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Konstruktion mit Feder und Widerstand Suche nach: widerstand (25797) |
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BID = 459371
Esko Stammposter
   
Beiträge: 465 Wohnort: Cadolzburg
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Hallo,
als ich neulich einen Grundig Receiver reparierte fiel mir folgende Konstruktion aus einem Widerstand mit Feder auf.
Wozu dient das und warum sieht man das heute nicht mehr?
Schmilzt eventuell das Lötzinn wenn der Widerstand zu heiß wird und die Feder trennt dann die Verbindung?
mfg Esko |
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BID = 459381
bastler16 Schreibmaschine
     Beiträge: 2140 Wohnort: Frankreich
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Komische Konstruktion... Ist das eine Feder oder eine Spule? |
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BID = 459383
Esko Stammposter
   
Beiträge: 465 Wohnort: Cadolzburg
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Dem Schaltzeichen auf der Platine nach ist es keine Spule, sieht auch ziemlich unisoliert aus. Außerdem warum wäre es dann in der Luft verlötet?
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BID = 459386
sam2 Urgestein
     
Beiträge: 35321 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Der Fragesteller hat mit seiner Vermutung Recht:
Es ist tatsächlich eine Rücklötsicherung!
(und die Wendel ist eine Drehfeder)
Sowas hat man in guten Geräten z.B. verbaut, um Folgeschäden zu vermeiden.
Heute gibt es stattdessen Polyswitches etc.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 459397
Fidget Achtung Dieser user postet unter verschiedenen Namen
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Bekannter als dieses Konstrukt dürfte die Variante basiernd auf stehend montierten Hochlast Drahtwiderständen im Keramikgehäuse sein.
Auch wenn diese Art Sicherung Servicefreundlich war, hatte sie - ausgehend vom Einsatz dieser Technik in TV - zwei große Nachteile; erstens öffneten diese Lötsicherungen nach Jahren teilweise auch ohne Fehler, da die Lötsicherungen gerade an besagten Hochlast Keramikwiderständen auch im regulären Betrieb recht warm wurden. Zweitens entwickelte sich mit dem Niedergang des gesunden Menschenverstandes ein nicht zu unterschätzender DAU-Faktor. Früher war es selbst für den größten Laien selbstverständlich, anzunehmen, dass eine ausgelöste Sicherung - welcher Art auch immer sie war - wahrscheinlich einen Fehler als Ursache hat, den man vor jedem weiteren Versuch einer Inbetriebnahme beheben sollte.
Heute aber ist es üblich geworden, ohne Nachdenken nur den offensichtlichen Fehler zu beheben und somit als Erstmaßnahme diesen Sicherungsmechanismus zu übergehen. Denn immerhin löst sich diese dumme Feder immer wieder von dem Widerstand. Und da ist schnell Feder und Widerstandsdraht verzwirbelt - nötigenfalls unter Zuhilfenahme von dünnem Bindedraht. Oder es wird so viel Lötzinn aufgebracht, dass das ganze Gerät erst in Flammen stehen muss, bis diese Lötstelle schmilzt.
Der Nachfolger dieses Konstruktes im Konsumgüterbereich ist entweder die Drahtbrücke oder der nicht entflamm- oder rückstellbare SICHERUNGSWIDERSTAND, der dann dank dem nicht ganz so offensichtlichem "Fehler", dafür sorgt, dass das Gerät entwder zum Fachmann, zum Elektroschrottcontainer, oder der Ebucht gebracht wird.
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BID = 459444
faustian.spirit Schreibmaschine
    
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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Den DAU-GAU sehe ich eher darin, das mit Lötzinn (am besten noch ROHS) statt Woodsmetall zu reparieren...
Und der moderne Nachfolger sind teilweise besagte Polyswitches... die aber ihre eigenen Probleme haben (bis die sich zurückgestellt hat ist das Gerät schon ausser Betrieb genommen und zum Kundendienst oder Container unterwegs).
[ Diese Nachricht wurde geändert von: faustian.spirit am 24 Sep 2007 1:40 ]
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BID = 459445
Esko Stammposter
   
Beiträge: 465 Wohnort: Cadolzburg
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Danke für die Infos.
Da heute kaum noch was repariert wird kann man sich wohl solche Konstruktionen sparen. Es wird halt lieber alle drei Jahre ein neuer Fernseher gekauft, statt einmal ein guter für zwanzig Jahre. Ob man damit besser fährt  Die Bildqualität kommt bei neuestens TFT jedenfalls oft nicht an die von 20 Jahre alten Metz Teilen ran.
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BID = 459446
faustian.spirit Schreibmaschine
    
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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Heute steht doch in jeder Bedienungsanleitung vor allem eines sehr ausführlich erklärt: Wie man das Produkt wegwirft.
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