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Messungen an einer 9 Volt Block Batterie Suche nach: volt (15012) batterie (7838) |
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BID = 806723
toom Gerade angekommen
Beiträge: 2
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Ich habe hier ein Messgerät (Multimeter) von Alcron mit dem man Spannung, Stromstärke und Widerstand messen kann (Ein Gerät für den Heim- und Hobbygebrauch). Um es zu Testen habe ich eine 9 Volt Block Batterie genommen und an das Messgerät angeschlossen. Mir wurde dort eine Spannung von ca 8,3 Volt angezeigt. Wenn ich den Widerstand messen will, wird mir immer nur eine 1 auf dem Display angezeigt, egal auf welche Empfindlichkeitsstufe ich das Gerät gesetzt habe. Laut Anleitung bedeutet ein 1, dass ein größerer Wert gemessen wurde, als auf dem Gerät dargestellt werden kann. Anschließend wollte ich die Stromstärke messen. Diese liegt bei 2,3 Milli-Ampere.
Nun frage ich mich folgende Dinge:
1. Wenn die Spannung 8,3 V und die Stromstärke 2,3 mA beträgt, dann muss der Widerstand doch bei 4,5 kOhm liegen, oder?
2. Wenn der Widerstand 4,5kOhm ist, dann sollte das Messgerät diesen Wert doch anzeigen können, wenn ich dort die Widerstand messen möchte und die Empfindlichkeit auf bis zu 20kOhm einstellen?!
3. Kann man mit Hilfe des Messgeräts irgendwie die mAh messen?
4. Wie kann ich den Ladezustand der Batterie mit dem Gerät messen? |
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BID = 806726
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Dir fehlt ganz viel Grundlagenwissen und du kannst froh sein, wenn du dein Meßinstrument bei deinen Versuchen noch nicht zerstört hast.
Mach dich vielleicht hier http://www.elektronik-kompendium.de erst mal schlau, bevor du Batterie und Instrument vollends ruinierst. |
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BID = 806729
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Dir fehlen anscheinend die grundlegenden Grundlagen. Dann werden wir mal Licht ins Dunkel bringen:
Zitat :
| Wenn ich den Widerstand messen will, wird mir immer nur eine 1 auf dem Display angezeigt |
Dies war schon der erste Fehler. Du kannst an einer Batterie nicht den Widerstand messen. (Nur über eine Messreihe bestimmbar)
Zitat :
| Anschließend wollte ich die Stromstärke messen. Diese liegt bei 2,3 Milli-Ampere. |
Auch dies war nicht die beste Idee, damit schließt du die Batterie nämlich kurz. Deswegen sollte das Messgerät eigentlich einen größeren Wert als ein paar mA anzeigen.
Mit einem guten Messgerät kann man solche Scherze (zumindest bei 9V-Blocks) machen, darüber freut sich die Batterie dann aber nicht.
Zitat :
| 1. Wenn die Spannung 8,3 V und die Stromstärke 2,3 mA beträgt, dann muss der Widerstand doch bei 4,5 kOhm liegen, oder? |
Zweimal Nein.
1. R=U/I=8,3V/2,3mA=3,6kΩ
2. So kannst du den Widerstand einer Spannungsquelle eben nicht bestimmen.
Zitat :
| 2. Wenn der Widerstand... |
Siehe 1.
Zitat :
| 3. Kann man mit Hilfe des Messgeräts irgendwie die mAh messen? |
Nein, dies geht nur mit sehr teuren Geräten, wie dem Gossen Energy. Du kannst die mAh aber berechnen: Q=It
Zitat :
| 4. Wie kann ich den Ladezustand der Batterie mit dem Gerät messen? |
Was verstehst du unter Ladezustand?
Du kannst die Leerlaufspannung messen aber die ist auch nur bedingt ein brauchbarer Indikator für den Ladezustand.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 806736
toom Gerade angekommen
Beiträge: 2
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Besten Dank für die Informationen.
Um meine letzte Frage umgangssprachlich zu formulieren: Wie kann ich feststellen, wieviel Saft noch in der Batterie ist?
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BID = 806741
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Genau das kann man eben nicht.
Hat das Messgerät deine Experimente eigentlich überstanden?
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BID = 806743
Rafikus Inventar
Beiträge: 4150
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Um umganssprachlich zu antworten: auspressen und nachwiegen.
Man kann die Batterie kurzzeitig belasten und dabei die Spannung messen. Das erlaubt eine ungefähre Angabe.
Rafikus
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BID = 806777
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Wenn da wirklich 2,3mA angezeigt wurden, hat es das Meßgerät evtl. schon hinter sich oder du hattest Glück und die Batterie ist leer.
Das anlegen einer Spannung im Widerstandsmeßbereich fördert die Lebensdauer nicht gerade.
Kleiner Tipp: Beim Meßgerät lag ein kleines Heftchen bei, wahrscheinlich wurde das zusammen mit der Verpackung entsorgt. Das nennt man "Bedienungsanleitung". Eigentlich sollte man diese vor dem Gebrauch lesen, das verhindert grobe Bedienungsfehler.
Den Zustand einer Batterie kannst du mit dem Gerät nicht beurteilen. Dazu gibt es Batterietester. Die messen die Spannung unter Last und zeigen den groben Wert auf einer Gut/Schlecht Skala an.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 806852
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| oder du hattest Glück und die Batterie ist leer. |
Die lediglich 8,3V sprechen dafür.
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BID = 806877
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| Die lediglich 8,3V sprechen dafür. |
Oder - auch wenn es unwahrscheinlich ist - es war ein NiMH-Akku. Der hat eine Nennspannung von 8,4V
Offtopic :
| Habe mir gerade mal den Spaß erlaubt, und den Innenwiderstand eines 9V Blocks bestimmt.
Ergebnis: um die 5Ω (Ziemlich viel, wenn ihr mich fragt. Obwohl frisch aus der Verpackung)
Folglich beträgt der maximale Kurzschlussstrom 1,8A (dies wurde durch eine weitere Messung bestätigt - es wurden sogar knapp 2A gemessen)
Damit bekommt man ein vernünftiges Multimeter im 10A Messbereich, und korrekt angeschlossen, also nicht klein.
Bei anderen Batterien/Messgeräten kann das natürlich ganz anders aussehen |
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BID = 808042
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Nur so nebenbei:
Habe mal bei Varta nachgefragt, welchen Innenwiderstand deren Hochleistungs-9V Blocks haben: 2Ω (NiMH Akku)
Es sind also auch bei diesem Typ nur (theoretisch) 4,2A rauszuhohlen.
Ist wahrscheinlich auch gut so, denn ansonsten wäre er ja schon nach knapp 3min leer.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 808058
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Offroad,
so einfacht geht die Rechnung nicht auf.
Durch einen Kurzschluß wird die Batterie stark
erwärmt, dadurch fällt der Innenwiderstand, der Strom
steigt, die Temperatur steigt usw usw.
Bei größeren gasdichten Batterien kann so was zum Bersten
führen.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 5 Jan 2012 12:17 ]
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BID = 808060
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| so einfacht geht die Rechnung nicht auf. |
Ja schon, deshalb habe ich ja auch geschrieben, dass man theoretisch 4,2A Kurzschlussstrom hat.
Da ein voll geladener Akku eine größere Spannung aufweist, würde sich daruch der KSS ja auch erhöhen.
Ebenso würden sich Veränderungen bei anderen Umgebungstemperaturen (neben der Eingenerwärmung) einstellen - aber das ist ja nicht das Thema.
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BID = 808957
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Der Thraedstarter ist jetzt sicher unterwegs, um ein neues Meßgerät zu kaufen
Gruß
Peter
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BID = 810814
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Mann kann auch mit "Normalen" Multimetern mit dem Strommessbereich einzelen "Batteriezellen" beurteilen (Das Multimeter hat nicht = Ohm sondern je nach Tatsächlichem Strommessbereich ca. 0,1 bis 1 Ohm Innenwiderstend) also für 1,5 V Zellen durchaus brauchbar zu ermittlung ob die Zelle den erforderlichen Strom Trieben kann (so für ca. 1 Sec).
Bei 9V Zellen ist das aber nciht mehr empfelenswert.
Hier würde ich folgende Vorgehensweise vorschlagen:
Multimeter im Strommessberich bis ca. 3A, in Serie damit einen Widerstand mit ca. 10 Ohm.
Werden Mehrere Batterien die in Serie geschaltet (und hier spricht man dann wirklich von Batterien denn Batterie kommt eigentlich aus dem Sprachgebrauch der Artillerie und beteute eigentlich nur Aufstellung mehrerer gleicher "Aparaturen"(Geschütze))
gemessen, so muss für die Belastung immer mit Widerständen oder elektronischen Lasten gemessen werden.
Es wird normalerweise zuerst die Leerlaufspannung der Batterie gemessen.
Dann wird die Batteri mit einem vorgegebenen Strom Belastet und unmittelbar darauf die Spannung wider gemessen.
Bei Akkumulatoren erfolgt die Messung anders.
Es werden die ersten Schritte gleich wie oben durchgeführt (= Grobe Beurteilung)
Für die Tatsächlich Messung der verfügbaren Kapazität wird die Belastung mit Widerständen / Elektronischen Lasten über einen längeren Zeitraum durchgeführt.
Die Spannungen nach der entsprechenden Zeit werden laufen gemessen. Unterschreitet die Spannung die Tiefentladegrenze, wird die Messung Abgebrochen.
Der Strom (möglichst mit elektronischer Last konstant gehalten) über die Zeit ergibt die tatsächlich Kapazität.
Diese Messung kann auch an Primärzellen = "Batterien" durchgeführt werden, wobei dies nach dieser Messung natürlich komplett entladen und damit unbrauchbar sind (aber Zum Vergleich verschiedener Typen / Hersteller ist das durchaus interessant)
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BID = 810822
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| (Das Multimeter hat nicht = Ohm sondern je nach Tatsächlichem Strommessbereich ca. 0,1 bis 1 Ohm Innenwiderstend) |
100mΩ ist wohl etwas zu hoch angesetzt, 35mΩ (10A/20A Bereich) kommt schon eher hin.
Zitat :
| Bei 9V Zellen ist das aber nciht mehr empfelenswert. |
Aber es funktioniert.
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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