Tausch Y-Kondensator Bohrmaschine

Im Unterforum Erfahrungsaustausch - Beschreibung: Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten

Elektronik Forum Nicht eingeloggt       Einloggen       Registrieren




[Registrieren]      --     [FAQ]      --     [ Einen Link auf Ihrer Homepage zum Forum]      --     [ Themen kostenlos per RSS in ihre Homepage einbauen]      --     [Einloggen]

Suchen


Serverzeit: 07 10 2024  04:21:26      TV   VCR Aufnahme   TFT   CRT-Monitor   Netzteile   LED-FAQ   Osziloskop-Schirmbilder            


Elektronik- und Elektroforum Forum Index   >>   Erfahrungsaustausch        Erfahrungsaustausch : Fragen und Antworten von User zu User zu allen elektrischen und elektronischen Geräten


Autor
Tausch Y-Kondensator Bohrmaschine
Suche nach: kondensator (17341)

    







BID = 839539

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681
 

  


Hallo Forum,


Einen XY-Motorentstörkondensator einer Bohrmaschine möchte ich durch einen disktret aufgebauten ersetzen (die alte Bauform ist nicht mehr erhältlich, moderne Zylindertypen würde nicht in den Handgriff passen). Dazu bräuchte ich zwei 2,5nF-Y-Kondensatoren.

Erste Frage: Reichen Y2-Kondensatoren, oder müssen es Y1-Kondis sein? Zwischen dem Masseanschluss des Kondensators und den berührbahren metallenen Gehäuseteilen der Maschine messe ich keinen Durchgang. Demzufolge müsste Y2 reichen, weil keine doppelte Schutzisolierung überbrückt wird. Oder?

Zweite Frage: Reichelt hat nur 10nF-Y2-Kondensatoren. Darf ich zwei davon und einen 3,3nF-X2-Kondensator im Stern verschalten (Y2 je an Lx,Ly; X2 an Masse)? Der X2-Kondensator liegt somit ja in Reihe zu den Y2-Kondensatoren. Mein Gedankengang: Wenn ich Lx über einen Y2-Kondensator direkt mit Masse verbinden darf, dann kann man da auch in Reihe dazu einen anderen Kondensator einschleifen, ohne die Betriebssicherheit zu gefährden. Auch X2-Kondensatoren können ja eigentlich im Fehlerfall nicht an Kapazität zunehmen; und selbst wenn der X2 durchschlagen und komplett niederohmig werden sollte, ist das ja nichts anderes, als wenn er nie verbaut worden wäre (stattdessen Direktanschluss des Y2-Kondis). Lediglich die höhere Kapazität von 10nF anstelle von 2,5nF wäre zu verzeichnen.


Gruß, Bartho

P.S.: Der 2,2MΩ-Widerstand parallel zum 100nF-X2-Kondenator zwischen Lx und Ly kommt auch noch rein, der war im alten Fischer & Tausche-XY-Kondensator auch integriert und wird nicht vergessen

BID = 839546

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
Reichelt hat nur 10nF-Y2-Kondensatoren.
Dann kaufe woanders.
Bei deutlich größeren Kondensatoren steigt nicht nur der Ableitstrom, sondern es sinkt auch die Resonanzfrequenz, wodurch die Entstörwirkung fraglich wird.


Zitat :
zwei davon und einen 3,3nF-X2-Kondensator im Stern verschalten
Wie kommst du auf diese Idee?
Mach es so, wie es vorher war und gut.
Normalerweise sind die drei Kondensatoren im Dreieck geschaltet uud ich kann mich nicht erinnern je etwas anderes gesehen zu haben.
Ich weiß auch nicht, was du mit Lx und Ly bezeichnest.



_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 839576

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Besten Dank für die Antwort, perl.


Zitat :
Ich weiß auch nicht, was du mit Lx und Ly bezeichnest.

Die blaue und schwarze Ader der Netzanschlussleitung. Wollte ich mangels verpolsicherheit nicht N und L nennen. Welche Bezeichnung wäre richtig gewesen?


Zitat :
Mach es so, wie es vorher war und gut.

Vorher waren ja alle Kondensatoren in einem einzigen Wickel drin, wenn ich richtig informiert bin. Ich schätze, das war so umgesetzt, dass die Folie für den Masseanschluss ein kleines Stück weit zwischen den Folien für Lx und Ly eingewickelt war. Das kann ich ja nicht nachbauen.


Offtopic :

Zitat :
Normalerweise sind die drei Kondensatoren im Dreieck geschaltet und ich kann mich nicht erinnern je etwas anderes gesehen zu haben.

Ist zwar keine Motorentstörung und zugegebener maßen auch nicht direkt am Netzeingang (und dazu noch mit Schutzerdung statt doppelter Schutzisolierung), aber das letzte PC-Netzteil, das ich repariert habe, hatte nach dem Gleichrichter zwei Pufferkondensatoren in Reihe. Parallel zu diesen waren je 150kΩ und ein 2,2nF-X1Y2-Kondensator geschaltet. Zwischen dem mittleren Knoten und der Gehäusemasse lag auch noch ein baugleicher 2,2nF-X1Y2-Kondensator, insgesamt also Sternschaltung.
Auf einer weiteren direkt an die Netzbuchse angelötete Platine waren aber noch weitere Entstörmaßnahmen verbaut (die habe ich mir aber nicht näher angesehen).



Zitat :
Bei deutlich größeren Kondensatoren steigt nicht nur der Ableitstrom, sondern es sinkt auch die Resonanzfrequenz, wodurch die Entstörwirkung fraglich wird.

Deswegen wollte ich die 10nF ja in Reihe mit 3,3nF schalten, macht insgesamt wieder ~2,5nF. Ergäbe die beschriebene Sternschaltung.

Hier das geplante Schaltbild, das ich im Eröffnungsposting wegließ:

[Lx]---o-----o---[10nF]---.
       |     |            |
       |     |            |
       _     _            |
      |2|   |1|           |
      |,|   |0|           |
      |2|   |0|           o---[3,3nF]---[Masse]
      |M|   |n|           |
      |Ω|   |F|           |
       T     T            |
       |     |            |
       |     |            |
[Ly]---o-----o---[10nF]---´


Von den Werten zwischen den Anschlüssen her käme ich damit wieder ungefähr auf die Werte des Originalbauteiles.

Als reine Dreiecksschaltung könnte man das natürlich auch so lösen:
[Lx]---o-----o---[10nF]---[3,3nF]---.
       |     |                      |
       |     |                      |
       _     _                      |
      |2|   |1|                     |
      |,|   |0|                     |
      |2|   |0|                     o---[Masse]
      |M|   |n|                     |
      |Ω|   |F|                     |
       T     T                      |
       |     |                      |
       |     |                      |
[Ly]---o-----o---[10nF]---[3,3nF]---´

Aber dann müsste ich noch einen Kondensator mehr erbauen, und das wird eng.



Offtopic :
Nachtrag:
Im Keller liegen noch zwei analoge Sat-Receiver, evtl. kann ich da Entstörkondensatoren ausschlachten.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 22 Jul 2012 16:56 ]

BID = 839650

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Parallel zu diesen waren je 150kΩ und ein 2,2nF-X1Y2-Kondensator geschaltet. Zwischen dem mittleren Knoten und der Gehäusemasse lag auch noch ein baugleicher 2,2nF-X1Y2-Kondensator, insgesamt also Sternschaltung.
Das ist eine ganz andere Geschichte.
Diese Schaltung bildet in Verbindung mit dem Brückengleichrichter einen Spannungsverdoppler für den Betrieb mit 115V. Man braucht für die Umschaltung nur eine einzige Drahtbrücke.
Folienkondensatoren dort sollen in erster Linie die schlechten HF-Eigenschaften der Elkos kompensieren.


Zitat :
Deswegen wollte ich die 10nF ja in Reihe mit 3,3nF schalten
Das ist Mist!
Kondensatoren, die für HF wirksam sein sollen, brauchen möglichst kurze Anschlüsse.
Wenn du anfängst sie hintereinander zu schalten, kannst du sie auch gleich ganz weglassen.


BID = 839665

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Und nochmal besten Dank


Offtopic :
Beim Netzteil hatten sich die den beiden großen Elkos parallel geschalteten Kondensatoren zerlegt (waren blaue Scheibenkondensatoren); die Werte konnte ich nur noch vom 3. Kondensator (nach Masse geschaltet und heil geblieben) ablesen. Wird in Reaktion auf den gestorbenen 3300µF-10V-Pufferelko für die 3,3V-Schiene geschehen sein. Nach Austausch der beschädigten Kondensatoren sowie der Feinsicherung arbeitet das Netzteil wieder.



Zitat :
Kondensatoren, die für HF wirksam sein sollen, brauchen möglichst kurze Anschlüsse.

Die quer grün-gelb geringelte, vom Kondensator zum Motor gehende Ader ist mindestens 15cm lang und auch noch in einer Schleife gelegt, damit der Kabelschuh (fliegender Steckverbinder) zwischen Kondensator und Motor noch Platz findet. Da dachte ich, dass meine Reihenschaltung da nicht mehr ins Gewicht fällt. Oder irre ich (wieder)?

In den beiden vorhandenen Receivern fand ich je einen Y1-Kondensator; nach dem Wert muss ich noch mal genauer gucken, Lupe war gerade nicht zur Hand und das Licht schlecht.

BID = 839667

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Oder irre ich (wieder)?
Nein.
Für solche Fehlkonstruktionen gibt es viele Gründe.
Am wahrscheinlichsten ist, daß da nie eine EMV-Messung gemacht wurde, und der Kondensator eingebaut wurde, "weil die anderen den ja auch haben".

BID = 839695

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Also dürfte sich die Entstörung nicht maßgeblich gegenüber dem Originalzustand verschlechtern. Das wollte ich wissen.
Vor und nach dem Umbau werde ich prüfen, ob während des Betriebes im Mittelwellenrundfunk Störungen zu hören sind.

Zitat :
... und der Kondensator eingebaut wurde, "weil die anderen den ja auch haben".

Das deckt sich mit Aussagen, die ich in anderen Foren gelesen habe.

Aus EMV-Sicht sollten die Y-Kondensatoren möglichst kurzdrähtig zwischen Bürsten und Blechpaket sitzen, oder?

BID = 842881

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681


Zitat :
Bartholomew hat am 23 Jul 2012 13:02 geschrieben :

Also dürfte sich die Entstörung nicht maßgeblich gegenüber dem Originalzustand verschlechtern.

Pustekuchen.
Zwischenstand:
Der alte Kondensator erreicht nach 20 Minuten am Netz eine Temperatur von gut 80°C (via Infrarotthermometer gemessen) und hat zwischen L1 und L2 noch ~42nF von ehermals 100nF.
Das Störmaß der neuen Kondensatorkonstruktion liegt aber locker 10dB über dem des alten Kondensators. Da werde ich noch nachbessern müssen.


P.S.: Ja, die Knickschutztülle ist mit Draht festgenäht
Hält wunderbar.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 14 Aug 2012  0:29 ]

BID = 843331

Beckenrandschwimmer

Schreibmaschine



Beiträge: 1918
Wohnort: Altrip

Öhm, ich bin mir jetzt absolut unsicher, aber könnte es sein, dass da auch noch eine kleine Spule mit drinnen war? Mich verwirren etwas die gezeigten Linien auf dem Bauteil. Ich kann es aber auch nicht ganz erkennen.
Würdest du noch mal ein 360° Bild des runden Filter-Bauteiles machen?

BID = 843354

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
aber könnte es sein, dass da auch noch eine kleine Spule mit drinnen war? Mich verwirren etwas die gezeigten Linien auf dem Bauteil
Nein, eine Drossel sehe ich nicht.
Allerdings ist der Kondensator ähnlich wie ein Durchführungskondensator aufgebaut, indem er getrennte Anschlüsse für gestörte und enstörte Seite hat.
Man vermeidet so, ähnlich wie bei einer Vierleitermessung, zumindest für den X-Kondensator die schädliche Wirkung der Anschlußdrähte.
In der technischen Ausführung wird dafür der Wickel mit eingelegten Folien kontaktiert, die lang genug sind, daß sie an beiden Stirnseiten herausschauen.

BID = 843906

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Entsprechende Fotos hatte ich glücklicherweise schon gemacht, da ich solche Rückfragen erwartete ^^

Das Schaltbild ist leider teilweise weg; der Teil des Mantels, der direkten Kontakt mit dem Gehäuse hatte, ist von Schrift befreit. Der schwarze Strich kennzeichnet die Gehäusenaht.
Ursprünglich waren auf dem Schaltbild mal ein (salopp formuliert) Kondensator mit Mittenabgriff und der Entladewiderstand zu sehen.

BID = 843907

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
da ich solche Rückfragen erwartete
Von mir nicht, denn das war auf deinem ersten Bild schon zu erkennen:

Das Einzige was hier neu ist, ist das Alter des Kondensators: April 1976.


Zurück zur Seite 1 im Unterforum          Vorheriges Thema Nächstes Thema 


Zum Ersatzteileshop


Bezeichnungen von Produkten, Abbildungen und Logos , die in diesem Forum oder im Shop verwendet werden, sind Eigentum des entsprechenden Herstellers oder Besitzers. Diese dienen lediglich zur Identifikation!
Impressum       Datenschutz       Copyright © Baldur Brock Fernsehtechnik und Versand Ersatzteile in Heilbronn Deutschland       

gerechnet auf die letzten 30 Tage haben wir 20 Beiträge im Durchschnitt pro Tag       heute wurden bisher 4 Beiträge verfasst
© x sparkkelsputz        Besucher : 182137533   Heute : 418    Gestern : 5489    Online : 548        7.10.2024    4:21
1 Besucher in den letzten 60 Sekunden        alle 60.00 Sekunden ein neuer Besucher ---- logout ----viewtopic ---- logout ----
xcvb ycvb
0.0773799419403