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Österreich: Ist das normgerecht? |
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BID = 635564
Loose Gravel Gerade angekommen Beiträge: 15 Wohnort: Linz
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Vorne weg ein freundliches "Grüß Gott" aus Österreich. Ich lese schon seit längerem mit Interesse hier Beiträge - jetzt hab ich eine konkrete Frage:
Die Neuinstallation meines (neuen) EFH in Oberösterreich ist durch meinen Elektriker erfolgt. Dabei habe ich ein paar Dinge gesehen, bei denen ich mir (auch aufgrund der Dinge, die ich hier in diesem Forum gelesen habe), nicht sicher bin, ob das so ok ist:
In den Kinderzimmern wurden (auf Empfehlung des Elektrikers) geschirmte Kabel verwendet (ob das was bringt oder nicht soll jetzt hier nicht Thema sein). Leider kenne ich die genaue Bezeichnung des Kabels nicht, jedenfalls sind es drei Litzen (also nicht drei massive Einzeladern, sonder jeweils viele dünne Einzeldrähte) umgeben von einem Abschirmgeflecht.
a) Bei manchen Steckdosen sind die Einzeladern direkt in die Federklemme der Steckdose eingeschoben (keine Adernendhülsen). Leider geht aus der mir zugänglichen Beschreibung der Steckdose nicht hervor, ob dies zulässig ist (Busch Jaeger SCHUKO® Steckdosen-Einsatz mit integriertem erhöhten Berührungsschutz, Artikel-Nr.: 20 EUCKS-214). Die Federklemmen werden meist als Durchgangsklemmen verwendet (was laut Beschreibung zulässig ist).
b) An anderern Steckdosen (gleicher Bauart) sind statt dessen Schraubklemmen im Einsatz: Ein massiver (5 cm langer) Leiter von der Federklemme der Steckdose zur Schraubklemme, wo dieser mit zwei Litzenleitungen (Zu- und Abgang) zusammengeschraubt ist (das ganze 3x für P, N und PE). Wieder keine Adernendhülsen. (Erwartungsgemäß) ist mir bei einer Steckdose (sie war schief) ein PE "entgegengefallen", war also nicht wirklich ordentlich geklemmt. Ich hab von dieser Installationsart ein Bild gemacht (Entschuldigung für die schlechte Qualität). Die drei PE gehören natürlich in die mittlere Schraubklemme. Die grauen sind die geschirmten Leitungen.
Warum manchmal a) und manchmal b) installiert wurde kann ich nicht nachvollziehen.
Frage 1: Sind die Arbeiten meines Elektrikers normgerecht ausgeführt worden. Wenn nicht, was soll ich tun (bzw. welche Norm soll ich ihm vorhalten)
Frage 2: Wäre die schlechte Schraubklemme bei einer Prüfung aufgefallen (die Messung für das Prüfprotokoll kommt noch)?
Frage 3: Ist es gefährlich? Sofort stilllegen, "nur" richten lassen oder mach ich mir einfach zu viele Sorgen?
Es würde mich sehr freuen, wenn die Wissenden mir hier weiterhelfen könnten. Nicht vergessen: Gesetzeslage Österreich!
Schon mal Danke
und liebe Grüße
Loose Gravel |
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BID = 635578
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Offtopic :
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ICh bin kein Elektriker,deshalb mach ich um mein Geschwätz mal ein "OT" drumherum.
Aber ich fürchte,das den Kollegen bei dem Anblick gleich das Messer in der Tasche aufklappt...
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kleinspannung am 21 Sep 2009 23:33 ] |
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BID = 635599
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Bei den direkt geklemmten Steckdosen mag das ok sein (für die genannten Busch-Jaeger weiß ich es leider nicht auswendig), bei den Dosenklemmen sicher nicht. Selbst wenn die Verbindung ohne Aderendhülsen ordentlich gemacht worden wäre, wäre sie dir nicht einfach so entgegengekommen.
Das gehört also auf jeden Fall nachgebessert.
Ansonsten schöne Grüße in die halberte Heimat!
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 635641
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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das ist so nicht in Ordnung.
über geschirmte leitungen kann man streiten. Ich verbanne sowas in die Ecke der Esotherik. Aber egal.
Es scheint sich nicht um eine extra tiefe Geräteklemmdose zu handeln (geht aus dem Bild schwer hervor). Dann haben Klemmen hinter einer Steckdose nichts verloren.
Es haben Litzen in der Festinstallation eigentlich nichts verloren. (Gut da könnte sich jedoch seit meinem letzten Wissenstand die ÖVE geändert haben). Wenn jedoch gehören zumindest bei den verwendeten Schraubklemme Aderendhülsen.
Steckdosen mit Federklemmanschluss, an denen auch Litzen befestigt werden können, sind eher selten (da Litzen eigentlich nichts in der Festinstalltion zu suchen haben)
Ich denke der Elektriker hatte einfach aus einer anderen Baustelle, diese leitung noch Kilometerweise auf Lager, und hat sie Dir mit dem Argument der Schirmung als empfehlenswert angedreht.
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BID = 635643
The EYE Neu hier
Beiträge: 40
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Um auf die Befestigung ohne Aderendhülsen in den Steckdoseneinsätzen zurück zu kommen: Habe leider kein genaues Datenblatt finden können, allerdings bin ich mir sicher, dass es nicht zulässig ist. Bei den Federklemmen, die so eine Installation erlauben gibt es immer eine Art "Entriegelung", um die Litzen einführen zu können. Soetwas ist meines Wissens nach nicht vorhanden. Kann das aber nur sicher von einer anderen Reihe von BJ sagen. Nehme aber an, dass diese Anschlusstechnisch identisch sind. Gewissheit bringt eine Anfrage bei BJ selbst. Antworten meiner Erfahrung nach auch sehr zügig.
-EYE
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BID = 635644
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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So ist es.
Und wo ist überhaupt der Anschluß des Geflechts???
Eine "in der Luft hängende" Schirmung bringt nämlich (außer zusätzlichen Kosten) gar nichts!
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 635655
Loose Gravel Gerade angekommen Beiträge: 15 Wohnort: Linz
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Schon mal Danke an alle, die mir geantwortet haben.
Meine Vermutung, dass das nicht normgerecht ist, habt Ihr ja bestätigt. Kann ich mich auf irgend eine Vorschrift/Norm stützen (in der Argumentation mit dem Elektriker)?
@fuchsi: Ist schon eine tiefe Dose. Zumindest Platz ist hinter dem UP-Einsatz genug.
@sam2: Ad Schirmung: Wo müßte die denn dranhängen?
Danke
Loose Gravel
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Loose Gravel am 22 Sep 2009 10:34 ]
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BID = 635658
Rhodosmaris Schreibmaschine
Beiträge: 2354 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Die geschirmte Leitung hat ganz normal die für den jeweiligen Zweck benötigten Adern und zusätzlich eine Abschirmung in der Form eines Metallgeflechtes (ähnlich Koax-Anennenleitung).
Dieses Geflecht wird in der Dose zusammengedrillt, mit Schrumpfschlauch versehen und mit dem Schutzleiter verbunden.
Klemmstellen stellt man aber bei Neuinstallationen schon länger nicht mehr durch Schraubverbindungen, sondern durch Steckklemmen her. Es gibt auch Ausführungen für kombinierte Verbindungen zwischen starr und flexibel.
ciao Maris
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BID = 635666
Loose Gravel Gerade angekommen Beiträge: 15 Wohnort: Linz
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Zitat :
Rhodosmaris hat am 22 Sep 2009 10:47 geschrieben :
| Klemmstellen stellt man aber bei Neuinstallationen schon länger nicht mehr durch Schraubverbindungen, sondern durch Steckklemmen her.
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Leider sieht das mein Elektriker anders, deshalb brauche ich ja eine offizielle Norm, auf die ich mich berufen kann.
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BID = 635670
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Zitat :
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@fuchsi: Ist schon eine tiefe Dose. Zumindest Platz ist hinter dem UP-Einsatz genug. |
Wie gesagt, am Foto nicht erkennbar.
Normale Schalterdosen haben eine Tiefe von 40mm. Schalterklemmdosen jedoch 64mm Tiefe. Nur in zweiteren darf hinter der Steckdose mittels Klemmen geklemmt werden.
Schraubklemmen sind eigentlich out, aber definitiv NICHT verboten. Es gibt keine Verpflichtung zu Steckklemmen.
Leider habe ich die ÖVE EN1 nicht vorliegen, um sagen zu können, ob diese verwendete Leitung überhaupt in Fetsinstalltion erlaubt ist. Wenn ja, so müssen zumindest Aderendhülsen bei den flexiblen Leitungen verwendet werden. (oder eigene Wagoklemmen zum verbinden flexibler mit starren Adern)
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BID = 635673
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Feindrähtige Leitung an sich ist nicht das Problem. Da verrohrt, paßt die schon.
Da es auch geschirmte NYM gibt und das Verbaute ne Industrie-Steuerleitung ist, hört sich das allerdings stark nach Resteverwertung an...
Dagegen ist im Prinzip nichts zu sagen, aber die Ausführung müßte eben korrekt erfolgen.
Du solltest verlangen, daß alle Verbindungen und Übergänge dort mit AGO-Klemmen der Serie 222 erfolgen. Die nehmen ein- wie feindrähtige Leiter ohne Aderendhülsen auf.
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BID = 635675
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Zitat :
sam2 hat am 22 Sep 2009 11:27 geschrieben :
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Feindrähtige Leitung an sich ist nicht das Problem. Da verrohrt, paßt die schon. |
Ich bin mir da tatsächlich aber nicht sicher. Es hat sehr wohl bei Feindrähtigen Leitern Abstriche gegeben, da diese nicht durch ein Wellrohr gezogen werden dürfen.
ÖVE EN1 Teil3 Beschaffenheit, Bemessung und Verlegung von Leitungen und Kabeln - § 40: Beschaffenheit und Verwendung von Leitungen und Kabeln
[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 22 Sep 2009 11:37 ]
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BID = 635677
Rhodosmaris Schreibmaschine
Beiträge: 2354 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Ich hab ja nicht geschrieben, daß Schraubklemmen (Dolyklemme, Dosenklemme, Gummiklemme) verboten wären, aber in meinen Installationen haben die Dinger nichts mehr zu suchen.
Die Schraube kann noch so fest gezogen sein - einmal die Adern in der Dose hin und herbewegt und die Klemme fängt das Knistern und Funken schlagen an.
Außerdem ist es komplizierter, mehrere Adern in der Klemme sauber zu "bändigen", um sie anschließend festschrauben zu können und das Zeitproblem mit Aderendhülsen quetschen kommt noch dazu.
Wenn ich dann noch eine alte Dose aufmach, wo die Adern zusammengedrillt und dann verschraubt sind, kommt mir die Galle hoch, weil ich zur eventuellen Fehlersuche den ganzen Mist erst mal abzwicken muß, von blank überstehenden Aderenden ganz zu schweigen.
Okay - zum umklemmen auf Wago muß ich ja trotzdem wegen der Quetschstellen neu absetzen.
ciao Maris
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BID = 635725
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Nachdem in der TAEV eigene Werte für den Mindestquerschnitt bei fest verlegten feindrähtigen Leitungen angeführt werden (0,75mm2 statt 1,5 bei eindrähtigen Leitern) müßte das zumindest unter bestimmten Umständen zulässig sein. Ohne Aderendhülsen in den Schraubklemmen aber sicher nicht.
Was das Verklemmen in Schraubklemmen angeht, muß ich zustimmen - da braucht man eigentlich 3 Hände - eine bändigt die Adern, eine hält die Klemme und eine schraubt. Mindestens. Eigentlich eine Hand pro Ader, damit man alle in die Klemme kriegt.
Nachtrag: Aber "Des hamma immer scho so gmocht!" ist halt in Österreich eine der wichtigsten Regeln überhaupt und sticht (außer vor Gericht) so ziemlich alle Vorschriften.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Trumbaschl am 22 Sep 2009 13:43 ]
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BID = 635729
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Nachdem in der TAEV eigene Werte für den Mindestquerschnitt bei fest verlegten feindrähtigen Leitungen angeführt werden (0,75mm2 statt 1,5 bei eindrähtigen Leitern) |
Nicht genau andersrum ?
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