Was immer das heißen mag.
Wenn man schon Formeln benutzt, sollte man auch wissen, was die darin vorkommenden Buchstaben bedeuten.
Es gibt zwar ein paar Konventionen, aber das sind keine unerschütterlichen Vorschriften.
Insbesondere, wenn es um elektrische Schaltungen geht, muß man die Details fast immer angeben, bevor man mit solchen Formeln etwas anfangen kann.
Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Teilen ist, daß der A1324 einen Vorverstärker eingebaut hat, der ein unsymmetrisches Signal liefert, während der KMZ10 eine nackte Brückenschaltung aus magnetoresistiven Widerständen ist, die natürlich ein symmetrisches Signal liefert.
Technologisch besteht auch noch der Unterschied, daß die Verwendung des Verstärkers im A1324 Silizium als Baumaterial erzwingt, und das bedeutet daß der eigentliche Magnetfeldsensor ein Hallgenerator aus Silizium ist, während für den magnetoresistiven Effekt des KMZ10 kein Silizium verwendet wird, sondern eine hochpermeable weichmagnetische Legierung (MuMetall aka Permalloy).
Da gibt es also erhebliche Unterschiede, insbesondere wegen der daraus resultierenden Hystereseeigenschaften des KMZ10.
Prinzipiell ist der A1324 einfacher anzuwenden, aber der Meßbereich ist natürlich eingeschränkt, weil der Verstärker übersteuert werden kann.
Die Empfindlichkeit des A1324 ist mit 5mV/Gauss (bzw. 50mV/mT) angegeben, und weil die Betriebspannung nur 5V beträgt, ist klar, daß die Vollaussteuerung schon bei etwas weniger als +/- 500G bzw. 0,05T erreicht wird.
Da der KMZ10 keinen Verstärker besitzt, kann die Brücke mit unterschiedlichen Spannungen betrieben werden.
Denkbar wäre z.B eine gepulster Betrieb mit bis zu 12V um eine hohe Empfindlichkeit zu erreichen, oder ein Betrieb mit geringer Spannung um eine möglichst geringe Wärmeentwicklung zu verursachen.
Die Empfindlichkeit des KMZ10 ist bei 5V Betriebspannung mit 20mV/(kA/m) angegeben.
Da 1kA/m in Luft etwa 1,26 mT entspricht, wären das etwa 16mV/mT.
Somit ist der A1324 etwa 3 Mal empfindlicher als der KMZ10.
Um jetzt auf die Anfangsfragen zurück zu kommen:
Bei 1µT erzeugen beide Sensoren praktisch kein Ausgangssignal, bzw. dieses ist völlig im Fehlersignal, das z.B. durch die Unsymmetrie bei der Herstellung entsteht, verborgen.
Bei 1mT und 5V Betriebsspannung liefert der KMZ10 ein gerade brauchbares Signal in der Größenordnung von 16mV, der A1324 etwa 50mV.
Bei 1T sind beide Sensoren unbrauchbar.
Die Ausgangsspannung des A1324 würde die Betriebsspannug bei weitem Überschreiten, und auch beim beim KMZ10 gerät vorher schon das weichmagnetische Material in die Sättigung, was zu enormen Linearitätsfehlern führt.
Deshalb ist der Einsatzbereich des KMZ10 ja auch nur bis etwa 0,6T spezifiziert, wobei auch da schon die Empfindlichkeit um den Faktor 2 absinkt.
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