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Röntgen und anderes gefährliches |
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BID = 520203
Schwammbob Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Ansbach
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Hi Leute
schonmal vorweg:
Ich habe gute Kenntnisse im Bereich Elektronik und auch ein bisschen Ahnung von Optik und weiss wie schwierig dieses Thema ist (gemeint ist Strahlung).
Ich habe mich in letzter Zeit ein bisschen mit Röhren beschäftigt (Bildwandler, braunsche Röhre, Elektronenröhre, Elektronenvervielfacherröhre).
Röntgen interessiert mich garnicht, ich hab viel zu viel Schiss (entschuldigung) davor. Doch da liegt das Problem.
Bei I-Bäi gibts ja dauernd alle möglichen Röhren, z.B. Bildwandlerröhre, Elektronenröhren und sonstige "Vakuumgefäße" zu kaufen.
Ich will mit gefährlicher Strahlung sagen wir mal so wenig wie möglich zu tun haben. Kann man sagen ab welcher Spannung solche durchs Vakuum fliegende und dann stark abgebremste Elektronen eine "Bedrohung" darstellen? Richtwerte?
Bildwandler hält man sich ja vors Gesicht, ist da das vorhandene Bleiglas überhaupt ausreichend? Welche Rolle spielt da der Abstand?
Ich hoffe ihr nehmt dieses Thema ernst. Ich will ja keine Anleitung zu irgendwas gefährlichem, ich möchte nur wissen wo bei solchen Bauteilen die Risiken liegen und wie man sie minimieren kann.
Dass die Spannung selbst gefährlich ist, steht außer Frage.
Aber muss man denn schon bei einfachen Elektronenröhren (300V ?) mit gefährlicher Strahlung rechnen?
Achtung: ich distanziere mich von Themen wie der beabsichtigten Erzeugung solcher Strahlung und möchte für mich und andere Hobbybastler
für sicheres Basteln Grenzen aufgezeigt bekommen. Ich hab bei sowas halt ne gesunde Portion Angst.
Ich hoffe der Thread wird nicht geschlossen, es geht ja hier um Aufklärung und Prävention.
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BID = 520205
DonComi Inventar
     
Beiträge: 8605 Wohnort: Amerika
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Hallo, bei 300V haben die Elektronnen 300eV, das ist noch im grünen Bereich .
Die Spannung ist in diesem Fall wesentlich gefährlicherer. Ich denke, so ab 1keV, also einer Spannung von 1kV solltest du dir so langsam darum Gedanken machen.
Edit:
300eV sind zwar viel Energie, sie wir aber nicht komplett der Röntgenstrahlung "übergeben".
[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 6 Mai 2008 20:57 ] |
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BID = 520209
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Ich denke, so ab 1keV, also einer Spannung von 1kV solltest du dir so langsam darum Gedanken machen. |
Häng da ruhig noch eine Null dran.
Was die Bildwandlerröhren angeht, die mit vielleicht 14kV betrieben werden, so ist da zwischen Leuchtschirm und Auge gewöhnlich noch eine Optik zum Betrachten des Schirms. Dadurch steigt einerseits der Abstand zum Auge, andererseits ist noch einiges Glas dazwischen.
Diese Strahlung ist noch recht weich, wird also beim Durchgang durch Glas und andere Materialien stark abgeschwächt.
Ausserdem liegt der Elektronenstrom nur bei wenigen µA, sodass es wahrscheinlich schwierig wird ausserhalb des Gehäuses eines Nachtsichgeräts die Röntgenstrahlung überhaupt nachzuweisen.
Und schlussendlich läufts du ja nicht monatelang mit einem Bildwandler auf der Nase durch die Gegend.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
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BID = 520210
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6450
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Hallo DonComi,
abgesehen von der geringen Effizienz der Bremsstrahlung
bei 300 eV, ist von ebensolcher Bedeutung, daß 300 eV
Strahlung nicht "durchdringend" ist, sondern von
praktisch jedem Material absorbiert wird.
Davon kommt nichts durch einen Anodenzylinder oder den
Glasmantel.
Gruß
Georg
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BID = 520217
Schwammbob Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Ansbach
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Danke schonmal für die Antworten
Über "Elektronenvolt" bin ich bei Wikipedia auf "Bremsstrahlung" gestoßen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bremsstrahlung
Jetzt habe ich wenigstens mal einen Anhaltspunkt.
Trotzdem trau ich den Bildwandlerröhren von E-Bay nicht, die sind zwar interessant aber wer weiß was da schon "modifiziert" (gepfuscht) wurde.
ICs und µC sind mir da schon lieber.
Trotzdem sind weitere Anmerkungen erwünscht
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BID = 520234
Topf_Gun Schreibmaschine
    
Beiträge: 1236
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http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetisches_Spektrum
Eine weitere Anmerkung:
Die Beschleunigungsspannung stellt die obere Grenze für die Energie und die untere Grenze für die Wellenlänge dar.
Röntgenstrahlung verursacht keine langanhaltende sekundäre Radioaktivität (das schaffen nur Neutronen), so das egal ist, ob der Vorbesitzer die Beschleunigungsspannung mal erhöht hatte. Wenn die Spannung unter 1000V ist, ist es keine Röntgenstrahlung sondern nur harte UV-Strahlung (nicht ungefährlich, aber besser abschirmbar).
Auf den miserablen Wirkungsgrad der Bremsstrahlung wurde ja schon hingewiesen.
Gruß Topf_Gun
_________________
Die Sonne, sieh, geht auf und nieder,
täglich weicht die Nacht dem Licht,
alles sieht man einmal wieder,
nur verborgtes Werkzeug nicht!
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BID = 520318
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6450
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Hallo Topf_Gun,
"ist es keine Röntgenstrahlung sondern nur harte UV-Strahlung"
die Strahlung unterhalb 180 nm wird traditionell als
"Vakuum-UV" bezeichnet, da sie nur in evakuierten
Apparaten untersucht werden kann.
In dem Wiki-Artikel ist keine nähere Bezeichnung
angeführt, das ist typisch, denn man kann mit dieser
Strahlung nichts "vernünftiges" anstellen.
Gleich "hinter" 180 nm (stinkt schon) kommt die
"Ionisationsgrenze" es gibt dann kein Material mehr,
das transparent ist.
Gruß
Georg
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BID = 520326
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| denn man kann mit dieser
Strahlung nichts "vernünftiges" anstellen.
Gleich "hinter" 180 nm (stinkt schon) kommt die
"Ionisationsgrenze" es gibt dann kein Material mehr,
das transparent ist. |
Ach so.
Also ist es unvernünftig mit XUV z.B. Computer-Chips mit 60nm, 45nm und kleineren Strukturen herzustellen ?
Vielleicht liest du mal dieses:
http://en.wikipedia.org/wiki/Extreme_ultraviolet
http://www.intel.com/pressroom/arch.....lease
_________________
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BID = 520330
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6450
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Ach perl,
ob es vernünftig ist, solche Chips zu produzieren,
oder "XUV" den Angelsachsen nachzuplappern,
mußt du selbst wissen. Die Schwierigkeiten
der Materialwahl in dem Bereich sprechen für sich.
Meine persönliche Einschätzung ist, daß die bisherigen
Methoden damit an ihre nat. Grenze kommen.
Man wird eine wirklich neue Abbildungsmethode entwickeln und
dann dieses Gewurschtel im Vakuum-UV aufgeben.
Gruß
Georg
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