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Rauscharmer Transistor für 1 MHz Suche nach: transistor (12283) |
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BID = 654240
Elendil Neu hier
Beiträge: 27
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Hallo liebe Forumsleser,
nun bin ich schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Transistor und komme einfach nicht weiter.
Ich möchte mir einen möglichst rauscharmen Verstärker bauen für 1 MHz (Sinus). NPN oder auch ein N-Kanal FET, da bin ich mir noch nicht sicher, präventiv suchte ich daher sowohl einen NPN als auch einen N-Kanal FET.
Auch der Arbeitspunkt kann noch frei gewählt werden.
Die Angaben zum Rauschverhalten sind aber oft nicht besonders ausführlich in den Datenblättern.
Fragen wären:
- Kann ich annehmen, dass ein Transistor mit geringem Rauschen bei z.B. 100 MHz oder 2 GHz auch bei 1 MHz wenig rauscht? Kann ich da irgendwelche Schlüsse ziehen?
- Kann ich ohne Weiteres Transistoren mit fT z.B. von 10 GHz auch für 1 MHz verwenden, ohne dass sie auffallend schlechtere Werte aufweisen (besonders Rauschwerte, aber auch andere Werte), bzw. was muss ich beachten?
- Und dann hatte ich mal einen Transistor gefunden, welcher für 0,5 - 12 GHz ausgelegt war (ATF-10136). Was würde passieren, wenn ich den auf f << 0,5 GHz, z.B. 1MHz betreiben würde?
- Wie sieht es mit OPVs aus? Habe ich da eine Chance bessere Rauschwerte hinzubekommen (Wenn nein, bitte trotzdem Transistoren nennen. Wenn das Rauschen der diskreten Schaltung nicht ganz viel schlechter ist, als beim OPV, würde ich trotzdem gerne einzelne Transistoren verwenden).
- Welchen Transistor oder OPV könnt ihr mir empfehlen für einen möglichst rauscharmen Verstärker bei:
1MHz Sinus, Arbeitspunkt frei wählbar? (Quellenimpedanz noch unbekannt, würde ich dann aber anpassen, wenn nötig.)
Viele, viele Fragen, danke schonmal für die Antworten.
Gruß,
Elendil
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BID = 654245
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| NPN oder auch ein N-Kanal FET, da bin ich mir noch nicht sicher, | Na, das solltest du aber schon wissen, zumal auch die Schaltungen anders ausfallen werden.
Eine wichtige Rolle dabei spielt der Innenwiderstand der Quelle, evtl. auch dass Großsignalverhalten.
Zitat :
| Kann ich annehmen, dass ein Transistor mit geringem Rauschen bei z.B. 100 MHz oder 2 GHz auch bei 1 MHz wenig rauscht? Kann ich da irgendwelche Schlüsse ziehen?
- Kann ich ohne Weiteres Transistoren mit fT z.B. von 10 GHz auch für 1 MHz verwenden, | Nein.
Insbesondere die bei GHz-Frequenzen sehr rauscharmen Transistoren aus GaAs oder anderen III-V Halbleitern sind bei NF ziemlich schlecht.
ICs sind i.d.R. auch schlechter als speziell als rauscharm ausgewiesene Transistoren. |
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BID = 654306
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Schreibe mal lieber, welchen speziellen Zweck die Schaltung erfüllen soll, erste Stufe Empfänger?
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 654508
Elendil Neu hier
Beiträge: 27
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Ja, erste Stufe Empfänger ist richtig, plus evtl. vorhandene nachfolgende Stufen.
Die Quellenimpedanz kenne ich momentan noch nicht, jedoch wird sie vermutlich etwa zwischen 100 Ohm und 10 kOhm liegen und ist in diesem Bereich einstellbar.
Ich bräuchte quasi einen Transistor, der im Mittelwellenbereich möglichst rauscharm ist. Hat da jemand einen Tip für mich?
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BID = 654571
yehti Schriftsteller
Beiträge: 723 Wohnort: Plattstedt
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Moin!
ECH81
Ansonsten, schau dir ein Schaltplan von einem guten Radio der siebziger oder achtziger Jahre an, zum Beispiel ein Grundig Satellit.
Gruß Gerrit
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SIE sagen, ich wäre VERRÜCKT!
SIE sagen, ich wäre WAHNSINNIG!!!
Ja, was soll ich dazu sagen...?
SIE haben recht!
Ottokar Funkenspotz aka MEGAVOLT
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BID = 654662
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Es wurde nach einem rauscharmen Verstärker gefragt.
Bei einem derartig niederohmigen Eingang wird man zu einem vom Hersteller als rauscharm deklarierten NF-Transistor greifen.
Nur Markenware verwenden! Unsaubere Herstellung und schlechte Kristalle führen zu erhöhtem Rauschen. Stempelfarbe ist billig.
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BID = 654663
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Elendil,
für die Rauschspannung U eines Widerstands R bei Bandbreite b gilt :
U2 = 4 k T R b
bei Raumtemperatur:
U = 4 10-3 sqrt(Rb)
Das ist ein Grund, warum das Bauteilrauschen
der Röhren und Transistoren auf UKW immer ein
großes Thema war, auf AM nie.
Georg
_________________
Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 12 Dez 2009 0:31 ]
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BID = 654810
sycatern Gelegenheitsposter
Beiträge: 74 Wohnort: Berlin-13437
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Das Problem mit den Datenblaettern Theoretisch
hat ein BC549 auch bis mehreren MHz noch gute Daten
Baut man Ihn dann in ein Radio als ZF-Verataerker (10,7MHz)
ein ist der Empfang bescheiden.
Da bei AM der Rauschabstand nicht so kritisch ist also lieber einen "Echten" HF-Typ wie z.B. BF199 oder BF245,256(FETs)nehmen.
Die geringeren inneren Kapazitaeten lassen trotz theoretisch
schlechterer Daten bessere Ergebnisse erzielen
P.S. BF199 wie auch 245,256 haben eine ungewoehnliche Anschlussfolge
OP's sind in diesem bereich eher selten und Teuer.
Ein 74HCU04 aus der Digitalen 74er Reihe wird manchmal fuer HF missbraucht.
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BID = 654811
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Ich gehe mal davon aus, dass es sich nicht um einen AM-Empfänger bei 1MHz handelt.
Dafür lohnt es sich nicht nach besonders rauscharmen Typen zu suchen, der Schmutz kommt über die Antenne. Ein J-FET wäre allerdings wegen seines Grossignalverhaltens günstig.
Vielleicht schreibt Elendil noch, was das werden soll.
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BID = 654826
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| ID = 654508
Ja, erste Stufe Empfänger ist richtig, plus evtl. vorhandene nachfolgende Stufen. |
Zusammenm mit 1 MHz, was soll das anders sein als AM?
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 654972
Elendil Neu hier
Beiträge: 27
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perl hat Recht, es handelt sich nicht um einen AM-Empfänger im Sinne von Radio. Die Schaltung ähnelt jedoch vom Aufbau her einem Radio.
Dank der Hilfe des Forums habe ich mittlerweile passende Transistoren gefunden.
Eine Verständnisfrage habe ich aber noch:
Die Rauschleistung ist, wenn ich mich recht entsinne, unabhänig vom Widerstandswert R für jeden Widerstand bei gleicher Temperatur konstant.
Die Rauschspannung hingegen ist abhängig vom Widerstand, wie von GeorgS geschrieben.
Das heißt ja dann:
Kleinere Rauschspannung bei kleinerem Widerstand. Da die Rauschleistung konstant ist, sollte doch ein größerer Rauschstrom vorliegen. Wenn der Rauschstrom dann durch einen Widerstand fließt, ergibt sich doch wieder eine Rauschspannung, die ja umso größer ist, umso größer der Rauschstrom und damit umso kleiner der Anfangs betrachtete Rauschwiderstand ist.
Warum also im Hinblick auf geringe Rauschspannungen niederohmige Schaltungen entwerfen, wenn dann ein umso größerer Rauschstrom wiederrum für einen entsprechend größeren Spannungsabfall sorgt?
Das verstehe ich nicht.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Elendil am 13 Dez 2009 10:38 ]
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BID = 655036
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Rauschleistung ist, wenn ich mich recht entsinne, unabhänig vom Widerstandswert R für jeden Widerstand bei gleicher Temperatur konstant. |
Ja, aber nur, wenn sonst kein Strom durch den Widerstand fliesst, was aber oft nicht der Fall ist.
Andernfalls erzeugen die Widerstände mehr oder weniger Funkelrauschen. Kohlewiderstände sind in dieser Hinsicht besonders schlecht, Drahtwiderstände am besten.
Zitat :
| Das verstehe ich nicht. |
Ich auch nicht; klingt etwas verworren.
Das Rauschen beruht auf der Bewegung der Elektronen und ist somit zunächst mal ein Strom. Dessen Quadrat (Formel!) ergibt an einem als rauschfrei angenommenen Lastwiderstand eine Leistung.
Die maximale Rauschleistung erhältst du bei Leistungsanpassung, wenn also R_rausch=R_Last ist.
Das kann man alles in Spannungen und Ströme umrechnen, was oben übrigens sehr falsch gelungen ist.
Nicht ganz so offensichtlich ist, dass wegen des zumeist komplexen Eingangswiderstandes bei Röhren und Transistoren, Leistungsanpassung und Anpassung auf minimales Verstärkerrauschen i.d.R. nicht identisch sind.
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BID = 655066
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Ganz dunkel kann ich mich an einen Artikel erinnern, in dem eine rauscharme Eingangsstufe mit BFW16 bestückt wurde. Grund dafür war der niedrige Basisbahnwiderstand dieser HF-Transistoren für den 1W-Bereich.
Leider sind diese Angaben in den Datenblättern neueren Datums nicht mehr enthalten, dort überwiegen inzwischen die geistigen Ergüsse des Marketings. Welches Label sitzt auf welcher Rolle wo, und wie werden sie im Werk verpackt? Das sind Fragen, die die Menschheit beschäftigen.
Wenn im Spice-Modell (falls überhaupt vorhanden) die Rückwirkungszeitkonstante enthalten ist, kann man zurückrechnen.
Je weniger, desto gut .
Onra
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BID = 655160
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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Soll es was Richtung SDR werden?
DL2JAS
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