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BID = 478262
Michael_W Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Hallo zusammen,
ein etwas seltsames Phänomen:
mit einer Wahrscheinlichkeit > 50% löst abends der Fehlerstromschalter (30 mA) aus. Vom Sommer zum Winter immer früher.
Jetzt sind wir dahinter gekommen, womit das wohl zusammen hängt: Es sind die Strassenlaternen! Wenn hier in der Strasse die Laternen eingeschaltet werden, dann fliegt in unserem Haus der FI raus! In ganz seltenen Fällen löst der FI aber auch unmotiviert in der Nacht nochmals aus.
Ein bisschen zur Ortslage: Es ist das hintere Haus eines Doppelhauses und direkt neben dem Vorderhaus steht der Umspanntrafo (10 KV) und unser Haus ist einphasig angeschlossen. Das Vorderhaus ist dreiphasig angebunden und hat das Problem noch nie gehabt. Bei uns sind aber Taschenlampen schon zur Standardausrüstung geworden.
Die 10 KV-Leitung kommt überirdisch an unserem Grundstück vorbei an und wird über die letzten 20 Meter unterirdisch zum Trafohäuschen weitergeleitet. Über unserem Dach verläuft noch eine Hochspannungsleitung (> 100 KV), alles etwas dicht hier, weil wir hier im Elsass nahe einem Rhein-Wasserkraftwerk (3 km) und dem AKW Fessenheim (10 km) sind.
Hat jemand eine Idee, was das nun sein und wie man dem abhelfen kann? Da hier einige Computer im Haus stehen, sind diese zwar schon längst über mehrere USV gesichert, aber problematisch wird es, wenn niemand im Haus ist und die Kapazität der USV nicht ausreichen.
Für jeden Tipp bin ich sehr dankbar!
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BID = 478269
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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Ich habe folgendes verstanden, bitte bestätigen oder korrigieren:
1. Du wohnst im Elsaß, VNB = Edf
2. Du hast einen 1-phasigen Hausanschluss mit z.B. 9kW (45A) und einem 500mA FI vom VNB. Der bleibt drin!?
3. Du hast zusätzlich einen (?) 30mA-FI für deine komplette Installation !? Der löst immer aus?
4. Die Netzform ist TT? Was weißt du über deinen Erder?
5. Dein auslösender FI ist vom folgenden Typ: ??? (Was steht alles drauf?) |
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BID = 478291
Michael_W Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Zitat :
wome hat am 4 Dez 2007 17:47 geschrieben :
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Ich habe folgendes verstanden, bitte bestätigen oder korrigieren:
1. Du wohnst im Elsaß, VNB = Edf |
Jawohl
Zitat :
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2. Du hast einen 1-phasigen Hausanschluss mit z.B. 9kW (45A) und einem 500mA FI vom VNB. Der bleibt drin!? |
30 Ampere, sonst korrekt.
Zitat :
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3. Du hast zusätzlich einen (?) 30mA-FI für deine komplette Installation !? Der löst immer aus? |
Jawohl
Zitat :
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4. Die Netzform ist TT? Was weißt du über deinen Erder? |
TT sagt mir grad nichts, der Erder liegt hier praktisch im Grundwasser. Sonst wird bei jeder Störung (z.B. übergelaufenes Wasser in der Spüle sickert bis zur Steckdose für die Spülmaschine) sehr empfindlich aus.
Zitat :
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5. Dein auslösender FI ist vom folgenden Typ: ??? (Was steht alles drauf?)
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Das ist ein Hager U741 differential 40 Ampere / 30 mA einphasig.
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BID = 478296
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Viel spekulier:
Hört sich irgendwie nach einem gegen Schutzleiter geschalteten Kondensator an der bei passieren des mehr oder weniger hochfrequenten Rundsteuerimpuls zum einschalten der Strassenbeleuchtung leitend wird und einen zu hohen ableitstrom produziert.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: ego am 4 Dez 2007 19:24 ]
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BID = 478306
Michael_W Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Zitat :
ego hat am 4 Dez 2007 19:23 geschrieben :
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Viel spekulier:
Hört sich irgendwie nach einem gegen Schutzleiter geschalteten Kondensator an der bei passieren des mehr oder weniger hochfrequenten Rundsteuerimpuls zum einschalten der Strassenbeleuchtung leitend wird und einen zu hohen ableitstrom produziert.
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Naja, theoretisch kann ich Dir folgen, aber der Kondensator müsste sich zum Produzieren eines Fehlerstroms dann auch nach dem FI befinden?! Das ist ja grad der Gag, würde der Strom komplett ausfallen, dann würde ich auch zwischen Laternen und Trafohaus einen Fehler vermuten. Hier hat der Einschaltimpuls (meist/oft) aber eine Auswirkung auf nur unseren FI.
Die lage hab ich mal hochgeladen. Links ist das Haus, 1 = Trafohaus, 2 = nächstliegende Strassenlaterne.
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BID = 478311
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Der Kondi kann sehr wohl bei Dir in der Anlage sein. In irgendeinem gerät eben.
Oder stattdessen einfach ein unvollkommener N-PE-Schluß. Im Einschaltmoment der Beleuchtung läuft das Potential des EVU-N etwas weg und schon löst der FI aus.
Abhilfe:
Isolationswiderstand der Anlage messen. Ggf. abschnittweise abklemmen und auf den Abend warten...
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 478322
Michael_W Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Zitat :
sam2 hat am 4 Dez 2007 19:53 geschrieben :
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Der Kondi kann sehr wohl bei Dir in der Anlage sein. In irgendeinem gerät eben. |
Kondensator zwischen N und PE? Grübel, wohl eher kein "gewollter"?! Ich habe zum Glück alle "lebenswichtigen" Geräte über eine Zugangssteckdose im Technikraum laufen, da könnte ich zumindest mal diese kurz vor "Strassenbeleuchtung" abziehen und schauen, ob evtl. eine der USV Probleme macht. Obwohl ich das für unwahrscheinlich halte, eher einer der Computer dahinter, denn die USV wurden ja genau wegen dieser Ausfälle angeschafft. Sonst mal für einen Abend vom nachbarn Strom holen und abwarten. Heute Abend ist tatsächlich nichts passiert.
Zitat :
| Oder stattdessen einfach ein unvollkommener N-PE-Schluß. Im Einschaltmoment der Beleuchtung läuft das Potential des EVU-N etwas weg und schon löst der FI aus.
Abhilfe:
Isolationswiderstand der Anlage messen. Ggf. abschnittweise abklemmen und auf den Abend warten... |
Jetzt merke ich ja doch, dass ich ein wenig zu lange "raus" bin. Mit "unvollkommener N-PE-Schluß" ist doch der Anschluss des netzseitigen N an den erder gemeint, oder? Aber mit "Isolationswiderstand der Anlage" bin ich grad etwas überfordert. Ist schon 25 Jahre her und da war E-Technik nur ein Randgebiet meiner Ausbildung. Ich kann Dir zwar nen kompletten Zählerschrank verkabeln, aber umso dünner die Drähte sind, umso mehr Erfahrung hab ich damit Zur Not schlepp ich aber meinen nachbarn aus dem Vorderhaus an, der hat heute immer noch mit den "dicken Drähten" zu tun
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BID = 478340
selfman Schreibmaschine
Beiträge: 1681 Wohnort: Seekirchen a. W.
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Zitat :
| "unvollkommener N-PE-Schluß" |
sam2 meint damit einfach eine Kurzschluß zwischen dem N und dem PE nach dem FI. Unvollkommen deshalb, weil bei einem vollständigen Schluß der FI kaum noch halten würde.
Mitunter ist das die häufigste Ursache für Auslösen eines FI Schalters ohne trifftigen Grund. (Der Grund ist nämlich dann der durch z.B. Straßenbeleuchtung stärker belastete N.)
Schöne Grüße Selfman
_________________
Traue keinem Ding, das du nicht selber vermurkst hast.
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BID = 478346
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Zitat :
Michael_W hat am 4 Dez 2007 19:02 geschrieben :
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....
Das ist ein Hager U741 differential 40 Ampere / 30 mA einphasig.
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...U741 also entweder ist der 4 polig oder es ist ein U740
...und ausserdem ist diese Bezeichnung uralt wünsch dir ein neuen von Hager ...äh... vom Nikolaus
...und lass ein Elektriker das mal mit einem VDE-Messgerät durchmessen
_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 479230
TAB Schriftsteller
Beiträge: 571 Wohnort: rot-grünes Irrenhaus an der Weser
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Moin,
Zitat :
| Kondensator zwischen N und PE? Grübel, wohl eher kein "gewollter"?! |
z. B. Waschmaschine?
LG
TAB
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BID = 479237
Michael_W Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Zitat :
TAB hat am 6 Dez 2007 23:16 geschrieben :
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...
z. B. Waschmaschine?
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Selbst der Trockner ist ein Ablufttrockner und kein Kondes(ator)trockner
Irgendwie ist es verhext, seitdem ich nun inzwischen recht genervt von den ständigen Ausfällen hier das Posting geschrieben habe ist es nicht mehr aufgetreten.
Zumindest werde ich erstmal den Nachbarn bitten, ein Testgerät von der Arbeit mitzubringen. Allerdings verspreche ich mir nicht allzu viel davon, weil das ja durchaus mit dem Steuersignal in Verbindung steht und das legt mir die Stadtverwaltung sicher nicht zum Messen dauerhaft auf Ich bin eher dabei mich mit dem Gedanken anzufreunden, einen zweiten FI einzubauen und die Stromkreise sinnvoll aufzuteilen, dass im Falle eines Auslösens nicht gleich alles Dunkel wird.
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BID = 479239
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
Michael_W hat am 7 Dez 2007 00:37 geschrieben :
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dass im Falle eines Auslösens nicht gleich alles Dunkel wird.
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Ich bin nun wirklich kein "Phasenkasper" aber ich würde jedem Eli auf die Finger klopfen,der meine komplette Hütte über einen einzigen Fi laufen läßt.Entweder er nimmt mehrere,oder er läßt die Lichtstromkreise raus.Derjenige,der es erlaubt hat,eine komplette Wohneinheit/Haus nur über einen laufen zu lassen gehört nach meiner Meinung auch eingesperrt.
Was ist wohl schlimmer:Einen "Ratsch" zu bekommen,oder im dunkeln über was zu fallen und sich den Hals zu brechen?Auf die Antwort von Onkel VDE wär ich mal neugierig
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 479242
Michael_W Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Zitat :
Kleinspannung hat am 7 Dez 2007 00:57 geschrieben :
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...
Was ist wohl schlimmer:Einen "Ratsch" zu bekommen,oder im dunkeln über was zu fallen und sich den Hals zu brechen?Auf die Antwort von Onkel VDE wär ich mal neugierig
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Naja, dafür hat uns der liebe Gott doch Taschenlampen geschenkt Auf jeder Etage liegen davon gleich mehrere, aber es ist doch völlig unpraktisch.
Aber sonst stimmt das schon. Allerdings merkt man so auch am schnellsten, dass ein FI raus ist als wenn z.B. jede Etage einen eigenen hat. Da kann dann schon seit Stunden der FI für den Kellerbereich draussen sein und die USVs am Ende, der Gefrierschrank schwitzt und man sitzt gemütlich vorm Fernseher und ahnt nichts böses. Dafür suche ich sowieso eine Lösung, grad wenn nachts der FI rausfliegt und man schläft, dass dann zumindest akustisch ein Signal kommt. An den USV wäre zumindest ein Anschluß dafür vorhanden.
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BID = 479245
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
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> Dafür suche ich sowieso eine Lösung, grad
> wenn nachts der FI rausfliegt und man schläft,
> dass dann zumindest akustisch ein Signal kommt.
> An den USV wäre zumindest ein Anschluß dafür vorhanden.
Jeder ernsthafte Hersteller bietet für seine Produkte Hilfsschalter an, die man an den FI anbauen kann. Nimmt dann halt 'ne halbe oder drittel Automatenbreite mehr Platz weg. Darüber 'ne Klingel geführt und fertig. Wenn kein Hilfsschalte rzu bekommen ist, tut's auch ein Relais (Dauerstromgeeignet) mit Öffner-Kontakt, das on den 230V im Normalbetrieb offen gehalten wird. Wer will, nimmt eins mit einem Öffner und davon elektrisch getrennten Schließer und baut noch ne selbsthaltung ein, dann trötet's auch, wenn der Strom nur vorrübergehend (und unabhängig ob vom Fi oder oder Sicherung oder vom EVU verschuldet) weg war.
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BID = 479257
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Zitat :
Kleinspannung hat am 7 Dez 2007 00:57 geschrieben :
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...ich würde jedem Eli auf die Finger klopfen,der meine komplette Hütte über einen einzigen Fi laufen läßt.Entweder er nimmt mehrere, oder er läßt die Lichtstromkreise raus.
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Da müßten wir dann sehen, ob Du Du das Echo vertragen kannst!
Denn das war und ist in vielen Gegenden seit Jahrzehnten Standard. In TT-Gebieten nämlich. Ohne irgendwelche Probleme übrigens!
Diese Schauermärchen vom ausgelösten FI kommen offenbar immer wieder aus TN-Gebieten. Ich weiß nicht, warum. Entweder haben die Leute dort ihre Systeme nicht richtig im Griff und übertragen das auf andere oder es wird einfach eine Begründung gesucht, daß man so weiterwurschteln kann wie bisher.
Zitat :
| Derjenige,der es erlaubt hat,eine komplette Wohneinheit/Haus nur über einen laufen zu lassen gehört nach meiner Meinung auch eingesperrt. |
Meinungen gibts...
Aber in TT-Gebieten stellt sich die Frage erst gar nicht (außer Du errichtest reine Beleuchtungsstromkreise ausschließlich in SKII...). Und auch in TN-Gebieten kommen in Haushalten Endstromkreise ohne Steckdosen so gut wie nicht vor. Selbst wenn der Eli dies so planen sollte - was ist, wenn ein Laie später einen beleuchteten Spiegelschrank ins Bad schraubt oder eine Arbeitsplattenbeleuchtung unter den Küchenschrank? Beides zufällig mit eingebauter Steckdose...
Also kommt heutzutage auch dort ernsthaft nur der 30mA für alles in Betracht. Man kann gerne auf mehrere aufteilen (die DIN sieht das ja auch gerne), aber für notwendig halte ich es zumindest im Geschoßwohnungsbau (also ohne Außenanlagen) nicht.
Zitat :
| Was ist wohl schlimmer:Einen "Ratsch" zu bekommen,oder im dunkeln über was zu fallen und sich den Hals zu brechen?Auf die Antwort von Onkel VDE wär ich mal neugierig |
Er wird Dir wohl zu Recht antworten, daß er nur für die elektrische Sicherheit zuständig ist. Und da dürfte die Wahrscheinlichkeit, nach einem Stromschlag zu sterben, nicht signifikant unter der liegen, einen solchen Sturz nicht zu überleben...
Im Übrigen ist auch ohne das Auslösen oder gar Vorhandensein von FI JEDERZEIT mit Stromausfällen zu rechnen. Sicherlich in Zukunft in D wieder häufiger. Und selbst bei Tageslich kann man über Sachen stolpern, die im Weg liegen.
Daher sollte man im eigenen Interesse auch in Wohngebäuden Verkehrswege STETS von Hindernissen freihalten.
Als (ehemaliger) Soldat ist man es gewöhnt, sich in seiner Umgebung auch im Dunkeln zurechtzufinden (sich anzuziehen und das Gebäude mit bestimmten Gegenständen zu verlassen in Dunkelheit, Stichwort "Alarmstuhl").
Aber das sollte nach einiger Zeit in einem bekannten Gebäude eigentlich jeder können.
Mein Tipp daher:
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