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Einbau eines FI, aber PE und N sind verbunden |
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BID = 628035
Bastler72 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Karlsdorf-Neuthard
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Erst einmal ein großes "Danke!" an alle die dieses Forum ermöglichen und mit Leben füllen. Dies ist mein erster Beitrag.
Zum Problem:
Vor etwa 1 Jahr haben wir ein Reihenhaus gekauft, Baujahr Anfang der 90er.
Andere Reparaturen sind jetzt beendet, jetzt geht es an die Details.
Ich habe eine elektrotechnische Ausbildung abgeschlossen, allerdings ist das über 15 Jahre her, daher brauche ich euer Detailwissen.
Im Keller ist der Zählerplatz mit
3x63A Trennschalter unterm Zähler,
Der Drehstromzähler selbst,
3x35A Neozed Schraubsicherungen
6x16A Leitungsschutzschalter für diverse Verbraucher im Keller, je 2 auf eine Phase bzw Außenleiter.
Im Erdgeschoss gibt es noch einen "kleinen" Verteilerkasten, in dem etwa 20 Leitungsschutzschalter stecken.
Das ist die Installation die ich vorgefunden habe.
Es ist kein FI eingebaut, also einen gekauft: 3x63A, 30mA
Bei der Analyse der Verdrahtung fiel mir folgende auf:
1. Die Neozed-Sicherungen sichern "nur" den Strang nach oben ab.
2. Die Leitungen zu den 6 Leitungsschutzschalter im Keller zweigen VOR den Neozeds ab.
3. Vom Keller nach oben gehen nicht 5x10mm² sondern nur 4x10mm². Zum Ausgleich sind dann im EG klassisch PE und N verbunden! Daß die dritte Phase dann blau ist, versteht sich...
Fragen dazu:
1. Ich befürchte daß der FI nicht funktionieren wird wenn PE + N verbunden sind. Stimmt das?
1b) Wenn ich neue Kabel legen muß, wie mach ich das "Minimalinvasiv", wenn alle Kabel im Putz liegen, ohne Leerrohre, und die Wand verputzt aber nicht tapeziert ist?
2. Der FI soll direkt hinter den Zähler, vor die ganze Hausverkabelung.
Dazu müssen dann doch Sicherungen davor, z.B. 3x63A Neozed, oder?
vielen Dank im Vorraus
Bastler72 |
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BID = 628039
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Wilkommen im Forum!
Das der PEN im UV aufgeteilt wird, war und ist gängige Praxis. Dies ist zwar nicht sonderlich zu empfehelen, ist aber nach wie vor vorkommen zulässig, solange die Steigleitung zur UV mindestens 10mm² hat.
Den FI kannst du aber auf keinen Fall in den Keller einbauen, was auch wenig Sinn ergibt. Der/die Fi muss(en) in den UV hinter die PEN-Aufteilung. Also mit dem PEN der Zuleitung auf die PE(N)-Schiene, dort alle PE der Abgänge und der N zum FI auflegen und dann mit dem N des FI zur N-Schiene.
Für den Keller musst du dann einen 2. FI in den Zählerschrank einbauen.
Zusätzlich ist zu empfehle und nach DIN vorgschrieben, dass nicht alle Endstromkreise auf einem FI hängen, als wenn es vom Platz her möglich ist in den UV 2 FI einbauen. In der UV reichen aber auf jeden Fall 40A FI und im Keller eigenltich auch, wenn nicht mehr LSS Hinzukommen.
Wie hoch ist die Hausanschlusssicherung?
Mach bitte mal Fotos von der UV und des Zählerschrankes.
Und nicht vergessen, wenn alles Fertig ist alles mit einem Schutzmaßnahmenprüfgerät testen. |
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BID = 628040
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Ich würde keine General RCD im Keller für alles einbauen, sondern im Keller einen RCD für die 6 Kellerstromkreise, und in der Unterverteilung einen RCD für die Wohnungstromkreise.
Wie schauen denn die Leitungend er Stromkreise aus. Also von den einzelnen LS zu den Steckdosen. Diese müssten bei Bauzeit 90er Jahre eigentlich bereits modern genullt, also 3polig ausgeführt sein.
In diesem Fall würde ich die PEN Auftrennung bereits im Keller durchführen, und mittels einer 1poligen Ader 10mm² zusätzlich den PE in die Unterverteilung führen. Muss man halt etwas aufstemmen, eine 1polige Ader einziehen, und wieder verputzen.
Wo ist denn der Hauserder mit dem System verbunden?
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BID = 628046
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Zitat :
| Das der PEN im UV aufgeteilt wird, war und ist gängige Praxis. Dies ist zwar nicht sonderlich zu empfehelen, ist aber nach wie vor vorkommen zulässig, solange die Steigleitung zur UV mindestens 10mm² hat.
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Ist das nicht regional von Netzanbieter zu Netzanbieter unterschiedlich?
Wir hier in Niederösterreich (EVN) müssen zwingend VOR dem Zähler die PEN Auftrennung durchführen.
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BID = 628048
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Die nach Verlegenung eines seperaten PE zwar zuempfehelen, jedoch nicht zwingend erforderlich.
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BID = 628064
Bastler72 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Karlsdorf-Neuthard
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Danke für die schnellen Antworten!
Angefügt 2 Fotos der Installation. Was da so rumbammelt ist eine Zeitschaltuhr, die kommt weg.
@shark1
An eine Lösung mit 2 FI hab ich auch schon gedacht, aber da könnte es Platzprobleme geben. Naja, zur Not leg ich ein paar Stromkreise zusammen, dann sind es weniger LS, dann past der FI rein.
@fuchsi
Die Leitungen zu den Steckdosen sind 3x1,5mm² soweit ich das bisher geprüft habe.
Der Zählerplatz und die Unterverteilung sind beinahe übereinander, mit einem Loch durch die
Decke und etwas Kabelkanal hinter der WC-Türe könnte es gehen...
Der Anschluss für den Potentialausgleich ist im Keller, im gleichen Raum wie der Zählerplatz. Dort ist die Verbindung Potentialausgleichsschiene - PE.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bastler72 am 19 Aug 2009 12:03 ]
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BID = 628065
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
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Zitat :
shark1 hat am 19 Aug 2009 11:00 geschrieben :
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Die nach Verlegenung eines seperaten PE zwar zuempfehelen, jedoch nicht zwingend erforderlich.
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Nun ja, bei der Farbgebung wäre es auch nicht ganz legal möglich.
Da dann der bestehende Blaue weiterhin ein Aussenleiter und der bestehende gelb/grüne dann als Neutralleiter missbraucht wird.
Dürfte man einen Aussenleiter selbst paralelle nachziehen?
In denke da an YE10mm² im Wellrohr unter Putz.
Ehrlich gesagt, da beide Kästen fast übereinander liegen, würde ich das bisschen Dreck auf mich nehmen und eine neue 5polige Leitung verlegen, und gleichzeitig auch der Unterverteilung einen etwas grösseren Kasten spendieren. Dann könnte man den Wohnbereich auch sauber auf mehrer RCDs aufteilen. Die generelle verwendung der B16 LS gehört genauso überdacht.
Und wenn ich schon dabei wäre, auch gleich 1+N polige LS verwenden.
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BID = 628081
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nu übertreib mal nicht gleich so.
Wie schon beschrieben: Einen FI unten und einen oben, ggf. (wenn oben Außenstromkreise vorhanden sind), einen zweiten bzw. einen FI/LS!
Die Leitung kann bleiben.
Sie dürfte das selbst dann, wenn man einen separaten PE nachzöge (was natürlich auch geht. Der (korrekt gekennzeichnete) PEN würde dann eben oben nur als N genutzt. Das ist in Ordnung!
Separater Außenleiter (oder N) wäre hingegen unzulässig.
Die Stromkreise im Unterverteiler kann man bestimmt etwas zusammenfassen, außerdem gibt es auch 4-polige FI mit nur 3TE Breite. Notfalls lagert man das Netzgerät in ein separates Kästchen daneben aus.
Richtig ist allerdings, daß die Bestückung mit lauter B16 (bzw. im Keller wohl L16) überdacht werden sollte.
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BID = 628103
Surfer Inventar
Beiträge: 3094
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..und für die Zeitschaltuhr gibts Lösungen mit 1TE.
Gruß Surf
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BID = 628134
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Zitat :
shark1 hat am 19 Aug 2009 11:00 geschrieben :
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Die nach Verlegenung eines seperaten PE zwar zuempfehelen, jedoch nicht zwingend erforderlich.
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Bitte entschuldigt den nicht "ganz" korrekten Satz.
Hier die korregierte Version:
Die Nachverlegung eines seperaten PE ist zwar zu empfehlen, jedoch nicht zwingend erforderlich.
Nochmals Sorry
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BID = 628231
Bastler72 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Karlsdorf-Neuthard
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So wie es im Moment aussieht werde ich eine neue 5-adrige Leitung legen,
PE und N auftrennen.
Im Keller wird ein FI installiert, im Erdgeschoss ein weiterer.
Die LS werde ich prüfen und ggf durch LS mit niedrigeren Werten ersetzen.
Nach so einem schmalen FI werd ich mal Ausschau halten, sonst leg ich eben ein paar Kreise zusammen.
Die Zeitschaltuhr fliegt ganz raus, dafür brauch ich keine Ersatz. Ist seit Jahren nutzlos.
Vielen Dank euch allen.
Bastler72
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BID = 628235
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Sehe keinen sonderlichen vorteil in der PEN-Aufteilung im KG.
Die Arbeit würde ich mir definitiv sparen.
Die verbleibenden Adern der Sprechanlage gehören allerdings höchstens an den PE geklemmt, nicht an den N!
Doppelbelegung der N/PE-Schiene in der art auflösen, das nur noch Adern eines Stromkreises doppelt angeschlossen sind. Sollte bei der zusammenfassung zwecks Platzbeschaffung möglich sein.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ego am 19 Aug 2009 20:15 ]
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BID = 628250
Surfer Inventar
Beiträge: 3094
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Alle Achtung Bastler-Klasse Vorhaben.
Darf ich fragen,wie du die Schutzmaßnahmen auf Ihre Wirksamkeit prüfst und dokumentierst?.
Gruß Surf
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BID = 628417
Bastler72 Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: Karlsdorf-Neuthard
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@Surfer
Darüber hab ich lange nachgedacht. Ich werd versuchen mir entsprechende Gerätschaften zu leihen. Isolationsmessungen werde ich sowieso machen, weil ich entdeckt habe das das Stromkabel daß neben der Gartenhütte rauskommt kein Erdkabel sondern einfaches NYM-Kabel ist. Zwei Schalter im Haus haben auch keine Funktion mehr, obwohl die Schalter ok sind. Meine Befürchtung: Früher mal Kabel angebohrt und schon lange drübergeputzt.
Gruss Bastler72
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BID = 628609
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Zitat :
Bastler72 hat am 19 Aug 2009 20:04 geschrieben :
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So wie es im Moment aussieht werde ich eine neue 5-adrige Leitung legen,
PE und N auftrennen.
Im Keller wird ein FI installiert, im Erdgeschoss ein weiterer.
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Ich sehe keinen triftigen Grund die Steigleitung auszutauschen. Dies bringt eigentlich nur Arbeit. Zwar ist dann die Gefahr eines PEN-Bruchs kleiner, aber bei 10mm² ist ein PEN bis heute zulässig und wird auch so installiert.
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