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Herd Zanussi ZHN 721X --- Merkwürdige Anschlussspannung Suche nach: herd (7640) zanussi (531) |
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BID = 778018
ziesus1 Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Frankfurt
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Geräteart : Elektroherd
Defekt : Merkwürdige Anschlussspannung
Hersteller : Zanussi
Gerätetyp : ZHN 721X
S - Nummer : 05010671(?)
FD - Nummer : 949720526(?)
Kenntnis : Minimale Kenntnisse (Ohmsches Gesetz)
Messgeräte : Multimeter
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Hallo zusammen,
unser alter Elektroherd lief jahrelang mit 2 statt 4 Platten. Nun wollten wir das Problem beheben - was aber leider gar nicht so einfach ist.
Erster Schritt: ganz viel im Internet lesen, u.a. die Seiten von Josef Scholz.
1b. Sicherungen suchen und ausschalten. Ergebnis: nur eine 25 A Sicherung. Interpretation: Komisch - also kein 3 Phasen-Drehstrom?
2. Widerstand der kaputten Herdplatten messen. Ergebnis: Unendlich. Interpretation: kaputt
3. neue Herdplatten bestellen und einbauen: Ergebnis: Funktionieren nicht. Interpretation: was anderes ist kaputt.
4. funktionstüchtigen Zanussi-Herd bei eBay ersteigern
5. alten Herd abklemmen. Ergebnis: aus der Wand kommen 5 Adern, über eine Lüsterklemme sind nur 4 weiterverschaltet. Die Spannungen sind wie folgt (gemessen mit Wechselstrom-Einstellung des Multimeters): schwarz-schwarz, blau-braun, gelbgrün-braun, gelbgrün-blau: 0 V, schwarz-blau, schwarz-gelbgrün, schwarz-braun: 230V (dies galt für jede der beiden schwarzen Adern). Im Inneren des Herdes sind Brücken eingebaut und zwar sind 2-3 und 4-5 verbunden. Laut Aufkleber darunter entspricht das 380V 2N~. Die Brücke 23 ist total verkohlt und der Anschluss an die 3 ist abgeklemmt.
Interpretation: Häh? Verkohlt hätte sich vermutlich eleganter reparieren lassen als gleich einen neuen Herd zu kaufen. Dass sowohl Anschluss 3 (braun) im Herdinneren abgeklemmt als auch die braune Ader vom Wandanschluss nicht weitergeführt wurde, könnte dafür sprechen, dass da vorher schon mal jemand gearbeitet hat.
6. Schritt: Rückwand vom "neuen" Herd abschrauben. Ergebnis: Brücke bei 4-5, laut zugehörigen Aufkleber entspricht dies 400V 3N~.
7. Schritt: Euch fragen, was das 5-adrige Kabel mit nur einer 25A Sicherung für den Anschluss des neuen Herdes bedeutet? Laut Aufkleber sind folgende 4 Brückenschaltungen möglich: 230V~ ODER 230V 3~ ODER 400V 3N~ ODER 400V 2N~.
Und dann den Elektriker bestellen und hoffen, dass er der gleichen Meinung ist.
Danke und schöne Grüße,
Susanne
P.S.: Habe auch Fotos, falls mit dem Text nicht alles klar beschrieben ist.
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BID = 778021
prinz. Moderator
Beiträge: 8933 Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
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Hallo
Nicht selber machen Elektriker bestellen der macht das für Euch
mfg
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Nur für nicht Mutige
1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken |
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BID = 778055
ziesus1 Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Frankfurt
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Hallo,
danke für den Tipp.
Ich habe jetzt stundenlang nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die alte Schaltung, also 400V 2N~ die sinnvollste ist (auch wenn die Phasenverschiebung fehlt, d.h. zwischen schwarz-schwarz nur 0V statt 400V zu messen ist). Braun bliebe dann weiterhin still gelegt.
Mal sehen, ob der Elektriker der gleichen Meinung ist oder eine andere Idee hat.
Grüße,
Susanne
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BID = 778064
prinz. Moderator
Beiträge: 8933 Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
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Wenn Du nur eine Sicherung hast = 230V Lichtstrom
wie willst du dann auf 2 Phasen 400V kommen?
lg
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BID = 778198
toni95 Aus Forum ausgetreten
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Und dann auch noch mit 25 A abgesichert !!!
Auf jeden Fall Elektriker !
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BID = 778409
BlackWolve76 Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Salzgitter-Bad
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Ich weiß nicht ob dir das weiterhilft, aber bei mir zu Hause bekomme kommen zwar auch 5 Adern (3 Phasen, Neutral- und Schutzleiter) aus der Herdanschlußdose. Aber bei älteren Installation ist es üblich das statt Drehstrom Wechselstrom in die Unterverteilung geht, so wie bei mir.
-Anmerkung von sam2:
Wenn das bei Dir so ist, dann ist das unzulässig und gefährlich!
Daher bestimmt nicht als Vorbild tauglich.
Da der Herd aber 400V braucht (hat was mit Strang - und Leiterspannung und deren Verkettung zu tun) reicht es aus, wenn Du die zwischen L1 - L2 - L3 Brücken einsetzt (Müssten im im Herd irgendwo hinten am Anschluss sein).
-Anmerkung von sam2:
Das ist zwar ein Widerspruch in sich.
Aber egal, da es sowieso unzutreffend ist.
!!!Wichtig als erstes: Sicherung raus beim Arbeiten am Elektrogeräten.
Zweitens: Bei Umstellung auf Drehstrom MÜSSEN die Brücken raus, Ansonsten gibt das einen satten Leiterschluss auf ALLEN Phasen.
-Anmerkung von sam2:
Zumindest das ist nicht falsch. Allerdings weder ausreichend noch hilfreich.
Die Phasenverschiebung von 120° ist dabei egal (wichtig bei Drehstrommotoren und die Drehrichtung).
Ich hoffe das hilft dir weiter, ansonsten stehe ich per PN zur Verfügung.
-Anmerkung von sam2:
Sorry, aber das ist brandgefährlicher grober Unfug!!!
Schonmal was von Neutralleiterüberlastung gehört?
Das mit der Beratung von Laie zu Laie per pn lassen wir auch lieber.
Hier im öffentlichen Teil des Forum bekommt der Fragesteller fachlich kompetenten Rat.
Und wenn der lautet, daß eine bestimmte Situation nur von erfahrenen Fachmann vor Ort geklärt und gelöst werden kann, dann ist das so!
Deine lebensgefährlichen Bastelwastel-Vorschläge kannst Du in einem Heimwerker-Murks-Forum gebebn. Aber bitte NICHT hier!!!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 30 Jul 2011 12:17 ]
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BID = 778481
prinz. Moderator
Beiträge: 8933 Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
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Hallo
Schön geschrieben Du hast nur vergessen das heutige Herde mehr
Saft benötigen als alte - auf jeden Fall Efachmann holen der sich das anschaut
mfg
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BID = 780644
ziesus1 Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Frankfurt
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Hallo zusammen,
danke für eure Antworten und Tipps.
Für mich ist das Thema Herd jetzt abgeschlossen, denn:
Ein wenig hatte ich die Warnungen in den Wind geschlagen und den Herd in der Konfiguration 400V 2N angeschlossen mit abgeklemmten spannungsfreien braunem Kabel.
Doch da ich ein wenig Bammel um Leib und Leben hatte, habe ich zusätzlich noch die Elektriker bestellt, zum Absegnen sozusagen.
Gestern waren die Elektriker da. Leider musste ich arbeiten und konnte deswegen nicht alle Fragen stellen. Mein Mann konnte wegen HomeOffice problemlos den Termin wahrnehmen, musste aber selber auch weiterarbeiten.
Das war seine Erfolgsmail:
"Die Elektriker waren da, kamen spät, blieben lange.
Sie haben viel gemessen und nur das eine (ich glaube braune) lose Kabel auch noch angeschlossen, und den Wand-Anschluss mit einer Dose versehen, die vor elektrischem Schlag bei Berührungen schützen soll."
Darauf meine Antwort:
"Haben sie gesagt,
warum die Spannung nicht phasenversetzt kommt?
Warum auf dem letzten braunen Kabel keine Spannung war?
Haben sie im Herd eine Brücke umgesetzt?
Ob der Wasserhahn tatsächlich eine kleine Restspannung von 5V hat und warum? "
Die Gegenantwort:
"Ich hatte keine Zeit. Weiss daher nichts zu den ersten 3 Punkten. Die Spannung auf dem Wasserhahn hat sie nicht so interessiert, ihr Gerät war nicht empfindlich genug um niedrige Spannungen zu messen.
Sie meinten, dass eine Spannung auf dem Wasserhahn über die Keller-Erde auf alle Elektro-Metallteile übertragen werden müßte."
Da ich mir vorstellte, dass die Elektriker das andere braune Kabel an der 23-Brücke angeschlossen hatten, war ich erschrocken und roch innerlich schon das Schmoren beim Kurzschluß. Aber am Telefon beruhigte mich mein Mann, dass die ordentlichen Handwerker auch den Herd eingeschaltet und auf Funktion geprüft hätten - und er selbst problemlos sein Mittagessen kochen konnte.
Nun habe ich neugierig nochmal nachgeschaut: Das braune stromlose Kabel ist an der Neutralleiter-Brücke angeschlossen - ansonsten ist alles wie vorher.
Somit hat uns die Herdreparatur gekostet:
Herd 40,-
Elektriker 60,-
viel Zeit und Aufregung meinerseits
Ergebnis ist
ein hoffentlich lang funktionierender Herd
ein bisschen Praktiker-Wissen für mich
weiterhin offene Fragen
eine hoffentlich "sichere" Verkabelung
Schöne Grüße und viel Spass beim Reparieren,
Susanne
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BID = 780687
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nein, das ist immer noch ein unzulässiger Anschluß!
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie das umgesetzt wurde. Beide sind nicht VDE-gerecht.
Denn nun beträgt zwar der Neutralleiterquerschnitt 3mm³, aber der Schutzleiterquerschnitt weiterhin nur 1,5mm².
Somit ist zwar die Gefahr eines Brandes durch Leitungsüberlastung im Regelbetrieb gebannt, erkauft wurde das aber mit einer möglichen Personengefährdung im Fehlerfall.
Entweder wurden die Außenleiter ebenfalls parallelgeschaltet. Dann
ist der Schutzleiterquerschnitt unzulässig gering.
Onkel VDE fordert seit geraumer Zeit, daß in diesen Querschnittsbereichen unabhängig von der angewandten Schutzmaßnahme der Schutzleiter mindestens den Querschnitt der stärksten Außenleiters hat.
Oder die Außenleiter blieben getrennt geführt. Dann liegt ein Verstoß gegen das Verbot der gemeinsamen Nutzung eines Neutralleiters durch mehrere Stromkreise vor. Das wäre immerhin von den möglichen Folgen her weniger kritisch.
Zulässig wäre eine ähnliche Schaltung, aber mit aufgetrennter N-Brücke (also zwei separate Wechselstromkreise mit Nutzung eines gemeinsamen Schutzleiters).
Das sollte ein Fachmann aber wissen.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 780688
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Zur Frage der Potentialdifferenz:
Diese kann durchaus auch bei korrekter Ausführung der Anlage auftreten (Spannungsfall durch betriebsrückstrombelastete PEN-Leiter)!
Eure Messung mit (sehr hochohmigem) Multimeter ist insoweit wenig aussagekräftig. Man schalte mal eine 25W-Glühlamoe dem Meßgerät parallel. Dann sollte die Spannung deutlich einbrechen.
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BID = 780708
ziesus1 Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Frankfurt
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Hallo,
soll ich noch mal anrufen und fragen, was sie davon halten, die Neutralleiterbrücke zu entfernen?
Die Außenleiter scheinen mir getrennt geführt zu sein. Naja, das kann ich nur behaupten ab der Stelle, ab der sie aus der Wand kommen. Wie es im Sicherungskasten bzw. vor dem Sicherungskasten aussieht, weiß ich nicht.
Über das hochohmige Multimeter muss ich noch einen Moment nachdenken - ich kann doch da unterschiedliche Meßbereiche einstellen? Und Widerstandsmessung läuft doch intern über eine Parallelschaltung? Deren Widerstand dann je nach Meßbereich unterschiedlich hoch ist?
Aber - ich habe doch tatsächlich vergessen den Meßbereich zu verkleinern beim Messen der Potentialdifferenz Wasserhahn <-> Herdgehäuse.
Schöne Grüße,
Susanne
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BID = 780826
elo22 Schreibmaschine
Beiträge: 1403 Wohnort: Euskirchen
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Zitat :
ziesus1 hat am 12 Aug 2011 12:25 geschrieben :
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Somit hat uns die Herdreparatur gekostet:
Elektriker 60,- |
Würde ich nicht bezahlen.
Lutz
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BID = 780827
elo22 Schreibmaschine
Beiträge: 1403 Wohnort: Euskirchen
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Zitat :
sam2 hat am 12 Aug 2011 15:40 geschrieben :
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Nein, das ist immer noch ein unzulässiger Anschluß! |
Yepp.
Zitat :
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Denn nun beträgt zwar der Neutralleiterquerschnitt 3mm³ |
Ich bin für 3 mm² :), braun als N find ich auch nicht sehr prickelnd.
Lutz
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BID = 780836
Oertgen Schreibmaschine
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Beiträge: 1111 Wohnort: Duisburg
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Da E-Herde intern gewöhnlich so verdrahtet sind, dass die herdinternen Klemmen 2 und 4, sowie die Klemmen 1,3 und 5 separate galvanisch voneinander getrennte Stromkreise bilden, empfiehlt es sich den Herd hier wie folgt anzuschliessen:
L (schwarz)---> 1 und 3
L´(schwarz)---> 2
N (blau) ---> 4
N`(braun) ---> 5
SL(gelbgrün)--> 6
(Vorsichtshalber bei eingeschalteten Platten mit dem Ohmmeter testen, ob es wirklich getrennte Kreise sind, oder die Belegung evtl. doch anders ist)
Korrekterweise sollte dann auch die 25A-Sicherung im Verteiler gegen 2 *13A-Automaten getauscht werden, die dann je eine Phasenleitung absichern.
MfG: Norbert Oertgen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Oertgen am 13 Aug 2011 12:43 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Oertgen am 13 Aug 2011 12:44 ]
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BID = 781051
ziesus1 Gerade angekommen
Beiträge: 7 Wohnort: Frankfurt
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Guten Abend,
so was Dummes - da scheint das Thema Elektroherd für mich wohl doch noch nicht abgeschlossen sein.
Die Sache mit den getrennten Kreisen im Herd könnte ich noch mal durchmessen, das traue ich mir zu. Fundiert mit einem Elektriker zu diskutieren allerdings nicht.
Gibt es für den Herd auch 1-3er Brücken?
Ich hatte extra die Firma bestellt, die hier im Haus die Anschlüsse pflegt, weil mir die Anschlussspannungen so merkwürdig vorkommen - und sie hätten diese, falls notwendig auch auf Vermietungsgesellschaftskosten geändert. Aber sie sagten meinem Mann lediglich, heutzutage würde man eine 20A statt 25A Sicherung verwenden, aber sie hielten 25A weiterhin für vertretbar.
Und die dumme Rechnung flatterte auch gestern ins Haus - 50,- bis 75,- Festpreis sagte die Dame am Telefon (was auch immer "Festpreis" bei einer Preisspanne heißen soll). 60,- sagte der Elektriker nebst Lehrling zu meinem Mann. 86,43 steht auf der Rechnung. Das ärgert mich - auch wenn ich eigentlich finde, dass Handwerker vernünftig bezahlt werden sollten.
Am Mittwoch habe ich leider erst Zeit, in Ruhe zu telefonieren - aber ich wüßte von ihnen gerne
- warum es hier keinen "normalen" Drehstromanschluss gibt
- ob der braune Leiter wirklich ein stinknormaler Neutralleiter ist
- warum als Schutzleiter eine einzige grün-gelbe 1,5 mm^2 Ader ausreicht, wenn alles andere 2-adrig angeschlossen ist
Kann man das so formulieren?
Schöne Grüße,
Susanne
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