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Gelötetes Teesieb bei meinem Vater - ich trinke nie wieder Tee bei ihm ! |
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BID = 687219
DirkN Gesprächig
Beiträge: 166 Wohnort: Friesland
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Ja OK - ich bin ein absoluter Blödmann, der total doof ist. Können wir jetzt beim Thema bleiben ?
Angenommen mein Vater hat sein Teesieb mit genau diesem bleihaltigen Fittingslot gelötet ?
Mit "Teesieb" meine ich übrigens das Teil, dass einen Teebeutel ersetzt und bei jedem Brühvorgang minutenlang im heißen Teewasser liegt.
Wenn dieses Lot also bleihaltig ist, dann lösen sich doch jedes Mal Spuren davon im Tee und man trinkt den Scheiß mit.
Übrigens misst man mit bleihaltigem Lot verlöteten Konservendosen der Franklin-Expediton in die Arktis im Jahre 1845 einen großen Scheiterungsgrund zu.
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Franklin-Expedition
Ich darf zitieren :
Vermutlich war das Fleisch in den Dosen sowohl durch Lufteinschluss als auch durch mangelhafte Verlötung der Dosen mit giftigen Schwermetallen (unter anderem Blei) ungenießbar geworden. An Bleivergiftung als einer der Hauptursachen für körperliches Versagen der Expeditionsteilnehmer wird nach der eingehenden Untersuchung von drei gut erhaltenen Leichen auf der Beechey-Insel und weiteren Knochenfunden auf der King-William-Insel durch den kanadischen Wissenschaftler Owen Beattie 1986 nicht mehr gezweifelt.
Deswegen verstehe ich auch nicht, dass hier Viele meine Bedenken als Blödsinn verlachen...
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"Sag mal, du bist doch Radio- und Fernsehmechaniker...."
[ Diese Nachricht wurde geändert von: DirkN am 30 Apr 2010 14:14 ] |
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BID = 687226
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wenn dieses Lot also bleihaltig ist, dann lösen sich doch jedes Mal Spuren davon im Tee und man trinkt den Scheiß mit. | Da hast du natürlich Recht.
Aber es handelt sich wirklich nur um Spuren, denn sonst wäre die Lötstelle längst aufgelöst.
Es sind ja auch noch andere Stoffe vorhanden, die die Auslaugung des Bleis zumindest erschweren.
Der "Dreck" auf der Oberfläche spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Bei den bleiernen Trinkwasserrohren ist es das im Wasser gelöste CO2, welches eine sehr schwer lösliche Schicht bildet; beim Tee könnten es die Gerbstoffe sein, die den direkten Angriff des Wassers auf das Metall verhindern.
Außerdem ist Blei in Spuren überall vorhanden, du kannst ihm gar nicht ausweichen.
Bis vor ein paar Jahren wurden dem Benzin auch noch Bleiverbindungen in der Größenordnung von 0,5 bis über 1 Gramm pro Liter zugesetzt.
Insgesamt waren das hundertausende von Tonnen Blei, die durch die Auspuffrohre gleichmäßig in der Landschaft verteilt wurden.
Es ist also so gut wie sicher, dass du im Laufe deines Lebens schon einiges dieses Schwermetalls aufgenommen hast.
Wie schon gesagt, ist Abhilfe leicht: Kauf ein neues Teesieb! |
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BID = 687227
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Heute übliches Fittingslot enthält übrigens Kupfer statt Blei.
Und solange der Tee nicht deutlich sauer ist, kann er auch keine nennenswerten Mengen von Blei aus bleihaltigem Lot lösen.
Blei war jahrtausendelang für Lebensmittelgefäße vielfach üblich.
Selbst in einigen deutschen Bundesländern wurden bis in die 1970er Jahre Trinkwasserleitungen aus Blei verbaut (nein, nicht in unserer Gegend...!). Im Altbestand gibt es sie teilweise immer noch (ebenso in Neufünfland).
Also bitte keine Panik!
Es macht sich hier keiner über Dich lustig, aber man will Dir verdeutlichen, daß Deine Aufregung völlig überzogen ist.
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BID = 687230
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| Deswegen verstehe ich auch nicht, dass hier Viele meine Bedenken als Blödsinn verlachen...
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Du hast hier keine Fragen gestellt, sondern sehr dezidiert
dein Halbwissen als Tatsachen herumgedröhnt.
Wenn man seine Weisheiten aus Wiki bezieht, muß man halt
damit rechnen, daß man schief liegt, vor allem, wenn man
so wie du zur Großmäuligkeit neigt.
Ein Satz wie:
Zitat :
| ... auch durch mangelhafte Verlötung der Dosen mit giftigen Schwermetallen (unter anderem Blei) ungenießbar geworden.
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zeigt, daß der Schreiber keine Ahnung hat, dafür aber viel
Anti-Schwermetall-Propaganda geschluckt hat.
Denn die Lötstellen dieser Dosen (das waren mit die allerersten
Dosen, die es je gab!) wurden mit hoch bleihaltigem Lot
gemacht. Und da Zinn völlig ungiftig ist, ist
"unter anderm Blei" schlicht dumm. Diese Schiffsbesatzung
aß monatelang nur das Zeug aus diesen Dosen, und hatte
eine Bleivergiftung, aber nicht "unter anderem"!
Zwischen Corned Beef und Tee gibt es halt kleine Unterschiede,
aber das hat perl doch hier alles schon erklärt.
Und wie gesagt, in Hamburg wurden noch in der Nachkriegszeit
Wasserleitungsrohre aus Blei verlegt, weswegen die
Hamburger auch alle wie die Römer ausstarben.
Lange Rede kurzer Sinn:
Die Welt ist etwas komplizierter, als du sie wahrnimmst.
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 687236
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat : sam2 hat am 30 Apr 2010 14:40 geschrieben :
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...Blei war jahrtausendelang für Lebensmittelgefäße vielfach üblich... |
So ?
Du meinst vermutlich Kupfer.
Das schmilzt auch nicht so leicht auf der Feuerstelle.
Wie schon erwähnt, verhindert bei den Wasserrohren die Carbonatschicht auf der Oberfläche die Auflösung des Bleis.
Bei Lebensmittelgefässen ist die Situation etwas anders, denn die werden ja ständig gereinigt und zu allem Überfluß auch noch blankgescheuert.
Da hast du dann sogar durch den an den Händen haften bleibenden Abrieb eine gute Chance auf eine Bleivergiftung.
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BID = 687245
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Zitat :
GeorgS hat am 30 Apr 2010 13:58 geschrieben :
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Zitat :
| Auch Wasserrohre werden gelötet, allerdings ist dieses Lot bleifrei. |
Klarer Fall von "nicht sein kann, was nicht sein darf".
Fittingslot ist L-SnPb 5 (DIN 1707).
Gruß
Georg
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Ich hab hier Fittingslost S-SN 97 CU 3. Also komplett ohne Blei.
Viele Grüße
Bubu
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BID = 687247
Gilb Urgestein
Beiträge: 16262 Wohnort: Gardine (Gardinenhof)
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BID = 687249
yehti Schriftsteller
Beiträge: 723 Wohnort: Plattstedt
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Moin!
DirkN schrub von hartgelötet, da ist sowieso kein Blei drin.
Eher Messing.
Vielleicht sollte er seinem Vater mal ein Teesieb aus Woodschen Metall schenken.
Gruß Gerrit
PS: Ich komme aus Nordfriesland, daher die Frage.
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SIE sagen, ich wäre VERRÜCKT!
SIE sagen, ich wäre WAHNSINNIG!!!
Ja, was soll ich dazu sagen...?
SIE haben recht!
Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT
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BID = 687256
Gilb Urgestein
Beiträge: 16262 Wohnort: Gardine (Gardinenhof)
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Offtopic :
| Zähneputzen, wenn man quecksilberhaltige Füllungen (Amalgam) hat, ist bestimmt
gesundheitsschädlicher, als (Lötzinn-)Tee trinken.
Zitat :
| Auch beim Kauen und Kontakt mit heissen oder sauren Speisen, beim Kaugummikauen,
beim Zähneputzen etc. lösen sich ständig geringe Mengen giftiger Stoffe aus den
Amalgamfüllungen und gelangen ins Innere des Körpers (Quecksilber wird darüber
hinaus ständig in nennenswerten Mengen frei!). Dort greifen sie alle Zellen
insbesondere der Organe (z. B. Leber, Niere, Gehirn) an und lagern sich zum Teil
ab und rufen weitere Gesundheitsschäden hervor. Die Funktion der Zellen wird
verändert und beeinträchtigt, dadurch entstehen sekundäre Amalgamschäden.
(Quelle: www.pain-essen.de ) |
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BID = 687268
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| DirkN schrub von hartgelötet, |
Das schrub er allerdings, blos schrub er im selben Satz,
er wisse nicht, was für ein Lot es sei.
Hart gelötet ist für ein Tee-Ei oder -Sieb kaum
drin, das würde es kaum überleben.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 687273
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Zitat :
GeorgS hat am 30 Apr 2010 17:57 geschrieben :
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Zitat :
| DirkN schrub von hartgelötet, |
Das schrub er allerdings, blos schrub er im selben Satz,
er wisse nicht, was für ein Lot es sei.
Hart gelötet ist für ein Tee-Ei oder -Sieb kaum
drin, das würde es kaum überleben.
Gruß
Georg
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Wieso sollte ein Tee-Ei sich nicht hartlöten lassen?? Sogar der Goldschmied oder den Augenoptiker lötet weitaus filigranere Teile ohne Probleme mit Hartlot...
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BID = 687304
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Vielleicht sollte er seinem Vater mal ein Teesieb aus Woodschen Metall schenken. |
Das hieße den Teufel mit Belzebub auszutreiben, denn da ist nicht nur Blei sondern auch noch Cadmium drin.
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BID = 687340
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| Sogar der Goldschmied oder den Augenoptiker lötet weitaus filigranere Teile ohne Probleme mit Hartlot... |
Nur daß das Lot mehr kostet, als ein Teeei.
Also marsch, zurück in den Wald!
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 687361
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Warum?
Dazu wird Silberlot verwendet, welches (ob der geringen Mengen) auch bei den heutigen Edelmetallpreisen durchaus noch erschwinglich ist...!
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BID = 687429
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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...war der Schierlingsbecher auch aus Zinn
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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