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BID = 677923
kaidegen Gesprächig
Beiträge: 170
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Das ist klar.
Hab mich vllt falsch ausgedrückt.
ego meinte, dass die Betrachtung der Leitungslänge durch Einsatz von FIs nichtmehr so relevant wäre.
Ich wollte andeuten: Bei einem K Automat kann der 10-fache Nennstrom fliessen OHNE dass der magnetische Auslöser auslöst.
Der thermische Auslöser lässt im blödesten Fall den 10-fachen Nennstrom je nach Hersteller 2-5 Sekunden anstehen.
Bei angeschlossener 1,5mm² Leitung liegt bei 160A die zulässige Kurzschlussdauer und damit zulässige Ausschaltzeit (Berechnung mit Formel aus VDE 0100 Teil 430) mit der Bemessungs-Kurzzeitstromdichte 115 A/mm² bei 1,1 s . Wenn man von unbelastetem Leiter vor dem Kurzschluss ausgeht (30°) beträgt der Wert für die Bemessungs-Kurzzeitstromdichte 143 A/mm², die zulässige Ausschaltzeit errechnet sich dann zu 1,3 s.
Mit dem K Automaten ist eine Beschädigung der Leitung also nicht ausgeschlossen wenn die Leitung zu lang und der dadurch mögliche Kurzschlusstrom zu gering ist, um den Magnetauslöser auszulösen.
Somit hätte ich gesagt, man muss dafür sorgen, dass der Kurzschlussstrom hoch genug wird um den Automaten in Schnellzeit auszulösen. (Also 15x In)
Ansonsten hätte ich ein schlechtes Gewissen.
Lieg ich da falsch mit dem Gedankengang ?
Gruß
[ Diese Nachricht wurde geändert von: kaidegen am 17 Mär 2010 11:37 ] |
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BID = 677925
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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@kaidegen
Da liegst du völlig falsch, insbesondere auch bei Berücksichtigung der Herstellerwerbung:
Grundsätzlich gilt, dass man sich bei Einsatz von Automaten hinter einem FI um den Fehlerschutz nicht mehr kümmern muss, da dieser durch den FI abgewickelt wird.
Weiter ist die Leitung vor Überwärmung zu schützen. Überwärmung bei Überlast und bei Kurzschluss.
Laut Theorie/Norm deckt aber dabei ein Automat alle teilweisen und kompletten Kurzschlüsse ab, wenn die Zuordnung gemäß Tabelle erfolgt ist.
Weiter ist die thermischen Auslösekurve im K-Automat näher an Iz und daher der Automat zumindest laut Werbung sicherer als ein B-, C- oder D-Typ. |
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BID = 677929
kaidegen Gesprächig
Beiträge: 170
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Damit ergeben sich für alle Automaten mit gleichem Nennstrom -egal welche Charakteristik- gleiche maximale Leitungslängen, da hier nur der Spannungsfall limitiert.
Für den von mir oben angeführten Fall will ich mich dennoch nicht einfach damit abfinden dass der Automat "theoretisch" alles abdeckt. Leichte Überlastungen deckt ein B Automat auch nicht ab (steht in den Datenblättern) ebenso deckt der K Automat laut Rechenwerten aus den Formeln bei Worst-Case Betrachtung nicht alles ab.
(Ich kläre lieber alle Unklarheiten, deshalb die Nachfragerei )
Gut, im Normalfall ist auch eine Schmelzsicherung vorgeschaltet, die bei 160 A vllt sogar schneller abschaltet als der K Automat ( zB gG 35A je nach Hersteller). Das habe ich auch mal aussen vor gelassen.
Gruß
[ Diese Nachricht wurde geändert von: kaidegen am 17 Mär 2010 12:29 ]
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BID = 679415
kaidegen Gesprächig
Beiträge: 170
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So, hab zur Klärung meiner Fragen mal bei Hager angerufen und mit einem sehr kompetenten Mann gesprochen.
@wome: Teilweise hast du recht. In "normalen" Betriebszuständen schütz der richtig zugeordnete Automat die Leitung in den allermeisten Fällen. 100% Sicherheit gibts nicht.
Dennoch muss für den Kurzschlussschutz sichergestellt werden, dass der Netzinnenwiderstand gering genug ist um einen ausreichend hohen Kurzschlussstrom fliessen zu lassen der den Magnetauslöser des Automaten auslöst.
Denn, bei einem Kurzschluss ist davon auszugehen dass an der Fehlerstelle ein Lichtbogen entsteht. Bei zB dem K16 Automaten fliessen 5mal Nennstrom 2-3 sekunden bis der thermische Auslöser kommt. Wenn der Lichtbogen so lang stehen bleibt. Naja. (Die Leitung geht vllt nicht kaputt, aber alles was in der Nähe des Kurzschluss ist.)
Klar kann später durch Verwendung einer 30m Verlängerung genau dieser Fall bei JEDER Installation auftreten. Wenn aber schon von der Planung an im Normalzustand diese Gefahr besteht, ist doch die Anlage nicht korrekt ausgelegt oder ?
Gruß Kai
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BID = 679524
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Bei der Dimensionierung des Kurzschlusschutz muss "nur" sichergestellt werden, das die Leitung durch den Kurzschlusstrom nicht thermich überlastet wird. Die dabei zulässigen Auslösezeiten sind wesentlich länger.
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BID = 679596
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Richtig!
Die Auffassung von Kai ist daher unzutreffend. Der LS soll NICHT den Kurzschlußlichtbogen begrenzen oder verhindern. Oft könnte er das auch gar nicht.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 679622
kaidegen Gesprächig
Beiträge: 170
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Nun denn, dann merk ich mir das so
Somit wird bei vorhandenem FI, für jede LS Charaktersitik die selbe Leitungslänge möglich bzw. man kann jeden LS gegen einen andern mit beliebiger Kennlinie tauschen.
Gruß Kai
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