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Dynamisches Mikrofon am Notebook betreiben Suche nach: mikrofon (995) notebook (1748) |
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BID = 778381
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Hallo, liebe Forengemeinde,
ein freund von mir möchte ein Dynamisches Mikrofon am Mic-Eingang eines Notebooks für Sprachdurchsagen verwenden. Vom Frequenzgang her müsste das Teil sogar geeignet sein 80-1400kHZ. Bei den anderen Daten bekomme ich aber Kopfschmerzen: Impedanz 500-700 Ohm, Empfindlichkeit -72dB.
Der Anschluß ist ein 6,3mm-Mono-Klinenstecker. Mein Freund meint: "Da gibt es doch bestimmt Adapter dafür, wenn nicht musst Du (also ich) halt einen löten". Ich fürchte aber, daß er da einen Adapter "von Gas-nach-Elektrisch" haben möchte. Mein Kenntnisstand ist, daß der 3,5mm-Stereo-Klinkenstecker für MONO-ELECTRET-MIKROFONE gedacht ist. Irgendwo muß also die Versorgungsspannung für die Electret-Kapsel liegen, die ich ja unter Umständen bei Verwendung eines Stereo->Mono-Adapters kurzschließen würde.
Andererseits weiß ich, daß z.B. bei Stabo-Funkgeräten die Electret-Mikrofone der xm3xxx-Serie durch die Dynamischen Mikrofone der xm4012 (und Nachfolger)-serie ersetzen kann. Hier wird auch die Gleichspannung zur Speisung der Electret-Kapsel stumpf auf die 600-Ohm-Spule gegeben.
Hierzu jetzt zwei grundlegende Fragen:
1.) Wo liegt beim Notebook (oder auch einer anderen Soundkarte) das Signal, wo die Versorgung für die Electretkapsel und wo die Masse (diese wahrscheinlich ganz außen)?
2.) kommt aus einem Mikrofon mit den angegebenen Daten überhaupt vernünftig was raus oder brauche ich einen Mikrofon-Vorverstärker (wenn ja, bitte Vorschläge für Fertiggeräte, habe derzeit keinerlei Zeit zum Basteln und muß das ja auch nicht bezahlen)?
Ich hoffe auf Eure Sachkunde!
Gruß rhophi |
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BID = 778389
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| möchte ein Dynamisches Mikrofon am Mic-Eingang eines Notebooks für Sprachdurchsagen verwenden | Ohne Vorverstärker wird das nichts werden.
Die Ausgangsspannungen von dynamischen Mikrofonen liegen um Größenordnungen unter denen von Piezo oder Elektretmikrofonen.
P.S.:
Zitat :
| Irgendwo muß also die Versorgungsspannung für die Electret-Kapsel liegen, die ich ja unter Umständen bei Verwendung eines Stereo->Mono-Adapters kurzschließen würde. | Die Versorgungspannung wird einfach über einen Widerstand (einige kOhm) der Signalader aufgeprägt.
Ein Kurzschuß ist ungefährlich.
Das Problem liegt anders:
Manche dynamischen Mikrofone haben einen eingebauten Übertrager, und dieser kann durch die Gleichstromvormagnetisierung irreversibel beschädigt werden.
P.P.S:
Zitat :
| Vom Frequenzgang her müsste das Teil sogar geeignet sein 80-1400kHZ. | Aber nur für Durchsagen an dressierte Fledermäuse.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 29 Jul 2011 17:31 ] |
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BID = 778391
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Zitat :
| Vom Frequenzgang her müsste das Teil sogar geeignet sein 80-1400kHZ |
Wenn du irgendwas zwischen Fledermaus und Mittelwellensender bist, ja. Ansonsten sollte eine Brille helfen. Da wird 80-14000Hz stehen. Das ist zwar nicht gerade toll, aber für Durchsagen reicht es.
Ob deine Soundkarte damit etwas anfangen kann. hängt von der Soundkarte ab. Oft sind die Mikrofoneingänge nicht auf niederohmige Mikrofone ausgelegt und rauschen stark, aber für ernsthafte Zwecke wirst du ein einfaches Mikrofon und eine Onboardsoundkarte ja hoffentlich nicht benutzen wollen. Die Betriebsspannung liegt oft auf dem mittleren Ring und würde durch einen Monostecker kurzgeschlossen, was so gewollt ist.
Ansonsten hilft ein Vorverstärker oder gleich ein Mischpult und eine ordentliche Soundkarte.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 29 Jul 2011 17:32 ]
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BID = 778486
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Hallo perl, Hallo Mr.Ed,
vielen Dank für Eure Antworten, mit so etwas hatte ich in etwa gerechnet. Also muß ein Vorverstärker her und dann Masse nach außen, Signal an die Spitze und die Mitte (Versorgungsspannung) bleibt sicherheitshalber frei.
Für die falschen Her(t)zchen möchte ich mich entschuldigen - das war ein klarer Dreckfuhler - aber ihr habt ja schon verstanden, was ich wollte.
Gruß Rhophi
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BID = 778489
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Warum muß das denn ausgerechnet ein dynamisches Mikrofon sein, wenn es doch geeignete Elektretmikrofone gibt, die wahrscheinlich sogar billiger sind?
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BID = 778491
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Hallo Perl, er hat ein (in seinen Augen ziemlich) hochwertiges Mikrofon aus seinen (längst vergangenen) Gesangszeiten, daß er jetzt zur Sprachübertragung für einen Vortrag nutzen möchte. Und wenn Du ihn kennen würdest - einen benötigten Vorverstärker für ein dynamisches Mikrofon kauft der sich eher, als ein besser geeignetes Mikrofon, da ja schon ein "gutes Mikrofon" vorhanden ist . . .
Gruß Rhophi
P.S:.:(wie war doch sein Liebligsspruch: das ist ja ruinööös)
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BID = 778494
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Wenn er ein "gutes" Mikrofon hat, warum soll denn das Signal dann durch die Onboardsoundkarte eines Notebooks? Die Dinger klingen alles miserabel und mit einem simplen Vorverstärker wird das Rauschen auch nicht gerade weniger.
Für sowas benutzt man ein Mischpult und eine vernünftige Soundkarte.
Fertige Vorverstärker sind, von simplen Bausätzen mal abgesehen, für Studioanwendungen gedacht und haben daher symmetrische Anschlüsse und Funktionen, die ihr nicht benötigt (Phantomspeisung, Limiter).
Das günstigste Gerät das ich auf die schnelle finden konnte, ist dieses hier.
In ähnlichen Preisregionen bekommst du auch ein kleines Mischpult mit denen du dann die beiden Quellen getrennt regeln könntest, ohne den umständlichen Mixer der Soundkarte.
Für ein paar Euro mehr bekommt man dann ein einfaches DJ-Mischpult mit eingebautem USB-Soundinterface.
Das ist zwar kein High-End Gerät, aber deutlich besser als die üblichen Onboardlösungen.
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-=MR.ED=-
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BID = 778538
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Nehme er ein kleines bezahlbares Mischput, schließe er sein "hochwertiges Mikrofon" an einen dafür geeigneten Eingang des Mischpultes an und den Ausgang selbigens an den Line-Eingang der Soundkarte.
Line-in ist bei vielen Soundkarten um einiges hochwertiger als Mic-in.
Hat ausserdem den Vorteil, sofort die Lautstärke anpassen zu können, ohne erst das "Mischpult" am Computer öffnen zu müssen.
Gruß
Rainer
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Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!
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BID = 778541
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Oder eben gleich Notebook und Mikro an das Mischpult. Dann ist beides regelbar und alle sind glücklich. Oder hatte er etwa vor, zum "hochwertigen" Mikrofon die ebenfalls "hochwertigen" Notebooklautsprecher zu verwenden
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BID = 778549
rhophi Stammposter
Beiträge: 288 Wohnort: Wetzlar
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Nein, lieber Mr.Ed, da soll dann eine "hochwertige" 5.1-Boxenanalage von Logitech dran . . .
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BID = 778553
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Zitat :
| da soll dann eine "hochwertige" 5.1-Boxenanalage von Logitech dran |
Für Filme ganz nett. aber für Sprachdurchsagen ungeeignet!
Gruß
Rainer
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BID = 778563
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Wenn dein Kollege auch 5 normale Münder und einen großen hat, OK. Ansonsten ist ein 5.1 System völlig ungeeignet. Sowas braucht man für Filme oder für einige Spiele. Für alle anderen Anwendungen wie Musik- und Sprachübertragung ist sowas ungeeignet. Ein 5.1-System soll Raumklang erzeugen, der Zuhörer muß dafür in der Mitte der 5 Lautsprecher sitzen. Der Subwoofer gibt einen weiteren Effektkanal, und bei diesen kleinen Computertröten auch die tiefen Töne der anderen Lautsprecher, wieder.
Musik liegt in den allermeisten Fällen als Stereo- oder Monoaufnahme vor, die Sprache ist grundsätzlich in Mono da ein Mensch nunmal nur einen Mund hat.
Aus diesem Grund findest du an den üblichen Mischpulten auch nur 2 Kanäle, an reinen Mikrofonmixern sogar nur einen.
Was ist den das Thema des Vortrags? Wie erreiche ich mit ungeeignetem Material den schlechtesten Klang?
Für die Beschallung von Veranstaltungen sind die üblichen Heimlautsprecher und Verstärker sowie erst recht diese PC-Spielzeuge ungeeignet. Bei Partys endet das ganze dann auch mal in zerstörten Lautsprechern und qualmenden Verstärkern.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Mr.Ed am 30 Jul 2011 20:06 ]
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