BeQuiet 0 Netzteil Spule neu wickeln? Reparaturtipps zum Fehler: Spule defekt Im Unterforum Reparatur - Drucker Computer Kopierer - Beschreibung: Reparaturtips - Reparatur-Probleme mit Drucker, Laserdrucker, Tintenstrahldrucker, Computer, PC, Kopierer
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BID = 718192
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Geräteart : Sonstige
Defekt : Spule defekt
Hersteller : BeQuiet
Gerätetyp : Netzteil Spule neu wickeln?
Kenntnis : minimale Kenntnisse (Ohmsches Gesetz)
Messgeräte : Multimeter
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Hallo Forum,
Mein be quiet! BQT P5-470-S1.3 ATX-Netzteil hat eine defekte Spule mit unvollständigem Windungsschluss. Der Kern hat einen Durchmesser von etwa 3cm und eine Dicke von etwa 1cm. Aufgewickelt sind ein dünnerer und ein dickerer Kupferlackdraht(~1,2mm/~0.8mm Durchmesser). Anscheinend ist der Draht auf den Kern aufgeklebt (aber nicht komplett eingegossen).
Kann man mit Hausmitteln eine solche Spule neu wickeln? Oder ist das zum Scheitern verurteilt (Luftspalten etc.)?
Spricht was gegen solchen Draht?
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;GR.....57187
Wenn die Spule nicht gerade einen Lichtbogen produziert hat, lief das Netzteil ansonsten noch einwandfrei.
Gruß, Bartho
Nachtrag:
Spule ist ausgelötet. Die Obduktion ergab: die Primärwicklung ist in Kupferlackdraht (Durchmesser 1mm) ausgeführt, etwa 43 Wicklungen, die Sekundärwicklung hat drei Wicklungen und besteht aus einer 0,5mm-Durchmesser-starken eindrähtigen Ader in Kunststoffisoliermantel. Die Primärwicklung ist durchgebrannt, die Sekundärwicklung an der Lichtbogenstelle beschädigt.
Um die Spule ist ein gelbes Kunststoffband mit einer Kupferbandeinlage gewickelt, dieses Kunststoffband ist zwischen den vier Anschlussdrähten hindurchgeführt und soll diese wohl auf einen definierten Abstand halten. Hat die Kupfereinlage irgendeine Funktion? Ich kann nicht erkennen, dass sie irgendwo angeschlossen wäre.
Bei Bedarf gibt's Fotos.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 3 Okt 2010 18:11 ] |
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BID = 718201
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Stell doch die Bilder mal ein. Wenn es Prim- und Sekundärwicklung gibt ist es wohl ein Trafo?! Wir Wickler reden von Windungen, nicht von Wicklungen wenn wir die Schleifen des Drahtes meinen. Dein Teil hat wohl 2 Wicklungen (Primär und Sekundär), dabei hat die Primäwicklung 43 Windungen 1,0mm, die Sekundär 3 Windungen 0,5mm. Bei diesen Daten kann es dann aber eigentlich kein Trafo sein... Vielleicht ist es nur eine Spule mit 2 Wicklungen. Draht kannst Du von mir kriegen. |
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BID = 718203
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Hat die Kupfereinlage irgendeine Funktion? |
Vermutlich zur Reduktion der Störstrahlung.
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BID = 718212
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Habe mir die Platine noch mal angeguckt: Die Spule sitzt auf der Gleichspannungsseite eines dicken Brückengleichrichters und insgesamt auf einer Nebenplatine, die per vierpoligen Stecker (Aufdruck auf der Platine: AC, AC. +V, GND) mit der Hauptplatine verbunden ist. Einer der AC-Anschlüsse ist direkt mit dem Netzstecker verbunden. An der DC-Ausgangsseite hängt ein recht großer 22µF-Elko, Spannungsfestigkeit x00V (die Ziffer beim x kann ich nicht lesen, ist verbaut).
Fotos sind gemacht und werden gleich hochgeladen (sobald ich die olle PC-Kamera-Verbindungsstrippe wiedergefunden habe).
Gruß, Bartho
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BID = 718215
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9267 Wohnort: Alpenrepublik
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Der Elko wird wohl 400V haben.
Die Spule ist also in Serie zum Netz?
Lohnt sich das überhaupt zu reparieren?
Neu mit Garantie und Haftung wäre mir lieber als
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 718217
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| d insgesamt auf einer Nebenplatine, |
Vermutlich ist das die PFC-Schaltung, ebenfalls ein Schaltwandler, die zum Netz hin anähernd ohmsches Verhalten zeigt, indem sie, durch die Netzspannung gesteuert, einen Zwischenkreiskondendensator auf fast 400V auflädt.
Daraus wird dann der Wandler für die Ausgangsspannung versorgt, der auch die Potentialtrennung übernimmt.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 3 Okt 2010 19:32 ]
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BID = 718222
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Hier die Fotos.
Kann ich den verlinkten Kupferlackdraht als Ersatz nehmen? Würde dann heute Abend noch bestellen.
Gruß, Bartho
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BID = 718295
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Habe die Spule jetzt nackig gemacht. Der Lackdraht war doch nicht angeklebt, sondern lose drumgewickelt (40 Windungen). Durchmesser genau 1mm.
Werde mal bei Reichelt eine kleine Portion Kupferlackdraht mitbestellen:
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;GR.....=9621
Dazu passenden Schrumpfschlauch.
Das in der gelben Folie eingebettete Kupferband war verlötet, so dass es eine Schleife gebildet hat. Ich vermute, Perl hat recht (mal wieder ). Das Bauteil werde ich wohl nach Aufarbeitung direktrecyclen können.
Die isolierte 0,5mm-Ader wird durch eine 1,5mm²-Ader aus einer NYM-Mantelleitung ersetzt (habe nichts kleineres da). Mal schauen, wie ich das an die aufzubohrenden Lötaugen kriege...
@Verlöter:
Danke für die Begriffserläuterung und das Drahtangebot, aber ich denke, ich schlage doch bei Reichelt zu, die 1,65 sind ja vertretbar und ich wollte ja sowieso da noch was bestellen.
@nabraxus, perl:
Jepp, Spule hat 400V (konnte ich aus einem anderen Winkel doch noch erlinsen). Die 40-fach Primärwicklung liegt in Serie zwischen dem +-Anschluss des dicken Brückengleichrichters und V+ des Steckverbinders; außerdem liegt da noch eine Leistungsdiode (eigentlich ein dreipol-Gleichrichter) dazwischen. Die 3-fach Sekundärwicklung ist einseitig an GND angeschlossen, die andere Seite geht an die restlichen diskreten Bauteile.
Viele BeQuiet-Netzteile verabschieden sich nach Internet via Knall-Stink-Dunkel; ich hoffe, dass es nur an der mangelhaften Spule liegt. Der Rechner, in dem das Netzteil verbaut ist, habe ich außerdem gleichzeitig mit Einbau der Wasserkühlung eine flinke 5A-Feinsicherung spendiert. 30mA-FI sowie Rauchmelder sind auch vorhanden. Daher gebe ich dem Netzteil noch mal eine Chance.
Werde vermutlich nächsten Freitag zur Reparatur kommen (wenn bis dahin keine Einsprüche kommen) und dann wieder berichten.
Gruß, Bartho
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BID = 718297
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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@Verlöter:
Zitat : Verlöter hat am 3 Okt 2010 18:36 geschrieben :
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... dabei hat die Primäwicklung 43 Windungen 1,0mm, die Sekundär 3 Windungen 0,5mm. Bei diesen Daten kann es dann aber eigentlich kein Trafo sein.... |
Doch, doch
Diese Übertrager laufen ja nicht mit 50Hz sondern vielleicht mit 50..200kHz. Entsprechend hoch werden dann auch die Windungsspannungen, auch wenn die Sättigungsmagnetisierung des Ferritkerns, vielleicht nur 20% der für Dynamoblech üblichen Werte erreicht.
@Bartholomew:
Ich sehe jetzt erst die Bilder und finde meine Vermutung bestätigt: Das ist der PFC-Teil, der den großen Elko des Zwischenkreises auflädt.
Vermutlich hat der Schalttransistor auch das Zeitliche gesegnet.
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BID = 718306
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Besten Dank für die fixe Antwort. Der Schalttransistor ist ein dicker Toshiba K2837 / 2SK2837 (N-Kanal MOS): http://www.toshiba.com/taec/compone.....4.pdf
Muss ich mal nach einem Ersatztyp gucken. Wobei: Den ersten Kurzschluss-Überschlag hat der Transistor überlebt (beim nächsten Einschalten ging das NT wieder problemlos) Aber da war die Windung noch nicht komplett durchgebrannt...
Muss auch zugeben, dass ich bei der Fehlersuche "etwas" rabiat zugegangen bin: Netzteil ausgebaut und geöffnet, Platinen aufgefächert, an separaten Stromkreis gehängt, Schutzbrille aufgesetzt und eingeschaltet
Bei der Funkenquelle musste der Fehler sein
Gruß, Bartho
Edit:
Stelle fest, dass ich bei der Ersatztypensuche überfordert bin (zumindest zu später Stunde). Habe bloß rausgefunden, dass schon mal jemand einen Ersatztyp für den 2SK2837 beschaffen musste
https://forum.electronicwerkstatt.d.....67837
Gab's hier im Forum nicht irgendwo eine Parameter-Suchmaschine für Transistoren? Finde den Link gerade nicht.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 4 Okt 2010 0:52 ]
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BID = 719538
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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So, das Transplantat ist eingepflanzt, dem Netzteil geht's wieder gut Läuft gerade im Rechner, von dem aus ich schreibe.
Der Transistor hat den Windungsschluss also glücklicherweise schadlos überlebt.
Yakuza schrieb mir per PN:
Zitat :
| Hallo
Wollte dir/ihnen mitteilen das ich das Selbe Problem habe m. der neben Platine. Wollte nur fragen ob was gelungen ist. |
Zur 40-Windungen starken Primärwicklung: Eine Windung braucht etwa 4cm Draht, also kann man 1,80M von der Reichelt-Drahtrolle abschneiden und die dann aufwickeln (bleibt etwas Reserve zum Strammziehen der letzten Windungen).
Schreibe später noch was, muss jetzt weg.
Gruß, Bartho
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BID = 719622
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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So, da bin ich wieder.
Verwendetes Material:
Kupferlackdraht: http://www.reichelt.de/?ACTION=3;GR.....=9621
Schrumpfschlauch: http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;L.....17407
Als Draht für die 3 Windungen starke Sekundärwicklung wie angekündigt eine 1,5mm² Kupferader aus einer NYM-Leitung. Das Aufbohren der dazugehörigen Löcher in der Platine auf 1,5mm Durchmesser und das anschließende Einlöten war problemlos. Habe gelernt, dass man Kupferlackdraht tatsächlich erst abschmirgeln sollte, bevor man ihn verlötet (nicht wie Fädeldraht, wo der Lack von alleine wegbrennt).
Den Schirmungsring habe ich aus Thermflex-Isolierband, Schrumpfschlauch und dem Kupfergeflecht einer RG59-Koaxleitung nachgebaut (hätte auch Entlötsauglitze nehmen können, hatte aber eh gerade noch ein genau passendes Reststück RG59 da). Die Spritze mit dem selbstgemixten Flussmittel (Kolophonium gelöst in hochprozentigem IPA) hat mal wieder gute Dienste geleistet.
Die Netzteilinterne 10A-Feinsicherung habe ich vorsorglich gegen eine mittelträge 5A-Feinsicherung gewechselt.
Besten Dank an Nabraxus und besonders Perl und viel Erfolg bei der Reparatur an Yakuza.
Gruß, Bartho
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 11 Okt 2010 2:08 ]
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BID = 719681
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Offtopic :
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Zitat :
| BeQuiet Netzteil Spule neu wickeln? | Warum hast du das gemacht, es war doch Ruhe im Karton?
Kaum tut ein Gerät mal das, was der Imperativ verspricht, da setzen die Leute schon wieder alles daran, daß der PC wieder losttöst. |
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BID = 719756
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Offtopic :
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Habe durch die Reparatur und Wiederinbetriebnahme noch zwei weitere neuerlange Eigenschaften wieder beseitigt: Absolut stromsparend und 100% Wirkungsgrad
Im Ernst: Hatte als Ersatzteil ein älteres Enermax-Netzteil im Rechner, und der/die Netzteillüfter sind die einzigen, die in dem PC laufen müssen. Die vier 12cm-Päpste sind optional und werden für Internetsurferei nicht benötigt, weil ich den Radiator doch sehr großzügig gewählt habe (nicht so wie die Klimaanlagen in gewissen Schnellzügen einer gewissen deutschen Bahngesellschaft ). Die Pumpe freischwingend aufgehängt, außer dem Netzteillüfter hört man nur manchmal ganz leise die Festplatte...
Ein fast lautloser Rechner ist schon was feines |
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