Zitat :
tixiv hat am 19 Apr 2004 09:31 geschrieben :
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Das Oszilloskop hat normalerweise einen eine Eingangsimpedanz von 1M Ohm parallel mit 10pF. Der Tastkopf muss mit dieser Impedanz einen Spannungsteiler mit dem Teilungsfaktor 10 bilden. Dass heisst Du nimmst ein Koaxialkabel, machst da vorne einen Tastkopf drann, und am anderen Ende kommt dann ein 9M Ohm Widerstand parallel mit einem 1,1111pF Kondensator an den Mittelleiter, die andere Seite von beiden Bauteilen geht dann in die Mitte vom BNC Stecker. Die Masse wird durchverbunden.
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tixiv, du hast aber noch nie einen Tastkopf aus der Nähe gesehen ?
Das Scope hat wie du richtig beschreibst, 1M // 10..20pF.
Daran angeschlossen wird das Koaxkabel zum Tastkopf.
Und hier lauert der erste Pferdefuß:
Da der Tastkopf eine möglichst geringe Eingangskapazität haben sollte, ist die Kapazität des Kabels schädlich.
Die handelsüblichen Koaxkabel haben Kapazitäten um 100pF/m.
Kommerzielle Produkte verwenden hier ein kapazitätsarmes Kabel mit einer sehr dünnen Seele, das du kaum zu kaufen bekommst.
Das nächst beste erhältliche Kabel dürfte 93 Ohm Kabel sein.
Im Tastkopf sitzt dann der 9MOhm Widerstand zwischen Tastspitze und Kabel.
Dem 9MOhm Widerstand parallelgeschaltet ist ein Trimmkondensator geringer Kapazität der so eingestellt wird, daß der sich ergebende kapazitive Spannungsteiler aus Trimmer einerseits und Kabel+Scope andererseits sich ebenfalls wie 9:1 verhält.
Der Spannungsteiler sitzt also im Tastkopf und nicht, wie tixiv schrieb, am BNC-Stecker.
Der ganze Aufbau muß, bis auf die eigentliche Meßspitze, abgeschirmt sein, damit nicht kapazitive Einflüsse den Spannungsteiler umgehen können.
Nach außen hin muß der Aufbau natürlich isoliert sein, damit es keine Kurzschlüsse gibt.
Außerdem muß der Trimmkondensator im Tastkopf die volle Spannung aushalten können. Einen geeigneten Kondensator in Miniaturausführung aufzutreiben, der Tastkopf soll ja schlank bleiben, dürfte die nächste Schwierigkeit sein.
Viele Tastköpfe haben in der Nähe des BNC-Steckers noch einen Mantelstromfilter. Der Selbstbauer dürfte sich hier mit einem Ferritring, durch den das Koaxkabel einige Male geführt wird, behelfen können.
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