Hallo Marv und willkommen im Forum
Ganz salopp:
Der FI überwacht, dass durch L genau so viel Strom reinfließt, wie durch N wieder rauskommt. Gibt es eine Differenz, fließt Strom über Wege, die er besser nicht nehmen sollte (z.B. über das Gehäuse eines schutzgeerdeten Gerätes, also den PE), und der FI trennt den Stromkreis.
Damit ist auch klar, warum es hinter einem FI zwingend dreiadrig weitergehen muss: gibt es einen kombinierten PEN (Neutralleiter N und Schutzleiter PE in einem Draht), kann es dann zu Fehlauslösungen kommen: Da N und PE ja in der Steckdose verbunden sind, kann ein Teil des Stromes, der eigentlich durch den PEN fließen sollte, über das Gehäuse des Gerätes in die Umgebung des Gerätes abfließen (gilt besonders, wenn das Gerät im Garten steht oder einen Wasseranschluss hat). Schon gibt es eine Fehlauslösung, besonders bei feuchter Luft.
Außerdem darf der Schutzleiter nicht geschaltet werden.
Heutzutage klemmt man überhaupt keine klassisch genullte Steckdose mehr an (es sei denn, man ersetzt eine zerbrochene, dann darf man noch): Denn quasi jede neue Steckdose muss heute sinnvollerweise über einen FI abgesichert sein.
Vor 1973(?), als es noch die ganz alte Farbnorm gab (schwarz, grau, rot), wurde im Falle einer klassischen Nullung der zur Steckdose gehende Nulleiter (heute PEN) tatsächlich erst an der Klemme für den Neutralleiter aufgelegt, und von da dann auf den Schutzleiter PE gebrückt.
Mit der neuen Farbnorm (Schutzleiter in grün-gelb) wurde der PEN dann zuerst auf die PE-Klemme aufgelegt, um den Sicherheitsaspekt des PEN-Leiters zu betonen.
Nachteil der klassischen Nullung:
Bricht der PEN zwischen Verteilerkasten und Steckdose, liegt am Gehäuse des eingeschalteten Gerätes durch die Brücke in der Steckdose die ganze Spannung des Außenleiters an. Da anzufassen dann, ist sehr ungesund (es löst noch nicht mal die Sicherung aus, wenn man hinlangt).
Deswegen muss ein PEN heutzutage mind. 10mm²/16mm² (Kupfer/Alu) stark sein. Daher legt man sinnvollerweise PE und N getrennt zu den Endstromkreisen.
Gruß, Bartho