Anfänger: 50Hz Störsignal im Oszilloskop-Display Im Unterforum Grundlagen - Beschreibung: Grundlagen und Fragen für Einsteiger in der Elektronik
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BID = 566962
rbergvm Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Ottobrunn
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Hallo zusammen,
ich studiere gerade Elektrotechnik als Nebenfach an einer Fernuni. Auf der Uni lernen wir viele schöne Formeln, aber natürlich lernen wir nicht, was man damit praktisch anstellen kann. Schon gar nicht, wie man ein Oszilloskop bedient - das ist für die Herren Professoren wohl leider zu banal ...
Weil's mich aber brennend interessiert, habe ich bei E-Bay ein uraltes Oszilloskop ersteigert. Die prinzipielle Funktionsweise ist mir klar. Unklar ist mir, wie ich den Tastkopf (oder wie nennt man das Ding am BNC-Stecker ?) und Erdung korrekt positioniere.
Problem:
Ich habe ein komisches Störsignal. Ich hoffe, ich habe nur Tastkopf und Erdung nicht korrekt angeschlossen.
Verhalten:
1) Wenn ich den Oszi einschalte, zeigt sich eine durchgezogene Linie
2) Wenn ich den Tastkopf an meinen Finger halte, sehe ich eine Sinuslinie. ("Schwinge" ich möglicherweise selber munter in 50hz vor mich hin ?).
3) Ich verwende einen Frequenzgenrator. Wenn ich den Tastkopf an die Metall-Ummantelung eines Potis (des Frequenzgenerators) halte, sehe ich wieder dieselbe Schwingung, die ich sehe, wenn ich den Tastkopf an meinen Finger halte.
4) Wenn ich den Tastkopf an den Ausgang des Frequenzgenerators halte, sehe ich eine Überlagerung aus der oben erwähnten Störfrequenz und der Schwingung, die der Frequenzgenerator generiert.
Fragen:
1) Reicht es, das vordere Ende des Tastkopfes an den Leiter zu halten, dessen Signal ich messen will ? Oder muss ich noch etwas mit der kleinen Krokodilklemme machen ?
2) Am Oszi ist ein "Loch" (nennt das ein E-Techniker "Eingang" ?) mit einem Erdungssymbol. Kann ich damit mein Störsignal wegbekommen ?
3) Ist es nachvollziehbar/normal, dass ich ein Störsignal habe, wenn ich nur den Tastkopf an den Frequenzgenerator dran halte (und weder Krokodilklemme, noch Erdung benutze) ? Oder ist das ungewöhnlich und lässt auf einen Defekt im uralten Oszi schließen ?
Ziel:
Toll wäre es, das Signal des Frequenzgenerators ohne Störsignal zu sehen.
Wenn noch Informationen fehlen, liefere ich die gerne nach. Danke schon mal im Vorraus
Infos:
Oszi-Hersteller: Phillips, uraltes analoges Ding
Frequenzgenerator: Bausatz von E-Bay, scheint zu funktionieren, das sehe ich am Signal, dass die Störung überlagert
Herz der Störung: ca. 10 cm bei 2 ms = 1/20ms = 50 Hz ... seeehr verdächtig
Vielen Dank,
Roelof
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BID = 566971
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| "Schwinge" ich möglicherweise selber munter in 50hz vor mich hin ?). | So könnte man sagen.
Das ist eine kapazitive Kopplung deines Körpers mit den allenthalben vorkommenden Netzleitungen.
Zitat :
| Wenn ich den Tastkopf an die Metall-Ummantelung eines Potis (des Frequenzgenerators) halte, sehe ich wieder dieselbe Schwingung, | Offenbar ist das Gehäuse deines Scope (oder das des Generators) nicht mit dem Schutzleiter verbunden.
Das war vor langer Zeit üblich, aber ist heute nicht mehr zulässig.
Du solltest den Schutzleiteranschluss nachrüsten.
Zitat :
| Reicht es, das vordere Ende des Tastkopfes an den Leiter zu halten, dessen Signal ich messen will ? Oder muss ich noch etwas mit der kleinen Krokodilklemme machen ? | Fast noch wichtiger als das Signal sind kurze Masseverbindungen.
Sonst bilden sich Schleifen, über die du beliebige Störungen, einschliesslich Rundfunksender, einfängst.
Zitat :
| Am Oszi ist ein "Loch" (nennt das ein E-Techniker "Eingang" ?) mit einem Erdungssymbol. Kann ich damit mein Störsignal wegbekommen | Dieser Anschluss sollte nicht nötig sein, wenn du den Schutzleiter nachgerüstet hast und die Masseverbindung (Ringelschwänzchen) des Tastkopfes benutzt.
Zitat :
| 3) Ist es nachvollziehbar/normal, dass ich ein Störsignal habe, wenn ich nur den Tastkopf an den Frequenzgenerator dran halte (und weder Krokodilklemme, noch Erdung benutze) ? Oder ist das ungewöhnlich und lässt auf einen Defekt im uralten Oszi schließen ? | Soweit normal. s.o.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 24 Nov 2008 16:50 ] |
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BID = 566972
Murray Inventar
Beiträge: 4857
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Diese kleine Krokodilklemme ist die Masse (der Bezugspunkt) und die mußt du auch am Generator an Masse klemmen.
Zum Messen brauchst du halt immer mindestens 2 Verbindungen.
Du als 50-Hz-Quelle ist total normal, du bist eine Antenne für das dich umgebende Netzwechselfeld.
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BID = 566995
rbergvm Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Ottobrunn
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Hallo,
danke für die rasend schnellen Antworten
Schutzleiter:
Mein Frequenzgenerator kam als eine (fertig bestückte) Bausatz-Platine mit 2 Pins für Netzspannung. An die Pins habe ich ein 2-Adriges Netzkabel angelötet und eine halbe Rolle Isoband über die Netsspannung-tragenden Stellen. Einen Schutzleiteranschluss gibt es leider nicht (gibt ja auch kein Gehäuse
Masse:
Verstehe, Klemme an Vergleichspotential. Klingt gut. Das Frequenzsignal kommt aus einem Chinch-Stecker raus. Ich werde heute ein Chinch-Kabel anschließen, und an dessen beiden Adern messen (mit Taster an dem signaltragenden Leiter und der Klemme an dem "stillen" Leiter). Hoffentlich ist das Störsignal dann weg ...
Schutzleiter nochmal:
Die gefährliche offene Freq-Gen-Platine könnte ich aus Sicherheitsgründen in eine Tupperware-Box "einbauen", wo nur noch das Netzkabel reingeht und das Chinch-Kabel rauskommt. Dann fehlt zwar noch die Zugentlastung, aber das ist so bestimmt schon mal deutlich sicherer (korrekt ?).
Danke nochmal,
Roelof
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BID = 566999
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Dringend empfohlen!
Wenn du keine vernünftige Zugentlastung hast, reicht zur Not auch ein Knoten in der Strippe um zu verhindern, dass die Enden abgerissen werden können.
_________________
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BID = 567009
LeoLöwe reloaded Schreibmaschine
Beiträge: 1407 Wohnort: Meine
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Dem Frequenzgenerator solltest du auf jeden Fall ein kleines Gehäuse gönnen, von Teko und wie sie alle heissen gibt es da sehr schöne. Als Ausgangsbuchse ist IMHO eine BNC-Buchse auch wesentlich geeigneter als die jetzige Chinchbuchse.
Schaltungen mit Netztspannungen solltest du selbst zum testen sowieso immer (soweit möglich) in ein Gehäuse einbauen, selbst wenn nur die Platine im Gehäuseunterteil sitzt erhöht sich die Sicherheit wesentlich.
Nicht das dir das Ding am Ende noch vom Tisch hüpft und sich ein paar spannungsführende Pins durch deine Hose pieksen
Wenn du dann immernoch Überlagerungen auf deinem Signal hast, kann es auch helfen den Schirm zu erden. Allerdings musst du vorher sicherstellen, dass die Schaltungsmasse vom Frequenzgenerator nicht irgendwie direkt mit dem Netzeingang verbunden ist.
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We now return you to your regularly scheduled nonsense.
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BID = 567055
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Auf den offenen Bausatz mit Netzspannung gehe ich nicht weiter ein...
Besorge einen einfachen Cinchstecker. Der Tastkopf kommt an den mittleren Anschluß des Steckers. Das kleine Kabel mit der Krokoklemme kommt an den äußeren Anschluß. Jetzt sollte kein Brumm mehr zu sehen sein, nur noch das Signal des Generators.
Du scheinst ein Grundlagenproblem zu haben, geschlossener Stromkreis. Dein Oszilloskop hat normalerweise 1 MOhm Eingangswiderstand. Es muß also ein kleiner Strom fließen, damit das Oszilloskop korrekt funktioniert. Das ist nur möglich, wenn beide Anschlüsse des Oszilloskops (Tastkopfspitze und Massestrippe mit Kroko) mit dem Meßobjekt verbunden sind.
Ein Oszilloskop ist ein ähnliches Meßgerät wie ein Voltmeter, zeigt aber netterweise zusätzlich die Kurvenform an. Auch beim Multimeter müssen beide Spitzen mit dem zu prüfenden Objekt verbunden werden, gelle?
DL2JAS
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BID = 567265
rbergvm Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Ottobrunn
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Hallo,
mit der Krokodilklemme an Masse funktioniert es nun wunderbar ohne Störsignal. Ich musste noch die Klemme mit dem Tastkopf verbinden (Tastkopf war in ca. 5 verwirrenden Teilen geliefert worden
Zugentlastung mittels Knoten ist eine tolle Idee. Die empfohlenen Gehäuse werde ich mir auch mal ansehen.
DANKE !
Roelof
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