Stromschlag an vom Netz getrennter Überspannungsschutz-Steckdosenleiste Im Unterforum Stromunfälle - Beschreibung: Unfälle mit Strom und Gefährliches
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BID = 591796
Christian_ Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Hallo zusammen,
ich bin absoluter Newbie auf dem Gebiet Elektronik und würde mich sehr freuen, wenn der geballte Sachverstand hier mir weiterhelfen könnte!
Ich habe mir eine Überspannungsschutz-Steckdosenleiste neu gekauft. Es handelt sich um das Gerät von Belkin mit der Artikelnummer "F9G726de3M-GRY", siehe hier: http://catalog.belkin.com/IWCatProd.....44227
Am Stromstecker dieser Steckdosenleiste habe ich jetzt mehrfach einen Stromschlag bekommen, *nachdem* ich sie vom Stromnetz getrennt hatte. Es waren auch keinerlei Geräte mehr eingesteckt in die Steckdosenleiste. (Ich hatte die Steckdosenleiste auch nur kurz ausprobiert, sie war wohl jeweils weniger als eine Minute am Stromnetz.)
Ich habe jetzt dazu zwei Fragen:
1. Wie kann sowas überhaupt sein? "Speichert" so eine Überspannungsschutz-Steckdosenleiste Strom, oder wie kann ich einen Stromschlag bekommen, obwohl überhaupt keine Verbindung mehr zum Stromnetz besteht?
Vorher ist mir soetwas noch nie passiert und ich wäre auch überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass ich einen Stromschlag von einer völlig vom Netz getrennten Steckdosenleiste bekommen könnte. (Es steht auch kein entsprechender Warnhinweis auf Verpackung oder "Beilage-Zetteln" der Steckdosenleiste.)
Ist das normal oder ist die Steckdosenleiste defekt und sollte ich sie reklamieren?
2. Sollte ich mir gesundheitliche Sorgen machen und zum Arzt gehen?
Kann so eine vom Netz getrennte Steckdosenleiste Stromschläge in einer Höhe verursachen, die gesundheitlich gefährlich ist?
Ich habe insgesamt dreimal einen Stromschlag bekommen:
Zweimal einen kurzen Schlag an Hand/Fingern (ich glaube es war jeweils die linke Hand), bei dem ich zurückgezuckt bin (einmal vor ca. zwei Wochen und einmal gestern). Fühlte sich denke ich so ähnlich an wie eine elektrostatische Entladung, die man manchmal bei der Berührung eines Türgriffs o. ä. hat - nur heftiger. Ich hatte allerdings danach keine schlimmen Symptome oder so.
Einmal (gestern) habe ich beim Berühren mit dem Zeigefinger der rechten Hand ein Kribbeln im Finger gespürt. Da habe ich den Stecker wohl einige Sekunden am Stück berührt, in denen das Kribbeln andauerte, ehe ich mir "der Empfindung sicher" war und ihn weggenommen habe. Jetzt merke ich, dass mir die Kuppe des Zeigefingers wehtut, wenn ich darauf drücke. Es sind aber keine äußerlichen Verletzungen zu sehen.
So, vielen Dank für's Lesen bis hierhin und schonmal vielen Dank für eure Antworten!
Viele Grüße,
Christian
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Christian_ am 28 Feb 2009 13:04 ] |
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BID = 591807
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Moin,
hat die Leiste auch gleich einen Netzfilter integrierrt? Diese enthalten i.d.R.unter anderem Kondensatoren zwischen den aktivne Leitern und dem Schutzleiter. Zieht man jetzt zuerst die Verbraucher aus der Leiste und dann die Leiste gerade zum Scheitelpunkt einer Halbwelle aus der Dose, so sind die Kondensatoren in dem Moment geladen. Wenn die Kondensatoren gefährliche Ladungsmengen speichern, müssen sie mit Entladungswiderstnden versehen sein, möglich dass die hier fehlen. Oder es sind halt doch nur kleine Kondensatoren mit "nur" unangenehmer Kapazität.
Gesundheitliche Risiken - Zumindest bei den ersten beiden dürfte nichts passiert sein. DerStrom flißt ja zwischen den Kondensatoranschlüssen, werden beide mit einer Hand gebrükt nur im Bereich der Hand, kaum über's Herz. Würde nun nicht dazu raten, die Kontakte mit beiden Händen zu berühren. Hast du beim dritten sichtbare Veränderungen davongetragen? Wenn ja, unbedingt zum Arzt. Da die Kondensatoren eine Gleichspannugsquelle darstellen liegt die Gefahr hier primär auf Verbrennungen und Elektrolysprodukten, weniger bei Herzfehlern. Es tritt halt nur einmal ein Stromstoß auf, wenn nicht 100 pro Sekunde wie beim 50Hz-Wechselstrom, der dann natürlich eine viel größere Chance hat, mit der empfindlichen Phase des Herzrhythmus zusammenzufallen.
Dass kleine Entstörkondensatoren allerdings wirklich eine kritische Energiemenge für gefähliche Verbrennungen oder Zersetzungen speichern, glaub ich weniger. |
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BID = 591829
Murray Inventar
Beiträge: 4857
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Zitat :
Christian_ hat am 28 Feb 2009 12:48 geschrieben :
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Einmal (gestern) habe ich beim Berühren mit dem Zeigefinger der rechten Hand ein Kribbeln im Finger gespürt. Da habe ich den Stecker wohl einige Sekunden am Stück berührt, in denen das Kribbeln andauerte, ehe ich mir "der Empfindung sicher" war und ihn weggenommen habe.
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Und da hattest du auch keine Geräte mehr angeschlossen?
Das mit dem Schlag ist mir auch eins/zweimal an unserem Industriestaubsauger passiert. Seitdem passe ich halt auf das ich nicht an die Kontakte komme
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BID = 591830
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Am Stromstecker dieser Steckdosenleiste habe ich jetzt mehrfach einen Stromschlag bekommen, *nachdem* ich sie vom Stromnetz getrennt hatte. |
Wo hast du den Stecker berührt?
Wenn es nur am Schutzkontakt war, kann es sich eigentlich nur um eine elektrostatische Aufladung gehandelt haben, wie du schon vermutetest.
Das kann z.B. am Material deiner Schuhsohlen liegen und du solltest es eigentlich öfter bemerken.
Wenn bei der Erscheinung die (auch in vielen Geräten) eingebauten Entstörkondensatoren eine Rolle gespielt haben, müsstest du schon mindestens einen der Steckerstifte und noch ein weiteres Metallteil berührt haben.
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 591839
Christian_ Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Zitat :
Teletrabi hat am 28 Feb 2009 13:34 geschrieben :
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hat die Leiste auch gleich einen Netzfilter integrierrt? |
Keine Ahnung. Woran sehe ich das?
Zitat :
Teletrabi hat am 28 Feb 2009 13:34 geschrieben :
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Zieht man jetzt zuerst die Verbraucher aus der Leiste und dann die Leiste gerade zum Scheitelpunkt einer Halbwelle aus der Dose, |
Ich habe immer zuerst den einzigen Verbraucher (eine Schreibtischlampe) aus der Leiste gezogen und dann die Leiste aus der Steckdose.
Zitat :
Teletrabi hat am 28 Feb 2009 13:34 geschrieben :
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Hast du beim dritten sichtbare Veränderungen davongetragen? |
Zumindest nicht eindeutig. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Haut der Fingerkuppe vielleicht etwas verändert ist (weil ich da gerade ohnehin etwas Neurodermitis habe, ist das schwer zu unterscheiden).
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BID = 591840
Christian_ Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Zitat :
Murray hat am 28 Feb 2009 15:12 geschrieben :
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Und da hattest du auch keine Geräte mehr angeschlossen?
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Nein.
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BID = 591842
Christian_ Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Zitat :
perl hat am 28 Feb 2009 15:19 geschrieben :
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Wo hast du den Stecker berührt?
Wenn es nur am Schutzkontakt war, kann es sich eigentlich nur um eine elektrostatische Aufladung gehandelt haben, wie du schon vermutetest.
Das kann z.B. am Material deiner Schuhsohlen liegen und du solltest es eigentlich öfter bemerken.
Wenn bei der Erscheinung die (auch in vielen Geräten) eingebauten Entstörkondensatoren eine Rolle gespielt haben, müsstest du schon mindestens einen der Steckerstifte und noch ein weiteres Metallteil berührt haben.
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Ich vermute, dass ich den Stecker nur an einem der aus dem Stecker "ragenden" Metallstifte berührt habe, also an den Metallstiften, die "tief" in die Steckdose gesteckt werden.
Möglicherweise habe ich aber auch gleichzeitig eine der beiden anderen Metallplatten berührt, die zwischen den Metallstiften im Stecker sind (eine etwas über und eine etwas unter den Metallstiften).
Oder eventuell auch beide Metallstifte gleichzeitig (dann aber vermutlich keine der anderen beiden Platten).
Was davon ist der von dir erwähnte Schutzkontakt? Mit "Steckerstifte" meinst du vermutlich die genannten Dinger, die "tief" in die Steckdose kommen? Und was meinst du mit "weiteres Metallteil" - eine der beiden erwähnten Metallplatten im Stecker oder ein beliebiges Metallteil anderswo als in der Steckdosenleiste?
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BID = 591876
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Und was meinst du mit "weiteres Metallteil" |
Irgendein anderes Metallteil am Stecker. Den anderen Stift oder den Erdungsbügel.
Wenn an der Steckdosenleiste noch weitere Geräte angeschlossen waren, dann genügt es u.U. auch das Metallgehäuse eines solchen Geräts und zugleich einen der vorstehenden Steckerstifte zu berühren.
Bei vielerlei Geräten liegen kleine Kondensatoren zwischen dem Gehäuse (und somit dem Schutzkontakt falls vorhanden) und den beiden Steckerstiften. Ausserdem liegt meist noch ein etwas grösserer Kondensator zwischen den beiden Steckerstiften.
Diese Kondensatoren werden durch die Netzspannung im Takt der Wechselspannung zwischen -325V und +325V umgeladen.
Wenn du den Stecker aus der Steckdose ziehst, können sie also irgendeinen Spannungswert zwischen 0 und 325V gespeichert haben.
Wenn man solch einen Kondensator bei höherer Spannung mit den Fingern entlädt, merkt man das durchaus.
Am unangenehmsten ist das bei dem Kondensator, der zwischen den beiden Stiften liegt, weil der den höchsten Kapazitätswert hat.
Aus diesem Grund sind in den meisten Geräten Entladewiderstände eingebaut, die die Kondensatoren automatisch innerhalb von ein oder zwei Sekunden entladen.
Natürlich können diese Widerstände defekt sein, oder irgendein Chinese hat sie wegrationalisiert um noch zwei Cent zu sparen.
Das bekommst du dann zu spüren, wenn du die Steckerstifte anfasst.
Gefährlich sind diese Schläge normalerweise nicht, aber man erschrickt sich eben und dadurch können Folgeschäden entstehen.
Zitat :
| Einmal (gestern) habe ich beim Berühren mit dem Zeigefinger der rechten Hand ein Kribbeln im Finger gespürt. Da habe ich den Stecker wohl einige Sekunden am Stück berührt, in denen das Kribbeln andauerte, ehe ich mir "der Empfindung sicher" war und ihn weggenommen habe |
Wenn du es nur mit den Störschutzkondensatoren der Steckerleiste zu tun hast, wird das wohl eher ein mechanischer Schmerz sein. Vielleicht hast du auf einen scharfen Grat gedrückt.
Die Entladung der erwähnten Kondensatoren über die Finger dauert nicht mal eine Zehntelsekunde. Danach kannst du anfassen soviel du willst, es kommt nichts mehr.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 592437
ToKl Stammposter
Beiträge: 244
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Genau die gleiche Dose habe ich auch und dort bekomme ich keinen Stromschlag, war also wirklich eine elektrische Aufladung von dir.
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