Österreich: Ist das normgerecht?

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Autor
Österreich: Ist das normgerecht?

    







BID = 635782

Loose Gravel

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Zitat :
The EYE hat am 22 Sep 2009 09:12 geschrieben :

Um auf die Befestigung ohne Aderendhülsen in den Steckdoseneinsätzen zurück zu kommen: [...] Gewissheit bringt eine Anfrage bei BJ selbst.
-EYE

Hab angefragt. Busch Jäger schreibt dazu:

Zitat :

Bezüglich Ihrer Anfrage welche Leiter bei Schaltern oder Steckdosen mit Federklemmen
direkt angeschlossen werden dürfen, kann man folgende Aussage treffen.

Durch die Aufschrift "r" auf den Busch-Jaeger Schaltern ( 2000... ) und Steckdosen ( 20 E... ) wird gekennzeichnet,
dass die Klemmen für starre eindrähtige und starre mehrdrähtige Leiter geeignet sind.
Der Anschluss von flexiblen ( feindrähtigen ) Leitern ist ohne besonderes Vorbereiten der Leiterenden nicht möglich.

Also NICHT erlaubt

BID = 635783

Loose Gravel

Gerade angekommen
Beiträge: 15
Wohnort: Linz

 

  


Zitat :
Trumbaschl hat am 22 Sep 2009 13:42 geschrieben :

Nachtrag: Aber "Des hamma immer scho so gmocht!" ist halt in Österreich eine der wichtigsten Regeln überhaupt und sticht (außer vor Gericht) so ziemlich alle Vorschriften.


Deshalb brauche ich ja eine offizielle Norm, auf die ich mich berufen kann. Nicht gleich vor Gericht, aber in der Argumentation. Irgendwer?

BID = 635800

Trumbaschl

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Stimmt schon so, offenbar werden feindrähtige Leiter als mechanisch stabiler angesehen und daher ist ein geringerer Mindestquerschnitt ausreichend. Wird übrigens nochmals zwischen Last- und Steuerstromkreisen unterschieden, die obige Angabe ist für Laststromkreise, bei Steuerstromkreisen sind es IIRC gar nur 0,5mm2.

Was die Zulässigkeit angeht... ich kann da echt nur auf meine HTL-Zeit verweisen wo uns die Notwendigkeit erklärt worden ist, aber ohne Quellenangaben.

Nachsatz des Lehrers: "Aber wenn ich auf der Baustelle bin und keine Aderendhülsen dabei hab verlöt' ich lieber noch als gar nix! Is eigentlich verboten, aber..."

Weitere Zitate: "Bei der Einrichtung von dem Labor hier hamma ja versucht, bei den Vorschriften zu bleiben und die Steckdosen in den Versuchstischen mit 2,5mm2 angefangen anschließen. Aber das war einfach zu mühsam, da hamma dann 1,5mm2 genommen." (bei 16A Diazed gL, da wären für 1,5mm2 max. 10A zulässig).
Usw.

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 635980

fuchsi

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Zitat :
Trumbaschl hat am 22 Sep 2009 17:13 geschrieben :

Stimmt schon so, offenbar werden feindrähtige Leiter als mechanisch stabiler angesehen und daher ist ein geringerer Mindestquerschnitt ausreichend. Wird übrigens nochmals zwischen Last- und Steuerstromkreisen unterschieden, die obige Angabe ist für Laststromkreise, bei Steuerstromkreisen sind es IIRC gar nur 0,5mm2.


Hm. Also die Tabelle 41-1 (Mindestquerschnitte hinsichtlich mechainscher Festigkeit) der ÖVE EN1 Teil3 spricht bei Leistungsstromkreisesn immer von 1.5mm² egal ob eindrähtig, mehrdrähtig oder feindrähtig.

Lediglich bei Schlauchleitungen kann ein Querschnitt von 0.75mm² verwendet werden, allerdings nur zum Anschluss von betriebsmittel geringer Leistung (kann man aber von Steckdosen wohl nicht sprechen)


Und ich denke, ich weiss wieder um was es gegangen ist, bei meiner Aussage Litze hat nichts verloren. Im Gegensatz zu YE (H07V-U) darf YF (H07V-K) nicht mittels Einzugsfeder in Wellrohr eingezogen werden (einzelner Litzenbruch in Zugrichtung). Ob das allerdings nur eine Empfehlung, oder tatsächlich irgendwo steht, weiss ich jetzt nicht genau.


BID = 635994

Trumbaschl

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Zitat :
Lediglich bei Schlauchleitungen kann ein Querschnitt von 0.75mm² verwendet werden, allerdings nur zum Anschluss von betriebsmittel geringer Leistung (kann man aber von Steckdosen wohl nicht sprechen)

Dieser Nachsatz steht in der TAEV soweit ich mich erinnern kann nicht drin. Da es sich am gezeigten Bild eindeutig um Schlauchleitung handelt, wäre das ok, abgesehen davon, daß der Querschnitt ohnehin 1,5mm2 betragen sollte.

Wurscht, ich wär schon froh, wenn der Elektriker des Originalposters die Schrauben ordentlich anziehen würde, egal ob mit Endhülsen oder ohne. Wäre entschieden ein Fortschritt gegenüber dem Ist-Zustand.

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BID = 635996

fuchsi

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Zitat :
Dieser Nachsatz steht in der TAEV soweit ich mich erinnern kann nicht drin.

ÖVE EN1 ist aber schon 'wichtiger' als Bundesländerbedingte TAEVs

BID = 636063

Trumbaschl

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Zitat :
fuchsi hat am 23 Sep 2009 12:53 geschrieben :


Zitat :
Dieser Nachsatz steht in der TAEV soweit ich mich erinnern kann nicht drin.

ÖVE EN1 ist aber schon 'wichtiger' als Bundesländerbedingte TAEVs

Schon klar, auch wenn ich die bundeseinheitliche Fassung habe
Um ehrlich zu sein, die 1er haben wir sogar im Planungsbüro nie verwendet, nur die TAEV.

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BID = 636148

shark1

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Also mir ist auch die ÖVE wichtiger als die TAEV, da aus meiner Sicht in der TAEV eigentlich nur "Mist" steht! (FI-Vorsicherung )

Zu feindrähtligen Adern in Festinstalltion folgendes:
Ich habe genau über dieses Thema mal mit meinem Meister gestritten. Er war der Meinung, dass ich eine flexibele Leitung durch eine Starre ersetzen muss. Ich habe dann bei der ÖVE angefragt und diese hat mir mitgeteilt, dass es erlaubt ist flexible Leitungen (es ging um H05VV-F) in einem Rohr fest zu verlegen. Nicht erlaubt ist die direkte Einbettung in Mörtel aller Art.

@Loose Gravel
Ich würde am besten bei der ÖVE direkt nachfragen. Denn auch ich kann dir die betreffene ÖVE Norm nicht sagen.
Dass man Aderendhülsen oder andere Klemmen (Wago 222) verwenden muss ist klar. Das sollte auch deinem Elektriker klar sein. Auch dass der Schirm mit dem Schutzleiter (PE) verbunden sein muss, ist ein klarer Mangel, da du ja eine geschirmte Installtion bezahlt und gewollt hast. Die hat er dir ja auch aufgeschwatzt


BID = 636244

fuchsi

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Beiträge: 1704


Zitat :
shark1 hat am 23 Sep 2009 21:35 geschrieben :

Also mir ist auch die ÖVE wichtiger als die TAEV, da aus meiner Sicht in der TAEV eigentlich nur "Mist" steht! (FI-Vorsicherung )


(FI-Vorsicherung )
Was steht denn da drin, wass dich kotzen lässt?


Zitat :
shark1 hat am 23 Sep 2009 21:35 geschrieben :

Zu feindrähtligen Adern in Festinstalltion folgendes:
Ich habe genau über dieses Thema mal mit meinem Meister gestritten. Er war der Meinung, dass ich eine flexibele Leitung durch eine Starre ersetzen muss. Ich habe dann bei der ÖVE angefragt und diese hat mir mitgeteilt, dass es erlaubt ist flexible Leitungen (es ging um H05VV-F) in einem Rohr fest zu verlegen. Nicht erlaubt ist die direkte Einbettung in Mörtel aller Art.


Das ist mal eine deutliche Aussage. Fexible Leitungen im Rohr = ja, direkt im Putz = nein.

Obwohl ich niemals in 'normalen' Stromkreisen (also mit Schalter und Steckdosen) flexible Leitungen verwenden würde. Dazu wäre mir die Steckproblematik bei den Steckdosen zu unsicher (siehe dieses Beispiel mit Klemmen darunter). Die einzige flxeible Leitung (im Rohr) ist meist das 5x2.5mm² für den Eherd (da habe ich an beiden Enden sowieso Schraubklemmen)


BID = 636262

shark1

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Offtopic :
Ja halt wenn Rhodosmaris im Obi in Lindau (LI) einen 40A FI kauft, er diesen auch mit 40A vorsichern darf, wenn er den in LI verbaut. Wenn ich den genaugleichen FI im Obi in LI kaufe und ihn dann in Vorarlberg verwende, darf ich ihn nur noch mit 25A vorsichern.
Warum das ohm'sche Gesetz und der Energieerhaltungssatz in AT und DE unterschiedlich sein sollen, ist mir eben nicht ganz klar?


[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 24 Sep 2009 10:46 ]

BID = 636271

fuchsi

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Beiträge: 1704


Offtopic :

Zitat :
shark1 hat am 24 Sep 2009 10:45 geschrieben :

[ot]Ja halt wenn Rhodosmaris im Obi in Lindau (LI) einen 40A FI kauft, er diesen auch mit 40A vorsichern darf, wenn er den in LI verbaut. Wenn ich den genaugleichen FI im Obi in LI kaufe und ihn dann in Vorarlberg verwende, darf ich ihn nur noch mit 25A vorsichern.
Warum das ohm'sche Gesetz und der Energieerhaltungssatz in AT und DE unterschiedlich sein sollen, ist mir eben nicht ganz klar?


Achso, das Thema. Das habe ich auch noch nicht ganz kapiert.
In DE wird eine RCD genau mit Nennstrom abgesichert. In AT weit darunter (40A RCD mit 25A) und die Schweizer erlauben sowieso gleich eine Übersicherung (wenn ich richtig informiert bin).

In AT wird halt das so ausgelegt, dass eine Sicherung bis zum 1.45 fachen seines Nennstromes dauerhaft fließen lassen kann. Das wären halt bei 25A eh schon ca. 36A

Das hat irgendwas mit der Schaltstromregel zu tun, die es so in DE nicht gibt.(DIe Schaltstromregel besagt, daß der
große Prüfstrom der Überstrom-Schutzeinrichtung kleiner oder gleich
sein muß als der 1,45-fache zulässige Betriebsstrom der Leitung)


[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 24 Sep 2009 11:07 ]

BID = 636277

Trumbaschl

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Offtopic :
Und weil die FI-Vorsicherung meistens eine Neozed oder Diazed ist, muß man gleich mit 1,6 rechnen. Aaaaaangeblich sind aus diesem Grund FIs abgebrannt und Österreich geht wieder einmal vorbildlich für die ganze Welt besonders auf Nummer sicher.

In Wien ist das Thema recht unproblematisch, denn Vorsicherungen >25A kommen nicht allzu oft vor (außer bei Wohnungen >250m2 und Gewerbeanlagen), aber sobald man in EVN-Territorium kommt, wo jedes EFH 3x35A hat wird das sofort akut.

Ad feindrähtige Leitung: ich hab einmal eine WOhnung gesehen, wo der Waschmaschinenstromkreis mit H05VV-F 5G2,5 verlegt war, bis zu einer Abzweigdose und von dort weiter mit 3G2,5 (vom 5-adrigen war nur ein Teil belegt, ist eine Wechselstromanlage). Problem: verlegt haben das ein Jurist und ein Mediziner. AEHs sowieso Fremdwort und beim LSS waren unter der Schraube exakt noch 2 Litzen geklemmt. Wieso die Waschmaschine das nie dazu gebracht hat, daß diese Litzen Schmelzsicherung spielen ist eines der großen Wunder der Technik. Ich habe dann noch versucht, das mit AEHs zu korrigieren, aber im Endeffekt war es unmöglich - feindrähtige Leiter sind einfach bei gleichem Aderquerschnitt dicker im Außendurchmesser. Kurz gesagt, ich hab einfach selbst in die größten Blockklemmen nicht genügend Leiter untergebracht und dann alles eindrähtig neu eingezogen.

Italienische Steckdoseneinsätze sind gnädig - deren Klemmen (auch Schraubklemmen) sind durch die Bank für unbehandelte feindrähtige Adern zugelassen. Die Verbindungstechnik finde ich allerdings etwas mutig - Drehverbinder, die innen nicht einmal eine Feder haben, sondern nur ein Gewinde, das lose auf die verdrillten Aderenden geschraubt wird. Bei feindrähtigen Leitern wirkt das nicht besonders stabil.


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BID = 636533

Loose Gravel

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Zitat :
shark1 hat am 23 Sep 2009 21:35 geschrieben :

Ich würde am besten bei der ÖVE direkt nachfragen.


Hab ich jetzt gemacht. ÖVE sagt (die sind übrigens wirklich freundlich): Schraubklemmen ohne Adernendhülsen bei Litzen sind dann normgerecht, wenn die Schraubklemme vom Hersteller dafür zugelassen ist. Dies muss der Elektriker im Bedarfsfall nachweisen.

Hab meinen Elektriker damit konfrontiert, und nach einiger Überzeugungskraft meinerseits wird er jetzt die Sache richten. Mal sehen.


Jedenfalls HERZLICHEN DANK an alle, die mich hier unterstützt haben.


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