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Elektromotor zieht vermutlich zu viel Strom Suche nach: elektromotor (505) strom (35707) |
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BID = 789906
Joda091987 Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Hallo,
Ich baue gerade ein Gokart das elektrisch angetrieben wird. Verwendeter Motor ist ein 36V 1000W DC Motor. Spannung kommt von 3 Autobatterien.
Steuerung habe ich nun sehr lange gesucht da man ja eine sehr leistungsstarke benötigt. Hab dann auch eine in Australien gefunden und bestellt. Diese hält 100Ampere ständig aus und 150 kurzzeitig. Also eigentlich leicht ausreichend für meine Zwecke. Da der Motor eig nur etwa 40 ampere vieleicht mal 60 ampere ziehen dürfte...
Jedenfalls steuerung eingebaut 10 Meter gefahren und Steuerung raucht und ist kaputt. Hab sie danach aufgeschraubt aber nicht gesehen was kaputt ist. Wie kann das sein? Versteh das nicht. (Die Steuerung hatte nicht mal eine Vorsicherung drin).
Hab den Motor vorher bereits mal direkt an die Batterien angeschlossen. Abgesichert mit einer 50 Ampere Schmelzsicherung. Ebenfalls beinahe sofort durchgebrannt. Aber 50 Ampere * 36Volt= 1800 Watt. Und das obwohl der Motor nur 1000 Watt liefert d.h. max 1300 Watt aufnehmen sollte.
Bin echt gespannt ob mir hier jemand helfen kann.
MFG Joda |
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BID = 789909
Her Masters Voice Inventar
     
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Beiträge: 5312 Wohnort: irgendwo südlich von Berlin
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besorg dir ein geeignetes MEssgerät und miss mal welchen Strom dein Motor tatsächlich zieht. Danach kannst du dann daran gehen die Steuerung zu dimensionieren. Umgekehrt wird das echt teuer. Die Daten des Motors sind für einen bestimmten Betriebmodus angegeben und du hast selbst erfahren dass es mehr als Einen davon gibt. Also erstmal die nötigen Daten aufnehmen und damit dann weiterplanen. |
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BID = 789915
Verlöter Schreibmaschine
    
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
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Wäre auch noch von Interesse was für ein Motor es ist. Ein Reihenschlußmotor (wie z. B. ein Autoanlasser) nimmt im Anlauf unverschämt viel Strom auf. Als Meßgerät empfehle ich ein Zangenamperemeter. Um den Anlaufstrom zu messen müßte der Motor aber blockiert werden.
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BID = 789917
Offroad GTI Urgestein
     
Beiträge: 12830 Wohnort: Cottbus
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Ich vermute mal, dass das solch ein Motor ist. Berichtige mich, falls ich falsch liege.
Hast du den Motor eingentlich belastet (als die 50A Sicherung durchgebrannt ist), oder im Leerlauf angeschlossen?
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 789923
Joda091987 Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Habe ein Zangenamperemeter. Leider kann das nur Ströme bis 40A messen! Na ja aber es gibt doch keinen Sinn wenn ein Motor mit 1000 Watt angegeben wird und dann 70 Ampere zieht. Und selbst dann versteh ich immer noch nicht warum das Steuergerät kaputt geht. Hier ein Link dazu:
http://www.motiondynamics.com.au/sp......html
Und zu der Frage mit dem Motor: Ja genau das ist des Motor.
Als die Sicherung durchbrannte gabe ich den Motor belastet ja. Im leerlauf zieht er nur 3 Ampere!
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BID = 789927
Offroad GTI Urgestein
     
Beiträge: 12830 Wohnort: Cottbus
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Ist die Mechanik freigängig, bzw. läuft der Motor ohne Sicherung an?
Richtig angeschlossen hattest du das Steuergerät aber, oder?
Zitat :
| | Die Steuerung hatte nicht mal eine Vorsicherung drin |
Und was lernen wir daraus? Richtig: Eine eigene Sicherung einbauen.
Zitat :
| | Aber 50 Ampere * 36Volt= 1800 Watt. |
Das ist doch nur der Anlaufstrom, der darf (oder vielmehr muss) größer sein, als der Nennstrom.
Messe doch mal den Ankerwiderstand, dann kann man ansatzweise den Anlaufstrom berechnen. (Bei blockiertem Motor)
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
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BID = 789954
Ltof Inventar
     
Beiträge: 9386 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
Joda091987 hat am 5 Okt 2011 17:24 geschrieben :
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Habe ein Zangenamperemeter. Leider kann das nur Ströme bis 40A messen!
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Notfalls ein Stück Starthilfekabel als Mess-Shunt nehmen. Das ist zwar recht ungenau, aber gibt Hinweise auf die ungefähre Größe des Stroms. Ich habe mal aus purer Neugierde den Spannungsabfall am Masseband meines Transporters oszilloskopiert. Am Anfang war ein Peak von ~600 Ampere zu messen. Das pendelte sich dann auf ~200 Ampere ein.
Zum Vergleich habe ich vorher den Spannungsabfall bei bekannten Lasten herangezogen.
edit:
Das geht natürlich auch umgekehrt. Du kannst einen bekannten Strom von einigen Ampere durch den (blockierten!) Motor fließen lassen und den Spannungsabfall am Motor messen. Dann kannst Du hochrechnen, was bei 36 Volt im ersten Moment fließt. Daran wird die Ansteuerung gestorben sein.
edit2:
Nicht nur zu hohe Ströme können der Schaltung den Garaus machen, sondern auch die induzierten Spannungen. Das können bei solchen Strömen und einer dumm gestalteten Endstufe schon einige kV sein.
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 5 Okt 2011 20:41 ]
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BID = 789960
ElektroNicki Inventar
     
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Könnte man evtl. nen Sanftanlauf mit ner Drossel bauen?
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BID = 789961
Ltof Inventar
     
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Nee - eine solche Drossel wäre schwerer als die Akkus und würde die Verhältnisse insgesamt verschlimmern.
Die Endstufe ist vermutlich auf Kante genäht. Dazu noch eine doofe Ansteuerung und das Ganze muss in die Hose gehen.
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BID = 789963
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Offtopic :
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Zitat :
| | Könnte man evtl. nen Sanftanlauf mit ner Drossel bauen? | Man braucht mehr als eine, und im Herbst oder Winter geht das gar nicht, weil das Zugvögel sind.
Im Frühjahr oder Sommer kannst du die Zugvögel dann wieder den Karren ziehen lassen. |
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BID = 789967
Ltof Inventar
     
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ltof am 5 Okt 2011 21:12 ]
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ElektroNicki Inventar
     
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Hmmm... und wenn man die Schaltung so umstrickt, dass die Frequenz bei Überlast angehoben wird?
Dann dürfte doch irgendwann der induktive Blindwiderstand ausreichend strombegrenzend wirken...
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BID = 789972
Ltof Inventar
     
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Nein, die Frequenz zu ändern nützt nichts. Oberhalb der Frequenz, bei der sich lückender Strom ergibt tut sich da gar nichts. Das Tastverhältnis muss so runtergefahren bzw. so vorsichtig heraufgefahren werden, dass sich keine kritischen Zustände ergeben.
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BID = 789978
Joda091987 Gerade angekommen
Beiträge: 4
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Also der PWM wurde richtig angeschlossen, auf jeden Fall. Den Ankerwid hab ich gemessen, liegt bei ungefähr 0,3 ohm. Hab über den auch den Anlaufstrom berechnet. Ia=(U-Ui)/Ra
d.h. bei U=36V Ra=0,3 ohm Ui= zu beginn ja gleich 0.
Daraus ergiebt sich ein Anlaufstrom Ia=120 Ampere.
Ich denke doch das diese Berechnung stimmt oder nicht?
Also das dürfte der Steuerung doch nichts ausmachen oder? Die Anschlussbeschreibung sieht auch vor das 3 12V batterien in Reihe geschalten werden. Also auch ok.
Der Motor den ich verwende hat halt 1000W. Den größten was die dazu verkaufen hat 750 Watt. Aber das darf doch kein Problem sein nach der Berechnung.
Wie machen die es bei den Elektrorollern. Die haben doch auch an die 4KW Motoren drin. Was verwenden die für Steuerungen? Wo kann man solche mal anschauen bzw. eventl. kaufen?
Danke für die Antworten.
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BID = 789980
Ltof Inventar
     
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Zitat :
Joda091987 hat am 5 Okt 2011 22:06 geschrieben :
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Also das dürfte der Steuerung doch nichts ausmachen oder?
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Kommt darauf an, wie der Hersteller die 50 Ampere definiert. Wenn das der maximal zulässige Strom ist, hast Du Deinen Fehler. Wenn das der Nennstrom sein sollte, sollte es eigentlich gehen. Ging aber nicht! Also trifft vermutlich ersteres zu.
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