Herdanschluss mit 3 Sicherungen ohne Wechselstrom? Im Unterforum Elektroinstallation - Beschreibung: Alles über Installation
Achtung immer VDE beachten !!
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BID = 650489
MatthiasK1981 Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Storkow
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Hallo Leute,
Ich habe da mal eine Frage, möchte nicht wissen wie das angeschlossen wird oder so, sondern nur ob das Möglich bzw. eine gängige Methode ist.
In der Wohnung eines Bekannten ist im Sicherungskasten der Herd mit 3 Sicherungen (16 A) abgesichert, aber es handelt sich hier nur um einen Wechselstromzähler und es liegt auch kein Drehstrom an.
an der Herddose kommen 5 Kabe raus und sind auch alle angeschlossen.
Ist das eigentlich Zulässig und wie kann das funktionieren ohne Drehstrom?
Vielen Dank für eure Antworten.
Gruß
Matthias |
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BID = 650507
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Matthias,
erstmal willkommen im Forum!
Das ist so NICHT zulässig, da hochgradig brandgefährlich!!!
Bei den üblicherweise verlegten Querschnitten fünfadriger Herdzuleitungen führt solcher Bockmist (den man leider selbst von "Fachleuten" gemacht öfters vorfindet) zu einer satten Neutralleiter- oder - je nach Netzform -PEN-Leiter-Überlastung. Letztere ist noch viel gefährlicher, da sie dann außer zum Brand auch noch zu einer Personengefährung (elektrischer Schlag) führen kann.
Das muß also umgehend geändert werden!
Wenn kein Drehstromzähler eingebaut werden kann (weil Zähleranlage zu alt und neue zu teuer), gibt es gewisse Kunstgriffe, wie man trotzdem eine einigermaßen ausreichende Leistungsfähigkeit des Herds UND sicheren Betrieb erreichen kann. Ein GUTER Eli sollte das wissen.
Notfalls nochmals hier fragen!
Ist das denn eine gemietete Wohnung oder Eigentum Deines Bekannten?
Gruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 650511
Bartholomew Inventar
     
Beiträge: 4676
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Willkommen im Forum
Das ist vermutlich brandgefährlicher Pfusch; der Neutralleiter kann dabei leicht Überlastet werden. Über jenen fließt der Gesamtstrom zurück, der über die drei Außenleiteradern reinfließt.
Das sollte sich mal ein Eli anschauen, möglichst vor dem Schwelbrand.
Kannst Du Fotos von der Verteilung machen? Wenn möglich, mit abgenommener Blende. Dabei keine gewischt kriegen!
Wenn das eine Mietwohnung ist, hat der Vermieter diesen Mangel auf seine Kosten abzustellen.
Gruß, Bartho
P.S.: Sam war schneller.
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BID = 650562
MatthiasK1981 Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Storkow
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Hallo und vielen Dank für die schnellen Antworten.
Das hatte ich mir natürlich gedacht, das es so nicht normal ist und hatte Ihm auch geraten das überprüfen zu lassen.
Ein Bild vom Kasten habe ich jetzt nicht zur Hand, da er auch 40 Km entfernt wohnt.
Die Wohnung wurde angemietet und ein Elektriker soll vorher noch drin gewesen sein laut Vermieter.
Die Blende hatten wir mal abgenommen.
Zu erwähnen wäre vielleicht noch, das der blaue und der grün/gelbe am Herd zusammengefügt wurde und im Sicherungskasten, also hinter der Blende auf eine Schiene sind.
Ich wohne selbst in einer Altbauwohnung, also an der Elektrik noch nie was gemacht worden.
Bei meinen Herd kommen nur zwei Kabel Kabel an. Hier wurde der grün/gelbe an zwei Stellen angeschlossen und der Schwarze (also Phase) mit Brücken aufgeteilt.
Wäre diese Variante bei meinem Bekannten nicht auch so möglich wie bei mir, also 2 Sicherungen runter und dann nur eine Leitung mit Brücken verwenden?
Auf was sollte geachtet werden, das sich diese Gefahr bei meinen Bekannten nicht wiederholt? Wie Sam2 schon geschrieben hat, das dies sogar "Fachleute" so klemmen.
Gruß
Matthias
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BID = 650597
clembra Inventar
     
Beiträge: 5402 Wohnort: Weeze / Niederrhein
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Die Brückung von Blau und grün/gelb (genauer N und PE) in der UV ist übliche Praxis und ohne FI die einzig richtige Möglichkeit.
Sinnvoller ist es natürlich, einen FI einzubauen, da dies die Sicherheit stark erhöht. Ausreichend Adern liegen ja vor.
Man kann durchaus zwei Sicherungen lahm legen und den Herd nur mit einer betreiben. Dieser ist dann allerdings nicht voll nutzbar, wobei er aktuell auch keinesfalls voll betrieben werden sollte. Es gibt noch eine andere Methode über zwei Sicherungen, in wie weit das zulässig ist, kann ich aber nicht sagen.
Bedenke aber: Die Elektrik im Haus gehört dem Vermieter und Änderungen dürfen nur über diesen durchgeführt werden. Da es sich hierbei um eine unzulässige Einrichtung handelt muss dieser das beseitigen lassen.
Bei dir handelt es sich um eine alte klassische Nullung. Die Aufteilung N/PE findet bei dir nicht in der UV statt, sondern direkt am Herd. Bei Neuanlagen wäre das nicht mehr zulässig, aber als Bestand ist das in Ordnung, sofern korrekt abgesichert.
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Reboot oder be root, das ist hier die Frage.
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BID = 650599
Bartholomew Inventar
     
Beiträge: 4676
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Vorab zur Nomenklatur:
Die Kupferdrähte mit der farbigen Isolierung heißen Adern. Mehrere Adern werden in einer Leitung gebündelt. Kabel sind Leitungen, die normalerweise unter der Erde liegen.
Zitat :
| | Zu erwähnen wäre vielleicht noch, das der blaue und der grün/gelbe am Herd zusammengefügt wurde und im Sicherungskasten, also hinter der Blende auf eine Schiene sind. |
Das wird der Eli gewesen sein. Ist auch eine Pfusch-Lösung...
Hintergrund:
Über den Grün-Gelben dürfen (wenn es einen blauen gibt) keine Betriebsströme laufen (insofern er dünner als 10m² Kupfer ist), der ist ausschließlich für den Fehlerfall da (und mit dem Gehäuse verbunden). Der Grün-gelbe und der Blaue liegen im Sicherungskasten auf dem gleichen Potential (da hat die einzige Verbindung zwischen den beiden zu sein!); der Eli hat den grün-gelben Draht also zur Verstärkung des blauen genommen. Das hilft etwas, ist aber noch lange nicht erlaubt und noch immer brandgefährlich. Wenn beide Drähte durchschmoren, liegen am Herdgehäuse übrigens 230V an, sobald eine Platte eingeschaltet wird (oder noch eigneschaltet ist)...
Der Trick, wie man das Beste aus der vorhandenen Leitung rausholen kann, geht anders. Das auszuführen überlasse ich Sam.
Clembra schrieb:
Zitat :
| | Die Brückung von Blau und grün/gelb (genauer N und PE) in der UV ist übliche Praxis und ohne FI die einzig richtige Möglichkeit. |
Zitat :
| | Es gibt noch eine andere Methode über zwei Sicherungen, in wie weit das zulässig ist, kann ich aber nicht sagen. |
Sehr viel zulässiger als das Brücken von N und PE!
Zitat :
| | Bei meinen Herd kommen nur zwei Kabel Kabel an. Hier wurde der grün/gelbe an zwei Stellen angeschlossen und der Schwarze (also Phase) mit Brücken aufgeteilt. |
Das macht man seit 1973 nicht mehr. Das kann dann gefährlich werden, wenn die Leitung zu hoch abgesichert ist, so dass sie überlastet werden kann.
Welchen Querschnitt haben die Adern Deiner Herdzuleitung? 4/6mm²? Im Zweifelsfall ein Foto von machen und hier auf den Server hochladen (ein scharfes Foto von der geöffneten Verteilung sollte für den fachmännischen Blick reichen). Wie lang ist die Herdzuleitung? Welche Farbe hat der Kennmelder der Schmelzsicherung/was steht auf dem Automaten?
Wenn in einer Mietwohnung die E-Anlage nicht den zum Errichtungszeitpunkt gültigen Vorschriften entsprach, hat der Mieter ein Recht, dass der Vermieter das kostenlos in Ordnung bringt. Bei Dir habe ich die Befürchtung, dass der Herd für die bestehende Zuleitung nachträglich zu hoch abgesichert worden sein könnte (die Sicherung flog ja immer raus...).
Gruß, Bartho
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BID = 650623
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Da muß ich deutlich widersprechen:
Zitat :
| | Bei dir handelt es sich um eine alte klassische Nullung. Die Aufteilung N/PE findet bei dir nicht in der UV statt, sondern direkt am Herd. Bei Neuanlagen wäre das nicht mehr zulässig, aber als Bestand ist das in Ordnung, sofern korrekt abgesichert. |
Das ist ne rein theoretische Betrachtung, die nichts mit dem Fall zu tun hat und insofern zumindest irreführend!
Denn es handelt sich um eine Verschaltung, die NIE regelgerecht war, insofern müßte sie (selbst wenn nicht außerdem noch die PEN-Überlastung vorläge) OHNE WENN UND ABER umgehend mindestens auf moderne Nullung geändert werden. Aber dann raucht der N flott ab (das ahnte jener Eli offenbar sogar, als er diesen Obermurks fabrizierte)!
Es gibt dort also KEINERLEI "Bestandsschutz"!
Es ist auch nichts "in Ordnung" oder "zulässig". Und am wenigsten ist es "korrekt abgesichert"...
Vermutlich stammt die Verschaltung sowieso aus einer Zeit, als die klassische Nullung sowieso längst nicht mehr zulässig war.
Also so oder so keine "alte klassische Nullung".
Nochmal: Das Ding ist hochgradig gefährlich (nach Deiner ergänzten Beschreibung sogar die gefährlichere Variante!) und muß UMGEHEND in Ordnung gebracht werden. Bis dahin am besten stillegen, weil nicht bekannt ist, wie stark der schwachbrüstige "Möchtegern-PEN" schon vorgeschädigt ist.
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BID = 650629
clembra Inventar
     
Beiträge: 5402 Wohnort: Weeze / Niederrhein
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Wenn ich das richtig verstanden habe, behandeln wir zwei Fälle, einmal bei deinem bekannten, einmal bei dir selbst.
Im ersten Fall muss ich mich (nach Denkanstoß) deutlich korrigieren. Die aktuelle Installation ist unzulässig und gefährlich, und der ausführende Elektriker wusste das. Ich habe dein vorheriges Posting vorhin etwas zu schnell gelesen und die Brückung N/PE am Herd nicht mitbekommen. Wer macht denn auch sowas
Im Hirn angekommen ist nur die Brücke in der UV, am Herd hingegen eine ordentliche Verklemmung Grün/gelb an PE, Blau an N.
Daher: Schnellstmöglich ändern lassen
Was den zweiten Fall bei dir selbst angeht (worauf sich mein geschreibsel mit der klassischen Nullung bezog):
Wenn nur eine passende Sicherung vorhanden ist, eine Ader als L und eine als PEN, war das doch mal zulässig, oder liege ich jetzt falsch
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Reboot oder be root, das ist hier die Frage.
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BID = 650633
Bartholomew Inventar
     
Beiträge: 4676
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Zu Matthias' Herdanschluss:
Nach meinem Wissensstand war/ist das zulässig, wenn die Leitung vor 1973 gelegt wurde oder aus mindestens zweimal 10mm² Kupfer besteht (unwahrscheinlich). Ein Wechsel des Herdes bei gleichbleibender Verklemmung müsste zulässig sein (gleiches Betriebsmittel gegen gleiches B. getauscht).
Ausnahme: Seit 2007 darf da kein Herd mit einer eingebauten Steckdose mehr neu eingebaut werden (FI-Pflicht für Steckdosen). Ist aber ein anderes Thema.
Unerlaubt und gefährlich wäre es auch, wenn die Herdsicherung nachträglich gegen eine stärkere ausgetauscht wurde (die alte flog mit dem neuen Herd ja ständig raus...). Dann bestünde Brandgefahr, aber das schrieb ich ja schon.
Zum anderen Herdanschluss:
Der Herd sollte möglichst nicht mehr benutzt werden (oder wenn, dann nur mit einer Platte), bis ein fähiger Eli die Leitung auf Vorschädigung durchgemessen hat. Den Eli hat der Vermieter zu schicken. Will dieser nicht, nach §535/536 BGB die Miete mindern.
Ein Weiterbetreiben des unsicheren Herdes ist dem Vermieter nicht zuzumuten und ist sogar fahrlässig, wenn nicht grob fahrlässig! Da zahlt auch die Versicherung nichts, wenn das Haus abbrennt.
Vielleicht reicht es, wenn der Eli die noch zu gebrauchende Leitung umklemmt. Vielleicht ist sie aber auch schon so geschädigt, dass eine neue gezogen werden muss.
Gruß, Bartho
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