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LSS Charakteristik "S" überall im Haus verbaut - Warum machte man das damals so? |
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BID = 867850
Tüftler1 Gesprächig
Beiträge: 108 Wohnort: Hechingen
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Hi da.
Haben hier im Haus überall Leitungsschutzschalter der Charakteristik "S" verbaut.
Laut Wikipedia sind diese ja eigentlich nur bei großen induktiven Lasten zugelassen...
Haus, wie auch Installation ist 30 Jahre alt.
Bin mir am Überlegen die Teile irgendwann mal auf den aktuellen Stand zu bringen - ist mir irgendwie nicht so ganz recht...
Warum nahm man die denn damals für die Installation?
Hatte ich noch nie gesehen das davon irgendwo welche verbaut waren.
Björn
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BID = 867854
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter
Die S entsprechen in etwa heutigen der Kennlinie K bzw D und sind und waren auch damals zulässig in der Hausinstallation.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen! |
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BID = 867857
Tüftler1 Gesprächig
Beiträge: 108 Wohnort: Hechingen
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Würdest Du die Teile eher austauschen oder drin belassen?
In unserer alten Mietswohnung ist ständig die Sicherung raus weil man mal ein Netzgerät an geschaltet hatte, hier kann man riesen Motoren anstöpseln und nichts passiert
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BID = 867862
super999 Stammposter
Beiträge: 374 Wohnort: Neustadt am Kulm
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Hallo,
die alten Kategorien für Hausinstallationen waren L bzw. H. Hatte auch S36 in der Werkstatt die aber so einen Art Winkel hatten und lt. meinem Elektriker L Automaten sind.
Sollten es wirklich S sein, würde ich die i. d. R. nicht drin haben wollen, einen solchen Kurzschlußstrom (kommt natürlich auch auf die Ampere an), hier nehme ich mal S16 an, würde eine normale im Haus installierte Steckdose im Kurzschlußfall überlasten, von einem Lichtschalter möchte ich gar nicht sprechen.
Wie gesagt, kommt natürlich darauf an wo sie verbaut sind.
Wenn ihr in der Mietwohnung H Automaten habt ist schon ein Unterschied zu einem L. Der L löst im Kurschlußfall zwischen 3,5 und 5 aus, der H schon beim 2-3 fachen - hatte mal einen H16 in der Verteilung, da konnte nicht mal ne Flex anlaufen. Aber an den S36L Automaten, konnte ich noch ne Flex anlaufen lassen obwohl schon ein Heizlüfter dran hing.
Einen echten S kann ich mir gar nicht vorstellen, daß der überall für alle Stromkreise verwendet wurde, da dieser ja ähnlich dem D nicht für den Leitungsschutz in normalen Haustromkreisen geeignet ist.
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BID = 867870
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Solange die LSS richitg dimmensioniert und an der letzten Steckdose noch der Abschaltstrom (17*I N) erreicht wird, sehe ich keine Probleme. Dies sollte man aber nachmassen bzw. nach 30 Jahren sollte man mal einen Kompelttüberprüfung in Auftrag geben!
Ob man nach 30 Jahren nicht sowieso mal die Analge erneuter/saniert werden sollte, ist dann stark vom Zustand abhängig.
Mach mal ein Foto von der Verteilung, am besten ohne Abdeckung.
Shark1, der ab heute um 8:30 elektrisch fährt
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BID = 867897
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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Wenn ich mich richtig erinnere, hatten die LS von Moeller mit S-Charakteristik keine Freigabe für Hausinstallationen, da der in D geforderte Kurzschlussstrom von 6kA nicht beherrscht wird.
Falls es sich wirklich um diese LS handelt, wäre daher der Austausch von der Norm her unumgänglich.
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BID = 867938
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Die derzeit von Eaton verkaufte FAZ-Reihe (auch die S-Typen) haben 15kA-Abschaltvermögen also deutlich mehr als gefordert.
http://www.elektrotools.de/Produkt/.....S16/1
Ob dies aber auch auf die Typen von 1983 zutrifft
[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 14 Jan 2013 13:55 ]
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BID = 867978
TF_tronikfan Stammposter
Beiträge: 372 Wohnort: Stuttgart
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Welchen Wert haben die Hausanschlusssicherungen?
(altn. Zählervor- und -nachsicherung)
Backupschutz???
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BID = 867996
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Der S -Automat hat garantiert 10 kA Abschaltvermögen und dürfte bei richtig dimensionierter Leitung um Längen sicherer als die H oder L Automaten gewesen sein. Gerade in Industrieanlagen gibt es wesentlich härtere Netze als in der Hausinstallation!
Super999
Woher beziehst du die Information das Steckdosen bei Kurzschluss überlastet werden? Nebenbei gesagt 90 % aller Lichtschalter sind regelmäßig sogar über Nennstrom abgesichert (zugelassen für 10 A aber B16 als Sicherung davor)
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BID = 868042
Newbie2006 Gelegenheitsposter
Beiträge: 97 Wohnort: Stuttgart
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Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 14 Jan 2013 18:22 geschrieben :
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Nebenbei gesagt 90 % aller Lichtschalter sind regelmäßig sogar über Nennstrom abgesichert (zugelassen für 10 A aber B16 als Sicherung davor)
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Nebenbei gesagt 100% aller Lichtschalter die mir bisher untergekommen sind mussten nie eine höhere Leuchtenleistung als 2300W schalten.
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BID = 868159
super999 Stammposter
Beiträge: 374 Wohnort: Neustadt am Kulm
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@der mit den kurzen Armen
Daß S für normalen Leitungsschutz nicht verwendet werden sollte bezieht sich aus einer Aussage eines Leitungsschutzschalterherstellers und dessen Technikerteam, welches mir erklärte, daß man höher als C bei Leitungsschutz nicht gehen sollte (alternativ noch K, hier gelten aber spezielle Bedingungen).
Ein D, welcher mir als Nachfolgetyp/Allgemeintyp genannt wurde (ein S hält i. d. R. das wo ein K längst weg ist) ist nicht für den Leitungsschutz geeignet. Diese Schutzschalter sind zur Absicherung spezieller Verbraucher gedacht die i. d. R. direkt angeschlossen werden.
Man sollte immer so niedrig wie möglich und nur so hoch wie nötig absichern. Bei solch hohen Kurzschlußströmen die "gehalten" werden kann z. B. beim Einstecken eines defekten Verbrauchers die Steckdose plötzlich durch Entstehen einer Stichflamme schwarz werden - so die Technikabteilung.
Meine Elektriker waren sich da alle einig - B reicht fast überall, notfalls zu C greifen.
Eine Autowerkstatt die ich kenne hat 2 Hebebühnen mit jeweils 3,5 t Hebekraft auf einem B16, es gibt nur ein Problem wenn beide Bühnen exakt gleich angefahren werden, hier würde ein C16 Abhilfe schaffen & Sinn machen.
Bezüglich den Lichtkreisen habt ihr alle Recht, bei mir sind allerdings B10 Automaten und früher waren schon L10 drin wo Licht dran hing. Und ich habe ja schon in einem anderen Beitrag geschrieben, daß bei einem Bekannten selbst bei einem L10 der Lichtschalter draufging, als sich bei einer Lampe die Phase mit N durch Verwurstung vereinigte. Sicherung draußen und Schalter fest & schwarz.
Insofern kann ich mir vorstellen, daß die Techniker der Leitungsschutzschalterhersteller nicht ganz unrecht haben...
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BID = 868166
Tüftler1 Gesprächig
Beiträge: 108 Wohnort: Hechingen
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Hi Ihr.
Erst einmal vielen Dank für all Euer darüber Nachdenken!
Bilder wie auch Vorsicherungsdeklarationen folgen morgen.
Momentan ists hier echt ein wenig hektisch...
Danke nochmals und euch noch einen schönen Abend!
Wollte mich nur schnell mal melden,
Björn
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BID = 868195
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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@super999
Bei der technischen Abteilung der Industriebetriebe kommt es leider sehr oft darauf an wer gerade deine Frage beantwortet.
Im Allgemeinen begrenzt ein LS-Schalter den Kurzschlussstrom nur sehr bedingt. Zumindest auch D-LS-Schalter haben Energiebegrenzungsklasse 3. Hast du an einer Steckdose einen Kurzschlussstrom von 1500A, dann fließen im Kurzschlussfall eben diese 1500A. Ob jetzt A16, B16, C16, D16, K16, Z16, S16 installiert ist, ist ME völlig egal, da immer die geforderten 320A (D16) fließen und somit immer in Schnellzeit abgeschaltet wird.
Anders sieht es natürlich aus wenn zB nur 280A fließen, dann kann sein, dass ein D einige Sekunden zum Abschalten braucht und in dieser Zeit werden Leitung, Klemmen, Stecker etc. stark belastet. (siehe unsere Berechnungbeispiele)
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BID = 868202
super999 Stammposter
Beiträge: 374 Wohnort: Neustadt am Kulm
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@shark1
Das mit dem Nichterreichen des Kurzschlußstromes hat er - wie du - auch als Gefahr aufgeführt, da es vor allem bei Ortsveränderlichen Verbrauchern in Folge von Verlängerungskabeln zur Erhöhung des Widerstandes führt, und dadurch evtl. der zu erreichende Abschaltstrom nicht mehr erreicht wird (zumindest in einer Hausinstallation).
Jetzt habe ich noch weiter gesucht und auch im Kopp Katalog (gut weiß daß dies jetzt nicht gerade Marke Nr. 1 ist) ist erwähnt, daß D nicht zum Leitungsschutz geeignet ist.
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BID = 868257
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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D und K haben sowohl Überlastschutzfunktion und auch Kurzschlusschutzfunktion. Wenn ein D oder K verbaut wird muss natürlich auch Sichergestellt werden das der Kurzschlussstrom fließen kann.
Da hat übrigens 20 *IN das bedeutet bei einem 16 A LS müssen 20*16A= 320 A fließen können. Die Dinger heißen nicht umsonst LEITUNGSSCHUTZschalter!
Der S mit IN*17 ist demzufolge etwas genügsamer als D.
Zum Vergleich welche Kurzschlusströme direkt am Hak auch in der Hausinstallation möglich sind sage ich nur gemessen 1,7 kA. In einem Industriebetrieb nach dem Trafo sind es im Vergleich dazu locker mal so um die 25kA!
Bei einer Hausinstallation sollte auch eine Verlängerung mit 25 m noch zur sicheren Schnellabschaltung führen! Rechne dir mal aus welchen Widerstand 50 m Verlängerungskabel haben. (ausgenommen die billig Trommeln Made in China mit bestenfalls 0,75mm²) da ist es nicht verwunderlich das die Trommel qualmt.
Die festverlegte Leitung ist aber da immer noch geschützt. (ÜBERLASTSCHUTZ)
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, wenn der Überlastschutz gewährleistet ist, ist auch der Leitungsschutz gewährleistet.
Selbst bei nur 80 A würde ein D 16 in wenigen Sekunden abschalten.
mal etwas zum Nachlesen Leitungsschutz + Sicherung
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 15 Jan 2013 17:52 ]
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