Taugt ein Drehkondensator als ‚Kapazitäts-Gebrauchsnormal’?

Im Unterforum Messgeräte - auch im Selbstbau - Beschreibung: Vorstellung und Diskussion über Meßgeräte, die auch für Hobby noch erschwinglich sind.

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Autor
Taugt ein Drehkondensator als ‚Kapazitäts-Gebrauchsnormal’?
Suche nach: drehkondensator (118)

    







BID = 559814

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen
 

  


Hallo,

Gibt nicht Platinen aus Keramik, für Hochfrequenz? Ein anorganisches Substrat sollte doch recht Temperaturstabil sein.
Man könnte aus so einer doppelseitigen Platine einen Kondensator herstellen.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: wulf am 29 Okt 2008 14:51 ]

BID = 559821

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

 

  

Das könnte man, aber man braucht es nicht zu tun, weil es Firmen gibt, die davon leben und viel Erfahrung damit haben.

Man kann auch Glimmerplättchen selbst versilbern und zum Abgleich dann einen Teil der Silberschicht wieder abkratzen.
Das wurde früher sogar serienmäßig so gemacht: Im Sockel einer jeden Wehrmachtsröhre RV2P800 z.B. findest du einen solchen Kondensator zum Ableich der Elektrodenkapazität.
Heute kratzt man nicht mehr, sondern verwendet Laser ...

Vom Prinzip her aber hast du Recht. Die meisten anorganische Materialien sind in Bezug auf Langzeitstabilität vertrauenserweckender als alles was mit Poly- anfängt.
Tk0 aber haben die meisten Materialien nicht, doch dagegen kann man ja etwas tun.

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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 559827

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
Gibt nicht Platinen aus Keramik, für Hochfrequenz? Ein anorganisches Substrat sollte doch recht Temperaturstabil sein.
Man könnte aus so einer doppelseitigen Platine einen Kondensator herstellen.


Ochott,
schon mal davon gehört, daß seit den 30er Jahren
keramische Kondensatoren mit allen möglichen
positiven bis negativen Tks hergestellt werden?
Georg

_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 560005

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen


Offtopic :

Zitat :
GeorgS hat am 29 Okt 2008 15:16 geschrieben :

Ochott,
schon mal davon gehört, daß seit den 30er Jahren
keramische Kondensatoren mit allen möglichen
positiven bis negativen Tks hergestellt werden?

Aber nein, nicht doch, das wär mir neu ... aber da du ja so Schlau bist, kannst du ja statt Keramik Berylliumoxid nehmen.


_________________
Simon
IW3BWH

BID = 560038

attersee

Stammposter



Beiträge: 448
Wohnort: Wien

Wohl hab ich die Botschaft(en) gehört. Anscheinend habe ich bei den Anforderungen an Genauigkeit und Langzeitkonstanz doch ein bisschen zu hoch gegriffen. Vermutlich ließ ich mich dazu verleiten, weil diese 2 alten Siemens Styroflex Walzen (mit Anschlusskragen) über so lange Zeit so stabil blieben. Diese 160 nF Kondensatoren habe ich ungefähr 1972 aus alten Laborbeständen des damaligen Radioherstellers Ingelen bekommen. Ich habe sie etwa 10 Jahre danach erstmals gemessen und beschriftet. Die sind offensichtlich ‚altersstabil’ geworden. Vielleicht hat aber auch der Zufall mitgespielt.

Mit all den Unwegsamkeiten, die sich bei den Eigenbau-Normalen auftun, habe ich beschlossen, mich derzeit auf ein Set von grob abgestuften Glimmerkondensatoren zu beschränken. Diese werden genau ausgemessen und haben einfach den Wert, den sie haben. Es gibt keine Notwendigkeit, ganz gerade Werte herzustellen. Auch hatte ich nie vor, diese Kondensatoren in ein Gehäuse einzubauen, weil mir sehr wohl bewusst ist, dass ich damit nur eine Verschlechterung bewirken kann. Nachdem die alten Kollegen, die mir an der Uni die Messungen ermöglichen, noch ein paar Jahre Dienst tun, kann ich die Kondensatoren in einem angemessenen Zeitabstand nochmals nachvermessen, um Aufschluss über deren Langzeitstabilität zu erhalten.

Wenn es mit relativ einfachen Mitteln möglich gewesen wäre, ein ‚Top-Normal’ z.B. mit Drehkondensatoren zu schaffen, hätte ich es getan. Das Abraten der Experten und das Aufzeigen der erwachsenden Probleme hat mich aber veranlasst, für dieses Sidestep-Projekt keinen so großen Aufwand zu treiben. Sollte ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals das Bedürfnis verspüren, doch ein Kapazitätsnormal selbst herzustellen, dann habe ich mit diesen Forumsbeiträgen eine Menge wertvoller Anregungen.

Abgesehen davon, dass ich von diesem Eigenbau (zumindest jetzt) Abstand nehme, beschäftigt mich dennoch diese Thematik mit den Anschlüssen.
a) Obwohl nachrechenbar, hätte ich den Einfluss von Induktivitäten unterschätzt. Mit der Näherung, dass 1 mm gestreckter Runddraht 1 nH bewirkt, kommt schon ein bisschen etwas zusammen.
b) Mir schien die Bananenbuchse mit Schraubklemmen als Anschluss zur Außenwelt als der geeignetste Kompromiss. Die Messgeräte haben auch Bananenbuchsen. So kann man zumindest mit 2 kurzen gestreckten Drahtstückchen zwischen den Klemmen eine möglichst kurze Brücke herstellen. Was wäre denn der Vorschlag der Experten zu diesem Punkt gewesen?
c) By the way, - als ich das Al-Druckgussgehäuse erwähnte, hatte ich – um die Schwierigkeiten mit der Schirmung zu vermeiden - an eine asymmetrische Ausführung gedacht.

Ich bedanke mich nochmals bei den Personen, die so engagiert die Diskussion vorangetrieben haben. Schließlich hat dieser Exkurs mich vermutlich davor bewahrt, für längere Zeit in unterschätzten Problemfeldern zu versinken.

Grüße,

Johann

BID = 560048

GeorgS

Inventar



Beiträge: 6450


Zitat :
... aber da du ja so Schlau bist, kannst du ja statt Keramik Berylliumoxid nehmen.

Ich werde den Teufel tun! Was sind denn die Vorzüge von BeO
als Dielektrikum?
Ich komme mit den käuflichen Kondensatoren bestens zurecht.
Außerdem solltest du mal nachlesen, was "Keramik" eigentlich
bedeutet.
Gruß
Georg



_________________
Dimmen ist für die Dummen

BID = 560064

wulf

Schreibmaschine



Beiträge: 2246
Wohnort: Bozen


Offtopic :

Zitat :
GeorgS hat am 30 Okt 2008 12:10 geschrieben :

Ich werde den Teufel tun! Was sind denn die Vorzüge von BeO
als Dielektrikum?


Für diese Anwendung: Keine.

Übrigens meinte ich mit "Keramik" Nicht Oxid Keramik.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: wulf am 30 Okt 2008 13:53 ]


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