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BID = 853176
Jörg b Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Herford
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Hallo,
bei der Verwendung von Normalpapier in der Übertragung auf die Photobehandelte Platine, geht da nur Transparentspray oder gibt es hier auch Geheimtipps? Der Druck erfolgt mit einem Laserdrucker. Da ich mehrere Platinen für einen Röhrenverstärker herstellen muss, alle 100 x 160mm, wollte ich zuerst die Bügelmetode anwenden. Aber nun habe ich sehr günstig Photobeschichtetes Material bekommen und habe nicht vor, den Photolack zu zerstören. Mit der Folie für den Laserdrucker habe ich es bereits versucht, aber ich bekomme die Ausdrucke nicht sauber übereinander, dass alles wirklich Lichtdicht ist. Und die Spezialfolie für Layoutausdrucke hat man bei uns im Ort nicht. Und für mich ist das nächste Elektronikgeschäft zu weit weg. Daher bleibt mir nur die Normalpapiervariante.
Grüße,
Jörg |
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BID = 853180
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| und habe nicht vor, den Photolack zu zerstören | Das wird sich nicht vermeiden lassen, wenn es dein Erstlingswerk ist.
Glaube bitte nicht, dass du auf Anhieb eine zufriedenstellende Platine herstellen kannst.
Egal, welches Verfahren du nachher benutzt, du musst verschiedene ausprobieren und etwas mit den Belichtungswerten, Lichtquellen, Ätzmitteln usw. experimentieren.
Dazu empfiehlt es sich nicht gleich so große Stücke zu verderben, sondern kleinere Teststücke anzufertigen, die man miteinander vergleichen kann, und mit denen man die Qualität der Arbeit beurteilen kann.
Wenn dir das zu viel Mühe ist, dann lass die Platine vom Profi machen.
Der kann auch durchkontaktieren, was dir nur mühselig über Krücken wie Hohlnieten oder eingelötete Drahtstückchen gelingt.
Zitat :
| Daher bleibt mir nur die Normalpapiervariante | Ich nehme Transparentpapier (Zeichenbedarf)
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BID = 853189
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Recyclingpapier und Salatöl erfüllen den gleichen Zweck.
Beschichtete Papiere sind ungeeignet.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 853196
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Ich mache das mit ganz normalem 80g/m² Schreibmaschinenpapier. Die Belichtungszeit ist deutlich länger wie mit Transparentpapier, die belichteten Leiterplatten aber konturenscharf und einwandfrei. Wichtig ist, dass die bedruckte Seite zu der Leiterplatte gelegt wird.
Die Belichtungszeit musst du einmal ausprobieren. Ich schneide dafür einen recht schmalen Streifen von der Leiterplatte ab, mache mir daraus kleine Stücke und druck irgendwas auf das Papier (da reicht schon Text). Und dann fängt man an zu belichten (fang mal bei 3-6 Minuten an) und schaut, wie das Ergebnis ist (entwickeln). Und da probiert man so lang mit der Belichtungszeit rum, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Hier hab ich auch noch was darüber geschrieben, wie ich meine Leiterplatten mache:
http://blickwinkel.org/bastelecke/e.....chter
Viele Grüße
Bubu
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BID = 853211
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Warum
druckst du nicht auf Folie oder Transparentpapier?
(Letzteres ist verm. gar nicht mehr so leicht
aufzutreiben, aber wenn man in einem Ingenieurbüro
mal fragt, bekommt man evtl. aus der Rumpelkammer
Restbestände umasunst)
Das Spray zum Durchsichtigmachen enthält hochsiedende
Aliphaten, die sonst fast nur als Lösemittel für
Druckfarben verwendet werden, oft als "Kristallöl"
bezeichnet.
Da kommst du nur schwer dran, außer du kaufst ein ganzes
Faß auf einmal :=) , oder du kennst jemand in einem
Betrieb der Druckfarben herstellt :=(
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 20 Okt 2012 11:11 ]
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BID = 853246
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Früher hab ich das auch mit Transparentpapier gemacht. Aber es geht auch wirklich richtig gut mit Normalpapier. Nur die Belichtungszeit ist länger. Ich verwende KEINE Mittel zum Durchsichtigmachen sondern verwende das Papier genauso wie ich es aus der Packung nehme. Und das funktioniert sehr gut. Die Papierrückseite wirkt gleich als Diffusor (mein Belichter ist ein alter Flachbettscanner mit UV-Röhren, deshalb hatte ich mit Transparentpapier im Bereich der Röhren eine intensivere Belichtung).
Und die Sache ist viel billiger
Viele Grüße
Bubu
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BID = 853255
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ich verwende das Transparentpapier, weil es imho maßhaltiger und feuchtigkeitsunempfindlicher ist.
Mit diversen Folien hingegen habe ich schlechtere Erfahrungen, vor allem was die Porosität des Tonerauftrags angeht, gemacht.
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BID = 853291
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Ursprünglich habe ich das immer mit Transparentfolien für den Laserdrucker gemacht - die Folien sind unverschämt günstig.
Allerdings ist mir dann vor einiger Zeit bei einer Leiterkarte (Euroformat, zweilagig) folgendes passiert: durch die Hitze hat sich die Maske derart verformt, dass die beiden Layer nicht mehr deckungsgleich waren. Da die Verformung proportional der Länge war und bei allen Folien relativ gleichmäßig verlief, habe ich das Layout um ein paar Zehntel Prozent skaliert, neugedruckt und dann passte es - Glück gehabt.
Das mache ich nie wieder, Leiterplatten lasse ich seitdem fertigen. Kleine mache ich noch privat.
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BID = 853326
Murray Inventar
Beiträge: 4856
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@Bubu interessante Methode
Könnte mich nach mehrjähriger Abstinenz durchaus wieder zur Versuchung verleiten...
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BID = 853347
Jörg b Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Herford
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Vielen Dank für die Antworten
@ Perl:
Ich stelle nicht zum ersten male eine Platine her. Nur bisher hatte ich einen Tintenstrahler und habe auf die ganz alte Weise mit Anreibesymbolen die Layouts hergestellt.
Ein von mir gebautes Gerät ist hier http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Hammer/Hammer.htm zu sehen, inkusive den von mir hergestellten Platinen - auch zweiseitige Ausführung und Platinen bis 200 x 300 mm.
@ Bubu83:
Ich habe noch nie ein Belichtungsgerät verwendet. Ich benutze immer das normale Sonnenlicht. Bisher hatte ich damit nie Probleme und keine einzige Platine ist mir mislungen. Ich habe es ein mal mit einer nitravotlampe probiert, war aber garnicht zu frieden mit dem Ergebnis.
Ich werde das mit dem Normalpapier mal ohne transparent machen ausprobieren. Danke für den Tipp!
Grüße,
Jörg
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Jörg b am 20 Okt 2012 23:43 ]
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BID = 853365
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Das Belichtungsgerät hab ich mir auch mal gebaut, weil ich von einem Freund einen alten (und dicken) Flachbettscanner geschenkt bekommen hab. Zum Wegwerfen war mir der zu schade, so hab ich bei Ebay noch einen alten Gesichtsbräuner ersteigert und die Röhren in den Scanner gebaut. Meine Erfahrungen damit sind sehr gut (auf Normalpapier noch besser wie auf Transparentpapier). Allerdings geht das nur mit dem Laserdrucker, meine Versuche mit dem Tintenstrahler sind alle gescheitert.
So hab ich halt immer die gleiche Belichtungsintensität (sowohl die Strahlungsleistung als auch die Belichtungszeit) und kann meine Platinen alle mit den gleichen Parametern ätzen. Wobei ich gemerkt habe, dass sich die ideale Belichtungszeit mit der Temperatur ändert. Und wenn sich die Röhren recht stark aufwärmen (wenn ich mehrere Belichtungen hintereinander mache), kann ich die Zeit etwas zurücknehmen.
Viele Grüße
Bubu
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BID = 873712
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Wir verwenden seit etlichen Jahren und nach vielen (erfolglosen) Versuchen mit Transparentfolien so genanntes Entwurfpapier aus einem Entwurfblock. Aber aufpassen - unter der Bezeichnung gibt es auch sehr viele dicke und ungeeignete Papiere!
Wir verwenden:
Schleicher & Schuell Entwurfblock 80/85g/m² Ref. No. 622401
Meines Wissens ist aber die Fa. S&S mittlerweile un Hahnemühle aufgegangen, ob daher die Nummer noch gilt ist mir nicht bekannt.
Jedenfalls sind derartige Blöcke unter dem Stichwort "Hahnemühle Entwurfblock" im "Lieblingskaufhaus" (e-Bucht) zu finden. Es gibt diese Blöcke auch größer als DIN A4, und auch in unterschiedlichen Dicken. Wir haben auch 70/75g bzw 90/95g verwendet (als mal nichts anderes kurzfristig zu bekommen war), da braucht man aber deutlich unterschiedliche Belichtungszeiten!
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BID = 875537
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Ein gewisses Verziehen bei Folien im Laserdrucker kompensiere ich, indem ich die Folie einmal ohne Druck durchlaufen lasse.
Auch kann man kleinere Layouts doppelt oder vierfach auf eine Folie drucken; dann passt es in jedem Fall. Der Verzug vom Original ist vernachlässigbar.
Gruß
Peter
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