@hajos
Guter Ansatz - macht es PaddyW aber nicht verständlicher. Glaube ich.
@PaddyW
Vergiss für einen Augenblick den ganzen Elektronen-Mist, die Analogie mit dem Wasser und vor allem: den ganzen Umlade-Akku-Quatsch.
Ich versuche es mal ganz anders:
Der Kondensator ist ein frequenzabhängiger Widerstand. Sein "R" wird mt steigender Frequenz kleiner.
(Dass ich das "R" in Anführungszeichen geschrieben habe, hat einen Grund: Bei einem Kondensator haben wir es nicht mit einem (realen) ohmschen Widerstand zu tun und das wird normalerweise anders bezeichnet. Das lasse ich jetzt außen vor, weil es in diesem Falle nur mehr verwirren würde und hier nicht relevant ist.)
Weil das einfacher ist, rechne ich jetzt mit dem Kehrwert des Widerstandes, also mit dem Leitwert 1/R.
Bei einer Frequenz f hat der Kondensator einen Leitwert G. G ist proportional zu f. Daraus folgt: Bei f = 0 Hz (Gleichspannung) ist sein Leitwert 0 S (Siemens = 1/Ohm). Also an Gleichspannung fließt kein Strom. Da kommt hinten nix an. Bei einer Frequenz f, wie schon gesagt, hat er einen Leitwert G. Bei doppelter Frequenz 2*f ist der Leitwert doppelt so groß, also 2*G.
Daraus folgt:
Am (ohmschen) Lastwiderstand ist kein Gleichspannungsanteil. Wechselspannungen werden - je nach Frequenz - mehr oder weniger gut übertragen. Also schwingt die Spannung hinten um Null herum. Sie geht also auch ins negative, obwohl nur eine positive Versorgung vorhanden ist.
Das musst Du jetzt einfach mal glauben.
Ach ja, nochwas:
Betrachte den sogenannten "Eingeschwungenen Zustand"! Das heißt, dass die Versorgung schon lange an ist. Nach dem Einschalten findet nämlich tatsächlich ein Aufladen des Kondensators statt. Das ist aber eine andere Baustelle und für die Funktion des Verstärkers nicht relevant. Das Aufladen beim Einschalten (und das Entladen beim Ausschalten) macht das berüchtigte Knacken.
Gruß,
Ltof
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)