Zitat :

sehen die Platinen gnaz anders aus als bei meiner .. irgendwie mehr Bauteile drauf.

Eben!
Du hast eine Einchip-Kamera, bei der nahezu alle erforderlichen Funktionen mit auf den Kamerachip integriert sind.
Das gesamte Timing wird durch den Quarz in der ovalen Blechdose bestimmt, und wenn du die Frequenz dieses zentralen Taktgebers änderst, bekommst du jedenfalls kein normgerechtes Ausgangssignal mehr.

Darüber hinaus ist für lange Belichtungszeiten meist erforderderlich den Chip sehr stark zu kühlen, um das thermische Rauschen zu reduzieren.
Es ist anzunehmen, dass insbesondere die analogen Schaltungen bei den sehr tiefen Temperaturen nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.

Kühlung wäre kein Problem, da hab ich alle erfoderlichen Bauteile zu Hause. (Peltierelement usw.)
Das diese Webcam nicht optimal für so einen Umbau ist, ist mir klar.
Aber ist es prinzipiell möglich und kann mir jemand sagen was ich wie umzulöten habe, bzw. welche Bauteile zuästzlich nötig sind.
Ich bastel gerne in meiner Freizeit und möchte nicht unbedingt eine neue Webcam kaufen

Werde heut abend schöne Macroaufnahmen der Platine machen damit ihr besser helfen könnt.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Matthl111 am  9 Jul 2012 14:36 ]

Zitat :

Kühlung wäre kein Problem,

Das glaubst du nur, weil du es noch nicht versucht hast!
Das erste Problem mit dem du konfrontiert wirst, ist Kondenswasserbildung und Eisansatz.
Und um die interessanten Temperaturen von vielleicht -70°C zu erreichen sind mehrstufige Peltieranordungen erforderlich, die das auch nur mit Ach und Krach noch schaffen. Deshalb muß man das kühlende Teil so klein wie möglich machen, und muß dort wärmeerzeugende Bauelemente sorgfältig vermeiden.
Außerdem kannst du davon ausggehen, daß die in der Elektronik viel verwendeten Keramikkondensatoren in der Kälte nahezu wirkungslos werden.

Zitat :

und möchte nicht unbedingt eine neue Webcam kaufen

Die kosten doch gerade mal 5€, aber je neuer die Kamera, umso weniger ist daran zu ändern.
Bei den aktuellen Modellen befinden sich fast keine sonstigen Bauteile mehr auf der Platine.
Das hat auch damit zu tun, daß sowohl die Technologie als auch das als Ausgangsmaterial verwendete Silizium immer besser (Lichtempfindlichkeit!) geworden ist.

Webcams sind jedenfalls als Astro-kameras ziemlich schlecht.
Einerseits wegen der geringen Auflösung, andererseits wegen der integrierten Farbfilter auf den Pixels, die viel Licht schlucken.
Wegen des sich daraus ergebenden Farbmusters (http://de.wikipedia.org/wiki/Bayer-Sensor), mittelt die eingebaute Elektronik auch stets über mehrere Pixels, was der Schärfe auch nicht förderlich ist.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  9 Jul 2012 15:45 ]

Hier mal bessere Aufnahmen der Paltine.

-70°C sind denke ich nicht nötig .. so tief kühlt auch keine echte Astrocam.
Ich weiß auch das sie als Astrocams nicht so gut geeignet sind, zumindest bei Langzeitbelichtung. Planeten lassen sich ja sehr gut damit ablichten.

Über die Unsinnigkeit des Umbaus brauchen wir auch nicht diskutiere
mir gehts einfach nur ums bastelln und experimentieren

Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - pic-upload.de
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Matthl111 am  9 Jul 2012 18:24 ]

Bei der Kamera spielt sich praktisch alles direkt im Sensor ab. Da der auch noch von Logitech selbst ist, oder zumindestens so gestempelt wurde, sehe ich da nicht viele Chancen.

PS: Bilder bitte hier hochladen, nicht auf irgendwelche Hoster.


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Zitat :

PS: Bilder bitte hier hochladen, nicht auf irgendwelche Hoster.

Ok kein Problem.

Zitat :

Bei der Kamera spielt sich praktisch alles direkt im Sensor ab. Da der auch noch von Logitech selbst ist, oder zumindestens so gestempelt wurde, sehe ich da nicht viele Chancen.

na gut da kann man nichts machen.
Vielleicht ist es ja softwaremäßig zu realisieren, denke aber nicht.

Nimm doch eine normale Kamera her. Dort sind Belichtungszeiten bis 60s nichts Ungewöhnliches.

Meine Digitalkamera schafft nur 15sec.

Lässt sich daran was ändern??

Je nach Fabrikat gibt's die unterschiedlichsten "Tricks".
Meine Digicam schafft bis zu 30 sec; mit Fernbedienung habe Cracks aber weitere Möglichkeiten "ausgekundschaftet".
Hier hilft dann ein Foto - Forum weiter....

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Ich glaube da wirst du ähnlich wenig Erfolg wie mit der Webcam haben.
Wahrscheinlich wäre es einfacher 10x ein 15s Bild aufzunehmen und dann die Bilder übereinander zu legen. So weit ich das weiß, machten das auch die großen Teleskope. Ansonsten kommen auch diese nicht auf 140 Beobachtungsstunden.

Allerdings wird das Bildrauschen enorm werden.

Zitat :

Allerdings wird das Bildrauschen enorm werden.

...und deshalb kühlen die ihre Kamerachips ja auch mit flüssigem Stickstoff und behaupten nicht solches:

Zitat :

-70°C sind denke ich nicht nötig .. so tief kühlt auch keine echte Astrocam.

Was man auch am Infrarotteleskopen sehen kann. Da werden teilweise Temperaturen von nur knapp über dem absoluten Nullpunkt erreicht.
Über -70°C wird da wohl nur geschmunzelt.

@Beckenrandschwimmer:
Dann werden dann aber auch andere Halbleitermaterialien mit deutlich geringerem Bandabstand eingesetzt, denn mit Silizium ist bei etwa 1100nm Schluß, und auch die üblichen Materialien für Fenster und Linsen sind darüber vielfach nicht mehr zu gebrauchen.

Diese Einschränkung bei Si ist für Kameras im Sichtbaren aber ganz praktisch, denn dadurch wird das thermische Rauschen reduziert und bei etwas größeren Wellenlängen liegen ohnehin einige sehr intensive und breite Absorptionsbanden des irdischen Wasserdampfes und des CO2.
http://en.wikipedia.org/wiki/File:MODIS_ATM_solar_irradiance.jpg
Um diese Störung zu reduzieren geht man daher mit solchen Teleskopen auf hohe Berge, oder gleich in den Weltraum.

Im Falle des Wassers erstrecken sich die Absorptionen sogar bis in den sichtbaren Bereich, weshalb Wasser in dicken Schichten blau ist, was man am Blautopf in beeindruckender Weise sehen kann. (Aktuell wohl nicht, denn nach Regenfällen ist zuviel Sediment im Wasser)

Trotzdem ist es natürlich Unfug, eine solche Einchip-Kamera, bei der ja das meiste Licht durch die Farbfilter absorbiert wird, für besonders lichtschwache Aufnahmen einsetzen zu wollen.