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BID = 668474
tobidoe Gerade angekommen
Beiträge: 19 Wohnort: Stuttgart
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Hallo,
ich bin gerade dabei, mich etwas in den Aufbau einfacher Microcontrolelr-Schaltungen einzuarbeiten.
Habe da für die Spannungsversorgung schon die unterschiedlichsten Schaltungen gesehen aber noch nie so ganu verstanden, wofür die eigtl. sind.
Ganz blöd gefragt: Welche Gründe sprechen dagegen, einfach ein beliebiges Netzteil mit der richtigen Spannungsangabe zu nehmen, ohne zusätzliche Schaltung?
Dann gibt es Versorgungsschaltungen, die bestehen nur aus nem Festspannungsregler (7805 oder so) und zwei Kondensatoren, oder eben auch welche die sehen so umfangreich aus wie in diesem Link:
http://www.elv-downloads.de/service.....2.pdf
(der linke Teil im Schaltbild) Wofür sind da die ganzen ICs und Kondensatoren.
Ich weiß, sind sehr "grundlegende" Fragen, wäre trotzdem sehr erfreut, wenn sich hier jemand zu ein paar Worten erbarmen würde, oder vielleicht nen Link hat, bei dem man etwas in das Thema eingeführt wird.
viele Grüße, Tobias |
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BID = 668475
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Wenn dein Netzteil eine ordentlich stabilisierte Spannung von 5V liefert,spricht da gar nichts dagegen.
Die Schaltungen mit dem 7805 sind deswegen auf vielen Platinen,weil der genau das oben beschriebene macht,und meist auch noch Schaltungsteile auf der Platine dabei sind die mehr als 5V benötigen.
Viele ICs und µC vertragen aber nicht mehr,deshalb.
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein) |
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BID = 668478
Otiffany Urgestein
Beiträge: 13763 Wohnort: 37081 Göttingen
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Wieso ist das kompliziert?
Das Netzteil endet bei C16 und ist eine völlig gebräuchliche Schaltung.
Gruß
Peter
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BID = 668773
DonComi Inventar
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Moin,
Leider fehlen (wie so oft...) die wichtigsten Angaben:
Welche Spannung überhaupt?
Einige µCs, so für Bastler gebräuchliche, laufen mit 5V.
Andere laufen dagegen eher mit 3.3V oder 1.8V. Sie können auch je nach Auslastung und Performance ganz nette Ströme ziehen, daher ist eine aufwändige Versorgung nötig (Einbrüche der Spannung sind enorm schlecht und können z.B. zum Neustart führen, wenn eine Brown-Out-Schaltung vorhanden ist)
Wichtig sind auch Stützkondensatoren nahe an den Versorgungseingängen.
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BID = 668817
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| der linke Teil im Schaltbild) Wofür sind da die ganzen ICs und Kondensatoren. |
Ich fürchte, du hältst die Detektorschaltungen für das Netzteil.
Ansonsten ist doch da auch nur ein 7805 o.ä mit der Pflichtbeschaltung von Kondensatoren drin.
Die Klinkenbuchse schaltet ausserdem die eingebaute Batterie ab, sobald der Stecker des externen Netzgeräts eingeführt wird.
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BID = 669339
tobidoe Gerade angekommen
Beiträge: 19 Wohnort: Stuttgart
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perl, du hast sowas von recht *rotwerd.
Denke, ich sollte mir wohl noch einiges an grundsätzlichem Verständniss anarbeiten.
Irgendwie versteh ich den Zusammenhang der beiden Schaltpläne in meinem Link nicht so wirklich. Einmal die Spannungsversorgung mit den paar ICs und Kondensatoren (warum sind dort überhaupt so viele Kondensatoren, sind doch eh alle parallel geschaltet) dahinter und den großen Schaltplan. Wie muss man sich die zusammendenken?
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BID = 669342
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| warum sind dort überhaupt so viele Kondensatoren, sind doch eh alle parallel geschaltet |
Das hängt damit zusammen, dass Elkos mit ihrer hohen Kapazität zwar ganz gute Energiespeicher sind, aber ziemlich schlechte Hochfrequenzeigenschaften haben.
Umgekehrt haben Keramikondensatoren gute Hochfrequenzeigenschaften aber zuwenig Kapazität um als Siebkondensatoren in Netzteilen wirksam zu sein.
Da i.d.R. Logikschaltungen, Prozessoren und Speicher die Versorgung mit extrem schnell sich ändernden Stromimpulsen belasten, braucht man Kondensatoren mit guten Hochfrequenzeigenschaften um die Versorgungsspannung innerhalb der Toleranzen zu halten, bis die Spannungsregelung des Netzteils reagieren kann.
Weil auch die Zuleitungen zu den Kondensatoren schädliche Induktivität aufweisen (einige nH), muss man die kleinen Stützkondensatoren so dicht wie möglich an das zugehörige IC bauen.
Deshalb sieht es im Schaltplan aus, als seien diese Kondensatoren alle parallelgeschaltet, aber in Wirklichkeit sind sie durch die kleine Induktivität der verbindenden Leiterbahnen voneinander getrennt.
Für das Spannungsregler IC gilt ganz ähnliches: Dessen Regelschaltung kann ins Schwingen geraten, wenn es eine induktive Last sieht.
Deshalb fügt man auch dort kleine Abblockkondensatoren hinzu, damit sichergestellt ist, dass an Eingang und Ausgang kapazitive Verhältnisse herrschen.
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BID = 670056
tobidoe Gerade angekommen
Beiträge: 19 Wohnort: Stuttgart
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Danke für die supertolle, gut erklärte und leicht verständliche Antwort.
Jetzt ist mir einiges klarer.
Und die beiden getrennt gezeichneten Schaltkreise in diesem Link:
http://www.elv-downloads.de/service.....2.pdf
sind wohl einmal in Bezug auf die Stromversorgung der ganzen ICs etc. zu verstehen und einmal in Bezug auf die logischen Verknüpfungen (also die eigentliche funktionelle Schaltung?
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BID = 670062
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| die beiden getrennt gezeichneten Schaltkreise in diesem Link: |
Wieso zwei?
Ich sehe vier ICs: Den Spannungregler HT-7150, den vierfach Operationsverstärker TL274, und die beiden CMOS Logic-ICs CD4013 und CD4528.
Rechts vom Spannungsregler sind nur die Versorgungsanschlüsse der übrigen ICs eingezeichnet.
Man macht das oft, damit das Schaltbild übersichtlich bleibt.
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BID = 670177
tobidoe Gerade angekommen
Beiträge: 19 Wohnort: Stuttgart
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Zitat :
| Rechts vom Spannungsregler sind nur die Versorgungsanschlüsse der übrigen ICs eingezeichnet. |
Ja, so meinte ich das.
Jetzt habe ich nur noch zwei Fragen zu den gezeichneten Schaltkreisen, und dann hör ich auch auf zu nerven, versprochen
1. Diese eingezeichneten kleinen Kreise mit der Angabe +UB (was heißt UB?) oder +5V, was bedeuten diese genau?
2. Bei der Spannungsquelle und beim Schaltausgang ist jeweils so ein kleiner Pfeil eingezeichnet, was symbolisieren die?
viele Grüße, tobi
P.S.
Übrigens echt klasse, wie einem hier geholfen wird!
P.P.S.
Kann mir vielelicht jemand von euch einen guten Link oder ein geeignetes Buch nennen, mit dem man solche praxisorientierten Grundlagen lernen kann?
So rein theoretisch sollte ich das zwar können (Niveau Elekrotechnik Vorlesungen I und II an der FH), aber in der Praxis versagt dieses Wissen dann doch oft sehr schnell, siehe z.B. dieser Link (dafür kann ich irgendwelche blöden elektromagnetische Schwingkreise ausrechnen ).
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BID = 670182
Ltof Inventar
Beiträge: 9333 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
tobidoe hat am 12 Feb 2010 05:39 geschrieben :
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1. Diese eingezeichneten kleinen Kreise mit der Angabe +UB (was heißt UB?) oder +5V, was bedeuten diese genau?
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+UB ist die Versorgungsspannung. "UB" könnte für Batteriespannung oder Betriebsspannung stehen.
+5V ist die interne Versorgung der Schaltung.
Alle Verbindungen mit gleichem Namen sind auch miteinander verbunden. Genau, wie auch alle gleichen GND-Symbole gleiches Potential haben. Auch das macht man, um den Schaltplan übersichtlicher zu halten. Die Symbolik ist m.W. nach nicht genormt oder so. Man kann das frei wählen und benennen. So könnte man +UB auch "U-Batt" oder "Batterie-Plus" oder "Egon" nennen. Die Schaltung würde trotzdem funktionieren.
Zitat :
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2. Bei der Spannungsquelle und beim Schaltausgang ist jeweils so ein kleiner Pfeil eingezeichnet, was symbolisieren die?
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Das sind Schaltkontakte am Steckverbinder. Sobald der Stecker eingesteckt ist, wird dieser Kontakt unterbrochen. An der Stromversorgung wird so z.B. verhindert, dass die eingebaute Batterie und das externe Netzteil parallel geschaltet sind.
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 670382
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Zitat :
| Kann mir vielelicht jemand von euch einen guten Link oder ein geeignetes Buch nennen, mit dem man solche praxisorientierten Grundlagen lernen kann? |
http://www.elektronik-kompendium.de/
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