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Maschinen bei Betrieb prüfen |
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BID = 582034
chris75 Gesprächig
Beiträge: 100 Wohnort: linden
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und zwar eine Iso-messung.
Jemand Erfahrung damit ob das
a) so in Ordnung ist
b) ob die Maschine vom Netz getrennt werd muß
c) Meßwerte und Erfahrungen .... |
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BID = 582038
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ähm, wie soll das gehen?
Isomessung bei bestehender Netzverbindung...?
Vielleicht meinst Du eine (Ersatz-)Ableitstrommessung?
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 582407
chris75 Gesprächig
Beiträge: 100 Wohnort: linden
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Nein keine Ersatzableitstrommessung.
Eine hydraulische Presse mit Drehstromanschluß. Da würde ich gerne nach DIN VDE 0702 prüfen.
PE ist klar, Iso - Messung als 2.
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BID = 582422
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Hört sich meines Erachtens sehr nach Maschine an. Da greift nicht die VDE0701-0702 sondern die VDE0113 (Elektrische Ausrüstung von Maschinen). Die Isolationswiderstandsmessung ist dabei nicht gerade unproblematisch da bedingt durch die Schaltzustände der Schütze nicht alle Anlagenteile von der Prüfung erfasst werden. In der Regel macht man da eher eine Differenzstrommessung oder alternativ eine Hochspannungsprüfung. Die 0113 erfordert natürlich ein gesondertes Prüfgerät (z.b. Profitest 204 oder MetraMachine von GMC), das 0701-0702-Prüfgerät ist dafür nicht geeignet. Gib doch mal nähere Informationen zu der Presse, dann schauen wir mal wie es ausschaut.
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
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BID = 582447
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Hi,
VDE 0113 regelt Maschinen-Inbetriebnahmeprüfung/Erstprüfung. Wiederholungsprpüfung ist eher ein Fall für die 0105-100A1.
> In der Regel macht man da eher eine Differenzstrommessung oder
Kann man machen, jedenfalls besser als nix zur Isolation aussagen zu könen. Allerdings bei Anschluss im TN-C wiederum unzuverlässige Aussagen. Da muss dann schon ein echter N und L (ggf. im Steuerschrank nach der Einspeisung) greifbar sein, um Fehlmessung durch vagbundierende Ströme auszuschließen.
> alternativ eine Hochspannungsprüfung.
?!? Das ist doch nur eine etwas anders geartete Variante der Isomessung - wie umgeht diese das Problem der Nichtmessung der durch Schütze abgetrennten Stromkreisteile? Was sagt die Steuerelektronik zu der Prüfspannung?
> Die 0113 erfordert natürlich ein gesondertes Prüfgerät (z.b. Profitest
> 204 oder MetraMachine von GMC), das 0701-0702-Prüfgerät ist dafür
> nicht geeignet.
Tut sie das wirklich? Solange man nicht die eh kaum genutzten Spannungsfestigkeits- und Restspannungsprüfungen benötigt, kann der Rest eigentlich auch durch intelligente Anwendung der Messfunktionen von Installations- und/oder Gerätetester sowie ggf. Differenzstromzange abgedeckt werden.
Zum eigentlichen Messproblem:
Im laufenden Betrieb lässt sich ab dort, wo ein reiner N vorliegt schonmal eine Ableitstrommessung machen. Entweder mittels Differenzstromzange oder durch einschleifen eines Gerätetesters, sofern es sich um kleine Maschinchen handelt, die einphasig oder über 3~-Erweiterungkästen der Gerätetester versorgt werden können, ohne diese zu überlasten.
Wenn es die Möglichkeit, die Maschine stillzusetzten zur Prüfung, würde ich dringend zu einer Isolationsmessung raten. Einmal Eingangsseitig sowie über den Trafo zur Steuerspannungsseite, wenn nicht als FELV ausgeführt und ggf. in Erwägung ziehen aufgrund der Schütz-Problematik vernünftig erreichbare Baugruppen/Betriebsmittel einzeln isozuprüfen. Zum Beispiel Steckvrbinder zu Motoren etc. kann man recht einfach auftrennen und zumindest diese Teile auch bei inaktivem Schütz prüfen.
100%-Isomessung wird aber i.d.R. nicht mit vertretbarem Aufwand erzielbar sein, bei 'ner Wiederholungsprüfung. Hier lieber auf saubere Arbeit bei Instandsetzugen achten und den Austausch-Motor beim Einbau einmal isoprüfen sowie Schutzleiterverbindugn kontrollieren.
Da man kaum eine umfassende Isoprüfung einer ganzen Maschine hinbekommt, besonders auf die korrekten Schutzleiterverbindungen achten. Stichproben möglichst wirklich zufällig wählen, sonst prüft man doch nur jedesmal die gleichen drei am schnellsten zu erreichenden Prüfstellen anstatt einer zufälligen Wahl.
Zur Frage ob vom Netz getrennt werden muss - ja, Isomessung bedeutet nichts anderes als die L und den N miteinander zu verbinden und dort die Prüfgleichspannung gegenüber PE anzulegen. Das ist im betrieb so nicht zu machen, da müssen L wie auch der N zum versorgende Netz hin abgetrennt sein. Und da L und N dann durch ihre Verbindung auf gleichem Potetential liegen, fehlt es auch an der Betriebsspannung für SPS und Schütze. Muss man sich also verdeutlichten, welche Stromkreise ggf.aufgrund der Schütze abgetrennt sind von der Einspeisung. 1~ Kreise haben meist mangels Schützkontakt im N noch über den Verbraucher - zumindest wenn er ohmsch oder induktiv ist eine Verbindung zur Prüfspanung. Reine 3~-Kreise ohne N hingegen hängen dann komplett in der Luft und werden nicht erfasst. Ggf. lässt sich das Schütz per Hand betätigen, ansonsten muss man die Kreise einzeln nochmal hinter dem Schütz prüfen oder drauf verzichten.
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BID = 582714
chris75 Gesprächig
Beiträge: 100 Wohnort: linden
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Die Presse hat einen kleinen Schaltschrank (Steuerung) und eine Hydraulikeinheit (Motor).
Sie ist fest angeschlossen (3~+N+PE).
Die Steuerung läuft über 24V=.
Ich würde die Iso-messung zwischen den Außenleitern und leitfähigen berührbaren Teilen vornehmen wollen tun.
Danke für eine Antwort im voraus
[ Diese Nachricht wurde geändert von: chris75 am 23 Jan 2009 14:16 ]
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BID = 582740
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Dann ist das tatsächlich kein Fall für die 0701-0702, da eindeutig eine Maschine und kein ortsveränderliches Gerät.
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
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BID = 582795
chris75 Gesprächig
Beiträge: 100 Wohnort: linden
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.....
schön aber die Iso-Mesung würde ich trozdem gerne durchführen.
Nicht so das ich mein Messgerät nicht behersche es geht eben um Erfahrungswerte.
Wer von den Mitgliedern hier ist denn Prüer?
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BID = 582938
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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Hi,
tjoa, dann wirst die Maschien für die Messung außer Betrieb nehmen müssen. Außenleiter und N vom Netz trennen, stattdessen diese an der Maschine miteinander verbinden. Isomessung mit 500V DC von dieser Parallelschaltung gegen a) PE. b) Gegen die Steuerspannung (diese Vorzugsweise durch Brücken auf sicher gleiches Potential der Steuerspannungsleiter bringen) c) Steuerspannung gegen PE. b und c entfallen, wenn eine bewusste PE-Verbindung besteht (Funktionskleinspannung FELV).
Da de rMotor allerhöchstwahrscheinlich über ein Schütz läuft und zugleich der Hydraulikteil wie es sich anhört einen elektrisch recht übersichtlichen Umfang aufweist - an der Motorklemme im Schaltschrank oder am Motorklemmbrett ebenfalls nochmal 'ne Isomessung der gebrückten Leiter gegen PE durchführen.
Werte sollten alle deutlich im Megaohmbereich liegen. Gerade wenn man sich als Grundlage auf die Anlagen-Wiederholungsprüfung nach VDE 0105-100A1 beruft, sind laut Norm recht geringe Iso-Werte noch zulässig. Hier geht's aber weniger darum,Grenzwerte einzuhalten, sondern ob das Ergebnis plausibel ist. Wenn da nur ein paar Kiloohm zusammenkommen liegt jedenfalls ein Isolationsproblem vor. Sei es nun durch Feuchtigkeit oder Ungeziefer etc.. Gerade weil die Maschine nur kurze Leitungen haben wird, dürfte ein Normgrenzwert, der ggf. ein ganzes Gebäude umfasst nicht das richtige Maß sein.
Und nicht vergessen Notaus und Co zu erproben, ebenso Schutzleiterwiderstände zumindest von Schrank, Schranktür und Motorgehäuse kontrollieren, ebenso Durchgängigkeit des PE der Einspeisung checken. Vibrationsbelastete Teile auf festen Schraubensitz und Scheuerstellen der Leitungen kontrollieren.
> Wer von den Mitgliedern hier ist denn Prüer?
Eher Prüftheoretiker ;o)
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BID = 583424
ergster Stammposter
Beiträge: 379 Wohnort: Nähe Dortmund
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Ist dieFrage wie du Prüfer definierst.
Ich bin zumindest jemand der die Maschinen für die ich verantwortlich bin auch auf Elektrosicherheit prüfen muss.
Ich würde zunächst mal klären ob deine Maschine auch noch Elektronik enthält. Wenn das der Fall ist würde ich das mit der Iso Messung ganz lassen.
Dann würde es mcih noch Interressieren wie oft die Maschine denn geprüft werden soll.
Bei uns wird das alle halbe Jahr gemacht, da wäre mir eine Iso Messung wie oben beschrieben zu aufwändig.
Das einfachste wäre daher sicherlich Ersatzweise eine Differenzstrommessung mit einem Zangenamperemeter zu machen.
Bei der Messung die Maschine bedienen, so das alle Elektrischen Komponeten arbeiten, dabei darf der Differenzstrom 3,5 mA nicht übersteigen.
Wenn die Maschine einen CEE Stecker hat, kann man sich für die Messung einen Adapter bauen bei dem der PE Seperat neben der Leitung liegt, bei Festanschluss wäre es Sinnvoll, sofern sich der PE nicht direkt nach der Gehäusedurchführung separieren lässt, einen Anschlusskasten zu setzten und den PE von dort seperat in die Maschien zu führen.
Dann musste in Zukunft nurnoch die Zange ansetzten, Messen, fertig.
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BID = 584236
chris75 Gesprächig
Beiträge: 100 Wohnort: linden
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@ ergster
Dank für die Info,
hat du eine Empfehlung für eine Zange ?
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BID = 584392
ergster Stammposter
Beiträge: 379 Wohnort: Nähe Dortmund
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Leider nicht. Die, die wir hier haben würde ich nicht empfehlen, irgendwie erscheint mir das ding ungenau, auch wenn es die Kalibrierungen besteht.
Ich hab allerdings keinen wirklichen Vergleich.
Ist ne Unitest CHB3
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