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Wechselrichter: Erdung bei fahrendem Fahrzeug Suche nach: erdung (2107) |
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BID = 796555
codeman2001 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Barntrup
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Hallo,
wir haben ein Feuerwehrfahrzeug, das mit einem großen Wechselrichter (12/230) ausgestattet ist. Hinter dem Wechselrichter hängt ein 1-Phasen RCD, dahinter mehrere Geräte der Schutzklasse I (PC, Drucker, Fax, Telefonanlage, ...)
Über den Hersteller und den Typen kann ich derzeit keine Aussage machen, kann ich aber nachreichen.
Dürfte aber glaube ich auch uninteressant sein, da es im Prinzip eine Grundsatzfrage ist.
Für den Stationären Betrieb über den Wechselrichter wird das Fahrzeug über eine Erdungsschraube an der Karosserie geerdet, damit der FI arbeiten kann.
Was passiert aber im fahrenden Betrieb? Dort gibt es dann ja keine Erdungsmöglichkeit und somit kann der FI nicht funktionieren. Dürfen dann nur Geräte der Schutzklasse II und III betrieben werden?
Da gibts doch bestimmt irgendwelche Normen oder Vorschriften für?
Gruß und Danke für die Antworten |
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BID = 796557
ElektroNicki Inventar
Beiträge: 6429 Wohnort: Ugobangowangohousen
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dp
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ElektroNicki am 9 Nov 2011 10:50 ] |
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BID = 796558
ElektroNicki Inventar
Beiträge: 6429 Wohnort: Ugobangowangohousen
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Hä, wo soll denn da das Problem sein?
Die Fahrzeugkarosserie wird zum Erdpotenzial, fertig.
Musste halt noch den Neutralleiter dranklemmen....
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BID = 796562
codeman2001 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Barntrup
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Hi,
die Karosserie wäre dann ein Ladungsträger, der aber die Ladung nicht abführen kann.
Somit dürfe doch kein Differzenzstrom zustande kommen und der FI nicht auslösen?
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BID = 796565
codeman2001 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Barntrup
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Hab mir das nochmal überlegt und vier Szenarien erstellt.
1.) Fahren, Spannungsversorgung über Wandler, Gehäuseschluss (L->PE)
- die Karosse liegt auf Potential L
- Fasse ich das Gehäuse mit dem Schluss an, passiert nichts, da ich ja auch auf dem L Potential bin und somit kein Potentialunterschied besteht -> kein Stromfluss
2.) Anhalten, Tür auf, Aussteigen, Spannungsversorgung über Wandler, Gehäuseschluss (L->PE)
- die Karosse liegt auf Potential L
- der Erdboden liegt auf Potential 0
- Steige ich jetzt aus und berühre mit einem Bein dem Erdboden ist der Potentialunterschied da und es fließt ein Strom durch meinen Körper
- Bekommt das der FI mit?
3.)Standbetrieb, Spannungsversorgung über Wandler, Gehäuseschluss (L->PE), UNgeerdet
- die Karosse liegt auf Potential L
- der Erdboden liegt auf Potential 0
- Bei Berührung des Fahrzeugs ist der Potentialunterschied da und es fließt ein Strom durch meinen Körper
- Bekommt das der FI mit?
4.)Standbetrieb, Spannungsversorgung über Wandler, Gehäuseschluss (L->PE), geerdet
- die Karosse liegt auf Potential L
- der Erdboden liegt auf Potential 0
- FI löst sofort aus
Sind meinen Gedankengänge richtig?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: codeman2001 am 9 Nov 2011 11:36 ]
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BID = 796571
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Ich frage mich, wie denn ein Strom gegen Erde fließen soll?
Im KFZ ist ein eigenständiges System; der einzige Gegenpol "Erde" wird von der KFZ-Masse gebildet.
Du wirst keine Spannung zwischen KFZ-Masse oder "L" (wie Du es nennst) gegen Erde messen können; höchstens eine Hochspannung durch eigene statische Aufladung
Strom kann nur in einem Stromkreis fließen!
Gruß
Peter
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BID = 796582
codeman2001 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Barntrup
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Ok,
hast recht. Aber was für einen Sinn macht dann der hinter dem Wechselrichter Verbaute FI?
Es sind drei FI's verbaut.
- einer hinter der Einspeisung durch den Wechselrichter
- einer hinter der ersten externen Einspeisung
- einer hinter der zweiten externen Einspeisung (Klimaanlage)
Gruß
[ Diese Nachricht wurde geändert von: codeman2001 am 9 Nov 2011 13:00 ]
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BID = 796584
Ltof Inventar
Beiträge: 9330 Wohnort: Hommingberg
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Das Thema hatten wir schon häufiger:
https://forum.electronicwerkstatt.d.....mod=0
Wenn ich das richtig verstanden habe, kann hinter den Wechselrichter ein Isolationswächter.
Ein FI ist da nutzlos. Und viele FIs schreibt man ohne Apostroph.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 796594
codeman2001 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Barntrup
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Ah, jetzt ja
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BID = 796596
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nein, er ist nicht nutzlos!
Wenn FI, dann TN-System.
Wenn Isolationsüberwachung, dann IT-System.
Schon Deine zugrundegelegte Behauptung (eher eine Annahme)
Zitat :
| Für den Stationären Betrieb über den Wechselrichter wird das Fahrzeug über eine Erdungsschraube an der Karosserie geerdet, damit der FI arbeiten kann. |
ist falsch!
Der FI funktioniert für Isolationsfehler innerhalb des Fahrzeugs auch ohne den Erder.
Für jenen gibt es andere Gründe.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 796599
codeman2001 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Barntrup
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Ich gucke mir nochmal die Stromlaufpläne an und melde mich dann nochmal.
Danke erst einmal. Hier kann zu
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BID = 796624
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Zitat :
sam2 hat am 9 Nov 2011 14:55 geschrieben :
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Nein, er ist nicht nutzlos!
Wenn FI, dann TN-System.
Wenn Isolationsüberwachung, dann IT-System.
Schon Deine zugrundegelegte Behauptung (eher eine Annahme)
ist falsch!
Der FI funktioniert für Isolationsfehler innerhalb des Fahrzeugs auch ohne den Erder.
Für jenen gibt es andere Gründe.
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Hallo
Wo kann ich zu dem Thema etwas nachlesen?
Ich hab da ein ähnlich gelagertes Problem mit einem WR und zwei angeschlossenen Ladegeräten auf einer Förderplattform.
powersupply
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BID = 796628
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Wenn du dir mal überlegst wie ein FI funktioniert kommst du evl drauf warum dieser erst bei einem zweiten Fehler abschaltet.
Der erste Fehler ist ein gewollter Erdschluss des Neutralleiters. Auf ein Fahrzeug bezogen ist es eine leitende Verbindung des Neutralleiters mit der Fahrzeugmasse.(egal ob diese geerdet ist) Erst bei einem zweiten Fehler fliest ein Teil des Stromes am FI vorbei und führt zur Auslösung!
Gruß Bernd
PS: bei einer Isolationsüberwachung führt der erste Fehler zur Meldung aber noch nicht zur Gefährdung. Erst der zweite Fehler führt zur Gefährdung und muss abgeschaltet werden. (Schutz durch Abschaltung)
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 796643
123abc Schreibmaschine
Beiträge: 2195 Wohnort: Hamburg
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Bei der Isolationsüberwachung sehe ich das etwas anders.
Beim feststellen ds ersten Fehlers wird abgeschaltet.
Somit kann die Gefahr eines 2. Fehlers ausgeschlossen werden.
123abc
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BID = 796652
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Nein bei Isolationsüberwachung kann es beim ersten Fehler noch nicht zur Gefährdung kommen, da kein Fehlerstromkreis existiert. Auch ein FI würde beim ersten Fehler nie Auslösen. Bedingt durch das gewollte Herbeiführen eines ersten Fehlers (Erdschluss eines aktiven Leiters, den nichts anderes ist die Erdung des Neutralleiters)) führt der zweite Fehler zur Abschaltung.(egal ob über Sicherung oder FI)
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