Pegelanzeige umbauen Im Unterforum Messgeräte - auch im Selbstbau - Beschreibung: Vorstellung und Diskussion über Meßgeräte, die auch für Hobby noch erschwinglich sind.
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BID = 542669
Sebra Schriftsteller
Beiträge: 665
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Hallo alle miteinander
Ich habe in meinem Elektro-Vorrat ein altes Drehspuleninstrument, das früher in einer alten Stereoanlage eingebaut war und als Pegelanzeige oder sowas ähnliches diente. Es sind sogar zwei nebeneinander, mit Hintergrundbeleuchtung.
Jetzt dachte ich mir, ich könnte daraus ein kleines Volt- und Amperemessgerät bauen. Eine neue Skala brauche ich auf jeden Fall, es kann natürlich sein, dass ich die neue Skala nicht linear gestalten kann, ich hatte zumindest den Eindruck, dass beim verdoppeln der Spannung der Zeigerausschlag sich nicht verdoppelte, aber das ist nicht so schlimm. Ich kann das ganze dann schon etwas eichen.
Zum Voltmeter:
Das ganze sollte bis 25V gehen, ich dachte mir, bevor ich da lange rumrechne schalte in ein Poti in Reihe, lege eine Spannung von 25V an und verringere den Widerstand des Potis so lange, bis der Zeiger fast ganz rechts ist. Danach messe ich den Widerstand des Potis und besorge mir solch einen. Wird dies funktionieren?
Zum Amperemeter:
Da bin ich mir noch nicht sicher, wie ich das machen werde. Es sollte bis 5A reichen (bei 12V oder 25V), doch die werde ich kaum durch die Spule jagen können. Um das ausrechnen von Widerständen geht es mir im Moment gar nicht, das kann man ja wieder mit einem Poti eichen, aber
wie muss ich das ganze aufbauen?
Da es mir auch um das Selbermachen geht, sind Vorschläge wie "Das ganze gibts für 8 Euro bei Reichelt" sinnlos .
mfg |
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BID = 542690
PhyMaLehrer Schriftsteller
Beiträge: 908 Wohnort: Leipzig
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Natürlich solltest du bei einer solchen Pegelanzeige keine Präzisions-Meßgeräte erwarten!
Voltmeter:
Prinzipiell geht das so, aber achte darauf, daß das Potentiometer anfangs auf den größten Wert eingestellt ist! Wenn du den nötigen Vorwiderstand ermittelt hast, würde ich für den späteren Aufbau einen etwas kleineren als den ermittelten Wert wählen und einen Einstellwiderstand in Reihe schalten, mit dem du später den Vollausschlag bequem einstellen kannst (Bild links).
Beispiel: (Die Zahlen sind natürlich aus der Luft gegriffen!) Der ermittelte Widerstand sei 265 kOhm, dann nimm einen 240 kOhm Festwiderstand und einen 47 kOhm Einstellwiderstand, am besten einen Spindeltrimmer wegen der feinfühligen Einstellbarkeit.
Wenn du schon beim Ermitteln des nötigen Vorwiderstandes für die Spannungsmessung bist, dann miß doch mal, wenn das Meßgerät Vollausschlag zeigt, die (sehr kleine) Spannung direkt an den Anschlüssen der Pegelanzeige. Die brauchst du nämlich für den Nebenwiderstand beim
Amperemeter:
Dividiere die gemessene Spannung durch die 5 A für Vollausschlag. Das ist der Wert des Nebenwiderstandes. (Das stimmt nicht hundertprozentig, da die 5 A sich aufteilen. Ein sehr großer Teil fließt durch besagten Nebenwiderstand, ein sehr kleiner Teil durch das Meßgerät. Letzteren vernachlässige ich.) Womöglich kommt dabei ein ziemlich "krummer" Wert heraus. Wähle einen gängigen Wert, der etwas größer ist als der berechnete und stelle den Vollausschlag des Meßgerätes ein, indem du einen Einstellwiderstand entweder als Spannungsteiler schaltest (Bild Mitte) oder als Vorwiderstand für das Meßgerät (Bild rechts).
Beispiel: Die gemessene Spannung sei 220 mV. Der Nebenwiderstand ist dann R = 220 mV / 5 A = 44 mOhm (Milliohm!). Das ist schon sehr niedrig. Da mußt du schauen, ob du durch Parallelschaltung niederohmiger Widerstände, z. B. 2 x 0,1 Ohm parallel, etwa 50 mOhm hinbekommt. Der Vollausschlag läßt sich dan wieder mit dem Einstellwiderstand einstellen. (Auch hier sind die Zahlen natürlich Phantasiewerte!)
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BID = 542691
Sebra Schriftsteller
Beiträge: 665
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danke, ich werde das demnächst mal ausprobieren.
mfg
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BID = 542712
Sebra Schriftsteller
Beiträge: 665
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Was genau ist denn der Unterschied, wenn ich Schaltung mit Spannungsteiler oder mit Vorwiderstand verwende?
Ein Einstellwiderstand ist ein einfaches Poti, oder?
mfg
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BID = 542725
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| sind Vorschläge wie "Das ganze gibts für 8 Euro bei Reichelt" sinnlos |
Na gut, dann eben:
Tu's nicht !
Es ist immerhin möglich bis wahrscheinlich, dass die Anzeige nicht nur etwas nichtlinear ist, sondern absichtlich logarithmisch oder etwa proportional der Wurzel des Stroms verläuft.
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 542738
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36130 Wohnort: Recklinghausen
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Den Shunt für das Amperemeter kannst du dir auch selbst bauen. Einfach ein Stück massive 1,5mm² Leitung abisolieren und den Spannungsfall über dem Draht messen.
@perl: Auch da gilt wohl wieder: Wir sparen, koste es was es wolle!
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 542746
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Also ich finde, das ist ein durchaus geeignetes und interessantes Übungsprojekt.
Und selbst wenn der Lerneffekt dann darin besteht, daß man herausfindet: Es geht zwar, ist aber von den angezeigten Werten her grottenmäßig daneben.
War Du schon hier und jetzt lernen kannst:
Das Anbringen einer Skalenbeschriftung gemäß Vergleich mit einem anderen Meßgerät nennt man Kalibrierung.
Eine Eichung hingegen ist ein amtlicher Vorgang (da gehts um Dinge wie Einhaltung von Verkehrsfehlergrenzen), den kann man nicht selber durchführen. Und hier ist er weder nötig noch nöglich.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 542768
Sebra Schriftsteller
Beiträge: 665
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ok, danke
@Sam2: ein besonderes Dankeschön auch für die Erklärung der beiden Wörter.
Dass die Anzeige logarithmisch arbeitet kann ich mir gut vorstellen, aber das ist egal.
Wenn ich mal Zeit finde, kann ichs ja ausprobieren.
Was ich noch nicht ganz verstanden habe ich dass mit dem Shunt.
mfg
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BID = 542774
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Was ich noch nicht ganz verstanden habe ich dass mit dem Shunt. |
Auf deutsch auch Nebenwiderstand genannt.
Das ist ein sehr niederohmiger Widerstand, z.B. aus dickem Draht, an dem beim höchsten zu messenden Strom nur eine kleine Spannung, gerade etwas mehr als das Instrument für Vollausschlag braucht, abfällt.
Mit einem bescheidenen Vorwiderstand vor dem Instrument kann man dann die Feinjustage machen.
P.S.:
Auf dem Bild siehst du solch einen Shunt.
Dieser hier hat bei 150A einen Spannugsabfall von 60mV mit einem Fehler von höchstens 0,5%.
Der Leitung mit dem starken Strom wird an den Sechskantschrauben angeschlossen und an die Schlitzschrauben kommt das Voltmeter mit einer Ampere-Skala.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 20 Aug 2008 13:17 ]
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BID = 542805
Sebra Schriftsteller
Beiträge: 665
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ok, danke
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