"Stromteilerregel" - nie gehört.
Was sich Berufsschullehrer alles für Namen für das ohmsche Gesetz einfallen lassen. Vor lauter Regeln scheint mir dabei das Verständnis zu kurz zu kommen.
Mit etwas Übung fällt auf, daß R1+R2 genau 65 Ohm haben und dass R4 genau den halben Wert von R5 hat. Solche Zufälle deuten oft auf Kopfrechnen hin.
Leider sind die Verhälnisse der anderen interessierenden Kombinationen nicht so übersichtlich.
Also doch den Taschenrechner rausholen:
R7||R8 = 33 Ohm (R78)
R4||R5 = 23,6 Ohm (R45)
Somit beträgt der parallel zu R3 liegende Widerstand 4,4 +23,6 +33 = 61 Ohm.
Der Gesamtwiderstand der Schaltung beträgt also 65 +91,5||61 = 65 +36,6 = 101,6 Ohm.
Damit lässt sich sofort die Eingangsspannung zu 101,6*0,65= 66,04V angeben.
Weil an R1+R2 65*0,65= 42,25V abfallen, beträgt die Spannung am R3 nur 23,79V.
Dabei fliessen durch R3 23,79/91,5= 0,26A, die restlichen 390mA fliessen durch den
rechts von R3 liegenden Zweig.
Hier kannst du nun deine "Stromteilerregel" anwenden, oder gleich sagen, dass 2/3 des Stroms = 260mA durch R4 fliessen, und die Spannung an R8 12,87V beträgt, weil sich dieser Wert aus 0,39A und 33 Ohm ergibt.
Natürlich hätte man diese ganzen Berechnungen auch in jeweils eine einzige Gleichung packen können, aber dabei besteht immer die Gefahr, dass man mal eine Klammer vergisst o.ä.
Außerdem hat man dann keine Plausibilitätskontrolle des Ergebnisses.
Ausser dem Wert von 65 Ohm für R1+R2 und R5/R4=2 habe ich z.B sofort gesehen, dass R4||R5 ungefähr 20 und R7||R8 ungefähr 30 ergibt.
P.S.:
Zur ersten Aufgabe:
a) Das Gesamtgebilde hat 60V/2A =30 Ohm.
b) 20 Ohm davon hat schon R1, also hat der Rest 10 Ohm.
c) Da R2 20 Ohm hat, muß der rechts davon befindliche Rest auch 20 Ohm haben, um auf die 10 Ohm zu kommen.
d)Von diesen 20 Ohm wiederum stiftet R3 schon 10 Ohm, sodaß die Parallelschaltung R4||R5 auch 10 Ohm haben muss.
e)Diese 10 Ohm erhält man, indem man R4=20 Ohm -na wieviel wohl- parallelschaltet? (vergleiche c)
----> R5=20 Ohm.
fäddisch.