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Wer kennt sich mit Sanitärtechnik aus? Wasserschaden..... |
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BID = 518784
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Hallo Forum!
Folgendes Problem:
Das Objekt, in dem ich auch selbst eine Wohneinheit nutze, ist ein 6-Familienhaus. Das Gebäude wurde 1994 erstellt. Als Wasserleitungen, sowie Heizungleitungen wurde Cu verwendet. Als Verbinsungsart wurde löten gewählt. Jetzt habe ich allein in meiner Einheit innerhalb von 4 Monaten schon den zweiten Schaden.Beim ersten Schaden handelte es sich um ein kleines Loch genau im "Eck" eines CU-Bogens der Kaltwasserleitung.
Der zweite Schaden ist akut, der Leckortungsspezialist kommt am Mittwoch.
Nun ist es mittlerweile der zehnte Schaden dieser Art im Haus, in den vergangenen 8 Jahren. Da kann doch grundsätzlich was nicht stimmen, oder was meinen die hier lesenden Fachmänner dazu? Meines Wissens betrafen so gut wie alle Schäden die Kaltwasserleitungen.
Die Versicherung hat natürlich aufgrund der Schadenshäufigkeit schon mit Kündigung gedroht, mittlerweile kostet uns jeder Schaden einen Selbstbehalt von 2500 Euro.
Aber ist es normal, das nach 14 Jahren schon so massive Leckagen auftreten? Ist das nicht irgendwie ein versteckter Mangel?
Eure Meinungen dazu, danke.
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BID = 518785
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Wurde Weich oder Hart gelötet? Bei welchen leitungen?
Heizung Hart, Frisch/Brauchwasser Weich? |
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BID = 518789
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Aus der Erfahrung heraus: Es gibt grosse Qualitätsunterschiede beim Kupferrohr. Da ist schon ab und an mal Ausschuss dabei... Das nachzuweisen kostet aber auch ordentlich Geld. Wenn sich die Schäden derart häufen, würde ich aber mal ein unabhägiges Labor (z.B LGA) mit der Ursachenforschung beauftragen. Normal sind derart viele Leckagen auf keinen Fall! Für die 2500€ Selbstbeteiligung bekommt man schon fast ein Gutachten, welches dann wiederum die Versicherung brennend interessiert - wurde auch durchaus schon von der Versicherung nachträglcih bezahlt...
Wenn falsch gelötet wird, kann es auch zu Schäden kommen, aber zumeist im unmittelbaren Nahtbereich. Wie war der löchrige Bogen eingebaut..? ein Kollege hat mir mal was von einem Flussmittel erzählt, welches wohl bei nicht ausreichender reinigung nach dem Lötvorgang für eine gewisse Art von Lochfras sorgt...
Bin aber was Löten von rohrsystemen betrifft nicht "up to date", ich presse inzwischen wesentlich lieber - das Rohre (weich) löten habe ich irgendwie immer gehasst...
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
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BID = 518790
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Gute Frage.... Wie erkenn ich was?
Hab ein Bild des Defektes, eventuell sieht der Fachmann da was...
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BID = 518795
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13353 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Der obere "Bogen" glänzt aber in der Mitte verdächtig
Als hätte er nie Zinn gesehen
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 518842
2N3055 Schreibmaschine
Beiträge: 1383 Wohnort: Sulzbach (Ts.)
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Die Teile sind offensichtlich weichgelötet.
Und das Glänzende ist doch gerade Zinn, die Muffe ist nur beim Ausbau ein Stückchen auseinandergezogen worden, würde ich sagen.
Cu-Material, das bestimmten Normen genügt (vorsichtig gesagt, Stichwort: DVGW-Freigabe), ist gekennzeichnet, entweder aufgedruckt oder bei kleinen Teilen ist ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte eingeprägt.
Ist eine Enthärtungsanlage eingebaut?
Welchen pH-Wert hat das Trinkwasser?
Gibt es eine Empfehlung des Wasserwerks für ein bestimmtes Rohrmaterial?
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Wo kommt nur dieses "eingeschalten" her, aus Neufünfland?
Entweder "einschalten" oder "eingeschaltet"!
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BID = 518871
Ltof Inventar
Beiträge: 9322 Wohnort: Hommingberg
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Hatten die Rohre direkten Kontakt zum Mörtel oder sind das offen verlegte Rohre?
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 518923
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7571 Wohnort: Wien
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Zitat :
Ltof hat am 29 Apr 2008 13:51 geschrieben :
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Hatten die Rohre direkten Kontakt zum Mörtel oder sind das offen verlegte Rohre? |
Nach direktem Mörtelkontakt sehen Cu-Rohre meiner Erfahrung nach wesentlich übler aus... unser Heizungsspezilist hat das geschafft, die Rohre waren knappe 30 jahre später außen nur mehr grünschwarz.
Auch bei Verwendung des althergebrachten Isoliervlies sehen die ROhre nach längerer Zeit meist nicht mehr gut aus.
Ich bin beileibe kein Experte (ich hab von meinem Onkel mal an einem Nachmittag im Eilverfahren Weichlöten gelernt), aber nach toller Profiarbeit sehen mir die Lötstellen nicht aus.
PH-Wert des Wassers wäre auch ein Verdachtspunkt von mir, allerdings würde ich annehmen, daß das vorher schon an Verfärbungen des Wassers usw. erkannt worden wäre.
Meine Erfahrungen mit Lochfraß beschränken sich aber überwiegend auf >70 Jahre alte Bleirohre und miserabel gemachte Verbindungen zwischen Cu und Blei. In Wien gilt unter MFH-Besitzern die Devise "Eine Rohrsanierung muß ich selber zahlen, bei Rohrbrüchen zahlt die Versicherung!" und bei ca. 40% Gründerzeitbestand kann man sich denken was da noch an Bleileitungen in Betrieb ist... _jeder_ Installateur kann hier noch Blei löten.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 519006
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Leitungen liegen hauptsächlich unterm Estrich (natürlich isoliert), bis zu den Endpunkten natürlich, da sind sie im Mauerwerk verlegt. ph-Wert und Empfehlung müsste ich nachschauen. Bekannt ist mir nichts.
Wir haben im Keller einen "Kalomat" oder wie das Teil heisst.
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BID = 519078
2N3055 Schreibmaschine
Beiträge: 1383 Wohnort: Sulzbach (Ts.)
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Was ist denn ein Kalomat?
Ein einfacher Partikelfilter, ein psychischer Enthärter oder ein Ionentauscher (braucht regelmäßig Salz)?
Wenn es sich um einen Ionentauscher handeln sollte, dann mal überprüfen, ob das enthärtete Wasser mit Rohwasser "verschnitten" wird, also das sog. Verschneideventil prüfen. Oder die Wasserhärte in der Hausinstallation mittels Testkit oder -stäbchen messen.
Zu weiches Wasser möchte irgendwelche Kationen lösen, es nimmt dann evtl. auch mit Kupfer vorlieb ...
Es könnte auch in der Installation eine ungesunde Materialkombination vorliegen, so daß das Kupfer elektrolytisch aufgelöst wird.
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BID = 519271
Harti 77 Stammposter
Beiträge: 351
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Gestern wars also soweit, Leckortung.
Das "leckende" Stück befindet sich geschickterweise unter der Badewanne, so das diese auf jeden Fall rausmuss dazu. Also werde ich wohl gleich alles neu machen lassen, habe da keine Lust mehr drauf.
Ursache des Lochfrass ist wohl eine bestimmte Flussmittelverbindung, die in diesem Zeitraum verarbeitet wurde. Zusammen mit eventuell Stahlwolle gereinigten Enden eine gefährliche Kombination.
Mal sehen, das wird sicherlich nicht günstig.
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BID = 520123
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7571 Wohnort: Wien
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Ich sags ja immer, der Vorteil am Strom ist er bleibt im Draht drin!
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