Röhrentestgerät bauen?

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Autor
Röhrentestgerät bauen?

    







BID = 874202

DomiAleman

Stammposter



Beiträge: 330
Wohnort: Holdorf
 

  


Hallo..

Ein Nachbar hat mir sein altes röhrenbestücktes Volldampfradio vorbeigebracht...Empfang wurde langsam schlechter, jetzt nicht einmal mehr Rauschen auf FM.

Nachdem ich jetzt verschiedene Röhren aus meinem Fundus ausprobiert habe, spielt das Teil wieder.

Aber das kann`s doch nicht sein...Probieren, bis endlich eine heile dabei ist..

Kennt jemand eine Bauanleitung für ein einfaches Röhrenprüfgerät? Das Teil soll keine absoluten Werte messen, sondern nur eine Beurteilung schlecht---besser--gut--sehrgut ermöglichen.

Werden die Werte einer Röhre eigentlich kontinuierlich schlechter? Oder bleiben die bis zum Schluss einigermaßen stabil und dann geht es steil bergab?

Danke für Tipps..

DomiAleman

_________________
Frischer Salat schmeckt um ein vielfaches besser, wenn man ihn kurz vor dem Servieren gegen ein saftiges Steak austauscht!

BID = 874210

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2467

 

  

Servus!

Ein Röhrenprüfgerät selbst zu bauen, ist eine Herkulesaufgabe! Schau Dir mal den Schaltplan von z.B. einem "Funke W19" Röhrenprüfgerät an! Dann siehst Du,warum...
Jede Röhre hat eine andere Pinbelegung, z.T. andere Funktionen (Diode, Triode, usw.) und andere Werte bezüglich Anodenspannung, max. Anodenstrom, Steilheit, usw.

Und eine letzte Sicherheit gibt so ein Prüfgerät auch nicht! Jüngstes Beispiel in meiner Werkstatt, wo ein GRUNDIG 2360 Radio von 1962 bei allen Röhren *eigentlich* noch brauchbare Werte auf meinem Funke W19 zeigte. ABER im Radio stellte sich heraus, daß die EABC80 eine Macke hatte! Erst der Tausch gegen eine einwandfreie Röhre beseitigte den Fehler.
Daher hatte früher jede Radio- und TV-Werkstatt immer die gängigen Röhren in nachweislich einwandfreiem Zustand vorrätig, um probehalber zu tauschen.

Röhren verbrauchen sich langsam, die Oxydschicht auf der Kathode wird mit der Zeit schlechter. Das sind chemische Vorgänge, die nicht zu vermeiden sind. Auch schlechter werdendes Vakuum verringert die Funktion der Röhre.

Viel wichtiger für eine lange Lebensdauer der Röhren ist, daß diese stets bei den vorgegebenen Daten betrieben werden. Also Heizspannung +/- 5 %, Unterheizung ist genauso schädlich wie Überheizung!
Und wenn ein Radio mit den alten Kondensatoren betrieben wird, die heute nach vielen Jahrzehnten einen Isolationswiderstand jenseits von Gut und Böse haben, dann ist der Tod der Röhren schon vorprogrammiert.
Besonders die Koppelkondensatoren von der Anode einer Stufe zum Steuergitter der nachfolgenden Stufe müssen absolut in Ordnung sein, ein Leckstrom verschiebt den Arbeitspunkt der Röhre stark nach oben, die Röhre läuft auf Überlast.

Also: Steil bergab mit der Leistung geht's eigentlich nur, wenn der Arbeitspunkt nicht stimmt.

Lustig in diesem Zusammenhang: Auch eine Röhre, die auf dem W19 mit "Unbrauchbar" (so ungefähr 35 % Emission) getestet wurde, läuft in dem Grundig-Radio noch ganz gut! Ergo: Eine letzte Sicherheit gibt nur der Test im betreffenden Radio- oder TV-Gerät - so steht es auch im Handbuch zum Funke W19 drin!

Gruß
stego

_________________

BID = 874221

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Ich stimme stego zu. Für eine Hand voll Röhren lohnt das nicht.
Viel einfacher ist es die Röhren gelegentlich bei einem Besitzer eines solchen universellen Röhrenprüfgeräts durchzumessen.
Dabei versiehst jede gemessene Röhre (vorher) mit einer Banderole aus einem schmalen Papierstreifen, auf dem du die gefundenen Emissionswerte (meist in % des Sollwerts einer neuen Röhre) notierst.
Keine Selbstklebschilder verwenden, -diese fallen im Laufe der Zeit ab-, und auch nicht mit einem Filzstift auf das Glas schreiben, da die Farbe verdunstet.

BID = 874224

Murray

Inventar



Beiträge: 4857

Von stego eine gute Zusammenfassung.
Wir hatten zwar früher ein Röhrenprüfgerät (großer Kasten mit zig Anschlußkarten - was mittlerweile im Schrott gelandet ist) aber ich habe das wohl als einziger experimentell benutzt.
Unser Lehrmeister hat das nie angefasst, aber fast nur Röhrengeräte mit seine Kurzschluß-Knall-Methode reihenweise repariert.

Soweit ich mich erinnere hatte ich die PL504 darauf getestet.
Nur hatte das Testergebnis sogut wie nix damit zu tun ob sie dann wirklich im TV funktioniert hat.

BID = 874269

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Ich habe dieses Röhrenprüfgerät; leider defekt und ich bin noch nicht dazu gekommen, es zu reparieren.
http://www.jogis-roehrenbude.de/Roe.....3.htm
Interessant ist auch der Link zum Regenerieren von Röhren. Vielleicht was für Stego, aber ich bin sicher, er kennt den Artikel schon.

Gruß
Peter

BID = 874332

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2467

Servus!

Das Röhren-Regeneriergerät kenne ich schon (bzw. die Schaltung dazu).

Eine geringfügige Regenerierung der meisten Röhren habe ich schon dadurch erreicht, indem ich die betreffende Röhre für kurze Zeit überheizt habe. Also bei einer E-Röhre an einem regelbaren Netzgerät (egal ob Gleich- oder Wechselspannung) langsam von der Soll-Spannung von 6,3 Volt hochgeregelt bis ca. 10-12 Volt. Diese Spannung hält die Heizung der E-Röhre locker noch aus. Diese 10-12 Volt dann ca. 1-2 Minuten angelegt lassen, anschließend abschalten, abkühlen lassen und ins Röhrenprüfgerät wieder reingesteckt. Das Resultat war bei den meisten Röhren eine Erhöhung der Emission um ca. 10-15 %.
Aber Achtung! Nicht zu weit aufdrehen mit der Überheizung, sonst dreht sich der Effekt ins Gegenteil, und die Emission geht drastisch zurück, besonders vorsichtig bei direkt geheizten Typen (AZ1, AZ41, usw.)

Offenbar wird durch die Überheizung verbrauchtes Oxydmaterial von der Kathode "abgeworfen", und "frisches" Bariumoxyd wird dadurch freigelegt.

Da der Selbstbau eines Röhrenprüfgerätes ein Ding der (Fast-)Unmöglichkeit ist, werden die Geräte von Funke und Neuberger in der eBucht mittlerweile zu Mondpreisen gehandelt. Je nach Zustand und Umfang der Prüfkarten werden auch mal 700-800 EUR für ein Funke W19 oder W20 hingeblättert.


Offtopic :
Ich hab mein W19S (Bundeswehr-Ausführung in oliv-grün) dank einem -mittlerweile verstorbenen- ehemaligen Radio- und TV-Meister in 1999 für 250 DM bekommen - ein Schnäppchen, schon damals, heute erst recht!
Es fehlte damals nur das Handbuch (jetzt als Nachdruck vorhanden) und einige Prüfkarten, vor allem von der P-Reihe (TV-Röhren). Allerdings habe ich mittlerweile sämtliche Prüfkarten in elektronischer Form vorliegen, diese brauche ich nur nach Bedarf ausdrucken und die Löcher stanzen, fertig.


Gruß
stego

_________________

BID = 874344

dl2jas

Inventar



Beiträge: 9914
Wohnort: Kreis Siegburg
Zur Homepage von dl2jas

Vor vielen Jahren habe ich mal gesehen, wie ein alter Fernsehmeister Bildröhren regenerierte.

Wie sein Kasten genau arbeitete, weiß ich nicht. Er arbeitete auch mit Erhöhung der Heizspannung, konnte man schön sehen. Er legte die Bildröhre auf die flache Seite, also mit Hals nach oben. Beim Überheizen beklopfte er den Hals mit einem Gummigriff eines Schraubendrehers. Dabei flogen vereinzelt Funken in den Systemen. Das Resultat war ganz gut, die Emission stieg deutlich, nicht nur wenige Prozent.

DL2JAS

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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert


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