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Fernwärmeleitung elektrisch überbrücken |
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BID = 589661
Sepp123 Neu hier
Beiträge: 24 Wohnort: Mitwitz
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Hallo Leute,
ich hätte eine Frage und hoffe ihr könnt mir helfen.
Neulich auf der Arbeit hatten wir eine Sicherheitsunterweisung und da wurde gesagt: Wenn aus einer Fernwärmeleitung ein Stück herausgeschnitten wird, zum Beispiel die Fehlerstelle bei einem Rohrbruch, muss das herausgeschnittene Stück elektrisch überbrückt werden. Warum muss das gemacht werden?
Vielen Dank für eure Antworten |
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BID = 589663
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Ich nehme an, es soll dadurch sichergestellt werden, das beide Rohrenden auf dem gleichen elektrischen Potential bleiben. |
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BID = 589681
francydt Schreibmaschine
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Beiträge: 1084 Wohnort: Mettmach Austria OÖ
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Es ist zwar unwahrscheinlich da die Rohreenden eh durch den Boden verbunden sind, aber trotzdem sollte man es machen, das es sich unter umständen eine Spannung zwischen den Rohren Bilden könnte.
mfg francy
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BID = 589703
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Sepp123
was war denn die Begründung des Unterweisenden?
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 589749
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Auch bei nahezu gleichem Potential können durch leitfähige Rohrleitungen hohe Ströme fließen!
Im Moment der Trennung kann es zu Funkenbildung kommen.
Im Grenzfall kann dort dann auch eine potentiell tödliche Spannung anliegen.
Daher gilt diese Sicherheitsregel generell!
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 589756
Tim Taylor Schriftsteller
Beiträge: 617 Wohnort: Seefeld / Hechendorf
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Ist so eine Fernwärmeleitung nicht normalerweise dick in Wärmeisolierung eingepackt?
Dann sollte eh schluss sein mit Erdpotenzial, oder?
Ralfi
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Echte Männer essen keinen Honig. Sie kauen Bienen.
Geht nicht gibts nicht- es sei denn, es geht nicht!!
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BID = 589894
Sepp123 Neu hier
Beiträge: 24 Wohnort: Mitwitz
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Hallo Leute danke für eure Antworten
Also der Unterweisende konnte uns leider auch keinen Grund nennen. Mich würde noch interessieren woher dieser Potentialunterschied kommen kann.
Tim Taylor du hast recht Fernwärmeleitungen sind normalerweise dick isoliert.
Danke für eure weiteren Antworten
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BID = 589907
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Sepp123,
Nachfrage: war da von Rohren im Boden oder oberhalb die Rede?
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 589971
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Die häufigste Ursache für Ströme auf Rohrleitungen sind vagabundierende Erdströme. Sie stammen von allen (Energie-)Systemen, die mit Erdbezug elektrisch arbeiten. Von der öffentlichen Stromversorgung bis hin zu elektrischen Bahnen.
Im Normalbetrieb versucht man, dies weitgehend zu vermindern. Aber ganz geht es nicht und defekte Erder tun später ein Übriges...
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BID = 590011
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hmmmm,
ich könnte jetzt was über die vermutlichen Gründe
schreiben, aber das wäre wieder sehr grundlegend...
Sucht mal nach
- kathodischer Korrosionschutz
- Erdschlußüberwachung
- Überwachung von Vortriebslagern
letzteres ist ein recht spezielles Beispiel, aber
es zeigt sehr schön die Prinzipien auf.
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 590026
Rhodosmaris Schreibmaschine
Beiträge: 2354 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Prinzipiell gibts auch noch die Möglichkeit der statischen Aufladung durch die Reibung des strömenden Mediums. Allerdings bei Dampf (Wasser) und Metallrohren halte ich das für unwahrscheinlich.
Ich geh deshalb auch eher von einer allgemeinen Erdung/Potentialausgleich aus, die durch die Überbrückung aufrecht erhalten wird.
ciao Maris
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BID = 590260
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Rhodosmaris,
du gehst davon aus, daß eine statische Aufladung
bei Wasser im Metallrohr nicht stattfindet,
und deshalb gehst du von einer allgemeinen
Erdung aus?
Ahem, wozu denn bitteschön?
Was die Aufladung betrifft, die findet noch nicht mal
bei isolierenden Flüssigkeiten in Metallrohren
statt.
Der Ärger mit Elektrostatik geht erst los, wo das Rohr aufhört...
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 590572
Rhodosmaris Schreibmaschine
Beiträge: 2354 Wohnort: Lindau/Bodensee
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Ich hab ja geschrieben - Erdung und Potentialausgleich. Ne 50km (Beipiel) lange Rohrleitung hat ja nicht nur am Anfang und Ende ne Erde sondern ist zwischendurch auch noch in bestimmten Abständen geerdet. Durchtrenne ich die Leitung meinetwegen kurz nach einem Erder, könnte sich auf dem langen Teilstück bis zum nächsten Erder eine Induktionsspannung durch parallel laufende Freileitungen aufbauen, welche die zulässige Berührungsspannung überschreitet. Deswegen wird die "provisorische" Brücke bei Bauarbeiten gesetzt.
Ebenso könnte eine vorhandene Freileitung reißen oder anderweitig eine Fremdspannung auf die Rohrleitung verschleppt werden.
Ich hab lange genug bei der Bahn in der Oberleitung geschafft, daß ich weiß was durch Induktion verursachtes kribbeln in den Händen trotz Handschuhen und vorschriftsmäßig eingebauter E&K ist.
ciao Maris
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Rhodosmaris am 24 Feb 2009 0:40 ]
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BID = 590630
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo Rhodosmaris,
genau wegen dieser "induzierten" Spannungen
wird man eine lange Rohrleitung maximal
an einem Punkt erden. Diese Spannungen werden
nicht nur in Rohre induziert, nein auch ins Erdreich.
Erdet man also an mehreren Punkten, dann hat
man die entsprechenden Ströme durch die Erder.
Aber das könnte schon wieder als zu "grundlegend"
gelten.
Ich hab oben einige Suchbegriffe genannt,
mit ein wenig "Grundlagen" aus der Elektrochemie
wird dir damit möglicherweise klar, worum es bei
der Überbrückung geht.
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 591353
henryunsen Gesprächig
Beiträge: 196 Wohnort: Hameln Ortsteil Unsen
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Spannung auf Kabelmantel - wie auf nicht ganz "erdfühligen" metallischen Leitungen:
Die Hauptursache für solche induzierten Spannungen sind nicht die Drehstromnetze, dort heben sich die mgt. Felder der drei Leiter (in einiger Entfernung) gut auf, Ausnahme bei Erdschluß oder gar Doppelerdschluß, Haupt"übeltäter" sind elt.Bahnen . (Einphasenstrom, weiter Abstand zwischen Hin- und Rückleiter, große Schleife).
Ich habe mal selbst erlebt, wie ein "Kabelmops" wie eine gesengte Sau aus dem Muffenloch sprang, als in 500 m Entfernung ein Güterzug vorbeifuhr, er hatte gerade beide Enden des geschnittenen Mantels eines Fernmeldkabels mit den Pfoten überbrückt. Glück gehabt, nicht "kleben geblieben", damals war es üblich, sich in sochen Fällen auf den Grabenrand zu setzen, tief durchzuatmen und dann eine zu rauchen, heute würde ich ihn zum EKG schicken... (Damals wurde "kucken" noch mit a geschrieben)
"Aus gutem Grund ist....."
Pansionär
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