Steckdose fachmännisch repariert?

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Autor
Steckdose fachmännisch repariert?
Suche nach: steckdose (11035)

    







BID = 714265

kkoch

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Frankfurt am Main
 

  


Hallo zusammen,

in der Wohnung meines Sohnes war eine Steckdose defekt. Fachbetrieb hat jetzt den Neutralleiter abgetrennt, an dessen Stelle den Schutzleiter angeklemmt und die beiden Anschlüsse gebrückt.

Zulässig? Möglicherweise gefährlich?

Danke für jeden Hinweis!

Liebe Grüße, Karsten Koch

BID = 714267

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704

 

  

In der Steckdose war eine Neutral (blau)- und ein Schutzleiter (gelb-grün)?

Und jetzt haben sie so angeschlossen?

Nochmal: die Steckdose war 3-adrig angeschlossen und jetzt nur noch 2-adrig (und Brücke)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 16 Sep 2010 13:59 ]

BID = 714269

kkoch

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Frankfurt am Main

Ja. Es waren die üblichen 3 Leitungen da: Außenleiter, Neutral- und Schutzleiter. Jetzt ist der Neutralleiter weg (wohl abgekniffen). Elektriker sagte, eine Leitung sei defekt gewesen.

Und ja: Vorher normal dreiadrig angeschlossen (selbst geprüft), jetzt nur noch zweiadrig + Brücke.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: kkoch am 16 Sep 2010 14:03 ]

BID = 714271

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704


Zitat :
kkoch hat am 16 Sep 2010 14:01 geschrieben :

Ja. Es waren die üblichen 3 Leitungen da: Außenleiter, Neutral- und Schutzleiter. Jetzt ist der Neutralleiter weg (wohl abgekniffen). Elektriker sagte, eine Leitung sei defekt gewesen.


Das ist ziemlicher Murks.
Dieser Fachbetrieb sollte bei der Innung angezeigt werden.


Wenn die eine Ader defekt ist, und man möchte nicht aufstemmen, oder hat nicht die Möglichkeit die Ader nachzuziehen, dann bleibt nur noch, diese ausser Betrieb zu nehmen.


Frage, hat Dein Sohn einen FI eingebaut? Denn der fliegt jetztz, wenn an der Steckdose ein SK1 Gerät betrieben wird.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 16 Sep 2010 14:05 ]

BID = 714272

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Verboten.
Erst recht, weil ja offenbar nicht die Steckdose defekt gewesen ist, sondern irgendwo in der Installation der N unterbrochen ist.
Wenn nun auch noch der Schutzleiter von dem Wackelkontakt befallen wird, können zusätzlich zu dem hier angeschlossenen Gerät auch noch die Gehäuse sämtlicher Geräte unter Spannung stehen, die diesen Schutzleiter als solchen benutzen.

Solch eine Krücke kann überhaupt auch nur funktionieren, wenn kein FI vorhanden ist.


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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 714273

kkoch

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Frankfurt am Main

Mh, ich glaube ja auch an Murks. Hatte aber eine andere Firma angerufen. Dort sagte mir eine Elektroingenieurin, das sei schon OK, jedenfalls nicht gefährlich. Der Schutzkontakt bleibe weiterhin als Schutz wirksam.

Nein, hier kein FI-Schalter, der würde natürlich rausfliegen.

Meines Erachtens hat der Schutzkontakt jetzt nicht mehr die ihm eigentlich zugedachte Funktion, oder?

BID = 714276

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704

Ist eindeutig verboten.

Wenn der N (oder irgendeiner der Adern) irgendwo unterbrochen ist, muss man die Ursache der Unterbrechung suchen.

Das kann eine angebohrtes Kabel sein, oder aber auch eine lose Klemmstelle.

Im ersten Fall kann man mittels Einspeisen eines hochfrequenten Signals und Ortungsgerät cm genau sagen, wo die Stelle ist.

Im zweiten Fall könnten sogar andere Steckdosen betroffen sein, und diese lose Klemmstelle weiterhin dahinschmoren.


Ich schäme mich dirke meiens Ing. Titels ob der Aussage dieser Elektroingenieurin.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 16 Sep 2010 14:14 ]

BID = 714278

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Zitat :
Meines Erachtens hat der Schutzkontakt jetzt nicht mehr die ihm eigentlich zugedachte Funktion, oder?

Doch, hat er schon.
Der Schutzleiter führt aber jetzt unzulässigerweise Betriebsrückstrom, was nicht nur im Unterbrechungsfall lebensgefährlich ist ("Tod WEGEN der Schutzmaßnahme"), sondern auch im Regelbetrieb schon gefährlich sein kann (Querschnitte, Netzform, Erdungswiderstand, vagabundierende Ströme etc. - aber auch Gefahren für später an der Anlage arbeitende Monteure).

Klarer Fall: Absolut verboten!!!
Es wurde so nachträglich die Netzform in TN-C geändert, was bei Querschnitten unter 10mm²Cu sowieso unzulässig ist.

Wem gehört das Gebäude?
Wer hat den Eli beauftragt?
Was sagt dessen Meister oder Chef dazu???

Falls das nicht zu einer fachgerechten Lösung führt:
Klarer Fall für Beschwerde bei der Innung!

Über die Ingenieuse sagt ich besser nichts...


_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 714279

kkoch

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Frankfurt am Main

Also ich bin Richter, kein Elektriker. Aber mein Schulwissen lässt mich glauben, dass ein Metallgehäuse jetzt unter Spannung stehen kann, wenn durch einen Defekt der Außenleiter (man nennt ihn wohl jetzt "L") mit dem Gehäuse in Berührung kommt. Oder liege ich da falsch?

BID = 714284

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Oder liege ich da falsch
Ist falsch,
... falls die restliche Installation in Ordnung ist.
Aber man bewegt sich damit eben auf dünnem Eis.

Vor langer Zeit wurden in alten Häusern die Schukosteckdosen auch noch so "genullt" installiert, weil in der Installation überhaupt kein Schutzleiter vorhanden war, aber heutzutage ist das aus guten Gründen eben nicht mehr erlaubt.

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BID = 714292

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das muß man differenzierter betrachten:

Wenn der Außenleiter (richtig, L - die "Phase") an das Gehäuse kommt, wird es auf den halben Wert der Außenleiterspannung gegen Erde angehoben. Hier also auf (230V:2=)115V, eine immer noch deutlich lebensgefährlich Spannung.
Das ist aber bei korrektem dreiadrigem Anschluß ganz genauso!

Wenn die Anlage in Ordnung ist, hält dieser Zustand (in beiden Fällen) aber nur Sekundenbruchteile an. Nach kurzer Zeit müßte das vorgeschaltete Überstromschutzorgan (vulgo: Sicherung) ansprechen und den Außenleiter abschalten.

Kritisch wird diese Schaltung hingegen im umgekehrten Fall. Wenn also kein Gerätefehler vorliegt, sondern ein weiterer Leitungsfehler.
Denn sobald der nunmehr als nicht gekennzeichneter PEN mißbrauchte PE unterbrochen wird (z.B. wegen Aderbruchs, loser Klemmstelle oder weil dort, wo die Leitung vielleicht jetzt schon angebohrt ist und der PE-Querschnitt unbemerkt geschwächt wurde), liegt die VOLLE Spannung (also 230V gegen Erde) an allen mit dem Schutzleiter HINTER der Fehlerstelle verbundenen Klasse-I-Betriebsmitteln (also z.B. einem PC-Gehäuse samt USB-Stecker etc.) an.
Gleichzeitig stellen diese Geräte ihren Betrieb ein - der Nutzer wird also geradezu verleitet, sie zu berühren...
Das ist dann der Tod nicht trotz, sondern wegen der Schutzmaßnahme.
Deswegen ist diese Schaltungsart (nennt sich "TN-C-System mit Schutz nur durch Überstromschutzorgane", früher "klassische Nullung") für Neuanlagen und Erweiterungen seit vielen Jahrzehnten verboten!


_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 714304

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704

Ausserdem sollte die Ursache des Aderbruchs unbedingt eruiert werden. Wenns eine angebohrte Leitung ist, kann durchaus auch eine zweite Ader beleidigt worden sein.

Odee es ist eine lose Klemmstelle, die nach wie vor dahinkokelt, weil noch andere Steckdosen dranhängen.

Einfach so Achselzuckend zu sagen "Ader ist hin" halte ich für unverantwortlich.


[EDIT] Hat Sam ja eh schon so oder so ähnlich erwähnt.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 16 Sep 2010 16:24 ]

BID = 714333

kkoch

Gerade angekommen


Beiträge: 6
Wohnort: Frankfurt am Main

Ich bin gerührt über die Hilfsbereitschaft in diesem Forum und danke allen ganz ganz herzlich! Ihr habt mir sehr geholfen - und ich glaube, jetzt hab ich's auch kapiert.

Interessant war die Antwort der Innung, bei der ich telefonisch nachgefragt habe: "Na ja, es ist zwar nicht vorschriftmäßig, aber man kann das durchaus tolerieren." Auf meine Frage, ob denn dann die Vorschrift falsch sei, sagte man mir, es sei wohl doch eher nur als Übergangslösung tolerierbar ... Na ja, ich weiß nicht. Man sollte nachfragenden Laien solche Antworten eigentlich nicht geben nach dem, was ich hier helernt habe.

Also nochmals: Ganz herzlichen Dank! Und wenn mal jemand eine Frage aus meinem Fachgebiet hat ... ;-))

BID = 714340

ergster

Stammposter



Beiträge: 379
Wohnort: Nähe Dortmund

Das ist ja ne tolle Antwort.

Vorallem, da die gemachte Arbeit der Firma in meinen Augen auch ein Zeugnis ist wie die sonst so arbeiten

Was ich bin ich froh, dass ich, als ich eine genullte Steckdose in der neuen Wohnung einer Freundin gefunden habe, diese einfach außer Betrieb nehmen durfte.

In diesem fall fehlte an der Stelle aber auch einfach der Neutralleiter. Ursprünglich gab es dort nur 2 Schalter und der Vorbesitzer hat dort noch ne Steckdose dazu gebaut (wie etwa noch 20 - 30 weitere, davon allein gut 17 Stück im Wohnzimmer etwa im 1,5 m Abstand einmal ums Wohnzimmer + 7 Stück an der Fernsehdose ).

Also keine angebohrte Leitung in der Wand.

BID = 714379

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

In solchen Fällen empfiehlt es sich, die Auskunft schriftlich zu verlangen.
Dann sind die Leute meist ganz plötzlich wesentlich weniger phantasievoll und großzügig...

Was mich noch interessiert (ist auch für die Sache von Belang):
Wem gehört die betroffene Wohnung? Eigentum Deines Sohnes oder gemietet?
Wer hat den Eli bestellt?

Von dem Eli würde ich außerdem ein Meßprotokoll jener Steckdose verlangen, mit Vermerk, daß er die Netzform dort nachträglich von TN-C-S auf TN-C geändert hat.
Dann wollen wir doch mal sehen, für wie lange er diese "Lösung" für akzeptabel hält (wenn er dafür seinen Kopf hinhalten muß)!

Man faßt es einfach nicht...

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 16 Sep 2010 21:51 ]


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