Hallo wurzel,
immer mit der Ruhe!
Wir hatten nur Sorge, ob Dir auch nichts passiert ist.
Danke für die Fotos.
Das sieht doch schlimmer aus, als nach Deiner ersten Schilderung befürchtet. Gerade die H-LS-Schalter ("Schraubautomaten", Typ "
Hausbrand" sind umgehend außer Betrieb zu nehmen! Sie sind aus Sicherheitsgründen schon lange nicht mehr zulässig.
Die "zusätzliche Sicherung" in der Küche ist keine solche, sondern ein nachgerüsteter nachgeschalteter FI-Schutzschalter. Der müßte also mit an einer der vorhandenen Sicherungen hängen!
Hängt die Therme vielleicht im Badezimmer?
Du hast nur einen Wechselstromzähler. Leider kann man auf dem Foto die Belastbarkeit nicht lesen. Welche Zahl steht in der Klammer hinter den 10A? (kann z.B. 20, 30, 40 sein)?
Zählervorsicherung ist keine da. Wie viele Wohnungen etc. gibt es sonst noch in dem Haus? Wie hoch ist die Hausanschlußsicherung?
Sind die anderen Zähler auch noch auf solchen "antiken" Zählertafeln?
Befindet sich der Zähler
in Deiner Wohnung oder auf der Etage oder zentral sonstwo?
Wie groß ist die Wohnung und wieviele Zimmer hat sie?
Finde heraus, welche der vier Sicherungen was versorgt (ggf. jeden Lichtauslaß und jede Steckdose prüfen - geht am besten zu zweit!)
Generell kann man sagen:
1) vier Stromkreise erfüllen nicht mehr die heutigen Anforderungen (insbesondere, wenn man nunmehr elektrisch backen möchte)
2) eine derart alte Installation erfüllt auch bei weitem nicht mehr die heutigen Sicherheitsanforderungen (Personen- wie Brandschutz), je nach Zustand nichtmal mehr die damaligen!
3) die beim Neubezug einer Wohnung übliche Durchführung sämtlicher Schönheizreparaturen(
) ist
der Zeitpunkt, um auch die Elektroinstallation auf modernen Stand zu bringen
Leider stecken die Leute in solchen Fällen oft viel Geld in Fliesen und Bodenbeläge, aber daß die Elektrik marode oder zumindest unzureichend ist, fällt dann erst nach Bezug auf. Also genau dann, wenn sämtliche Maler- und Tapezierarbeiten grad abgeschlossen sind...
Ich kann also nur dringend empfehlen, die Anlage von einem Fachmann vor Ort komplett durchsehen und JETZT die erforderlichen Nachrüst- und Wartungsarbeiten durchführen zu lassen.
Wenn es sich so verhält, wie Du schriebst (also die Endstromkreise schon alle dreiadrig verlegt sind), kann man die Installation IN den Zimmer wahrscheinlich belassen (bis auf evtl. gewünscht zusätzliche Steckdosen, die SEHR empfehlenswert sind).
Zwar sind derartige Leitungen üblicherweise nur auf eine Lebendsauer von etwa 20 Jahren ausgelegt, aber in Haushalten sind sie (wenn keine Dauerlasten oder gar Überlastungen vorlagen) oft viel länger nutzbar.
Neu gemacht werden sollte dagegen:
-alle (Schraub-) Klemmen durch Steckklemmen ("WAGOs") ersetzen, dabei Aderenden ausnahmslos abschneiden und neu absetzen (damit ist schonmal die Störungs- und Brandursache No.1 erschlagen)
-alle Anschlußklemmen an Schaltern und Stecksdosen prüfen und nachziehen (eine Erneuerung der Einsätze ist dagegen aus technischer Sicht meist unnötig - im Gegenteil, die alten taugen oft mehr als das, was man heute kaufen kann...)
-falls aus optischen Gründen trotzdem Schalter/Steckdosen erneuert werden sollen (und für Ersatzbedarf sowie Erweiterungen) NUR hochwertige Fachhandelsware (wie z.B. von BJE, Merten, Gira etc.) kaufen, keinesfalls den üblichen (und sowieso überteuerten) Baumarktschrott!!!
-zusätzliche separate Stromkreise verlegen für Backofen, Kochmulde/Herd, Mikrowelle, Spülmaschine, Waschmaschine, Heizung (Gastherme)
-die vorhandenen Sammelstromkreise aufteilen, so daß jedes Hauptzimmer eine eigene Einspeisung erhält (sollte im Flur machbar sein), Nebenräume wie Flur, Bad, WC, Abstellkammern können dagegen zusammengefaßt werden/verbleiben
-Unterverteilung erneuern, mit neuen Leitungsschutzschaltern (Typ B oder ggf. C) und vor allem mit FI-Schutzschalter(n) für ALLE Stromkreise (insgesamt zwei davon sollten bei Dir genügen)
-örtlichen Potentialausgleich (für Bad) nachrüsten
Bis dahin,
schöne Pfingsten
sam2
(der nachher mit Männe nach Erlang´ auf`n "Berch" geht!
)