Klassische Nullung , FI mit 2 Adern

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Autor
Klassische Nullung , FI mit 2 Adern

Problem gelöst    







BID = 589287

Marv@Elektro

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Bremen
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HAllo leute ich bin neu hier und habe eine frage also ich habe mir die frage gestellt warum man bei der klassischen nullung erst den PE anklemmt in der steckdose und dann vom PE eine Brücke zum N macht und nicht umgekehrt. außerdem würde ich gerne die vorteile eines 3 ader systems gegenüber einem 2 draht system kennenlernen. zum schluss noch wieso kann man den fi nicht mit nur 2 drähten anklemmen? also im 2 draht system?
es wäre sehr nett wenn mir jemand dazu eine halbwegs professionele erklärung geben könnte

vielen dank im voraus

MFG


Marv

BID = 589290

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

 

  

Hallo Marv, willkommen im Forum!

Das ganze ist einfach zu erklären:

Punkt 1: Die Schutzfunktion ist vorrangig, daher wird der PEN auf der PE-Klemme aufgelegt und von dort auf den N-Kontakt gebrückt.

Punkt 2: Erhöhte Sicherheit gegenüber dem Zweidrahtsystem (TN-C). Wenn im TN-C-Netz der PEN bricht liegt auf den Gehäusen aller Geräte der Schutzklasse 1 sowie den PE-Kontakten der Steckdosen hinter der Fehlerstelle Netzspannung an. Das ist lebensgefährlich. Der Schutzleiter im Dreidrahtsystem ist gewissermassen ein Abfluss um das Bestehenbleiben solcher Spannungen zu verhindern.

Punkt 3: Der PEN hat eine Schutzfunktion. Führt man ihn durch den Fi wird er geschaltet - das ist bei Leitern mit Schutzfunktion nicht zulässig.


Gruß Tobi

_________________
"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

BID = 589297

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Hallo Marv und willkommen im Forum

Ganz salopp:
Der FI überwacht, dass durch L genau so viel Strom reinfließt, wie durch N wieder rauskommt. Gibt es eine Differenz, fließt Strom über Wege, die er besser nicht nehmen sollte (z.B. über das Gehäuse eines schutzgeerdeten Gerätes, also den PE), und der FI trennt den Stromkreis.
Damit ist auch klar, warum es hinter einem FI zwingend dreiadrig weitergehen muss: gibt es einen kombinierten PEN (Neutralleiter N und Schutzleiter PE in einem Draht), kann es dann zu Fehlauslösungen kommen: Da N und PE ja in der Steckdose verbunden sind, kann ein Teil des Stromes, der eigentlich durch den PEN fließen sollte, über das Gehäuse des Gerätes in die Umgebung des Gerätes abfließen (gilt besonders, wenn das Gerät im Garten steht oder einen Wasseranschluss hat). Schon gibt es eine Fehlauslösung, besonders bei feuchter Luft.
Außerdem darf der Schutzleiter nicht geschaltet werden.

Heutzutage klemmt man überhaupt keine klassisch genullte Steckdose mehr an (es sei denn, man ersetzt eine zerbrochene, dann darf man noch): Denn quasi jede neue Steckdose muss heute sinnvollerweise über einen FI abgesichert sein.

Vor 1973(?), als es noch die ganz alte Farbnorm gab (schwarz, grau, rot), wurde im Falle einer klassischen Nullung der zur Steckdose gehende Nulleiter (heute PEN) tatsächlich erst an der Klemme für den Neutralleiter aufgelegt, und von da dann auf den Schutzleiter PE gebrückt.
Mit der neuen Farbnorm (Schutzleiter in grün-gelb) wurde der PEN dann zuerst auf die PE-Klemme aufgelegt, um den Sicherheitsaspekt des PEN-Leiters zu betonen.

Nachteil der klassischen Nullung:
Bricht der PEN zwischen Verteilerkasten und Steckdose, liegt am Gehäuse des eingeschalteten Gerätes durch die Brücke in der Steckdose die ganze Spannung des Außenleiters an. Da anzufassen dann, ist sehr ungesund (es löst noch nicht mal die Sicherung aus, wenn man hinlangt).
Deswegen muss ein PEN heutzutage mind. 10mm²/16mm² (Kupfer/Alu) stark sein. Daher legt man sinnvollerweise PE und N getrennt zu den Endstromkreisen.


Gruß, Bartho

BID = 589299

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Ergänzung:

zu 1) Früher war das anders (als der PEN noch Mp/Sl hieß, hat man ihn tatsächlich zuerst auf den N-Kontakt (damals Mp) geführt und von dort auf den PE (damals Sl) gebrückt.
Beides hat Vor- und Nachteile. Heute ist die Reihung "erst auf PE, dann auf N" vorgeschrieben.

zu 2) Wenn in einem Dreidraht-System (TN-S oder TT) eine Ader unterbrochen wird, kann es höchstens zum Ausfall der Schutzmaßnahme führen (wenn die unterbrochene Ader der PE ist).
In der Folge kann der "Tod trotz der Schutzmaßnahme" eintreten, aber nur, wenn ein Isolationsfehler (körperschlußbehaftetes Betriebsmittel) hinzukommt.
Wenn jedoch in einem Zweidraht-System (TN-C) der PEN unterbrochen wird, tritt der Fall "Tod wegen der Schutzmaßnahme" unmittelbar ein. Also, ohne daß ein Betriebsmittel defekt ist, führen plötzlich alle Gerätegehäuse (der Schutzklasse I) hinter der Fehlerstelle die volle Betriebsspannung gegen Erde!!!
Daher sind solche Systeme in Neuanlagen seit Jahrzehnten nicht mehr zulässig (bei Leiterquerschnitten unter 10mm²Cu).

zu 3) Wenn man die PEN-Aufteilung hinter den FI setzt, wird dieser einerseits wirkungslos, weil der Fehlerstrom durch die Betriebsschleife zurückgeführt wird.
Andererseits kann es zu Fehlauslösungen kommen, da Teile des Betriebsrückstroms über "natürliche Erden" am FI vorbei abfließen können.


Verrätst Du uns, warum Du das wissen willst bzw. in weldcher Ausbildung Du Dioch befindest?
Dann kann man ggf. noch zielgerichteter antworten.

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 589344

Marv@Elektro

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Bremen
ICQ Status  

vielen vielen dank:) ich habe meine ausbildung als elektroniker für energie und gebäudetechnik angefangen und wollte dies wissen da ich es einem gesellen aus meiner firma sozusagen als hausaufgaben vortragen muss


danke für die reichhaltigen antworten

MFG


Marv


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