Kurioser alter Stecker mit Widerstand

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Autor
Kurioser alter Stecker mit Widerstand
Suche nach: stecker (21903) widerstand (25548)

    







BID = 826561

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7560
Wohnort: Wien
 

  


Gestern ist mir auf einem Flohmarkt ein höchst seltsamer alter Stecker mit abgeschnittener Leitung zugelaufen. Es handelt sich um einen Lichtstromstecker mit eingebautem Schalter, die üblichen geschlitzten 4mm-Stifte mit 19mm Mittenabstand. Der Außendurchmesser des Steckers beträgt allerdings fast 40mm (39,7) statt den üblichen 36, er passt also nicht richtig in versenkte Steckdosen.

Noch seltsamer wird es aber im Inneren. Parallel zum Schalter ist dort ein Ingelen-2kΩ-Widerstand verlötet! Die Tatsache, dass der Widerstand bei geöffnetem Schalter in Serie zur Last liegt, lässt mich auf eine sehr kleine Last tippen, denn dem R traue ich etwa 5W zu.

Der Stecker ist aus einer dunkelblauen Pressmasse ohne jede Markierungen, die Leitung ist leuchtend blaue Zwillingsleitung, laut AUgenmaß 0,5mm2.

Die Befestigungsschrauben der Steckerabdeckung sind ziemlich tief versenkt, aber von außen zugänglich und spannungsführend (gehen direkt in die Steckerstifte).


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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 826574

prinz.

Moderator

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War der eventuell für die "Schweinenasen"


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5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

BID = 826593

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7560
Wohnort: Wien


Zitat :
prinz. hat am 22 Apr 2012 17:25 geschrieben :

War der eventuell für die "Schweinenasen"


Wie erwähnt zu groß. Die waren ja oft auch nicht flach sondern teilweise versenkt. Da gibt er dann zwar Kontakt, aber nicht sehr sicher. Wirkt also nicht so, als ob das beabsichtigt gewesen wäre. Optisch sieht er abgesehen von der falschen Größe genau so aus.

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BID = 826597

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Vorschlag:
Netzstecker eines größeren Trenntrafos/Konstanter,
der die Sicherung beim Einschalten gerne abwirft.
Man steckte also ein mit offenem Schalter und schloß
dann nach stillem Gebet bis 3 den Schalter.
Das mit dem Durchmesser ist seltsam, andererseits
kenne ich z. B. keine versenkten Steckdoden vor Schuko.
(Was aber nicht viel heißt)
Georg

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Dimmen ist für die Dummen

BID = 826607

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
denn dem R traue ich etwa 5W zu.
Das ist zuviel.
Der Widerstand ist schon alt, und auch im Hinblick auf den benachbarten Kunststoff schätze ich die Belastbarkeit eher auf 0,5W bis 1W.
Dazu gehört dann eine Spannung von etwa 30..50V bzw. 15..25mA.

Für einen Anlasserwiderstand völlig unplausible Werte.

Ich hatte schon an einen Lautsprecherstecker für eine 100V-Anlage gedacht, aber ich kann keinen Vorteil dieses aufwändigen Steckers gegenüber einem gewöhnlichen Drahtpoti erkennen.

Sinn und Zweck bleibt also vorerst weiter im Dunkeln.


BID = 826612

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Für den Stromstoß mit anschließendem Leerlauf
nach beim Einschalten besagten Trenntrafos ist
der Widerstand groß genug.
Das kann sehr wohl eine Bastellösung sein.
Ich habe etwas ähnliches für meinen 10 A
Stelltrafo in der Werkstatt.


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Dimmen ist für die Dummen

[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 22 Apr 2012 19:24 ]

BID = 826619

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7560
Wohnort: Wien

Praktisch alle Nachkriegssteckdosen hier hatten zumindest einen kleinen Kragen, maximal 5 Millimeter. Da dürfte dieser Stecker schon nur mehr recht zweifelhaften Kontakt geben, falls überhaupt noch. Völlig flache Steckdosen kenne ich eigentlich nur die nicht gar so häufigen mit Glasabdeckung. Irgend eine Art zumindest dekorativen Ring hatten eigentlich auch die historischen Steckdosen die ich aus Deutschland kenne.

Gebastelt/handgearbeitet wirkt die Konstruktion mit dem Widerstand auf alle Fälle, aber sehr sorgfältig gearbeitet.

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BID = 826625

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Die Befestigungsschrauben der Steckerabdeckung sind ziemlich tief versenkt, aber von außen zugänglich und spannungsführend (gehen direkt in die Steckerstifte).
Das schließt ja wohl jede Art von Netzstecker aus.
Vermutlich ist der Durchmesser auch deshalb größer, damit der Stecker eben nicht in eine gewöhnliche Steckdose passt.

Hast du den Eindruck, daß die Haube aus dem Vollen gedreht ist, oder ist das ein Preßteil?
Im wissenschaftlichen Bereich wird ja so manches handgeschnitzt, aber die hohen Kosten für eine Preßform würden eher auf eine Serienfertigung deuten.

BID = 826627

stego

Schreibmaschine

Beiträge: 2461

Möglicherweise ein Lautsprecher-Stecker mit Umschalter für 2000 Ohm und 5 Ohm Betrieb.
Wäre wirklich eine Bastellösung...
Damit ein Lautsprecher wahlweise am alten Radio mit 2000-Ohm-Anschluß betrieben werden kann, und auch am modernen Gerät mit 5 Ohm Anschluß (also mit eingebautem Ausgangsübertrager).

Gruß
stego

_________________

BID = 826630

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Damit ein Lautsprecher wahlweise am alten Radio mit 2000-Ohm-Anschluß betrieben werden
Was soll dabei der Widerstand?
Aus einem 5 Ohm Lautsprecher wird mit 2k Vorwiderstand nicht mehr viel herauskommen.
Das sind ja "nur" 52 dB Dämpfung.

BID = 826632

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7560
Wohnort: Wien


Zitat :
Hast du den Eindruck, daß die Haube aus dem Vollen gedreht ist, oder ist das ein Preßteil?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Pressteil ist, nicht ganz perfekt aber sehr gut gemacht (minimale Unreinheiten neben einem der Schraubenlöcher). Die blaue Pressmasse irritiert mich, die deutet, besonders zusammen mit der blauen Leitung, auf sehr aufwändiges Design hin und nicht für etwas, das in einem Labor o.ä. ohne Schönheitsansprüche verwendet werden sollte.

In einer durchschnittlichen Steckdose gibt der Stecker nicht sehr sicher aber doch Kontakt, für Gefährdungspotenzial reicht es also, und die falsche Größe bemerkt man erst sicher, wenn der Stecker schon Kontakt gibt. Nur in die späten vollversenkten Lichtstromkupplungen passt er überhaupt nicht - die gab es in Österreich aber praktisch nie.

Die Schrauben sitzen übrigens 7mm tief versenkt in Löchern mit 7,5mm Durchmesser. Der DIN-Prüffinger passt also nicht rein

Ich würde ja fast überlegen, ob der Stecker nicht ein britischer BS546 5A ist, aber da passt zu viel nicht, weder der Stiftdurchmesser noch der Mittenabstand - 5A-Stecker ohne Schutzkontakt hatten einen anderen Stiftabstand als solche mit. Die mit Schutzkontakt sind (dummerweise) mit Schuko kompatibel, natürlich ohne Schutzleiterverbindung.

Ansonsten... wie sieht es mit Frankreich aus? Die müssen teilweise recht schmerzfrei im Umgang mit netzspannungsführenden Metallteilen gewesen sein. Ich habe einen historischen französischen Lichtschalter (Drehschalter aus Porzellan und Horn), dessen Klemmschrauben von außen zugänglich sind (und zwar nur von außen). Auch den Italienern würde ich da einiges zutrauen, auch wenn die zumindest nach dem Krieg eher flache als runde Stecker gehabt haben dürften.

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BID = 826638

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450

Hmmm,
Der Ingelen-Widerstand spricht doch für Österreich.
Die dunkelblaue Preßmasse schließt Bakelit aus.
Könntest du mal innen mit einer heißen Lötkolbenspitze
testen, ob die Pressmasse thermoplastisch ist?
Gruß
Georg


_________________
Dimmen ist für die Dummen

[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 22 Apr 2012 21:01 ]

BID = 827431

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Zu den abweichenden Abmessungen kann ich nichts beitragen, aber ein per Schiebeschalter im Stecker in Reihe geschalteter Widerstand war z.B. bei PHILIPS jahrelang üblich, um Rasierer mit 110V-Allstrommotoren an 220V betreiben zu können.
Fotos folgen.

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 827438

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Offtopic :

Zitat :
ein per Schiebeschalter im Stecker in Reihe geschalteter Widerstand war z.B. bei PHILIPS jahrelang üblich, um Rasierer mit 110V-Allstrommotoren an 220V betreiben zu können.
So um 1960 bin ich mal in der Philips Niederlassung in Düsseldorf gewesen, und neugierig, wie ich nun mal bin, habe ich dort in die Mülltonnen geschaut. Da lagen dutzendweise die dreipoligen Anker mit dem Flachkollektor. Ein Serienfehler, oder das Resultat eines solchen Schalters?
Soweit ich mich erinnere, waren die meisten Anker aber nicht verbrannt.


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