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Hilfe! FI im Altberliner-Netz |
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BID = 458569
QuickeR Stammposter
Beiträge: 345
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Hi Leute!
Habe folgendes Problem:
Wir sind gerade dabei die Elektroinstallation bei einem Bekannten neu zu machen.
Leider hat dieser ein "Altberliner Netz".
Das heißt zwischen L1-L2 , L1-L3 , natürlich auch zwischen L2-L3 sind jeweils 230V zu messen.
Von Phase zu Erde 115V (ca. 130V).
Die ganzen Verbraucher werden zwischen den Phasen angeschlossen.
Für jeden Steckdosen-, sowie Lampenstromkreis sind jeweils
2 Sicherungen notwendig, um beide Phasen abzusichern.
So weit ja alles klar.
Das Problem dass ich jetzt habe, dass ich beim besten Willen nicht weiß wie ich der Anlage einen FI installieren/anschließen soll.
Ich habe die 3 Phasen am FI angeschlossen, die dritte Phase oben in den N-Anschluss zurückgeführt und habe dann von unten wieder meine dritte Phase weiter zu den Automaten geführt.
Die Prüftaste die FIs hat funktioniert. Jedoch, wenn ich einige Stromkreise einschalte, fliegt mir der FI.
Die restliche Installation ist soweit neu, gehe daher davon aus, dass kein Fehler von da kommt.
Ich bin der Meinung, dass der FI so falsch angeschlossen ist.
Einen Nullleiter gibt es ja in der Form nicht am FI anzuschließen...
Bitte helft mir, wie ich den FI in den verd...... Netz anschließen muss.
Vielen Dank im Voraus
mfG QuickeR |
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BID = 458576
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo QuickeR,
da liegst Du richtig:
Der FI ist falsch angeschlossen!
Jede Ader (bei Dir also deren nur drei) darf nur EINMAL durch den FI geführt werden.
Es werden also die drei Außenleiter ganz normal angeschlossen.
Damit funktioniert der FI schonmal.
Ob eine Brücke nötig ist, um die Testfunktion zu ermöglichen, hängt davon ab, wie diese bei jenem speziellen FI-Modell realisiert ist. Wenn Brücke, dann jedoch nur einseitig. Es bleibt also mindestens einer der 8 Anschlüsse des FI völlig frei.
Details sind eigentlich auf nahezu jedem FI aufgedruckt. Oder Datenblatt beim Hersteller abfordern (sofern nicht mitgeliefert).
Frage:
Wer macht die vorgeschriebenen Sicherheitsmessungen nach Eurer Installation???
Gruß,
sam2
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 458590
QuickeR Stammposter
Beiträge: 345
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Hallo Sam!
Hatte dann zum Schluss mal umgeklemmt.
Also L1 und L2 durchgeführt und L3 durch den "N-Durchgang" des FI geführt, also ohne Brücke und L3-Durchgang freigelassen.
Hatte dann Testweise Körperschluss nach dem FI probiert, also z.B. L1 gegen PE gebrückt.
Dabei flog mir der nachgeschaltete LS raus, der FI blieb jedoch drinnen.
Ist der FI jetzt immernoch falsch angeschlossen oder hat der LS einfach schneller als der FI ausgelöst?
Messungen werde ich selber mit einem norma installationstester durchführen, also Riso, Netzinnenwiderstand, Schleifenimpedanz, Fi ...
Vielen Dank schon einmal
QuickeR
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BID = 458596
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Das sollte man nicht machen, weil die meisten (4poligen) FI den N-Kontakt voreilend schließen und nacheilend trennen.
Das kann auch der Grund sein, warum der LS vor dem FI auslöste.
Daher bitte so anklemmen, wie ich es beschrieben hatte!
Und dann nicht testhalber irgendwelche Kurz- oder Erdschlüsse machen, sondern das Prüfgerät verwenden. Dafür ist es ja da!
Oder - ich vermute mal - es ist eben derzeit nicht da, sondern muß erst noch besorgt werden...
Wie ist denn nun die Testschaltung dieses FI realisiert?
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BID = 458599
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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Nach meinem Normenverständnis sind bei einer Neuinstallation in einem solchen Netz (ich betreue eine derartige Anlage, allerdings hat der Kunde einen eigenen Mittelspannungsanschluss) übrigens nicht 2, resp. 3 Sicherungen bei Drehstrom (wie früher üblich) notwendig, sondern zweipolige/dreipolige Automaten, die leider im Vergleich zu B16 einpolig in D sehr teuer sind. (In Belgien z.B. deutlich günstiger, da dieses Netz dort noch sehr verbreitet ist.)
Hier im äußersten Westen Deutschlands heißt das dann auch eher: "Wir haben belgischen Strom".
Im empfehle hier übrigens immer, die geschaltete Ader einer Glühbirnenfassung auf das leichter berührbare Innengewinde zu legen. Installiert man nämlich einpolige Schalter, was zulässig ist, hat man sonst immer Spannung auf der Fassung. Da viele Mieter das Problem dieser Netzform erst erkennen, nachdem sie eine gewischt bekommen haben, machen sie erst beim 2. Mal die Sicherung raus, und zwar nach Murphy nur eine, meist die falsche. Aua.
Ich verlange hier in Feuchträumen, wie auch in B Pflicht, zweipolige Schalter.
Soviel zu 3 x 230/133V-Netzen.
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BID = 458601
QuickeR Stammposter
Beiträge: 345
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Ja, Testgerät hatte ich heute leider nicht da.
Weiß es nicht mehr genau aber glaub so:
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L1 L2 L3 N
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so hatte ich ihn angeschlossen, bin der Meinung dass die Testtaste von L1 nach N ging, so wie jetzt oben gezeichnet.
Weiß leider nicht mehr von welche Firma der Fi war, hatten wir bei "Holz Possling" gekauft.
Bist du dir sicher, dass man die Prüftaste überhaupt zur Funktion gebracht werden kann in diesem Netz?
Danke
mfG QuickeR
-Edit von sam2: ASCII-Schaltbild repariert
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 19 Sep 2007 22:39 ]
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BID = 458604
QuickeR Stammposter
Beiträge: 345
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schlecht zu sehen,
also L1, L2 und N war durchgeklemmt, L3 freigelassen und keine brücken drinnen
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BID = 458626
Heimwerker. Stammposter
Beiträge: 268
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Hallo,
sam hat es ja eigentlich schon geschieben:
Einspeisung
L1 L2 L3
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L1 L2 L3 N
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... oder ähnlich, je nach RCD.
Hersteller steht übrigens drauf .
Welche Werte hat der RCD? Wofür ist er?
Kannst ja mal Bilder machen.
_________________
Viele Grüße,
Heimwerker
Alle Angaben sind ohne Gewähr und unverbindlich zu verstehen, ich übernehme auch keine Haftung für entstehende Schäden.
Ich bin kein Fachmann und meine Meinung muss nicht den Normen entsprechen.
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BID = 458633
Oertgen Schreibmaschine
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Beiträge: 1111 Wohnort: Duisburg
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Einen Drehstrom-FI kannst Du in einem 220/127V-Netz ganz genau so anschliessen wie in einem 400/230V-Netz.Einziges Problem könnte sein, dass die Prüftaste nicht funktioniert, weil der Prüffehlerstrom geringer ist. Wenn Du aber keine 127 Volt benötigst kannst Du den N auch weglassen und eine andere Phase am N-Eingang anschliessen, dann wäre der Prüffehlerstrom korrekt. Als Sicherungsautomaten kannst Du auch 3-polige nehmen und aus dem Drehstromkreis 3 im Dreieck geschaltete Wechselstromkreise machen. Interessant noch der Anschluss eines E-Herds: L1 an Klemme 1+2 , L2 an Klemme 3+4, L3 an Klemme 5.
MfG: Norbert Oertgen
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BID = 458642
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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@ Oertgen:
Einen N im eigentlichen Sinne wird man in diesem Netz nicht finden. Handelt es sich um ein TN-System, so könnte man natürlich den "PE(N)" an die N-Klemme anlegen. Das widerspricht formal nur der modernen Forderung, dass PEN < 10mm² unzulässig sind, na ja bei einmal im Monat Taste drücken? Ich bevorzuge aber die herstellerabhängig eventuell nötige Brücke.
A propos Standard-Herdanschluss: Mir sind dazu keine Vorschriften bekannt, aber 1,73 x 16A = fast 28A pro Außenleiter, falls der Herd die 11 kW ausreizt. Das heißt je nach Verlegeart mindestens B25 + 4mm², bei Bedarf 32A + 6mm², falls die Wand nicht gedämmt ist.
Aber in Berlin gibt's ja Erdgas.
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BID = 458647
psiefke Schreibmaschine
Beiträge: 2636
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Das 3x 230V Stromnetz in Treptow-Köpenick/ Marzahn-Hellersdorfist ein TT Netz!
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phil
PS:
Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.
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BID = 458730
ALF2000 Schriftsteller
Beiträge: 824 Wohnort: Rathenow / Brandenburg
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kann man eigentlch rausbekommen wo genau diese netze sind? die bezirke sind aj insoweit nicht gerade klein nud ich glaube auch kaum dass die vollstaendigen bezirke da mit versorgt werden
wuerrd mich auf ne antwort freuen
gruß marc
_________________
...TGL geltend bei mir ...
Ich uebernehme keinerlei haftung fuer meine buschstabenzauberei . wenn wem irgendetwas stoeren möchte kann er sich ber PN bei mir melden ^.^
[img]http://www.cosgan.de/images/more/schilder/039.gif[\img]
das alf
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BID = 458747
psiefke Schreibmaschine
Beiträge: 2636
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welche bereiche in den genannten bezirken tatsächlich mit dieser heutzutage sonderbar anmutenden netzform versorgt werden kann ich dir leider nicht sagen. vattenfall weiss evtl mehr?!
_________________
phil
PS:
Ein Millimeter ist so klein, daß tausend übereinandergestapelt nur einen Meter hoch wären.
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BID = 458764
swemers Gesprächig
Beiträge: 112
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Hi,
kurze Frage aus Interesse da es bei uns sowas nicht gibt, handelt es sich bei diesen Netz um ein Stern oder Dreiecksnetz?
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BID = 458765
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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In der Regel sind es Sternschaltungen, also alle 3 Außenleiter haben 133 V gegen Erde. Historisch gab es vor dem Krieg offenbar neben Gleichstromnetzen viele solcher Drehstromnetze mit damals noch 127V Lichtspannung und 220V Kraftstrom. Später wurde dann die genormte Haushaltsspannung von 220V entweder durch neue Trafos mit 230/400 oder eben durch Verdrahtung mit 2 Außenleitern realisiert. Manche sind bis heute da.
Dreiecksnetze mit z.B. einem geerdeten Außenleiter habe ich in Europa außerhalb evtl. spezieller Industrienetze noch nicht selbst gesehen. Die Amis machen so'was aber schon 'mal.
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