Photovoltaik ohne Trennungsabstand, wie genau?

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Photovoltaik ohne Trennungsabstand, wie genau?

    







BID = 619785

Papapuuh

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Beiträge: 40
Wohnort: Karlsruhe
 

  


Hallo liebes Forum,


Meine Eltern und ich befinden uns in der Planungsphase zur Installation einer 17kWp Solaranlage.
Ich möchte so viel wie möglich selber installieren und suche hier ersten Rat.
Ich bin für alle Vorschläge/Verbesserungen/Lösungen sehr dankbar.
Die Anlage kommt auf ein Schuppendach, welches jedoch durch ein Zwischendach mit dem Haus verbunden ist. Einfache Länge bis zum Wechselrichter ca.30Meter.


Meine bisherigen Fragen(es werden bestimmt noch mehr) sind folgende:

Das Haus, das Zwischendach und der Schuppen besitzen eine Blitzschutzanlage Schutzpegel 3. Da ich das ganze Dach vollklatschen will und somit den Trennungsabstand nicht einhalten kann, muss die Anlage ja in den Blitzschutz mit einbezogen werden?! Wie oft und wo muss das Gestell verbunden werden?(Dachgröße 8*16m) Es gibt zwei Ableiter ca.1m von der Dachkante entfernt, welche dann unter den Modulen verschwinden werden und den Firstleiter+Dachrinne. Die einzelnen Schienen werden ja sicher auch extra untereinander verbunden, nicht nur durch die Rahmen der Module?
Werden die bestehenden Ableitungen dort belassen wo sie sind?

Ist es sinnvoll die Stringleitungen zwecks EMV in einem Stahlpanzerrohr zu führen und dieses an den Blitzschutz/HPAS anzuschließen? Oder lieber eine geschirmte Leitung nehmen?

Müssen die Solarleitungen vom Dach zum Wechselrichter blitzstromtragfähig sein?

Welche möglichen Fehlerquellen gibt es?


Die nächsten Fragen beziehen sich auf den inneren Blitz-und Überspannungsschutz und den Wechselrichteranschluss.

Das Haus besitzt bisher noch keinerlei Überspannungsschutz, welchen ich im Zuge der Anlageninstallation nachrüsten will/muss.

Dies soll durch den Kombiableiter DV M TNS 255 von Dehn geschehen. Ich hätte da noch Platz rechts unterhalb des Zählers. (Siehe Bild) Ankommendes Netz ist TN-C, wird jedoch links unter der verplomten Haube in TN-S gewandelt. Gehe ich recht in der Annnahme, dass der Ableiter in TNS-Version dann der richtige an dieser Stelle wäre?
Welche Vorteile/Nachteile hätte ich, den B-Ableiter in den Vorzählerbereich zu versetzen? Der HAK ist ca.10Leitungslänge/5Meter Luftlinie entfernt.

Nun zur DC-Seite:
Bei Dehn hab ich gelesen, dass jeder einzelne String seinen eigenen Ableiter wie DEHNlimit PV 1000 bekommen muss. Ist das richtig? Gibt es günstigere Alternativen? Ist es sinnvoll vor dem Schutz noch einen Freischalter zu installieren? Die Wechselrichter besitzen jedoch auch einen. Ist es sinvoll bzw.erforderlich auch direkt nach dem Generator einen Freischalter und/oder sogar noch einen Ableiter zu installieren?

So, das war es zum ersten einmal…
Ich weiß, dass der Verteiler auch dringend mal Erneuerungen+Aufräumen nötig hätte. Ist aber nicht mein Verbrechen…


Grüße
Johannes











BID = 620782

Papapuuh

Neu hier



Beiträge: 40
Wohnort: Karlsruhe

 

  

Hhhmm, fehlen euch noch Informationen oder hab ich einfach zu wirr geschrieben?!

BID = 620949

Dark Dragon

Schreibmaschine



Beiträge: 1363
Wohnort: Solingen

Ich denke, Deine Fragestellungen waren ausführlich und nicht verwirrend.

Vermutlich ist nur grad´ niemand hier, der sich speziell mit Blitzschutz einer Photovoltaikanlage beschäftigt hat.

Daher kann ich Dir nur empfehlen, Dich an einen entsprechenden Fachbetrieb zu wenden, mit Denen besprechen, welche Arbeiten Du selbst übernehmen kannst und die Anlage dann abnehmen zu lassen.

Leider kann ich Dir auch nicht mehr sagen.

Gruß DD


BID = 621071

Papapuuh

Neu hier



Beiträge: 40
Wohnort: Karlsruhe

Dank Dir DD für Deine Antwort..

schade, dass anscheinend niemand von der Blitzschutzfraktion gerade da ist.

Naja, vielleicht habe ich ja trotzdem noch Glück und es taucht einer auf.

BID = 621121

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Hoi Johannes, willkommen im Forum

Dein Text ist gut geschrieben (und sogar das Bild ist brauchbar!), daran liegt es nicht.
Fentanyl, unser Blitzschutz- und Überspannungsschutzexperte, ist hier leider schon eine ganze Zeit abwesend. Musst also leider mit den anderen vorlieb nehmen.

Generell versucht man bei einer Blitzschutzanlage, Blitze über einen Ableiter abzufangen und dem Erdersystem zuzuleiten, wobei der Trennungsabstand zur Elektroanlage stets eingehalten werden sollte.
In Deinem Szenario ist das wohl leider nicht möglich, ohne, dass es affig aussieht (meterhohe Stangen auf den First montieren und daran ein Seil befestigen, so dass die PV-Anlage zwar im Schutzwinkel des Ableiters liegt, aber der Trennungsabstand dennoch eingehalten ist).
Die Firma Dehn hat da eine Marktlücke gesehen und einen Kombischutz für PV-Module entwickelt - ob der Wechselrichter einen Direkteinschlag tatsächlich schadfrei übersteht, da bin ich sehr skeptisch. Wenn der Blitz im Modulrahmen ist, dann ist er auch im Modul selbst mit einer sehr hohen Spannung gegenüber ferner Erde vertreten.
Eine Versicherung, die Blitzschäden abdeckt (samt Zahlung des Einspeiseausfalles bis zur Reparatur), sollte die PV-Anlage also unbedingt bekommen (ist bei der Diebstahl-/ Sturm-/ etc.-Versicherung eh mit dabei).
Der Blitzschutz muss also bloß Brandschutz sicherstellen. Das wird der DEHNlimit tun. Eine gute Erderanlage muss vorhanden sein, die muss nachgemessen werden!
Ein Ableiter pro String ist zwingend notwendig, da kann man nichts zusammenfassen. Ob andere Mütter auch schöne Töchter haben, weiß ich nicht.

Kombiableiter haben den Vorteil, dass sie einfacher und kompakter zu installieren sind als separater Grob- und Mittelschutz. Im allgemeinen wird dieser Komfort aber mit einer etwas schlechteren Performance und geringerer Widerstandsfähigkeit erkauft.
Normalerweise kommt erst der Grobschutz, dann eine Induktivität als "Wellenbrecher" (alternativ mindestens 10m Leitungslänge, die haben auch 10µH), dann der Mittelschutz. Der Grobschutz braucht nämlich länger zum Zünden als der Mittelschutz, die Induktivität verhindert ein zu schnelles Ansteigen des Stromes und macht dem Mittelschutz somit das Überleben einfacher, bis der Grobschutz gezündet hat.
Analog gilt das für Mittel- und Feinschutz. Der Feinschutz kommt im besten Fall direkt vor die zu schützenden Endgeräte.

Bei deinem Szenario würde ich einen separaten Grobschutz (z.B. MCD50B von OBO) zwischen die beiden Zähler setzen (da reicht dann auch die dreiteilige TNC-Variante). Hinter den Hauszähler dann eventuell ein paar Drosseln (kosten bei eBay nicht viel), dann der Mittelschutz, dahinter den Rest der Hausabsicherung.
Die Wechselrichter sind ja eh gegen Blitzschäden versichert (vorher mit dem Versicherungsmenschen abklären, ob da auch Überspannungsspitzen aus dem allgemeinen Stromnetz mit abgedeckt sind!); hier also zusätzlichen Aufwand zu betreiben, ist wirtschaftlich unsinnig (den eventuellen Einspeiseausfall gibt es ja auch erstattet).

Zitat :
Ist es sinnvoll die Stringleitungen zwecks EMV in einem Stahlpanzerrohr zu führen und dieses an den Blitzschutz/HPAS anzuschließen? Oder lieber eine geschirmte Leitung nehmen?
Müssen die Solarleitungen vom Dach zum Wechselrichter blitzstromtragfähig sein?
Nein, s.o.. Kostet bloß mehr und bringt keinen Mehrwert bzgl. Brandschutz.
Dass Du bei einem nächtlichen Direkteinschlag nicht wach wirst, da brauchst Du keine Angst zu haben


Zitat :
Die einzelnen Schienen werden ja sicher auch extra untereinander verbunden, nicht nur durch die Rahmen der Module?
Werden die bestehenden Ableitungen dort belassen wo sie sind?

Kommt auf den Solarteur an. Normalerweise hat der von Blitzschutz wenig Ahnung (gibt aber auch andere) und geht bei der Montage den Weg des geringsten Widerstandes/Aufwandes. Hier würde ich einfach die Montageschienen mit dem vorhandenen Ableiter verbinden lassen.


Zitat :
Welche Vorteile/Nachteile hätte ich, den B-Ableiter in den Vorzählerbereich zu versetzen? Der HAK ist ca.10Leitungslänge/5Meter Luftlinie entfernt.

Leitungslänge nach dem Ableiter ist immer gut, siehe oben. Der Grobschutz sollte aber zwischen beide Zähler installiert werden (ich weiß ja nicht, wo der Solarzähler hinkommt), damit er bei einem Einschlag in die PV-Anlage die Hausanlage schüzten kann.

Der Potentialausgleich des Hauses sollte auch gleich überprüft werden (Antennen-/Gas-/Wasser-/Heizungsleitungen etc). Überspannungsschutz für die Telefonleitung kann man auch einrichten (bei mir hat's schon mal eine Eumex und zwei USB-Ports eines Mainboards gefetzt). Den kann man übrigens auch selber löten, genauso wie Energie-Feinschutz. Bei Bedarf suche ich Pläne raus.

Sollte das ein Hager-Verteilerkasten aus den späten siebzigern sein (sieht mir verdächtig danach aus) und nach dem Umbau zufälligerweise so ein zählertafelgroßes Drei-Schienen-Feld samt Abdeckung übrig sein, melde ich hiermit übrigens Interesse an

Abschließend sei der Dehn Blitzplaner als Lektüre empfohlen:
http://www.dehn.de/design07_frame/frameset_d_bp.html


Gruß, Bartho


Nachtrag: Unten links unter den Zähler würde ich den TNS-Grobschutz hinsetzen lassen, in das Feld rechts daneben (Nachzählerbereich) den TNC-S-Mittelschutz und evtl. Drosseln (wobei der Ferraris-Zähler schon eingebaute Induktivitäten hat und man die Drosseln eingentlich auch weglassen könnte, wenn keine längere Hutschiene aufzutreiben ist).

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 15 Jul 2009 22:23 ]

BID = 621285

Papapuuh

Neu hier



Beiträge: 40
Wohnort: Karlsruhe

Hallo Bartho,

vielen Dank für Deine genommene Zeit und Deine Antwort.

Ich habe mich schon im Vorfeld natrülich auch durch diverse Foren/Hersteller und Uni-Seiten gewült. Der Blitzplaner war mir somit schon ein Begriff. Aber trotzdem danke!
Ja schade, dass Fenta nicht mehr da ist, er scheint ja nach seinen Beiträgen nach direkt aus der Blitzschutzecke zu kommen.

Wie Du sagtest muß der Hauptaugenmerkt des Schutzes der Schutz vor Bränden sein. Bei einem direkt/idirekt Einschlag habe ich auch große Zweifel, ob es trotz Schutzmaßnahmen ohne Ausfälle bleibt.
Jedoch hat die Fachhochschule Bern dahingehend einge Untersuchen angestellt, z.B. bei einem Einschlag in den Modulrahmen.
Falls es jemanden interessiert:
Blitzschutz für Photovoltaikanlagen Jahrgang 2001

Dort wird erklärt, wie es nach Stand der (schweizerischen) Technik gemacht werden sollte.
Jedoch liegt bei mir der Teufel/die Überlegungen im Detail und der praktischen Ausführung.
Ich komme wohl nicht drum herum, einen Blitzschutzfachmann kommen zu lassen, falls das komplette Schutzpaket realisiert werden sollte. Dein ökonomischer Einwand ist jedoch auf jeden Fall berechtigt. Nur als technikbegeisterter Hausmeister im elterlichen Haus könnte es schon sein, dass ich hier die Kosten nicht scheue..


Zitat :
Der Blitzschutz muss also bloß Brandschutz sicherstellen. Das wird der DEHNlimit tun. Eine gute Erderanlage muss vorhanden sein, die muss nachgemessen werden!


Mal sehen, ob das mein Pofitest0100s2 kann. Werd mich mal weiterbilden dahingehend oder eben einen kommen lassen, wenns mir zu kompliziert/teuer/unsicher wird.

Ich konnte recht günstig einen neuen Kombiableiter Dehnventil TNS in der Bucht ergattern.
Ich hatte auch vor, diesen unten im zweiten Feld von rechts zu installieren. Damit wäre er im Nachzählerbereich und zwischen den beiden Zählern, so wie Du es auch vorgeschlagen hast. Die Wechselrichter kommen in den direkt hinter dem Verteiler liegenden Kellerraum. Somit wären sie laut Dehn wohl auch noch "D" geschützt bei Leitungslänge <5Meter.
Was meinst Du/Ihr zu dieser Lösung?

Ich weiß nicht, ob der Zähler mit seinen L's erhalten bleiben wird, da ich plane die Anlage nach dem neuen EEG2009 auszuführen. Hier wird die selbergebrauchte Energie nicht mit den 43ct, sondern mit 25ct vergütet. Man spart jedoch den Strom vom EVU ein. Lohnt vielleicht jetzt noch nicht, aber in 5 Jahren sicherlich.
Hinsichtlich Zähler werd ich mich noch schlau machen müssen oder weißt Du da zufällig auch was darüber? Ich brauche ja wohl einen, der den kompletten Ertrag vom Dach zählt(rücklaufgesperrt??) und einen aus Sicht des EVU's, der in beide Richtungen zählt. Gibt es hierfür sowas oder brauch ich da zwei? Die Differenz aus Solarzähler und EVU-Zähler in Richtung Netz gibt mir dann den im eigenen Haus verbrauchten Strom an.


Dann hätte ich gleich noch eine Frage an Dich/alle Mitleser:

Es gibt außerhalb des Hauses weitläufige Installationen. Insbesondere eine 50Meter lange NYM-J 5*6 Leitung zu meiner Werkstatt im Schuppen. Der Trennungsabstand der Leitung ist leider über min 20Meter nicht eingehalten worden. Setzt man in so einem Fall z.B. einen weiteren Kombiableiter in die Verteilung der Werkstatt? Allerdings würde er dann nach dem Außenanlagen-RCD des Hauses liegen. Probleme vorprogrammiert? Oder diese Leitung vom RCD abhängen und erst einen in der Werkstatt nach dem Ableiter setzen? Dann ginge jedoch der Brandschutz der Leitung flöten. Wenn dies sicherlich auch eine geringe Gafahr darstellen würde.
Diese Leitung verläuft natürlich auch einige Meter im Haupthaus. Da besteht ja nun auch die Gefahr einer induktiven Kopplung oder sogar Überschlagens. Noch einen Ableiter direkt am Eintritt ins Haus? Oder ist das übertrieben?



Zitat :
Sollte das ein Hager-Verteilerkasten aus den späten siebzigern sein (sieht mir verdächtig danach aus) und nach dem Umbau zufälligerweise so ein zählertafelgroßes Drei-Schienen-Feld samt Abdeckung übrig sein, melde ich hiermit übrigens Interesse an


Da liegst Du aber genau richtig. Haus ist Baujahr 1977. Klar, sollte da was frei werden ist es reserviert.







BID = 621373

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Hoi Johannes,

Danke für den Link, da werde ich mich beizeiten mal durchlesen


Zitat :
Ich konnte recht günstig einen neuen Kombiableiter Dehnventil TNS in der Bucht ergattern.
Ich hatte auch vor, diesen unten im zweiten Feld von rechts zu installieren. Damit wäre er im Nachzählerbereich und zwischen den beiden Zählern, so wie Du es auch vorgeschlagen hast. Die Wechselrichter kommen in den direkt hinter dem Verteiler liegenden Kellerraum. Somit wären sie laut Dehn wohl auch noch "D" geschützt bei Leitungslänge <5Meter.

Wie schon gesagt, wird der Ferrariszähler selbst induktiv und ersetzt somit ein paar Meter Leitung. Besonders gut gegen Einschläge in der Nachbarschaft (Überspannung aus dem Allgemeinstromnetz) sind die Wechselrichter somit nicht geschützt, aber ich persönlich würde es wohl hinnehmen. So lange der Datenlogger zuverlässig im Fall des Falles brav "Fehler, Fehler" schreit jedenfalls

Welche Zähler zu installieren sind, ist mit dem EVU abzuklären; das werden jedenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit elektronische sein, die Du von denen bekommst.


Zitat :
Der Trennungsabstand der Leitung ist leider über min 20Meter nicht eingehalten worden. Setzt man in so einem Fall z.B. einen weiteren Kombiableiter in die Verteilung der Werkstatt? Allerdings würde er dann nach dem Außenanlagen-RCD des Hauses liegen. Probleme vorprogrammiert? Oder diese Leitung vom RCD abhängen und erst einen in der Werkstatt nach dem Ableiter setzen? Dann ginge jedoch der Brandschutz der Leitung flöten. Wenn dies sicherlich auch eine geringe Gafahr darstellen würde.

Wär' ja auch zu einfach gewesen...
Die Außenleitung muss FI-geschützt bleiben. Nach dem FI ist es nicht sinnvoll, Mittelschutz zu installieren: Wenn der Mittelschutz zündet, trennt der FI, und für eine Trennung unter Blitzstrom ist er nicht gebaut. Nix gut. Wenn der FI die Verteilung in Brand steckt, weil ein Mittelschutz nicht Herstellerkonform installiert wurde, wird die Versicherung auch nicht zahlen wollen.
Sind in der Werkstatt denn überhaupt empfindliche Geräte permanent eingesteckt?
Ansonsten würde ich die Werkstatt nicht weiter schützen, wenn was kaputt geht -> Versicherungsschaden.
Denkbar in der Werkstatt wäre höchstens ein Querschutz (Lx-N), kein Längsschutz (PE wird nicht eingebunden).


Zitat :
Noch einen Ableiter direkt am Eintritt ins Haus? Oder ist das übertrieben?

Kommt auf die Leitungsführung an. Vermutlich aber unnötig, siehe unten.

Ansonsten:
Bei deinem Projekt ist ja zwangsläufig aus Überspannungssicht einiges "suboptimal"; außerdem kannst Du die Zuverlässigkeit des zukünftig installierten Schutzes nicht nachprüfen (wenn Du die Telefonnummer von Odin zwecks Norm-Prüfblitzen doch auftreiben kannst, sag Bescheid ). Also wird das zwangsläufig sowieso nur eine halbe Sache (na gut, bis drei Viertel gehe ich hoch ). Macht aber nichts, das ist ja ein Wohnhaus und keine Intensivstation.

Also sind für den Blitzschutz zwei Ziele anzupeilen: Brandsicherheit und Komfort. Die Dinge, die man nur sehr ungern plötzlich kaputt sehen würde (Heizung, Waschmaschine, Fernseher, Computer samt Daten), lassen sich ja bei Dir allesamt gut schützen; Brandschutz ist durch den/die Kombiableiter dann auch gegeben. Für den Rest der Gerätschaften/Installationen (Werkstatt) gibt's Versicherungen.

Falls noch nicht vorhanden, sind Brand-/Rauchmelder übrigens eine feine Sache Gibt ja noch andere Quellen als Blitze für Wohnhausbrände.


Gruß, Bartho

BID = 621438

Papapuuh

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Beiträge: 40
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Hallo Bartho,



Zitat :
Danke für den Link, da werde ich mich beizeiten mal durchlesen


Lohnt sich, ist recht interessanter Lesestoff.


Zitat :
Wie schon gesagt, wird der Ferrariszähler selbst induktiv und ersetzt somit ein paar Meter Leitung. Besonders gut gegen Einschläge in der Nachbarschaft (Überspannung aus dem Allgemeinstromnetz) sind die Wechselrichter somit nicht geschützt, aber ich persönlich würde es wohl hinnehmen. So lange der Datenlogger zuverlässig im Fall des Falles brav "Fehler, Fehler" schreit jedenfalls


Warum meinst Du, dass der Wechselrichter nicht gut gegen Überspannungen aus dem Netz geschützt sei? Der Kombi-Ableiter wäre doch in der nächsten Nähe des WR?
Die DC-Seite macht mir eigentlich wegen der Kosten mehr Sorgen..ist eben diese ökonomische Frage.


Zitat :
Die Außenleitung muss FI-geschützt bleiben.

Warum meinst Du? Wegen Bandschutz? Die Leitung führt direkt ohne Abzweige in die Werkstatt. Dort wäre der Personenschutz ja wieder hergestellt.
Es befinden sich schon ein paar empfindliche Geräte dort, welche ich jedoch bisher immer ausstecke.


Zitat :
Wenn der Mittelschutz zündet, trennt der FI, und für eine Trennung unter Blitzstrom ist er nicht gebaut. Nix gut.

Wie ist das mit dem Feinschutz an den Steckdosen? Dieser leitet ja auch gegen PE..
Hab ich das richtig verstanden, dass im Falle einer Ableitung erst der D, dann C dann B nacheinander leitfähig werden? Oder andersherum oder gleichzeitig?



Zitat :
Falls noch nicht vorhanden, sind Brand-/Rauchmelder übrigens eine feine Sache


Sind bereits vorhanden.

Grüße
Johannes

BID = 621460

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Hoi Johannes,


Zitat :
Der Kombi-Ableiter wäre doch in der nächsten Nähe des WR?

Nein, nächste Nähe V-Verdrahtung; das hier wird aus Sicht der WRer eine Stichverdrahtung mit einer gewissen Leitungslänge/induktivität am Stich Richtung Ableiter, was nicht gut ist.
Ob das hier trotzdem noch ausreicht, lässt sich mangels Prüfblitz nicht feststellen.


Zitat :
Die Außenleitung muss FI-geschützt bleiben.

Wie ist die Leitung denn verlegt? In der Erde, oder hängend?
Bin mir recht sicher, dass die Leitung auf der Strecke nach Vorschrift FI-geschützt bleiben muss, aber das wissen die Elis hier besser als ich.


Zitat :
Wie ist das mit dem Feinschutz an den Steckdosen? Dieser leitet ja auch gegen PE.

Der Feinschutz bügelt eigentlich nur die letzten Spannungsspitzen aus, viel Strom fließt da in der Regel nicht. Dafür ist der Mittelschutz verantwortlich. Wenn der einmal gezündet hat, ist der FI geschützt (zumindest, wenn der Mittelschutz vor dem FI liegt und nicht danach).


Zitat :
Hab ich das richtig verstanden, dass im Falle einer Ableitung erst der D, dann C dann B nacheinander leitfähig werden? Oder andersherum oder gleichzeitig?

Nach meinem Verständnis ist der Trick, die mehr oder weniger gleichzeitig zünden zu lassen. Grobschutz ist bauartbedingt langsamer als Mittelschutz, Mitelschutz langsamer als Feinschutz. Deswegen die Leitungslängen dazwischen bzw. die Induktivitäten.
Wenn z.B. ein Blitz in der Nachbarschaft einschlägt und der Mittelschutz zündet, zündet kurz darauf auch der Grobschutz und befreit den Mittelschutz von dem stetig größer werdenden abzuleitenden Strom, bevor der Mittelschutz überlastet wird und durchbrennt. Durch die Induktivität der Leitung ist der Strom ja nicht gleich auf 100%, sondern steigt stetig an (wenn auch recht schnell).


Gruß, Bartho

BID = 622803

Papapuuh

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Hallo Bartho,

war leider die letzen Tage kaum an einem Rechner.


Zitat :
Wie ist die Leitung denn verlegt? In der Erde, oder hängend?


Die Leitung ist sichtbar auf Holzbalken genagelt.

Danke Dir für Deine ganzen bisherigen Antworten!


Grüße Johannes








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