PC-Netzteil verschmort jede eingesetzte Sicherung

Im Unterforum Methoden zur Fehlersuche - Beschreibung: Wie finde ich einen Fehler z.B. im Schaltnetzteil. Wie führe ich den Glühlampentest durch.

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Autor
PC-Netzteil verschmort jede eingesetzte Sicherung
Suche nach: netzteil (26255) sicherung (16824)

    







BID = 420592

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
 

  


Hallo

Der Computer eines Freundes wurde vor einiger Zeit vom Blitz getroffen. (Also jetzt nicht direkt) Dabei sind natürlich jede Menge Bauteile angefallen, darunter das Netzteil. Der Händler meinte es sei nicht mehr zu gebrauchen, aber ich wollte es genauer wissen. Also eingesteckt, Drahtbrücke zwischen grün und schwarz und lief.

Das Netzteil lieferte seit dem wochenlang Strom für unsere Schaltungen, bis eines Tages......


......mir die Messspitze abrutschte und die +12V mit GND verband. Daraufhin war ein kurzer hellblauer Lichtblitz aus aus den Kühlluftschlitzten zu sehen und dann war es still.

Ich also alles ausgesteckt, ausgeschaltet, Drahtbrücke entfernt, und Deckel abgeschraubt. Zusehen war eine völlig verschmorte 5A Glasrohr Sicherung. An der restlichen Schaltung war auf den ersten Blick kein Fehler fest zu stellen. Ich hab's sogar noch entstaubt, bevor wir es für den täglichen Einsatz verwendeten. Also hab ich eine 6.3A Sicherung (so wie's auf der Platine gedruckt steht) eingesetzt, zugeschraubt und probiert. (Erstmal ohne Drahtbrücke und Last) Doch sofort nach dem Einstecken das selbe Spiel.

Daher meine Frage: Wie findet man bei so einem Schaltnetzteil den Fehler? bzw. Macht es überhaupt Sinn in zu suchen?

PS: Für mich ist natürlich klar, dass immer erst die Stromversorgung getrennt wird, bevor ich mich ihm auch nur nähere! Natürlich wird nur eine Sicherung eingelegt, die exakt dem entspricht was auf der Platine aufgedruckt steht.

Also keine Angst, ich achte auf Sicherheit

_________________

BID = 420642

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien

 

  

Hallo!

Ich gehe da meist so vor, wenn das Netzteil keine PFC-Schaltung hat:

Zuerst die Transistoren auf der Primärseite auf Kurzschluß untersuchen (am besten auslöten und dann messen).
Wenn Transistoren defekt, nach defekten Widerständen in der Umgebung der Transistoren und Primärwicklung suchen.

Die Drahtbrücke für Power-On entfernen. Sichtprüfung ob Widerstände, Kondensatoren, Varistoren etc. Brandspuren haben. Die Transistoren sind noch ausgebaut, statt der Sicherung eine 60W oder 100W Glühlampe anschließen. Über Trenntrafo Netzteil versorgen, die Lampe darf nur kurz hell aufleuchten, sonst ist noch was kaputt (flackert mit 50Hz -> Netzgleichrichter prüfen). An den 2 großen Elkos (Reihenschaltung) nach dem Netzgleichrichter die Spannung messen, muß gleichmäßig auf bei Elkos verteilt sein, insgesammt ca. 320V. Wenn OK, abschalten, dann Elkos über Widerstand entladen, nochmals messen ob wirklich entladen!
Transistor von Standbynetzteil einsetzen und einschalten.
Am Mainboardstecker sollten jetzt 5VStb (oft violett) anliegen und auch an der Startleitung (oft grün) sollten ca. 5V anliegen. Standbynetzteil OK. Ausschalten Elkos entladen.

Da der Kurzschluß auf der 12V Leitung war, den 12V-Gleichrichter (Doppeldiode) ausbauen und überprüfen. Wenn OK, dann alles wieder einbauen, auch die übrigen Transistoren vom Hauptnetzteil.
Einschalten und Startleitung auf GND legen. Jetzt sollten am Mainboardstecker +3,3V +5V +12V (-5V -12V meist leichte Abweichungen) vorhanden sein, die Glühlampe (statt Sicherung) darf schwach leuchten. Wenn alles läuft auf Sicherung umbauen und nochmals testen.

Manchmal ist eine Grundlast erforderlich, da reicht meist an altes CD-Rom, alte Festplatte etc. wo es nix macht, wenn es kaputt wird, oder Leistungswiderstände nehmen. Starke Hallogenlampen sind weniger geeignet wegen zu geringem Kaltwiderstand.

mfg lötfix


_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung. Rechtsansprüche dürfen daraus nicht abgeleitet werden. Sicherheitsvorschriften beachten!

BID = 420657

ffeichtinger

Schreibmaschine



Beiträge: 1050
Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut

Das ging ja schnell! Danke für soviel Info. Ich hab das Netzteil jetzt nicht hier, aber wenn ich's hab werd ich mir das mal alles ansehen.

Die Unterseite der Platine war an einer Stelle leicht dunkel verfärbt, ich glaub das war bei irgendeinem Leistungstransistor mit fettem Kühlkörper, könnte das auf einen Fehler hinweisen, oder ist das normal, dass sich die Platine verfärbt?

Außerdem war da irgendein schwarzes scheibenförmiges Bauelement, dass gleich hinter der Sicherung in Serie geschaltet war. Auf der Platine stand nur 'THR', dass hat so ausgesehen als ob ein Stück abgebrochen wäre.

_________________

BID = 420662

Lötfix

Schreibmaschine



Beiträge: 2328
Wohnort: Wien


Zitat :
ffeichtinger hat am  8 Apr 2007 16:40 geschrieben :

ist das normal, dass sich die Platine verfärbt?

Außerdem war da irgendein schwarzes scheibenförmiges Bauelement, dass gleich hinter der Sicherung in Serie geschaltet war. Auf der Platine stand nur 'THR', dass hat so ausgesehen als ob ein Stück abgebrochen wäre.


Leichte Verfärbung kommt schon mal vor, auf der Lötseite ist es ein Zeichen längerer Hitzeeinwirkung also nicht unbedingt durch den plötzlichen Tod des Transistors entstanden, auf der Bauteilseite ist es dann meist schwarz/rußig.

Das ist ein Heißleiter zur Einschaltstrombegrenzung, eher selten, daß der zuerst kaputt wird.
Ich hatte schon verbrannte Scheibenkondensatoren von L und N nach PE und abgerauchte Varistoren (sehen ähnlich aus) parallel zu den großen Elkos. Das aber eher wegen Überspannung/Blitzschlag.

Ich vermute den 12V Gleichrichter und/oder die Primärtransistoren.

Arbeite gerade an einem NT wo der Transistor vom Standby-Trafo kaputt ist, war optisch OK, beim Abbauen des Kühlkörpers von der Platine (sonst kommt man nicht an die Schraube) ist er in 2 Teile zerfallen

mfg lötfix

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