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Compaq Portable 286 von 1986 |
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BID = 804400
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Hallo Forengemeinde,
heute wollte ich euch den von meinem Arbeitgeber zur Verfügung gestellten (da sonst entsorgten) Compaq Portable 286 von 1986 vorstellen.
Ein paar Daten:
Hauptspeicher: 640kB
Festplatte: 20.3MB MFM (Typ 2)
Graka: Monochrom, dual
Monitor: Grün
Die Netzwerkkarte habe ich zusätzlich eingebaut, um auf das Netzwerk zugreifen zu können.
Das installierte System war DOS3.2 - wurde von mir allerdings gelöscht. War eine Vorgabe vom Chef.
Installiert habe ich DOS 6.22 und eine alte Netzwerkkarte, die ich irgendwann in der Bucht geschossen habe.
Mit dem 5,25" Disklaufwerk und der Hilfe meines Freundes (für den die beiden Laufwerke eigentlich bestimmt sind) haben wir es dann geschafft, auf den Netzwerkspeicher zuzugreifen.
Zum technischen Zustand:
Festplatte hat 5 defekte Sektoren (10.240Byte)
Bios Batterie hatte nur noch 1,7V statt 6V - Uhr lief nicht, aber das Bios hat die Daten behalten, das Bandlaufwerk hat das Bios nicht mehr gekannt und erkannt.
Sonst läuft alles perfekt.
Ich lasse mal Bilder sprechen.
Floppycontroller mit COM und Drucker:
Lan controller:
MFM controller:
Dual - Monochrom Grafikkarte:
Die alte Biosbatterie von 1990:
Netzwerkzugriff:
Nortoncommander im Netzwerk gestartet:
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 17 Dez 2011 23:22 ] |
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BID = 804439
Dark Dragon Schreibmaschine
Beiträge: 1363 Wohnort: Solingen
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Sehr schönes Gerät !
Die gewinnen inzwischen an Sammlerwert.
Welche Software / Protokoll benutzt Du für das Netzwerk ?
Ich habe auch einige DOS Rechner hier. Und 3Com ISA Netzwerkkarten mit RJ45 (10MBit).
Gruß
Andreas |
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BID = 804442
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Festplatte hat 5 defekte Sektoren (10.240Byte) |
Das ist nicht weiter schlimm.
Deshalb hast du die Platte ja formatiert, damit DOS weiß, was es nicht benutzen darf.
U.U. waren die defekten Sektoren schon auf der neuen Platte vorhanden.
Die Hersteller haben damals gewöhnlich eine Bad-Spot-Liste mitgeliefert, in welcher die Lage von fehlerhaften Sektoren eingetragen war.
Leider stimmten die Sektornummern wegen anderem Interleaving gewöhnlich nicht damit über ein, was das OS beim Formatieren selbst heraus fand.
Manchmal waren auch vom Hersteller angegebene Badspots einfach verschwunden.
Die Hersteller begründeten das damit, dass sie schärfere Testverfahren hätten.
Bei den heutigen Platten wird die Verwaltung der defekten Sektoren, für das Betriebsystem völlig unsichtbar, durch die Firmware auf der Platte selbst erledigt.
P.S.: 10240 Bytes sind bei mir aber 20 Sektoren.
Soviel hatte eine neue Platte in der Tat aber nicht.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 18 Dez 2011 3:59 ]
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BID = 804466
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Geil!
Ich hab einen ähnlich alten Toshiba T3100/20 (20 ist nicht etwa die Takfrequenz in Mhz, sondern die Festplattengröße in MB), das ist schon ein richtiger "Schlepptop" zum Aufklappen, mit orange leuchtendem Plasmadisplay. Nur der Akkue fehlt im Vergleich zum modernen Laptop. Die Platte ist shcon 3,5" IDE soweit ich weiß, ansonsten sind die technischen Daten sehr ähnlich.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 804480
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Zitat :
| das Bandlaufwerk hat das Bios nicht mehr gekannt und erkannt. |
Damals wurde auch noch nichts erkannt, das kam erst Jahre später. Bandlaufwerke wurden mit am Floppycontroller angeschlossen oder hatten eine eigene Controllerkarte. Bei den ersten CD-ROMs war das auch noch so, die hatten eigene Controller. Entweder SCSI oder ein eigener Standard.
Im Bios tauchten diese Geräte nicht auf. Für alles weitere war die Software zuständig.
Einträge im Bios (Plattendaten, Laufwerke usw.) mußte der Anwender vornehmen.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 804498
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| Das installierte System war DOS3.2 - wurde von mir allerdings gelöscht. War eine Vorgabe vom Chef.
Installiert habe ich DOS 6.22 und eine alte Netzwerkkarte, die ich irgendwann in der Bucht geschossen habe. |
Das Löschen war überflüssig, auch wenn man ganz korrekt sein will.
Das DOSs wurde mit dem Rechner gekauft (MS machte das nur so),
ging/geht deswegen auf den jeweiligen Besitzer des Rechners über.
In Praxi kräht sowieso kein Hahn mehr danach.
Als PCs noch unter 1 MB Arbeitsspeicher hatten, hat man gerne DRDOS
verwendet, Digital Research gab sich viel Mühe mit kleinstmöglichen
Treibern und Speichermanagement.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 18 Dez 2011 13:58 ]
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BID = 804552
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Falsch, auch das kam erst später. Zu dieser Zeit hatten PCs ab Werk kein Betriebssystem. Das mußte man extra kaufen.
DOS, Windows usw ab Werk kam erst später bei den großen Ketten (Escom, Vobis). Da dann auch gerne mal mit DR-DOS, Geoworks oder OS/2.
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-=MR.ED=-
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BID = 804573
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| Zu dieser Zeit hatten PCs ab Werk kein Betriebssystem. Das mußte man extra kaufen. |
Bist du sicher, und welche Zeit menst du genau?
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 804580
123abc Schreibmaschine
Beiträge: 2195 Wohnort: Hamburg
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Mir scheint das war ein echter High End PC.
Mein erster Kontakt mit einem PC war gleich ein Treffen mit einem Laptop.
Dieser hatte 2 Diskettenlaufwerke jedoch keine Festplatte.
Auf der ersten Diskette befand sich das Betriebssystem, auf der 2. das Programm welches gestartet werden sollte.
Das kpl. OS bestand aus 26 Dateien und hatte nur 300KB
123abc
[ Diese Nachricht wurde geändert von: 123abc am 18 Dez 2011 18:39 ]
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BID = 804636
ua Stammposter
Beiträge: 258
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Tach Zusammen,
das Ding habe ich noch gut in Erinnerung:
Das war ein "Bedienrechner" für eingebaute Transputerkarten zur Messung an Datenleitungen.
Gänge Bitraten waren (jeweils bit-synchron):
2,4 kb/s
4,8 kb/s
9,6 kb/s (da hing früher eine ganze Banken-Filliale oder ein Werk dran, bei den Sparkassen haben sich dann noch 12 Filialen eine Leitungen über einen SK12-Knoten geteilt...)
dann
64 kb/s (schnell, durfte nicht jeder drann .. )
48 kb/s (ganz selten)
19,2 als Sub-Bitrate von 64 kb/s (3 * in einem Träger)
dann
2048 kb/s (verdammt schnell, Teufelzeuch,)
Als dann 64 kb/s und 2Mb/s häufiger wurden, durfte (mußte ) auch das Fussvolk 'ran.
Das waren noch Zeiten, heute ist die kleinste bestellbare Festverbindung 2 Mb/s.
Viele Grüße aus OBC
Udo
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BID = 804648
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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So viele Antworten. Also mal der Reihe nach:
Die Platte sollte ich Formatiren, da noch vertrauliche Daten drauf sein hätten können - war bis zum Rand gefüllt (ca. 200kB freier Speicher)
Und ein Programmiercontroller, den ich vergessen habe zu fotografieren war auch noch drinnen.
Also das Biossetup (von einer 360kb Disk) sagt, dass alles automatisch erkannt wird, einstellen kann ich da leider nix. Sogar der Plattentyp (Typ 2) wird korrekt erkannt, den könnte man aber manuell ändern.
Der Originalpreis lag 1986 bei knapp unter 20k€ (die Rechnung ist in der Firma noch vorhanden).
Es sind genau 5 defekte Sektoren. Ein Sektor hat bei dieser Platte 2048Byte. Sind auch alle an einem Stück. Kann man beim Formatieren wunderbar beobachten.
Ich nutze "MICROSOFT WORKGROUPS FOR DOS" siehe Screenshot.
Die Installation ist echt einfach, allerdings braucht dann der Rechner schon fast 200kB im Speicher.
PS: hat jemand vielleicht noch eine MFM Platte bei sich rum liegen? Denn die Eingebaute macht ab und zu ganz komische Geräusche, als ob das Kugellager trocken laufen würde. Oder kann man dieses frisch einfetten, ohne die Platte zu beschädigen?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 18 Dez 2011 23:25 ]
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BID = 804656
schattenlieger Schriftsteller
Beiträge: 995 Wohnort: Nordkreis Celle
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Ich könnte noch eine MFM-Platte auf dem Dachboden haben, die ist in einem 286er eingebaut. Kapazität weiss ich nicht mehr, auf jeden Fall in kleinen zweistelligen MB gezählt.
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Mitglied in der "Deutschen Gesellschaft zur Rettung von dem Genitiv"
Silbentrennung ist toll, auch wenn das Auge was anderes draus macht:
Messer-
gebnisse und Erbin-
formationen.
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BID = 804664
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Ein Sektor hat bei dieser Platte 2048Byte |
Das glaube ich dir nicht.
Der Platte ist die Sektorgröße völlig wurst, die wird vom Controller festgelegt. Von 128 Byte bis zur ganzen Track ist da im Prinzip alles möglich.
Üblicherweise waren die Controller hardwaremäßig in der Lage Sektoren der Größe 128, 256, 512, und 1024 Bytes zu erzeugen.
Die gebräuchlichste Sektorgröße war aber (und ist auch heute noch) 512 Byte.
Erst DOS hat dann vier Sektoren (später bei größeren Platten auch mehr) zu einem Cluster zusammengefasst, was die kleinste Verwaltungseinheit war.
Wenn du die Platte mal mit einem Disk-Editor anfasst, wirst du sehen, dass ich Recht habe und der immer Blöcke von 512 Byte liest oder schreibt.
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BID = 804668
mlf_by Schriftsteller
Beiträge: 986 Wohnort: Ried
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Compaq hatte schon seit jeher(?) ein richtiges "Plug and Play"-Bios.
Keine Ahnung, ob das heute auch noch so ist. Auf jeden Fall ist dieses Bios kein Vergleich zu den sonst noch heute üblichen.
Ich kenne es zumindest noch vom 386. Ich meine allerdings, daß auf der Diskette nicht das Bios ist sondern die grafische Bedienoberfläche dafür. Diese konnte man auch auf eine versteckte HD-Partition kopieren. Dann wäre der heute übliche Direktzugriff beim Einschalten möglich geworden.
Die wenigen Einstellungen konnte man nur über eine nicht offen dokumentierte Tastenkombination erreichen. Den Bios-Hexeditor über eine weitere Kombination und ein vollwertiger Hardwaretest war auch versteckt.
Meistens hat dieses traumhafte Bios alles ohne jegliches Zutun (richtig!) erkannt; wenn nicht, hat man sich nur noch einen Strick und einen wackligen Stuhl gewünscht.
Dieses Gerät muß der Wahnsinn schlechthin gewesen sein. Der 286 ist im ConsumerBereich m.M.n. erst Anfang der 90´ziger angekommen. Und eine HDD mit 20MB - völlig unmöglich, die jemals vollzubringen.
Wieviel hat dieser Traum gekostet? 20k€ - 40t DM? Wie lange war dieses Gerätchen noch im Einsatz?
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BID = 804682
Beckenrandschwimmer Schreibmaschine
Beiträge: 1921 Wohnort: Altrip
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Oh, da habe ich einen Fehler gemacht, es waren knapp 20.000DM nicht €
Im Einsatz war es bis 1996 als "mobiler" Rechner zum Programmieren von Turbinenreglern im Wasserkraftwerk (Assuan Staudamm).
Es wurde dann 1996 ins Lager gestellt und ich habe es jetzt bekommen
@perl: das kann sein, dass der MFM controller da 2048 Byte zusammenfasst. Jedenfalls habe ich da keinen Einfluss drauf und chkdsk findet auch nur etwas über 10.000 Sektoren.
Wenn jemand eine MFM Platte abgeben könnte, wäre ich sehr Dankbar, denn wenn diese Platte den Geist aufgibt ist es wirklich aus.
Meinem Kumpel habe ich aus dem gleichen Lager einen Compaq Portable 386 mitgebracht, dort ist eine 43MB IDE Platte - leider defekt - drinnen. Wir versuchten dann eine andere einzubauen (528MB), ohne Erfolg. Die Platte war zwar einwandfrei anzusprechen, aber ein Booten war leider nicht möglich.
Zum Glück konnte ich die 43MB Platte wieder fit machen - einmal ruckartig im Uhrzeigersinn beschleunigt (gedreht) und siehe da, die Platte läuft wieder - sogar fehlerfrei.
Ich kann nachher gern mal einen Screenshot von den unterstützten Platten machen.
Das BIOS ist echt tricky Einstellen kann man da kaum etwas. Dafür findet es sogar die nachträglich eingebaute Netzwerkkarte und weist auch noch automatisch die richtigen Ressourcen zu RESPEKT!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Beckenrandschwimmer am 19 Dez 2011 10:26 ]
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