenn das so beige ERO-Röllchen sind, die an den Enden schwarz oder beige vergossen sind: Ja, die müssen ausnahmslos alle raus und neue rein. Diese ERO-Kondis gehören eindeutig zu den "Pösewichtern" unter den Kondensatoren, genau wie die braunen WIMA-Hustenbonbons.
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Ich sehe auf dem ersten Foto vom Innenleben beige Philips-Folienkondis der ersten Generation. Die werden auf allen Radioseiten als gut beschrieben und kamen auch bei meinen improvisierten Isomessungen als problemlos durch. Ob die stimmen bin ich noch nicht ganz sicher, aber eigentlich wirken sie mir schon halbwegs aussagekräftig (gemessen mit 250 V DC am Installationstester, jeweils zweimal um Auswirkungen der Aufladung ausschließen zu können).
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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