Kondensator-Typen in Audioschaltungen Im Unterforum Bauteile - Beschreibung: Vergleichstypen, Leistungsdaten, Anschlußbelegungen .....
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BID = 928534
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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Hallo,
in Anlehnung an meinen letzten Beitrag (Dimensionierung von R und C in kleiner Schaltung) schliesst sich mir eine Frage an: Nimmt man in Audioschaltungen grundsätzlich Folienkondensatoren? Oder auch andere Bauarten?
Andi
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BID = 928537
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Oder auch andere Bauarten? | Sicher.
Elkos eben, von denen es außer Aluminium plus wässeriger Elektrolyt bekanntlich auch noch andere Bauarten wie etwa Oscon, Tantal, Niob oder SAL gibt.
Gelegentlich benötigt man auch sehr kleine Kapazitäten im unteren pF-Bereich, und dafür eignen sich keramische Klasse-1-Kondensatoren sehr gut.
Auch die Klasse-2-Kondensatoren sind nicht prinzipiell tabu, wenn man sie so einsetzt, dass ihre speziellen Eigenarten das Signal nicht ungünstig beeinflussen können.
Innerhalb von ICs werden gelegentlich auch kleine Kondensatoren integriert, wenngleich man die möglichst vermeidet, weil sie viel der wertvollen Chipfläche beanspruchen.
Es kommt eben immer auf den jeweiligen Fall an.
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BID = 928554
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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Danke.
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BID = 928740
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Beim letzten Thema schrieb ich es schon.
Alle Kondensatoren haben ihre Vor- und Nachteile, nicht nur Baugröße und Preis. Sehr wichtig ist auch, wo der Kondensator für welchen Zweck eingesetzt wird. Dich scheinen am ehesten Kondensatoren bei Audio im Signalweg zu interessieren.
Da sollte man bei Eigenbauprojekten Folienkondensatoren nehmen. Deren Leckstrom ist mit Amateurmitteln praktisch nicht messbar, ebenso bei Audio die frequenzabhängigen Verluste.
Die Anwendung ist entscheidend, man wägt Vor- und Nachteile ab. Ich nenne mal ein Beispiel Hochfrequenz, mit dem ich mich gerade beschäftige, Anpassung einer Sendeantenne für 145 MHz bei einigen Watt Sendeleistung.
Der Kondensator soll etwa 20 pF haben. Damit sind schon mal alle Arten von Elkos uninteressant, weil sie etwa ab 1 µF losgehen. Denkbar wären manche Folienkondensatoren, es gibt welche im gewünschten Kapazitätsbereich. Bauartbedingt haben Folienkondensatoren teilweise eine recht hohe Serieninduktivität, die in meinem Fall nicht vernachlässigbar ist. Ich rechne da schon im Bereich nH, 1 cm Draht hat schon grob 10 nH Induktivität.
So entschied ich mich für Keramikkondensatoren, die durchaus für die Frequenz geeignet sind. In meinem Fall habe ich Probleme mit dem Dielektrikum, zu hohe Verluste. Bei ein paar Watt Sendeleistung brennt mir der Kondensator weg. Nun experimentiere ich mit Glimmerkondensatoren, die sehr geringe Verluste haben. Die Dinger sind relativ teuer und werden auch nur von wenigen Firmen angeboten. Denkbar wären noch Luftkondensatoren oder Kondensatoren aus Antennenkabel, da gibt es jedoch ein Platzproblem.
Was ich damit sagen will, es gibt keine idealen Kondensatoren, man muss immer entscheiden, welche Bauart beim gewünschten Verwendungszweck am besten geeignet ist. Wiki behandelt den Kondensator sehr ausführlich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_%28Elektrotechnik%29
DL2JAS
_________________
mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 928745
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Offtopic :
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Zitat :
| Bei ein paar Watt Sendeleistung brennt mir der Kondensator weg. | Das kann auch an zu dünnen Anschlußdrähten liegen und beim Glimmerkondensator ebenso passieren.
Skineffekt!
Deshalb verwendet man als Anschlüsse entweder Metallbänder oder daumendicke Rohre.
Auch ein Koaxkabel kann durch den hohen Blindstrom weich werden. Kompliziernd kommen da noch die die Transformationseffekte hinzu. |
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BID = 929227
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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@ dl2jas:
"Dich scheinen am ehesten Kondensatoren bei Audio im Signalweg zu interessieren.
Da sollte man bei Eigenbauprojekten Folienkondensatoren nehmen."
Wenn es in einer (Audio-)Schaltung nicht speziell angegeben ist (meistens ist das ja so), wäre es also nicht nachteilig, gleich Folienkondensatoren zu nehmen? Bei gleicher Kapazität? Auch wenn ein (bipolarer) Elko eingezeichnet ist, auch hier einen Folienkondensator gleicher Kapazität?
Die Preisfrage ist hier nebensächlich, es handelt sich lediglich um wenige Cent. Die Zuverlässigkeit und grundsätzliche Eignung sind mir wichtig.
Andi
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BID = 929233
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Auch wenn ein (bipolarer) Elko eingezeichnet ist, auch hier einen Folienkondensator gleicher Kapazität? |
Jedenfalls, solange das keine Platzprobleme gibt, oder bei der grösseren Bauform die höhere Kapazität gegen die Umgebung Ärger macht.
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BID = 929306
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Folienkondensatoren sind da fast immer besser!
Über eventuelle Nachteile im speziellen Fall schrieb schon Perl. Auch bei Thema Langlebigkeit schneiden Folienkondensatoren besser ab, da sie kein Elektrolyt haben, was austrocknen kann.
In der audiophilen Szene werden gern in Geräten, die ab Werk mit kleineren Elkos im Signalweg bestückt waren, diese durch Folienkondensatoren wie WIMA MKS ersetzt. Daß es was bringt, merkt man auch messtechnisch, ist kein Voodoo.
DL2JAS
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