JVC TV (Vestel) AV-28bs88en Reparaturtipps zum Fehler: Im Unterforum Reparatur - Fernsehgeräte - Beschreibung: Reparaturprobleme mit Fernseher, TV, Farbfernseher
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TV JVC (Vestel) AV-28bs88en |
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BID = 614989
Minchiho Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: 47749
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Geräteart : Röhrenfernseher
Hersteller : JVC (Vestel)
Gerätetyp : AV-28bs88en
Chassis : 11AK37-10
Messgeräte : Multimeter, Oszilloskop
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Hallo liebe Fachleute.
Ich habe hier einen JVC mit Vestel Chassis auf dem Tisch, der mich verrückt macht.
Der Fehler ist folgender:
Nach unbestimmter Laufzeit, die zwischen 1-20 Minuten liegen kann, wird das Bild nicht sprunghaft aber innerhalb von ca 0.5-1 sec extrem und übermäßig hell.
Dabei treten KEINE Rücklaufstreifen auf, und es hat keinen Farbstich (beurteilt bei Farbsättigung 0 an SW-Treppe).
Die OSD Balkenanzeige für Helligkeit bleibt auf dem Ausgangswert (läuft also NICHT hoch). Das Gerät reagiert weiterhin auf die FB und Nahbedienung. Veränderung der Helligkeitseinstellung reduziert die Helligkeit leicht, doch selbst auf Helligkeit 0, ergibt sich im Schwarzfeld allerhöchstes helles grau.
Soweit das visuelle Fehlerbild.
Ich habe mir das Schaltbild zum Ak37 von ESI gezogen, aber es passt nicht ganz zum AK37-10; es fehlt das CRT Board mit TDA6108 und der Videoprozessor ist ein STV2247C mit etwas anderer Randbeschaltung. Weiterhin fehlen im Schaltbild Spannungsangaben zu UB und jegliche Oszillogramme.
An Messungen habe ich vorgenommen:
+UB 152V: stabil im Fehlerfall, unverbrummt
+5V,+5V stb,+8V: dito
200V zur RGB-E: dito.
Wie gesagt, konnte ich keine Sollwert-Oszillogramme für das Chassis finden.
Die Kathoden sehen im Normalbetrieb den Rücklaufpuls bei etwa 200V, Schwarzpegel bei 190V (Schwarzbild).
Im Fehlerfall bleibt der Rücklaufpuls hoch bei 200V, der Schwarzpegel sackt aber auf ca 80V.
Die Feedbackleitung der Kathoden-/CutOff-Ströme von der RGB-E zum RGB-Prozessor (Stecker PL405 Pin 5) habe ich schon auf Kalös kontrolliert. Da ist nichts zu finden. Auf dem Oscar sehe ich hier sowohl im Betrieb als auch im Fehlerfalle ein Spiegelbild der Kathodenansteuerung, was auch logisch erscheint (niediger Kathodenpegel=Hoher Kathodenstrom=hohe Feedbackspannung). Genauer kann ich es aber ohne Sollwert-Oszillogramme nicht beurteilen.
Platine gebogen, abgeklopft, TDA und STV mit Kältespray/Heissluft behandelt, Röhrenhals (eine EHJ) abgeklopft, nichts.
Ich weiss nicht, wer oder was den Fehler verursacht. Fällt jemandem von euch noch ein, was ich testen könnte, oder eine Vermutung wer der Schuldige ist (ausser dem Hornochsen, der hinter dem Gerät sitzt)?
Ich würde mich über Hilfe freuen, besonders von den Technikern, die viel mit diesen Dönern zu tun haben.
Danke |
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BID = 615095
Varaktor Schreibmaschine
Beiträge: 1007 Wohnort: Stadtodendorf
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Zitat :
| Fällt jemandem von euch noch ein, was ich testen könnte, oder eine Vermutung wer der Schuldige ist |
Oberflächentemperatur des Röhrenhalses genau kontrollieren und prüfen, ob bzw. wann Fehler auftritt. Startbedingungen für den Versuch immer genau gleich ansetzen, also etwa abgekühltes Gerät bei Temperatur X.
Nach der sehr ausführlichen Beschreibung möchte ich sehr vorsichtig auf ein mechanisch termisches bedingtes Bildröhren-Strahlstrom-problem tippen, also nicht auf eine äußere Ursache.
Vielleicht kommst du der Sache so weiter auf die Spur.
Und na ja, es muß ja nicht auf jedenfall die Bildröhre sein. |
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BID = 615133
Minchiho Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: 47749
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Danke für die Antwort.
Es ist nicht die Flasche.
Und mit Oberflächentemperaturirgendwas kommt man da eh nicht weit, Ich wüsste auch nicht was das bringen sollte.
Wenn würde höchstens isolierte Heizung wegen Heizer-Kathodenschluss was bringen. Aber wenn die thermische Erwärmung das Elektrodensystem im Inneren verformt und einen K-G1 Schluss macht, dann ist Oberflächenirgendwas akademisch. Ausserdem haben die EHJ eigentlich nicht das ESF Phänomen.
Ich hab den Fehler inzwischen gefunden.
Für die Zukunft und das Protokoll:
Das Gerät macht ein scheinbar normales Bild mit normaler Helligkeit, aber gehe ich ins Servicemenu und reduziere die Bildhöhe habe ich oberhalb des Bildes - ausserhalb des normal sichtbaren Bereiches, eine grell helle weisse Linie.
Der eigentlich sichtbare Bildbereich ist jedoch von normaler Helligkeit.
Die helle Linie ist bei normaler Bildhöhe hinter der Röhrenmaske verschwunden und daher unsichtbar.
Beim Runterregeln der UG2 entpuppt es sich, dass die helle Linie eigentlich 3 einzelne Linien sind; B G R, die durch die übermäßige Helligkeit zu einer weissen Linie zusammenlaufen.
Triggere ich den Oscar extern auf den BILDwechselimpuls, damit ich genau auf diese drei Linien kurz nach dem Bildrücklauf abbilden kann, sehe ich, der DC Pegel dieser Linien ist etwa 40V, also weit unter dem dann akuten Schwarzpegel von 190V.
Wenn der Fehler mit der stark erhöhten Bildhelligkeit auftritt, steigt der Pegel dieser Cut-Off Impulse von 40V auf 70V. Er ist nun also nur noch 10V unter dem dann akuten Schwarzpegel von 80V.
Die grell weisse Linie, die in RGB Linien zerfällt wenn UG2 reduziert wird, weist darauf hin, dass der STV223x/224x nicht das Ende der Aufheizphase der Röhre erkennt. Denn nur während der Aufheizphase wird dieser extreme DC Pegel für die 3 Cut-Off Linien benutzt. Bildet man mit dem Oscar auf die ZEILE getriggert ab, so übersieht man den extremen Fehlpegel der Cut-Off Linien, da sie nur EINE der zig Linien pro Kathode pro Halbbild darstellen. Erst beim bewussten Triggern auf den BILDwechselimpuls sieht man die Fehlzeilen, die die ersten 3 des Bildes sind, stabil.
Der Reparaturtip ist:
Auf Feinschluss in C549 - einem Vielschichtkeramikkondensator SMD 100pF. Geht ab Pin33 STV2247C gegen Masse.
Dieser C549 weist hier unter Spannung einen flukuierenden Widerstand von etwa 4K7-18k auf und bildet einen Spannungsteiler mit R442 1K. Dieser Teiler verhindert, dass die strahlstromabhängige Feedbackspannung an Pin33 des STV über 4.3V steigen kann.
Daher erkennt der STV2247C nicht das Ende der Aufheizphase der Röhre, gekennzeichnet durch Feedback >4,3V. Das ist im Normalfall sehr kurz nach nach Einschalten erreicht, weshalb man im Normlalfall niemals diese helle Linie über dem Bild zu sehen bekommt.
Da anders als bei anderen Geräten die Röhre jedoch während der Anheizphase nicht komplett dunkel getastet wird, sieht man auch während er Anheizphase ein Bild.
Wenn die Spannung an pin33 STV durch die fluktuierende (und auch temperaturabhängige) Natur des Feinschlusses von C549 irgendwann doch einmal den Freigabelevel erreicht, sind die auf der Feedbackleitung gemeldeten Strahlströme durch die Spannungsteilerfunktion aber immer noch zu gering. Daher wird der Cut-off aka Schwarzpegel der Kathoden auch mit zu niedrigem Pegel eingemessen und landet bei hellgrau.
Diese Fehlfunktion dürfte in dieser Form bei allen auf der STV223x/224X VPU basierenden Chassis möglich sein.
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