Inselbetrieb von Photovoltaikanlagen im KatS-Fall

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Autor
Inselbetrieb von Photovoltaikanlagen im KatS-Fall

    







BID = 806306

mlf_by

Schriftsteller



Beiträge: 985
Wohnort: Ried
 

  


Hallo Forum!

Ich bin über einen ziemlich schaurigen 138-seitigen Untersuchungsbericht gestolpert.

Link: Technikfolgenabschätzung großräumig.....sfall.
Dort wurde untersucht, was passieren könnte, wenn jemand oder etwas unser Stromnetz (für mehrere Wochen und über mehrere Bundesländer hinweg) ausknipsen würde.
Mehr als einen Ausblick auf Woche 2 haben sie dann doch nicht gewagt.

"Träte dieser Fall aber ein, kämen die dadurch ausgelösten Folgen einer nationalen Katastrophe gleich. Diese wäre selbst durch eine Mobilisierung aller internen und externen Kräfte und Ressourcen nicht „beherrschbar“, allenfalls zu mildern."
Soll wohl heißen: wir wären im Eimer -mehr oder weniger schlimm. Massive Probleme bei Transport, Kommunikation, Lebensmittel-/ Geld-/ Trinkwasser-/ Notfallversorgung, Abwasserentsorgung, Licht und Kühlung, ... .
Der Grill im Wohnzimmer mit dem guten Schrank als Brennmaterial dürfte auch nicht allzu lange gut gehen. Gas funktioniert dafür ohne Strom oder Logistik schätzungsweise auch nicht.

Das Netz ist hier mit Informationen recht sparsam.
Könnte man da dann evtl. normale 230V/400V~ Solarstromwechselrichter auf die schnelle irgendwie in den Inselbetrieb zwingen, umrüsten, manipulieren (ohne Synchronisation, ohne Batteriepufferung, ohne andere WR; nur mit der Bastelkiste sozusagen)? Was ist denn überhaupt der große Unterschied zwischen einer Inselbetrieb- und einer Netzeinspeise-Photovotaikanlage?

Grüße

BID = 806350

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Ja, solch eine Situation wäre nicht sehr prickelnd.
Daß die Gefahr überhaupt besteht, haben wir ahnungs- und sorglosen Regierungen unter SPD-Beteiligung zu verdanken...
Die haben es zugelassen, daß für die Steuerung der Stromerzeugung und -Verteilung billigere, internetbasierte Lösungen eingesetzt wurden. Vorher gab es dafür unabhängige eigene Datenübertragungswege. Die haben sogar wärend massiver Luftangriffe noch funktioniert...
Die jetzige Bundesregierung ist dabei, hier wieder umzusteuern, aber das dauert und kostet.

Zu Deiner Überlegung:
Manche Solar-WR sind dafür nachrüstbar, andere nicht.

Der Hauptunterschied (und damit auch der Grund, warum da mit Basteltricks nichts zu machen ist) ist die Führungsgröße.
Sprich - Solarwechselrichter bekommen Spannung und Frequenz vom Netz vorgegeben und speisen in jedem Moment die höchstmögliche Leistung ein. Inselwechselrichter müssen Spannungs- und Frequenzhaltung selbst erledigen, also mit lastabhängiger Leistung arbeiten.

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 27 Dez 2011 14:12 ]

BID = 806366

TF_tronikfan

Stammposter



Beiträge: 372
Wohnort: Stuttgart



Zitat :
Daß die Gefahr überhaupt besteht, haben wir ahnungs- und sorglosen Regierungen unter SPD-Beteiligung zu verdanken...
Die haben es zugelassen, daß für die Steuerung der Stromerzeugung und -Verteilung billigere, internetbasierte Lösungen eingesetzt wurden. Vorher gab es dafür unabhängige eigene Datenübertragungswege. Die haben sogar wärend massiver Luftangriffe noch funktioniert...
Die jetzige Bundesregierung ist dabei, hier wieder umzusteuern, aber das dauert und kostet.


Damit wäre dann auch das politische Statement raus
--- auch wenn du für Dich den ahnunglos Schuldigen schon gefunden hast ich sehe in den Vorstandsetagen der Stromversorger eigentlich mehr die Landesregierungen vertreten und die landratamtseigenen Katastrophenschützer mind. die im süddeutschen Raum sind eher mit gelb-schwarzem Parteibuch.

Stellt sich mir doch die Frage ob der Kathastrophenschutz nicht doch beim Militär anzusiedeln wäre. (-Mindestens so zentrale und existentielle Fragen.) Du könntest das ja mal auf dem 3 (langweiligen) Königetreffen vorbringen.

Wohl dem, der Heizöl im Garten, Notsrom per Agregat und Wasser aus dem eigenen Brunnen hat. <Gut ein paar Rindviecher im Stall wären auch nicht schlecht>

Die Speicherung der Solarenergie dürfte das eigentliche Problem darstellen. Theoretisch haben wir leichte kostengünstige Akkus für E-Mobilität. In der Praxis sind wir über die Bleiakkus jedoch noch nicht wirklich hinaus.

Gruß
TF
[/quote]


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