SONS Sicherung / FI-Schalter

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Autor
Sonstige SONS Sicherung / FI-Schalter
Suche nach: sicherung (16824) schalter (25783)

    







BID = 78909

Kajjo

Gesprächig



Beiträge: 116
 

  


Geräteart : Sonstige
Hersteller : Sicherung / FI-Schalter
Messgeräte : Multimeter
______________________

Hallo allerseits!
Seit einiger Zeit löst relativ oft (fast täglich) der FI-Schutzschalter der Hauselektrik aus (Drehstrom).
Ich habe den Gesamtstromkreis jetzt in zwei Teilkreise mit zwei FI-Schaltern aufgetrennt, da der Effekt keinem einzelnen Gerät zugeordnet werden konnte (durch einzelnes Trennen vom Netz). Folgende Fragen dazu:

Ist es normal, dass Erde und Null Durchgang haben?
Darf man dies sogar absichtlich herbeiführen?
(ist bei mir nur beim Drehstrom-Boiler der Fall, aber nicht bei den anderen Null-Leitern einzeln gemessen).

Da der Fehler nicht reproduziert werden kann, sondern recht zufällig auftritt: Hat jemand noch eine Idee, wie man das meßtechnisch eingrenzen kann?

Vielen Dank im voraus,
Kajjo





BID = 78939

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Kajjo,

Dein Fall paßt eigentlich genau in die Kategorie "Elektroinstallation", zumindest beschäftigen wir uns dort öfters mit solchen Dingen.
Ich habe daher darum gebeten, das der Thread dorthin verschoben wird. Also nicht wundern!


zur Sache selbst:

Vorab: Hinter einem FI-Schalter kann es keinen Nulleiter (veraltete Bezeichnung für den PEN) geben, nur u.U. davor! Vermutlich meinst Du den Neutralleiter (N, früher Mittelpunktleiter).
Und das, was Du mit "Erde" bezeichnest, ist wohl der Schutzleiter (das ist NICHT unbedingt identisch mit Erde).

Grundsätzlich:
Hinter einem FI-Schutzschalter darf es KEINE Verbindung zwischen N (oft blau) und PE (sollte grün/gelb sein) geben!
Wenn Du dazwischen einen niederohmigen "Durchgang" mißt, liegt ein Isolationsfehler vor.

Die Fehlersuche kann in solchen Fällen sehr vertrackt sein, insbesondere wenn es sich um einen solchen N-PE-Schluß
handelt und niedrige Nennfehlerstöme handelt!

Welchen Nennfehlerstrom (die kleinere Ampere-Zahl) haben denn die beiden FI-Schalter?
Weißt Du, welche Netzform vorliegt? TN-C-S oder TT?

Habt Ihr einen Elektroherd?
Habt Ihr einen Zweitarifzähler (Tag-/Nachtstrom)?


Dann sehen wir weiter!

Gruß,
sam2

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 78943

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Hinter einem FI-Schutzschalter darf es KEINE Verbindung zwischen N (oft blau) und PE (sollte grün/gelb sein) geben!
Wenn Du dazwischen einen niederohmigen "Durchgang" mißt, liegt ein Isolationsfehler vor.

Stimmt. Falls der FI abgeschaltet hat.
Bei eingeschaltetem FI kanns zwischen N und PE schon niederohmig sein.

_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 78944

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Zitat :

Falls der FI abgeschaltet hat.

Oder eben der N zum Messen anderweitig getrennt wurde (wie man das sinnvollerweise tun sollte)!

Im Prinzip hast Du natürlich Recht (wie immer...), Danke für den Hinweis.

Aber da der Fragesteller was von "bei den (anderen) Null-Leitern einzeln gemessen" geschrieben hatte, bin ich davon ausgegangen, daß das erfüllt ist.


Vielen Dank übrigens noch fürs prompte Verschieben!

BID = 78998

Kajjo

Gesprächig



Beiträge: 116

Hall sam2 und alle anderen!

Toll, dass ihr Euch meiner Frage angenommen habt. Endlich mal richtig sachdienlich Hilfe! Leider sagt mir TT oder TN-C-S gar nichts. Kann man das ganz kurz erklären?

Lage vor Ort ist:
Drehstrom. Vom Stromversorger kommen R, S, T, N.
PE geht auf Wasserleitung.
RSTN werden direkt aufgetrennt auf zwei gleiche FI-Schutzschalter mit 40 mA in verschiedenen Verteilungskästen.
Seit der Auftrennung löst nur noch einer der beiden Schalter aus.

OK, wir kommen der Sache dann anscheinend schon näher. Neutralleiter und PE haben Durchgang (extrem niederohmig) auf der Leiste, die zum auslösenden FI-Schalter gehört. Beim Messen der einzelnen Neutralleiter (kommend von den Endgeräten) gegen PE hat nur der Drehstrom-betriebene Heißwasserboiler Durchgang (FI-Schalter ausgeschaltet). Das sollte also nicht so sein? Hm, ausgerechnet der ist aber nur knapp 8 Jahre alt. Was kann ich an dem getrennt messen oder an Anschlüssen kontrollieren? Ist sicher, dass Drehstromboiler so etwas im Normalfall niemals tun?

Der zweite FI-Schalter hat ebenfalls einen Kontakt zwischen PE und N, aber etliche Ohm, messe ich noch mal nach, wenn ich wieder die Sicherungen herausnehmen kann. Hinter diesem hängen übrigens Klingeltrafo und Stromstoßrelais für Lichtschalter.

Ich lerne erstmal: Im Normalfall haben alle Neutralleiter, die auch auf einer Leiste miteinander verbunden werden können, keinen Kontakt zu PE. Auch nicht bei angeschlossenen Heizungspumpen, Wasserpumpen, Waschmaschinen oder Boilern?

Vielen Dank im voraus,
Kajjo


PS
Ich kann heute abend in den Chat schauen! Gestern habe ich Eure privaten Nachrichten leider nicht mehr gesehen! Sorry!

BID = 79003

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Kajjo,

machen wir doch gerne!
Eine unserer leichteren Übungen (hoffentlich...)


Der erste Buchstabe bei der Angabe der Netz- (oder ganz neu: System-) Form sagt aus, ob der Sternpunkt der Quelle betriebsgeerdet ist (T = terre) oder nicht (I = isolée). Der zweit bezieht sich auf die Erdungsverhältnisse in der Verbraucheranlage. N heißt (über den PEN der Versorgungsleitung) verbunden mit dem Sternpunkt der Quelle, I bedeutet nicht geerdet und T heißt, eigene unabhängige Erdung.
Das C (= combinée) steht für gemeinsamen Rück- und Schutzleiter (PEN), S (= separée) bedeutet getrennte (N- und PE-) Leiter. Und C-S heißt dann, anfangs gemeinsam, im späteren Verlauf dann aufgeteilt.

Jetzt weißt Du auch schon, daß (wenn Deine Angaben stimmen) Ihr ein TT-Netz habt. Wäre schon mal nicht schlecht. Ist das erdverkabelt oder mit Freileitung?

Gibt es einen Hauptpotentialausgleich? Wie alt ist das Haus etwa ? Ein-oder Mehrfamilienhaus? Eigentum oder zur Miete?


Wieder etwas zur Nomenklatur:
Wenn (veraltet, national) die Außenleiter R, S, und T heißen, ist das Kürzel für den Mittelpunktleiter Mp. Heute (harmonisiert) nennt sich der Neutralleiter N (hatten wir ja schon), die dazugehörigen Außenleiter dann L1, L2 und L3.


Zu den FI-Schaltern:
Solche mit 40 mA Nennfehlerstrom sind mir nicht bekannt. Übliche Werte sind 100mA, 30mA und 10mA.
Vielleicht eine Verwechslung mit dem Nennstrom (z.B. 16A, 25A, 40A, 63A)?

Außerdem sind noch zwei Fragen aus meiner vorigen Mail offen:
-Habt Ihr einen Elektroherd?
-Habt Ihr einen Zweitarifzähler (Tag-/Nachtstrom)?


Zu Deiner neuen Frage:
Nein, es sollte NICHT sein, daß der Heißwasserboiler (wahrscheinlich ist es kein -nicht wärmeisolierter- Boiler, sondern ein -wärmeisolierter- Speicher, aber das ändert nichts am Problem) "Durchgang" zwischen N und PE hat.
Ja, es ist sicher, daß dies nicht vorkommt, solange das Gerät in Ordnung ist. Der N muß in seinem ganzen Verlauf (also auch in jedem Gerät) genauso gut gegen Erde isoliert sein wie ein betriebsmößig Spannung führender Außenleiter.
Womit hast Du den "Durchgang" gemessen?


8 Jahre ist für so ein Gerät aber schon einiges, manchmal geben die schon viel früher den Löffel ab... Z.B. wenn man es unterläßt, regelmäßig die Opferanode zu kontrollieren und ggf. zu erneuern!
Was habt Ihr für einen Wasser-Härtegrad? Gibt es eine Aufbereitungsanlage?
Wie oft wurde das Gerät in dieser Zeit entkalkt und gereinigt?

Vermutlich ist die Heizpatrone durchgefressen...



Zum "Lernstoff":
Ja, außer bei veralteten TN-C-Anlagen darf es im Nicht-Fehlerfalle keine Verbindung oder sonstigen niederohmigen Kontakt zwischen dem Neutralleiter und dem Schutzleiter, einem Körper (= Gerätegehäuse) oder sonstigem Erdpotential geben!
Auch nicht bei Heizungspumpen, Wasserpumpen, Waschmaschinen oder Boilern.


Gruß,
sam2

BID = 79030

Kajjo

Gesprächig



Beiträge: 116

Hi!
Elektroherd: Ja, Drehstrom, 3 x 16 A abgesichert.
Zähler: einfach. Aber an einer dritten, getrennt abgesicherten Unterversorgung ist ein zweiter privater Zwischenzähler. Dort aber keine Probleme.

Ja, dann haben wir TT.
Einzelhaus, ca. 1955. Sicherungskästen neu seit 10 Jahren.

FI-Schalter sind in der Tat 30 mA.

Alle Erdleitungen an Wasserleitung, unterirdisch.
Hauptpotentialausgleich? Hm, verstehe ich nicht, glaube ich aber nicht.

Wasser-Boiler: Ja, isloiert, mit Speicher und Durchlauferhitzer, falls Speicher leer. 80 Liter. Ist ein guter Kandidat, da Anode nie getauscht oder betrachtet wurde. Wasser allerdings recht weich. Gerät noch nie entkalkt worden.

Messung: Alle Messungen mit einem guten Multimeter.

Bis nachher!
Viele Grüße, Kajjo






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