Yamaha HiFi Verstärker Audio Anlage  A760-II

Reparaturtipps zum Fehler: schmeißt Sicherung raus

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Autor
HiFi Verstärker Yamaha A760-II --- schmeißt Sicherung raus
Suche nach HiFi Verstärker Yamaha

Problem gelöst    







BID = 693558

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200
 

  


Geräteart : Verstärker
Defekt : schmeißt Sicherung raus
Hersteller : Yamaha
Gerätetyp : A760-II
Messgeräte : Multimeter, Oszilloskop
______________________

Hallo,

Ich habe hier einen Yamahaverstärker, der seit der letzten Party die Sicherung rausfliegen lässt, sobald man ihn anschaltet (an verschiedenen Steckdosen die nicht an der selben Sicherung hängen getestet). Bis zum Ende der Party lief der Verstärker ohne Probleme (unterhalb der maximalen Ausgangsleistung, da sonst wohl die integrierte Schutzschaltung angesprochen hätte), der Fehler trat erst am nächsten Morgen.

Als erstes habe ich das Gehäuse geöffnet, und den Trafoausgang von der nachgeschalteten Elektronik getrennt. Gleiches Fehlerverhalten.

Danach auch den Trafoeingang von der vorgeschalteten Elektronik getrennt, und siehe da, die Sicherung bleibt drin. Der Trafo hat drei Kabel am Eingang, und drei am Ausgang. Zwischen den einzelnen Adern messe ich jeweils einen Widerstand <1 Ohm, von daher ist meine Vermutung ein Kurzschluß im Trafo. Mit der aufgedruckten Bezeichnung "GA6360 1 DEWY" konnte ich nichts passendes googeln, auch Leistung und Übersetzungsverhältnis des Trafos sind mir unbekannt.

Daher meine beiden Fragen:

1) Kann sich noch jemand eine andere Fehlerquelle vorstellen als einen Kurzschluß im Trafo?
2) Woher kann ich einen Ersatz bekommen?

Hier noch ein Bild des Transformators:
Keine Links zu Werbeschleudern - Um die Grafik passend zu verkleinern > paint verwenden! - imageshack.us



Vielen Dank schonmal fürs Lesen.
matt

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BID = 693566

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  


Zitat :
wischen den einzelnen Adern messe ich jeweils einen Widerstand <1 Ohm,
Du meinst vermutlich die Widerstandswerte der einzelnen Wicklungen.
Das kann bei einem so großen Trafo schon hinkommen. Hauptsache, dass keinerlei Durchgang zwischen Primär- und Sekundärwicklung zu messen ist.
Ansonsten sieht der Trafo noch gut aus.

Vermutlich gibt es eine Sanftanlaufschaltung, die nun defekt ist.
Große Trafos neigen nämlich dazu, aufgrund vom beim Abschalten im Eisenkern verbliebenen Magnetismus, beim nächsten Einschalten einen sehr hohen Impulsstrom aus dem Netz zu ziehen. Das allein kann schon oft zum Auslösen der Sicherungsautomaten führen.
Wenn dann auch noch im fertigen Gerät die großen Siebelkos schlagartig aufgeladen werden müssen, steigt der Prozentsatz der Überlastungen nochmals an.

Die Hersteller lösen dieses Problem oft so, dass sie den Trafo zunächst über einen niedrohmigen Widerstand ans Netz legen, welcher nach einem Moment durch eine Relais oder einen Triac überbrückt wird.
Wenn dieser Widerstand (Größenordnung 10 Ohm, etliche Watt) durchgebrannt ist, kommt es wieder zu den harten Einschaltungen, welche die Automaten auslösen lassen.




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BID = 693567

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36168
Wohnort: Recklinghausen

Mach mal ein Foto von der Elektronik die vor dem Trafo sitzt.
Bilder bitte auf den Forenserver hochladen, nicht auf irgendeine Werbeschleuder.

_________________
-=MR.ED=-

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Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

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BID = 693587

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200

Vielen Dank erstmal für die Antworten, das ging ja mal wieder flott hier.

Zwischen Primär- und Sekundärwicklung liegen in allen Kombinationen Widerstände im MOhm-Bereich, da bin ich ja erstmal froh dass der nicht hinüber ist.

Das mit der Sanftanlaufschaltung klingt sehr einleuchtend, ich habe mal Bilder von der netzseitigen Elektronik gemacht, und alle Widerstände die ich dort gefunden habe durchgemessen: Alle Widerstandswerte sind deutlich im Bereich über 10 Ohm. Die beiden großen, grauen, parallelgeschalteten auf der oberen Platine sollten laut Aufdruck 39kOhm haben, der einzelne auf der unteren 390 Ohm. An der Parallelschaltung messe ich 18,5kOhm, am einzelnen 390 Ohm - beides plausible Werte meine ich.

Wo sollte ich als nächstes den Fehler suchen? Ist es möglich, dass das graue Kabel welches von der Netzschalterplatine zur sekundärseitigen Elektronik geht etwas mit der Sanftanlaufschaltung zu tun hat?

Einen Schaltplan konnte ich leider noch nicht finden. Mein Multimeter kann neben Widerständen auch Kapazitäten messen, aber ohne die auszulöten macht das ja keinen Sinn.

Schönen Gruß,
matt

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BID = 693640

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36168
Wohnort: Recklinghausen

Das Yamaha seit einigen Jahren vor einem Sicherheitsproblem bei diesem Gerät warnt, ist dir bekannt? http://yamaha-online.de/sicherheitshinweis-g.htm
Der Kondensator auf dem Bild IMG_1844.JPG brennt ab!

Das Schaltbild ist im Netz zu finden.


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-=MR.ED=-

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BID = 693648

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200

Hallo,

die Sicherheitswarnung habe ich beim Suchen nach einem Schaltplan gefunden, jedoch auf Grund dieses Threads nicht ernst genommen.

@ Mr.Ed: Welchen Kondensator meinst du genau? Dann löte ich den mal aus und messe ihn nach.

Den Schaltplan konnte ich immer noch nicht finden, den Link hat nicht zufällig jemand zur Hand?

Schönen Feiertag,
Matt

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BID = 693656

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36168
Wohnort: Recklinghausen


Zitat :
die Sicherheitswarnung habe ich beim Suchen nach einem Schaltplan gefunden, jedoch auf Grund dieses Threads nicht ernst genommen.

Rückrufaktionen die vor abbrennenden Geräten warnen sind grundsätzlich zu ignorieren.
4. Googletreffer: http://gigapod.free.fr/Yamaha_A760.html

Zitat :
Den Schaltplan konnte ich immer noch nicht finden, den Link hat nicht zufällig jemand zur Hand?

5. Googletreffer:
http://www.eserviceinfo.com/downloadsm/15622/Yamaha_A-760.html

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BID = 693660

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200

Vielleicht hätte ich bei meiner Suche mal das II im Modellnamen weglassen sollen

Vielen Dank für die Links, werde mal den fraglichen Kondensator tauschen und dann wieder berichten.

@Mr.Ed: Beeindruckend, wie du das auf dem Bild erkannt hast! Der Kondensator hat zwar einige Minirisse auf der Oberseite, die hatte ich aber der Alterung des Plastiks zugeschrieben

Schönen Feiertag,
matt

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BID = 693666

Mr.Ed

Moderator



Beiträge: 36168
Wohnort: Recklinghausen

Mit deinem Fehler hat der nicht unbedingt was zu tun, der sitzt im Netzeingang. Aber ersetzen solltest du ihn, die Risse sind deutlich sichtbar!

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-=MR.ED=-

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BID = 694758

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200

Schönen Nachmittag,

Ich habe jetzt den erwähnten Entstörkondensator getauscht, mit dem Erfolg dass der Verstärker wieder funktioniert. Allerdings ist mir bei der Funktionsprüfung aufgefallen, dass am Gehäuse des Verstärkers etwa 100VAC (gemessen gegen Erdung der Steckdose) anliegen, das natürlich suboptimal, gediegen ausgedrückt

Ich habe schon nach Kurzschlüssen zwischen der Sekundärspule und dem Gehäuse gesucht, aber leider nicht herausgefunden wo er ist. Zwischen Sekundärspule und Gehäuse messe ich einen Widerstand von etwa 2 Ohm. Von der Netzseite kommt es nicht, da ist der Widerstand zwischen Gehäuse und Primärspule unendlich. Was sollte ich jetzt machen? Ich dachte mir, bevor ich den Verstärker in alle Einzelteile zerlege, hole ich mir lieber nochmal Rat bei den Experten.

Vielen Dank fürs Helfen, ihr seid die Besten!
Grüße,
matt

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BID = 694759

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200

Achja, noch was: Das Gehäuse des Verstärkers ist nicht geerdet, das kam mir auch seltsam vor. Das Netzanschlußkabel sieht aber original aus, wurde das früher so gemacht?

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BID = 694766

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu


Zitat :
Matt.Shure hat am  8 Jun 2010 15:25 geschrieben :

Achja, noch was: Das Gehäuse des Verstärkers ist nicht geerdet, das kam mir auch seltsam vor. Das Netzanschlußkabel sieht aber original aus, wurde das früher so gemacht?


Das wird auch heute noch so gemacht. Meistens sind es schutzisolierte Gehäuse (Symbol auf der Rückseite).

Kannst du die 100 Volt Gehäuse gegen Erde auch messen, wenn du es etwas belastest (paar kOhm-Widerstand parallel zum Messgerät)??

Viele Grüße
Bubu

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BID = 694772

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200

Ein schutzisoliertes Gehäuse ist mir noch nicht untergekommen, ich kannte bisher nur die andere Variante: Erdung ans Gehäuse. Aber du hast vollkommen Recht, ich habe hinten am Verstärker das Symbol für Schutzisolierung (Schutzklasse 2) gefunden.

Zwei Widerständen parallel zum Messgerät (zusammen etwa 800 Ohm) lassen die ~100VAC zwischen Gehäuse und Erdung auf ~0,1VAC zusammenbrechen. Heißt das nun, dass ich den Verstärker wieder zusammenschrauben kann und mir keine weiteren Sorgen machen muss?

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BID = 694776

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ja.
Es handelt sich um das ganz normale Phänomen der kapazitiven Blindspannung. Sie wird durch vorgeschriebene Funkentstörkondensatoren hervorgerufen, die von beiden Polen des Netzanschlusses auf die Schaltungsmasse (und damit das Gehäuse) führen.

Damit hierdurch keine Gefahr entsteht, ist sehr wichtig, daß für diese Bauteile NUR speziell zugelassene X-Kondensatoren verwendet werden!
Ebenso (dann aber aus Brandschutzgründen) für den von Dir erneuerten Parallelkondensator.

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

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BID = 694796

Matt.Shure

Stammposter



Beiträge: 200

Hallo,

der von mir ersetzte Kondensator hat ein X auf dem Gehäuse aufgedruckt, also alles gut und ich kann den Verstärker wieder anschließen?

Schönen Abend,
Matthias

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