Mal wieder jugendlicher Leichsinn

Im Unterforum Stromunfälle - Beschreibung: Unfälle mit Strom und Gefährliches

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Autor
Mal wieder jugendlicher Leichsinn

    







BID = 629651

Dark Dragon

Schreibmaschine



Beiträge: 1362
Wohnort: Solingen
 

  


Sprung von der Brücke


Da heist es, er sei mit dem Kopf der Hochspannungsleitung im freien Fall zu nahe gekommen.
Ähm ... Er muß doch auch noch irgendwie an Erdpotential gekommen sein ... ?

BID = 629659

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Soetwas ähnliches wird sich der Verunglückte wohl auch gedacht haben und dann war es doch zu knapp.

Hältst du den Bericht für ein Märchen und glaubst du könntest das besser?
Du hast nur einen Versuch und evtl. erfährst du dessen Ausgang nicht mehr!


BID = 629674

Dark Dragon

Schreibmaschine



Beiträge: 1362
Wohnort: Solingen

Hallo Perl,

Was bitte genau hat Dich denn an meinem Posting auf die Idee kommen lassen, dass ich den Bericht für ein Märchen halten könnte, und darauf dass ich sowas nachmachen /besser machen wolle ???
Mache ich so einen lebensmüden Eindruck ?
Im übrigen habe ich Höhenangst.

Kapier ich jetzt nicht, wo ich mich da dementsprechend ausgedrückt haben soll. Ist wohl auch schon zu spät.

Einen Versuch ... Ausgang ... Ja, weiß ich. Habe vor 18 Jahren eine elektrotechnische Ausbildung gemacht und bin seit 15 Jahren Industrieelektroniker.
Gerade nächstes Wochenende steht die jährliche Wartung an unserem 10KV Trafohäuschen auf dem Werksgelände an. Wenn ich mich beherrschen konnte mal auszuprobieren, wie sich sowas anfühlt, werde ich mich ab Sonntag wieder hier melden.

Mir ging´s eher um den Gedanken, ein Vogel kann sich auch auf eine Höchstspannungsleitung setzen und der merkt nichtmal was davon.

Hier fliegt jemand im freien Fall an einer 10 KV Leitung vorbei und ist tot.

Verstehe ich auch nicht, deshalb die Frage. Aber ist ja auch schon spät...

Gute N8

DD


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dark Dragon am 26 Aug 2009  2:47 ]

BID = 629685

DavSchu

Stammposter



Beiträge: 346
Zur Homepage von DavSchu ICQ Status  

Hallo,

Da ich mich Hobbymäßig viel mit Hochspannung beschäftige und viele Experimente durchführe in dem Bereich wollte ich mal meine Meinung dazu schreiben...

In der Theorie ist es natürlich richtig das irgendwo ein Potential zu Erde bestehen muss um einen Lichtbogen zu zünden bzw einen Stromfluss zu ermöglichen. Jedoch hab ich mir mal per Microsoft Windows Live Maps die Brücke und die Situation dort angesehen (Siehe anbei Bilder)

Der Sachverhalt: Die Leitung verläuft paralell recht knapp zur Brücke, die Brücke stellt natürlich ein Erdpotenzial da!

Meiner Meinung nach ist dieser Typ zu nah vorbei geflogen bzw zu wenig stark abgesprungen, hatte die Füße zu weit nach hinten gestreckt somit ist der Lichtbogen beim Kopf eingetreten und bei den Füßen ausgetreten und auf die Brücke übergeschlagen...

Wäre für mich die einzige Erklärung

Grüße




BID = 629749

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Man sollte solche Darstellungen nicht allzu wörtlich nehmen.
Es ist gut möglich, dass auch die Augenzeugen gar nicht richtig gesehen haben wie es zu dem Umfall gekommen ist, sondern erst hingeschaut haben, als es geknallt hat.

Imho ist der Weg zu derartigen Unfällen, auch beim Heraufklettern auf abgestellte Waggons und Loks, meistens gleich:
Anfangs ist man sich der Gefahr, die von den Fahrleitungen ausgeht, durchaus bewusst, hat höllischen Respekt davor und hält genug Abstand.
Je öfter es gutgegangen ist, umso mehr verliert sich dieser Respekt, bis man am Ende überhaupt nicht mehr daran denkt, dass in diesen vergammelten Metallteilen eine tödliche Gefahr lauert.
Wenn man Glück hat, passiert auch weiterhin nichts, oder aber die Glücksträhne ist eben plötzlich zuende.

Bleibt immer noch die Frage, weshalb die Bahn nicht gezwungen wird inaktive Abschnitte abzuschalten. Ich darf mein Grundstück auch nicht mit einem Elektrozaun umgeben und nur lapidar dranschreiben "Vorsicht Hochspannung, Lebensgefahr"...


P.S.:

Zitat :
Mir ging´s eher um den Gedanken, ein Vogel kann sich auch auf eine Höchstspannungsleitung setzen und der merkt nichtmal was davon.
Ein Vogel kann auch vom Kölner Dom springen, ohne sich das Genick zu brechen.
Lies mal dies: http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/frosch.html
Im übrigen setzen sich die Vögel auf den geerdeten Draht, der über die Mastspitzen verläuft.
Die Hochspannung führenden Aussenleiter vermeiden sie, weil sie es wohl nicht so lustig finden, wenn ihnen das Elmsfeuer aus Schnabel, Schwanz- und Flügelspizen schlägt.
Ausserdem wissen sie dass Ozon schädlich ist



[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 26 Aug 2009 14:18 ]

BID = 629772

sam2

Urgestein



Beiträge: 35321
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Eine Abschaltung (die ich im Übrigen weder für notwendig noch für gerechtfertigt halte) hätte hier nichts gebracht, da es sich offenbar NICHT um die eigentliche Fahrleitung handelte, sondern um die seitlich neben der Strecke auch an der Brücke vorbeigeführte Speiseleitung (Verstärkerleitung) gehandelt haben wird.

Wenn Du den Hochspannungszaun an Deinem Grundstück auf mindestens 5,5m (Regelfahrdrahthöhe Vollbahn) hängst, sollte es von Amts wegen keine Probleme geben...

BID = 630558

powersupply

Schreibmaschine



Beiträge: 2920
Wohnort: Schwobaländle

Vögel setzen sich hierzulande schon auf Hochspannungsleitungen(bis 20KV)
Da gibts meist nur drei Aussenleiter und keine geerdeten Blitzschutzseile.
Bei den sogenannten Höchstspannungsleitungen(110KV und größer) auf Gittermasten hat Perl natürlich recht.

Die Bilder lassen jetzt leider keine Differenzierung zu ob das eine parallel laufende 110KV Bahnleitung war oder eine normale fahrdrahtspannungführende Leitung mit nur 15KV.
Wobei es ja auch durchaus möglich war, dass der Junge versuchte sich zwischen Leitung und Brücke hindurchfallen zu lassen. Dabei wird es dann ganz schnell viel zu eng, egal wieviel Spannung dort anliegt...

powersupply

BID = 630584

sam2

Urgestein



Beiträge: 35321
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Also ich sehe da ganz klar nur eine Ader neben der Brücke.
Damit scheidet 110kV aus. Die werden auch nicht in notmaler Masthöhe geführt.
Es kann also eigentlich nur eine Verstärkerleitung mit Fahrspannung (15kV) sein.

BID = 630600

prinz.

Moderator

Beiträge: 8935
Wohnort: Gifhorn und Wolfenbüttel
Zur Homepage von prinz. ICQ Status  

Moin
Fragen kann man Ihn nicht mehr.
Aber selbst ein ganz normales Pizoelement aus einem Feuerzeug kann schon eine ganz schöne Strecke überbrücken.
mfg


_________________
Nur für nicht Mutige
1.Freischalten
2.Gegen Wiedereinschalten sichern
3.Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4.Erden und kurzschließen
5.Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

BID = 632957

MasterM

Neu hier



Beiträge: 36
Wohnort: Soltau
Zur Homepage von MasterM ICQ Status  

Um mal wieder vom Thema wegzukommen:
Eine Erdung scheint wohl nicht immer nötig zu sein, zumindest lese ich desöfteren Meldungen wie diese hier:
Link

Wie kann das denn sein?

BID = 632991

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Gewöhnlich ist da ja nicht nur ein Draht, und wenn das Vieh gross genug ist um gleichzeitig in die Nähe zweier Drähte zu kommen, dannn knallt es eben.
Ausserdem sind die Stahlgittermasten selbst natürlich auch geerdet.

BID = 633695

ergster

Stammposter



Beiträge: 379
Wohnort: Nähe Dortmund

Ich denke auch ma DavSchu hat recht.

In EDO an einem der Fernverkehrsbahnsteige hab ich mal beobachten dürfen, wie eine Taube, die auf dem Fahrdraht saß, beschlossen hat weg zu fliegen. Die hat die Flügel ausgebreitet und ist richtung Bahnsteigdach gestartet.
In dem Moment hats einen einen Überschlag vom Fahrdraht auf das Dach gegeben, das Vieh hat ein paar Federn gelassen ist aber weiter geflogen. (Und nein, nicht senkrecht nach unten.)


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